Loraine

Ich schüttelte den Kopf. >Du weißt ganz genau, dass es lange dauern kann, bis der Doktor Ergebnisse hat! Da ist das Risiko zu hoch... Leider! Ich rufe dich an, wenn ich bei Lana bin und dann sage ich Bescheid, ob sie fähig dazu ist oder nicht. Manchmal machen Gefühle stärker als schwächer und ich glaube das wissen wir beide!<

Fedeeer yeah :D Salut :D

Lana

Das Lied meiner Mutter hatte es irgendwie geschafft mich zu beruhigen und ich spürte, wie mein inneres Tier sich immer weniger gegen die Gefahr wehrte. Es war beruhigend nicht zu schreien und um sich zu schlagen, aber dennoch steckte etwas in mir drin, was sich sehr unangenehm anfühlte. Dieses Gift oder was auch immer das gewesen war, musste sehr schlimm sein.
Plötzlich klopfte es an der Tür und als ich schwach die Augen öffnete, entdeckte ich Madame Maque an der Tür. Sie sah sehr besorgt aus und kam langsam auf mich zu. >Lana, ich muss mit dir reden! Alleine!< Meine Mutter schien protestieren zu wollen, aber ich hob leicht die Hand und nickte ihr auffordernd zu, weswegen meine Mutter seufzend das Zimmer verließ. Madame Maque stieß auch einen langen gedehnten Seufzer aus und nahm meine Hand in ihre. Sie war etwas kalt, aber sie gab mir Kraft. >Lana, es geht um Liam... Bevor du denkst er sei tot, nein, so ist das nicht! Er ist aber in einem sehr kritischen Zustand, im Koma um genau sagen... Und wenn er da nicht wieder rauskommt wird er sterben. Ich weiß zwar nicht, ob es richtig ist dich danach zu fragen, aber bist du bereit in deinem Zustand ihm zu helfen? Ich weiß, dass du Gefühle für ihn hast und ich weiß, dass er dich auch sehr mag... Kannst du es tun?< Ich war vollkommen schockiert, als ich diese Worte in meinem Kopf zergehen ließ. Liam? Im Koma? Sterben? Natürlich würde ich zu ihm gehen und ihm helfen, egal wie schlecht es mir auch gehen würde! Ich sah Madame Maque fest entschlossen an und nickte leicht. >Ich werde ihm helfen, natürlich!<

Lana

Mein Kopf brummte während der Fahrt zu Monsieur Thomés Haus, aber die Sorge um Liam war viel schlimmer, als diese Kopfschmerzen. Meine Mutter hatte versucht mich im Bett zu halten, aber nach einer kleinen Diskussion hatte sie meinen Entschluss kapiert und sich bereit erklärt mitzukommen. Nun saßen wir, drei in Gedanken versunkene Frauen, in einem kleinen Auto und fuhren bis außerhalb der Stadt zu einem kleinen Landhaus. Es sah wirklich schön aus hier, beruhigend und befreiend. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass Liam in solch einem Ort sterben könnte und ohne Vorwarnung stieg ich aus dem Auto aus, kaum dass Madame Maque angehalten hatte und rannte zur Tür. Ich klopfte wie verrückt und rief nach Monsieur Thomé.

Lana

>Mir gehts den Umständen entsprechend, aber danke!< Meine Mutter wollte hinter meinem Rücken schon eine Standpauke halten, warum ich einfach während dem Parken ausgestiegen bin, aber die Kraft zuzuhören verschwendete ich stattdessen um die Treppen hochzusprinten. Kurz überfiel mich erneut dieser Druck in meinem Kopf, aber ich unterdrückte dieses Gefühl und betrat leise das Zimmer, in das sich Liam befand. Er sah so friedlich aus, wie er da schlief und dennoch schnürte es mir die Kehle zu zu wissen, dass das nur ein Übergang in den Tod war. Ich kniete mich neben ihn hin und nahm leicht seine Hand in meine, als ich bemerkte, dass sein Tattoo schon den ganzen Arm entlang verlief. Komisch, so hatte es doch gar nicht ausgesehen... Ich schüttelte den Kopf und atmete tief durch, was sollte ich nun tun? >Liam, kannst du mich hören? Ich bin es Lana!< Meine Stimme war leise, aber klar.

Loraine

Ich musste schon etwas lächeln, als Lana die Treppen hoch rannte fast wie eine Verrückte. Sie musste Liam wirklich lieben, wenn sie sogar die Kraft fand solch ein starkes Serum einfach so zu unterdrücken, nur um ihm zu helfen. Ich führte ihre Mutter, die immer noch sehr besorgt war, ins Wohnzimmer und sah dann Edgar an. >Hoffen wir, dass Lana ihn erreichen wird. Kannst du währenddessen Tee machen? Ich glaube das würde hier jeden fürs erste etwas beruhigen!<

Lana

Ich bemerkte das leichte Zucken seiner Augenlider und schöpfte Hoffnung. Er musste zu mir zurückkommen, ich wollte ihn nicht verlieren... Nicht so! Ich spürte wie mein Herz unruhig zu klopfen begann, aus Sorge um ihn. Traurig setzte ich mich neben ihn hin und streichelte liebevoll sein braunes kurzes Haar. >Liam, wach bitte auf... Ich möchte noch einmal mit dir auf den Eiffelturm gehen und die Sterne beobachten! Ich habe im Internet nachgeguckt... Morgen soll es eine klare Nacht geben und Vollmond! Wäre es nicht schön, wenn wir hoch oben auf dem Turm sitzen, die Stadt mit den vielen bunten Lichtern beobachten und dann über die Schönheit der Sterne und des Mondes staunen? Ich weiß doch, wie gerne du Sterne magst. Und wenn du willst, kann ich dir dann auch etwas vorsingen... Erinnerst du dich, als du mir mal dein selbstgemachtes Lied vorgespielt hast? Ich habe mir ein paar Worte dazu überlegt, die sehr gut zu deiner Melodie passen!< Ruhig schloss ich die Augen, drückte seine Hand etwas fester und begann leise zu singen. Die Worte handelten von Freiheit, der Schönheit der Natur und die Kraft, die in jedem steckte und die letzten Worte, die mir zu diesem Lied eingefallen waren... Vergiss nie wer du bist!

Lana

Für einen kurzen Augenblick hatte ich ehrlich geglaubt ich hätte versagt. Meine Augen wollten sich mit kalten Tränen füllen, als Liam plötzlich aufwachte und irritiert um sich blickte. Unsere Blicke trafen sich und ich öffnete den Mund, um etwas Freudiges zu sagen. Mir fiel aber nichts ein, denn auf einmal prasselten alle Emotionen auf mich ein. Schmerz, Trauer, Angst, Sorge und Liebe. Ich fiel ihm um den Hals und kuschelte mich an ihn, als es auch schon vorüber mit meiner Selbstbeherrschung war. Die Tränen brachen aus mir aus und ich begann zu schluchzen. >Mon Dieu, Liam,... du lebst. Gott sei Dank, du, du bist aufgewacht, ich bin so froh!<

Ja, freu mich voll *_*

Lana

Ich wischte mir kurz die Tränen weg und sah ihn dann verwirrt an. >Du weißt nicht, was passiert ist? Du bist ins Koma gefallen und wärst fast gestorben... Eigentlich ging es mir überhaupt nicht gut, aber als Madame Maque mir erzählt hat, dass du in Gefahr bist, bin ich sofort gekommen! Du weißt gar nicht, wie froh ich bin!< Erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen und schluchzend wischte ich auch diese weg.

:D

Lana

Ich nickte stumm und legte mich schluchzend neben ihn hin. Es war so schön wieder bei ihm zu sein und ich legte eine Hand auf seine Brust, während ich ihn eingehend musterte. >Bleibst du bitte hier? Ich habe dich vermisst...< Eigentlich würde ich bei solchen Worten sofort erröten und am liebsten im Erdboden versinken, aber die letzten Ereignisse hatten mir gezeigt, dass das Leben doch zu kurz war, um seine Gefühle zu verstecken.

Lana

Ich nickte zufrieden und machte es mir etwas gemütlich, aber so, dass ich ihn sehen konnte. Endlich konnte ich mal wieder neben ihm sein, ohne dass einer von uns ging und den anderen alleine ließ. In mir herrschte immer noch das Chaos mit dem Beziehungszeug, aber ich schluckte es vorerst runter. >Sag mal, hast du eigentlich alles verstanden, was ich gesagt habe?<

Lana

Hm schade, er hatte es also doch nicht gehört... >Morgen ist eine perfekte Nacht, um Sterne und den Vollmond zu beobachten! Ich habe mir gedacht, wir könnten hingehen, aber, .. , die Sache mit dem keine Freunde mehr, ich weiß nicht... Willst du? < Es tat echt weh daran zu denken, dass wir nicht zusammen sein durften, aber ich würde nicht aufgeben. Ich wollte bei ihm sein, ob es von Natur so gegeben war oder nicht. Warum sonst hätte ich ihn kennenlernen sollen? Nur um ihm wieder loszulassen?