Anastasia

Nach dem Feierabend fuhr sie mit ihrem Fahrrad zu einem kleinen Supermarkt, da ihre Mutter ein paar Kleinigkeiten brauchte. Zu Hause angekommen, wurde sie auch wild begrüßt von ihre zwei jüngere Geschwister. "Sia, hast du an den Einkauf gedacht?", rief gleich die Mutter aus der Küche. "Ja hab ich", sie befreite sich von den Geschwister und stellte die Tüten auf dem Tisch ab. "Und wie war der erste Tag?", fragte die Mutter neugierig. "Ganz gut, mir ist nur einmal was runtergefallen", grinste Sia. "Das klingt doch gut, geh zu deine Großmutter, sie könnte ein bisschen Gesellschaft brauchen", meinte ihre Mutter. Sia nickte, kramte ein Rätselheft aus der Tüte heraus und ging ins Wohnzimmer, wo die Großmutter auf dem Sofa saß und strickte, nebenbei lief der Fernsehen. "Kindchen, da bist du ja", lächelte die alte Dame.

Anastasia

Sie machte nicht mehr viel an dem Abend, nur mit ihrer Familie einen Film anschauen und dann ging sie auch schon ins Bett, da sie doch ziemlich geschaffen war. Aber sie konnte nicht einschlafen, denn Dave wirbelte durch ihrem Kopf herum. Ob ich ihn bald wiedersehe? Irgendwann schlief sie doch ein und bekam verwirrende Träume.

Anastasia

Dieser Morgen war hektisch, zuerst verschlief sie fast, dann hatte sie keine Zeit zum Frühstück und jetzt radelte wie eine Wilde durch die Gegend, sodass die Passanten erschrocken zur Seite weiche mussten und ihr hinterher fluchten. Sia beschloss die Abkürzung zu nehmen, das war einmal durch den Park fahren, so gelang sie schneller in die Innenstadt. Sie fuhr einen Abhang hinunter, sah Leute vor sich, sie wollte abbremsen, aber die Bremse funktionierte nicht. "ACHHTUNNG!", schrie sie und riss das Lenkrad zur Seite, dabei landete sie unsanft in einem Gebüsch. "Aua...", war aus dem Busch zu hören.

Anastasia

"Blöder Drahtesel", schimpfte sie leise vor sich hin und dann schaute sie auf, als Jemand ihr half: "Oh Dave, guten Morgen...Ehm, ja alles okay, glaube ich. Danke!...Oh nein, ich komme zu spät!" Sie bewegte sich ruckartig, dadurch ergriff sie ein Schwindel und sie hielt sich an Dave fest, um nicht zur Seite zu kippen. Warum passiert immer sowas mir?!


(Muss jetzt offline, wünsche dir einen guten Abend )

Anastasia

Gerade wollte sie etwas erwidern, als sie plötzlich sich auf dem Boden wiederfand. Unter ihm. Gemeinsam gefesselt durch die Leine. Sie konnte sein warmer Atem auf ihre Haut spüren, die Wangen begannen zu kribbeln und nahmen eine gesunde rosige Farbe an. Verblüfft starrte sie wortlos in seine Augen. Ihr Herz begann holprig zu klopfen und die Lautstärke verstärkte sich, sodass sie sich Sorgen machte, er könnte das hören. Ich glaube ich träume...diese kitschige Situation gibt es doch gar nicht in Wirklichkeit, irgendwie erinnert er mich an einem Hundefilm. Wie hieß der nochmal? Dalmantiner irgendwas..."Ich...ich hei-heiße Anastasia, a-aber nenne mich ruhig nur Sia", begann sie verlegen zu stottern. Erst jetzt realisierte sie, wie nah die Gesichtern überhaupt waren, ihre Wangen wurden eine Spur dunkler, Hitze verteilte sich auf der Haut.

Anastasia

Ihr stockte das Atem, als seine Lippe Ihres berührte, es war nur eine kleine Berührung, nicht mal Absicht und trotzdem spielte ihr Inneres verrückt, das Herz klopfte so schnell, als würde es Marathon laufen. Sie räusperte sich verlegen, wendete ihr Gesicht schnell von ihm ab und half dabei die Leine zu entfesseln. Endlich standen sie befreit Gegenüber. "Danke für deine Rettung, ich muss jetzt auch los, wünsche dir einen schönen Tag, Dave", sie streckte ihre Hand aus zur Verabschiedung, mied aber seine Augen.

Anastasia

Sie prustete eine Strähne aus dem Gesicht und verdrehte leicht die Augen, was er natürlich nicht sah, weil er gerade ging. Dann nahm sie ihr Fahrrad und schob ihn. Sie kam eine halbe Stunde zu spät auf ihrer Arbeit, nannte den Grund dafür und die Chefin nahm ihr das nicht übel, denn ein Fahrradunfall konnte ja immer passieren. Die Tage vergingen, ihre Zeit verbrachte sie nur mit Arbeiten und an den Abende saß sie mit der Familie zusammen, aber Dave konnte sie nicht aus ihrem Kopf verbannen. Er hatte sich dort festgesetzt, es war noch kein Verlieben, eher ein Schwärmen, aber die nächste Stufe war nicht weit entfernt. Sie hoffte, ihn bald wieder zu sehen, aber sie glaubte nicht daran, nach diese peinliche Situation könnte sie es verstehen, dass er vielleicht sie vermeiden möchte. Ehe sie sich versah, war es schon Freitagabend. Ihre beste Freundin Laura wollte gleich vorbeikommen und dann würden sie das neue Bar besuchen. Kritisch betrachtete Sia sich im Spiegel, sie zupfte an einer Haarsträhne und stieß ein Seufzer aus. Eigentlich hatte sie nichts gegen Partys, aber es waren die betrunkene Leute, die ihr nicht gefiel. Sie finde es sogar erschreckend, wie schnell das Verhalten sich durch den Alkohol veränderte.

Anastasia

Endlich war Laura da, sie schüttelte den Kopf: "So geh ich nicht mit dir raus!" "Hä? Warum?", verwirrt schaute Sia an sich runter, sie trug eine normale Jeans und ein langweiliges Shirt, das Haar war unordentlich zusammengebunden. Laura ging entschlossen zum Schrank, holte ein Kleid hervor: "DAS ziehst du an!" Sia seufzte leise, aber erwiderte nichts. Es war ein rotes, kurzes Kleid mit einem kleinen Ausschnitt, es schmeichelte perfekt ihren Körper. Das Haar wurde wieder geöffnet, nur eine Spange hielt das Pony zurück. "Schon besser", zufrieden nickte Laura. Dann gingen die Beiden zum Bar, dort war Laura's Weg der Tresen. Denn die "Lady's" bekamen für die erste Runde einen kostenlosen Cocktail. Nippend an dem Glas schaute Sia die andere Gäste, ihr Fuß tippte zu dem Takt zu der leise Musik. "Naher werden wir noch in die Disko um die Ecke gehen, damit wir bisschen abdancen können!", meinte Laura. "Wenn du noch naher stehen kannst, dann gerne", grinste Sia frech. Laura kicherte leise: "Sicher, Tanzen kann man immer!"

Anastasia

"Hallo Dave", sie wurde rot: "Naja, meine Freundin hat mich dazu gezwungen, eigentlich mag ich es lieber unauffällig." Dann würde man mich nicht so anklotzen, als sei ich ein Museumsstück. Denn ihr war aufgefallen, wie ein Typ ungeniert sie immer wieder anstarrte, seine Blicke bereitete ihr ein Unbehagen, es machte ihr sogar ein wenig Angst.

Anastasia

Zuerst starrte sie die Hand an, ehe sie sie zögerlich annahm: "Ich bin nicht gut in Tanzen..." Ihr Herz begann wieder Saltos zu springen. Ich werde niewieder die Hand abwaschen...Moment, was denke ich da für einen Quatsch? Ein belustigtes Grinsen huschte in ihrem Gesicht.