"Du beleidigst mich." - sagte ich und tat beleidigt. Ich lief zurück zu unserer Sitzreihe und nippte an meiner Cola.
Man musste eben wissen, wenn man einen Gang zurückzuschalten hatte.
"Alex." - hörte ich die Stimme von Jenny (http://static1.looks-der-stars.de/articl…pen-500x0-2.jpg) an meinem Ohr. "Hi." - als ich aufstand, um sie zu begrüßen fiel sie mir um den Hals.
Jenny war eine meiner zahlreichen Eroberungen, die immer noch nicht verstanden hat, dass ich kein Interesse mehr an ihr hatte.
"Wie geht es dir?" - sie stahlte mich an. "Lange nichts mehr von dir gehört." - rügte sie mich und strich mit über den Oberarm.
"Gut. Mit der Uni viel Streß." - log ich. Ich hatte keinen Bock auf sie.
"Eigentlich bin ich ja böse auf dich, weil du nicht angerufen hast." - sie verzog eine Schnutte und pieckte mit dem Zeigefinger auf meine Brust. "Aber du bist einfach zu süß, dass ich es weiterhin sein kann." - sie lachte recht beschränkt.

Ich schnalzte etwas unerfreut mit der Zunge und sah wie die Bäckerei-Zicke mit Brayn, einem meiner Kumpels sich an unseren Tisch setzten.
"Ich rufe dich auf jeden Fall in den nächsten Tagen an." - versprach ich Jenny und lächelte sie ungeduldig an. "Bis dann." - ratlos sah sie mich an und machte sich auf wackligen Beinen ohne ein weiteres Wort davon.
Nicht nett, aber von ihr wollte ich auch nichts.
Ich nahm einen Schluck aus meinem Colaglas und beugte mich dann zu Brayn runter.
"Das ist meine Begleitung." - zischte ich ihm ins Ohr und er sah etwas erschrocken zu dem Mädchen von der Bäckerei. "Also verzieht dich." - meinte ich. Na ja, ein Kumpel war er nicht wirklich. Eher einer von meinem Mitläufern. Davon hatte ich genug.
Ohne ein Wort zu sagen, stand er auf und verschwand. Zuckersüß lächelte ich das Mädchen an.

"Ich bin doch nicht unfreundlich."- ich machte große Augen der Verwunderung. "Ich will mich einfach deiner Gesellschaft erfreuen." - ich lächelte wieder. "Nichts weiter." - ich nahm ein weiteren Schluck aus meinem Glas. "Möchtest du noch was trinken?" - fragte ich, als ich sah, dass ihr Glas zur Hälfte leer war. "Verrätst du mir heute noch deinen Namen oder soll ich dich mit "Bäckerei-Mädchen ansprechen?" -

Ich mag diese Art von Arschlöcher-Männern.

Alex:

"Ich bezahle schon. Schließlich habe ich dich eingeladen, Bäckereimädchen." - sagte ich und brachte ihr von der Bar noch einen Sex on the Beach.
Ihre sture Art gefiel mir irgendwie und weckte meinen Kampfgeist. So schnell ließ ich mich nicht abspeisen. Wenn sie die Beute wehrte, so wollte man sie noch mehr haben.

So, jetzt muss ich aber ins Bett. Aber morgen Abend habe ich wieder Zeit. Mein Mann hat Männerabend und ich bleibe Zuhause, weil ich nächstes Wochenende gefeiert habe. Gute Nacht und man schreibt sich

Alex:

Ihre Aussage ließ mich schmunzeln.
"So siehst du auch aus, wie eine Jungfrau." - lachte ich. "Außerdem habe ich an jeder Hand bis zu fünf Mädchen, die auch ohne einen Drink mit mir ins Bett gehen würden. Warum soll ich mir dann so eine Mühe geben?" - warf ich ihr vor. "Ich will mit dir nur einen trinken, wie bereits gesagt."
Gleichgültigkeit war immer eine gutes Mittel um Interesse zu wecken und etwas Unsicherheit zu steuen.
"Willst du tanzen?" - ich streckte ihr den Arm entgegen.

Morgen

Alex:

Den ganzen Abend versuchte ich das Bäckerei-Mädchen -ihren Namen hatte sie mir immer noch nicht verraten- anzutanzen, doch sie ließ mich eiskalt abblitzen.
Doch ich wäre nicht ich, wenn ich so schnell beigab.
"Bin gleich wieder da." - schrie ich ihr ins Ohr und verschwand in der tanzenden Mänge.
Bei ihr musste ich wohl alle Register ziehen.
Als ich zurückkam, sah sie mich fragend an, aber ich lächelte nur geheimnisvoll.
"So Leute, ich weiß, das Lied, was jetzt kommt, gefällt nicht jedem, aber ich wurde dafür reichlich bezahlt." - scherzte er. (http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=XULhbvHk7is)
Das langsame Lied ertönte und ich legte eine Hand auf ihren Rücken und umschloss ihre andere Hand in meiner Handfläche. Die Tanzfläche war schon bald fast leer, außer einigen Tanzpaaren, die sich an den Walzer versuchten.
Ich lächelte ihr zu und wirbelte sie herum.
Walzer hatte ich gelernt, um die Weiber zu beeindrucken und irgendwie klappte es auch.
Also wenn ich so viel Engagement damals in meine Schulausblindung investiert hätte, wie in Weiber-klar-machen, wäre ich wahrscheinlich als Abschlussbester von der Schule gegangen.
Nach wenigen Minuten verklangen die letzten Noten und wir blieben stehen. Die Stille um uns herrum, war zum Anfassen.
Wie sie mich ansah, so verblüfft und mit leicht geöffnetem Mund, konnte ihr nur ein Gedanke durch den Kopf gehen: Was für ein Typ.
Ich unterdrückte ein aufkommenden Siegerlächeln, den das würde den Augenblick und auch meine geleistete Vorarbeit zunichte machen.

Jetzt musste ich es beenden, bevor ich ihr meine Zunge in den Hals stecke und alles kaputt mache.
"Sollen wir uns setzen?" - rief ich ihr ins Ohr, denn um uns herum, spielte wieder laute Musik und drängelten sich Leute.

Ihre Unsicherheit hieß ja einfach nur, dass ich genau auf dem richtigen Weg war.
Ich drehte mich von ihr weg, damit ich grinsen konnte.
"Willst du noch was trinken?" - wollte ich dann wissen.

Ich brachte ihr den nächsten Drink und für mich -wie auch den ganzen Abend - eine Cola.
"Werde ich heute noch deinen Namen erfahren oder soll ich mir für dich selbst einen überlegen?" - sagte ich, als ich wieder neben ihr saß.

Erneut musste ich über ihre Sturheit staunen.
"Na gut, dann nenne ich dich einfach Giselle." - sagte ich dann und nippte an meiner Cola.