Cael
So viele Magi lebten hier schon? Auf den ersten Blick schien mir das eine viel zu hohe Zahl zu sein, aber als wir die Brücke passierten und die Stadt sich direkt vor uns erhob, überdachte ich meine Feststellung. Mehrstöckige Gebäude boten durchaus viel Platz. Da konnten auch über zweitausend Menschen an einem Ort leben. Außerdem war das hier nur die Stadt, den Rest der schwebenden Insel kannten wir nicht. Vielleicht lebten mehr Leute in den grünen Landschaften von Mahomashi. >Es leben auch einfache Menschen hier. Menschen, die der Magie in Valaris nicht den Rücken kehren wollten. Viele von ihnen sind durch Familie, Freunde oder Lebenspartner an das Leben von Magi gebunden, darum ist es ihnen erlaubt hier zu sein. Alle haben sich ihren Platz in unserer Gesellschaft verdient.<
Da sie diesen Menschen den Zutritt hätten verwehren können, fand ich es sehr schön, dass sie nicht nur Magi bei sich aufnahmen. Alle, die auf der Flucht waren, verdienten es an einem sicheren Ort ein neues Zuhause zu finden. Weit weg von Tyrannei und Verfolgung. Ich betrachtete die hohen Gebäude, an denen wir vorbeigingen und stellte mir das Leben der Bewohner bildlich vor. Wie sie jeden Tag aufstanden, ihre Arbeit verrichteten, mit Familie und Freunden lachten, lange Spaziergänge unternahmen und vielleicht sogar Zeit mit magischen Wesen verbrachten. Ein friedliches Miteinander.
Imesha
Ich lernte die Stadt nicht nur durch Sehen und Hören kennen, sondern auch durch die Gerüche, die mir in die Nase stiegen. Einige waren mir aus dem Palastinneren vertraut. Gewürze, frisch gekochtes Essen, saubere Kleidung, blumige Düfte... Nur kein Blut, kein Dreck, kein Elend. Ein weiterer Beweis dafür, dass diese Stadt mit keiner anderen in Valaris zu vergleichen war. Mehr als zweitausend Leben hatten hier ihre Zuflucht gefunden und ich war froh um jede einzelne Person, die das geschafft hatte. Auch wenn ich vor vielen Jahren den Traum von Freiheit verloren hatte, war er nun zum Greifen nah und ich konnte mein eigenes Glück kaum fassen. Mir kamen dabei fast die Tränen. Ich war so weit gekommen. Ich hatte das geschafft, wovon Motaro und Sumire immer geträumt hatten.
>Auch wenn wir im Vergleich zu anderen Städten recht klein sind, betreiben wir dennoch Handel. Wir finanzieren uns mit eigener Währung, wir versorgen uns selbst. Arbeit gibt es reichlich und Bildung ist für alle erlaubt. Geschichte, Wissenschaften, Magie, wir bieten viele Fächer an und unterstützen die persönliche Entwicklung der Bewohner. Schlechte Absichten, Gewalt, alles, was das Leben anderer gefährdet, ist dabei strikt untersagt. Hier wird großer Wert auf ein friedliches Miteinander gelegt.< sprach Anesh unbeirrt fort, während wir uns unter die Leute mischten. Über uns entdeckte ich weitere Flugschiffe. Kleine, große. Magie, die Dinge zum Leben erweckte. Lachende Kinder.