Ryu
Jedes Mal wenn sie mich ansah, wollte ich sie am Liebsten küssen und meine Lippen begannen bei der Erinnerung an das weiche Gefühl ihrer Lippen zu kribbeln. "Ich kann es auch nicht einfacher erklären, ich schätze man kann es wirklich ungefähr mit der Zwischenwelt vergleichen", antwortete ich ihr und fuhr mit der Hand durch das Haar: "Es steht leider drinnen nicht viel über die Drachen, auch in unsere Welt gehörten sie zu den größten, rätselhaften Mythen. In der Vergangenheit schien mal dafür gesorgt zu haben möglichst wenige Geschichten von ihnen zu hinterlassen, sodass sie mehr zu Märchen wurden. Das ist irgendwie....traurig. Auch wenn die Drachen nicht mehr in unsere Welten sind, hatten sie doch einst in ihnen gelebt und verdienen genauso sehr erzählt zu werden, wie die anderen Mythen. Ganz gleich was in der Vergangenheit geschehen war. Aber vielleicht waren die Drachen selbst, die ihre Geschichten mitnahmen, um sich zu schützen." Leise seufzte ich, rollte mich zur Bettkante und angelte nach dem Buch. Dann rollte ich zurück zu Imesha und klappte das kurze Kapitel über die Drachen auf: "Diese Zeichnung trifft nicht ansatzweise die Drachen, finde ich. Der Künstler hat sich zu sehr an eine Echse orientiert und sie seltsam mit den Flügel gestaltet. Taiga hätte ein viel besseres Bild gemalt, vor allem ein fantasievolles und ihr Bild hätte bestimmt viel mehr die Wesen des Drachens getroffen. Als Muse hat sie ein Gefühl dafür. Taiga ist übrigens eine Animagi."
Ilea
Die Tränen brannten auf meine Wangen, schmeckten salzig auf meine Lippen und meine Nase kribbelte auf unangenehme Weise. Jeder Atemzug tat weh, mein Herz tat weh und ich konnte gegen meine eigene Erinnerungen an Sobo Makoto nicht wehren, während ich den Talisman an meinem Brustkorb drückte. Sie war immer an meiner Seite gewesen, hatte gemeinsam mit Otōsan mich großgezogen und machte mich zu der Frau, die ich heute war. Durch sie entdeckte ich meine Liebe zur Heilkünste, Tee und Pflanzen, die auch für die Seele eine Wohltat sein konnten. Sie hatte mich so viel gelehrt. Ich vermisste sie und es machte mich unglaublich traurig, dass sie niemals mich bei meiner Hochzeit in der Zukunft beiwohnen konnte. Dass sie niemals ihre zukünftige Urenkelkinder kennenlernen würde. Als die Dunkelheit der Nacht endgültig hereinbrach, drehte ich mich zu Cael um und schmiegte mich an seinem warmen Körper. "Sollten wir eine Tochter bekommen, möchte ich ihr den Namen Makoto geben. Es wäre auch in Ordnung, wenn es nur der Zweitname wäre. Auf diese Weise möchte ich sie in Ehren halten und ihren Wunsch bei ihren Urenkelkinder zu sein erfüllen. Das würde sie sehr glücklich machen."