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2 101

05.05.2022, 13:19

Ryu

Mein Kopf ruckte zu Ilea, als sie sich zur Wort meldete und den Gründer ihre Meinung über Familie sagte. Ob die Aussage indirekt an die Mutter gerichtet war? Jedenfalls hatte sie die richtige Einstellung zum Familie und das wurde von allen respektiert. "Eine Pause klingt wirklich gut", nickte ich zustimmend und linste kurz zu Imesha. Da ich sie gut genug kannte, sah ich in ihre Augen wie all die Neuigkeiten sie erschöpfte und sie erstmal über all das hier in Ruhe nachdenken musste. Wenn sie wollte, würde sie in mir ein Zuhörer finden, falls sie Jemanden zum Reden brauchte.

Ilea

Eine Pause klang mehr als nur gut und ich war froh, dass die Gründer sich durch meine Aussage nicht angegriffen fühlten, sondern gar Verständnis zeigte. Nur zu meiner Mutter schaute ich nicht hinüber, weil ich mir nicht sicher war was für eine Reaktionen mich erwarten würde. Das jüngste Mitglied schien immer noch ganz benommen zu sein und ich sah zu Roselyn, die sie voller Mitgefühl aussah. Die Beiden würden bestimmt viel zu reden haben. "Wir würden gerne erstmal ankommen", antwortete ich mit einem scheuen Lächeln.


2 102

05.05.2022, 16:23

Cael

Eine Pause klang genau richtig. Neben den ganzen Informationen brauchten besonders unsere Frauen etwas Zeit für sich, um das Chaos an Gefühlen in Ordnung zu bringen. Das täte ihnen sicherlich ganz gut. Außerdem würden wir so mehr von diesem eindrucksvollen Gebäude sehen und darauf war ich sehr gespannt. Da wir uns alle einig waren, trat nun Anesh vor, die sich die ganze Zeit über ruhig verhalten hatte und uns darum bat ihr wieder zu folgen.
>Was auch immer ihr braucht, lasst es uns wissen.< sagte Rakurai noch zum Abschied, ehe er sich gemeinsam mit den anderen erhob, um durch einen Seiteneingang zu verschwinden, der mir vorher gar nicht aufgefallen war. Vielleicht ein magischer Trick. In einer Stadt wie dieser bestimmt üblich. Ich ließ den Blick ein letztes Mal durch den gesamten hell erleuchteten Raum schweifen und griff anschließend nach Ileas Hand.

Imesha

Ich atmete erleichtert auf, als Anesh wieder auftauchte und der Raum sich leerte. Irgendwie beruhigte mich ihr Anblick. Sie hatte weder Erwartungen an uns noch überschüttete sie uns mit Informationen, die einen emotional aufwühlten. Sicherlich ging es Ilea ähnlich. Keine Ahnung, was in ihr vorging. Vielleicht wie mir? Sie hatte ihre Mutter wiedergefunden, ich meine Tante. Wir würden wohl noch herausfinden, ob das eine glückliche Fügung des Schicksals war oder eine weitere schmerzhafte Herausforderung. Da ich mich aber vorerst nicht damit befassen wollte, schob ich alle Gedanken beiseite und hakte mich bei Ryu unter. Seine Anwesenheit half mir dabei gefasst zu bleiben. In Momenten wie diesen übte er genau die Ruhe aus, die ich brauchte.
>Anders als bei den Stockwerken unter uns sind die Räumlichkeiten für die Gründerfamilien und wichtigen Gäste übers Treppenhaus zugänglich. Ihr erhaltet nachher einen Schlüssel von mir, der euch erlaubt ins Treppenhaus und damit zu euren Zimmern zu gelangen.< teilte uns Anesh mit, während sie besagten Schlüssel, der an einer Kette um ihren Hals hing, hervorholte und diesen in ein goldgefasstes Schloss steckte. Einmal nach links, zweimal nach rechts und die Tür öffnete sich geräuschlos.
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2 103

07.05.2022, 08:36

Ryu

Dankbar nickte ich Rakurai zu, von allen hatte er am Meisten gesprochen und vielleicht war er bei den Gründer der Oberhaupt oder es war eine Stärke von ihm die Sprechrolle übernehmen zu können. Sie verschwanden durch einen Seiteneingang, der mir zuvor nicht aufgefallen und ich fragte mich, ob die Magie im Spiel war. Auch wir gingen zu eine andere Tür und es schien eine besondere Öffnungsmechanismus zu haben. Die Treppen zu den wichtigen Räume der Palästen oder der höhere Gesellschaft wurden oft kunstvoll geschmückt. Aber ein Treppenhaus wie Diesen hier hatte ich noch nie zuvor gesehen. Wir befanden uns in einer Art kleine Vorhalle, wo das Sonnenlicht durch das große Glas schien. Mittendrin stand ein Ginkgobaum, von einer Bank umrundet. Darunter war ein kleines Stück Wiese in einem saftigen Grün und zarte Blumen waren die Farbtupfer. Ansonsten war der Boden aus hellaussehendes Marmor. Wo an den Wände kein Glas war, dort waren ein paar Regalbretter mit Bücher angebracht und hinter uns hingen die Gemälde von den Gründer. Es war wie ein Garten mitten im Wohnzimmer oder in einer kleine Bibliothek. Aber das war nicht mal das Beeindruckteste, sondern die Treppe selbst. Hinter dem Baum entdeckte ich die samtroten Stufen, die durch ein offene Eingang eines schwebendes Geländes führte. Das ovalförmige Gelände mit zwei Abzweigungen, deren Form mich ein wenig an Fisch erinnerte, wurde vorne von zwei kunstvollen Säulen getragen und die standen direkt neben der erste Stufe. Man erkannte, dass dort weitere Treppen geben musste, denn unterhalb des schwebendes Gelände sah es stufenartig aus, statt flach. Un die Unterseite wurde ebenfalls kunstvoll verziert, es wirkte als würden die Bilder von einer vergangene Zeit erzählen. Man erkannte, dass oben ein weiteres Stockwerk sich befinden musste, denn die Abzweigungen des schwebendes Gelände war mit dem Gelände in der Wandnähe verbunden und die führten uns sicherlich zu den Räume oder zu einer weitere Treppe. Der Blick nach oben war fantastisch, die Decke schien in eine sonnengoldenes Farbe eingetaucht zu sein und in der Mitte funkelte ein riesiges Fenster aus Buntglas.

(inspiriert von der Treppe der Livria Lello Bibliothek)

Ilea

Meine Augen wurden ganz groß, als wir das Treppenhaus betraten. Noch nie zuvor hatte ich sowas gesehen und es glich einem Architekturwunder, dabei hatten wir schon ein paar erstaunliche Einblicke in dieser Stadt gehabt. Zu Recht hatte sie auch den Namen Stadt der Wunder erhalten. Denn es schien, als würde man um jede Ecke ein neues Wunder erleben dürfen. "Wie ist das all hier nur möglich?", staunte ich kopfschüttelnd: "Ist das wirklich das Werk der Magie, die in dieser Stadt lebt? Ich meine....es können nicht nur die Menschen erschaffen haben, nicht so...." Ich würde niemals all die Eindrücke hier beschreiben können, denn für manche Eindrücke fand ich nicht die richtige Worte. So wie bei diesem Treppenhaus. Man musste es sehen, um es zu begreifen. Die Vorstellungskraft reichte da nicht mehr.


2 104

08.05.2022, 12:03

Cael

Hinter der Tür erwartete uns mehr als bloß ein Treppenhaus. Offenbar gab es hier keine "normalen" Räumlichkeiten. Alles war sehr extravagant, magisch und wunderschön. Mir gefiel es, dass man dabei Natur und Architektur miteinander verband. Es mangelte nie an Grün. Außer im Ratssaal. Da hatte ich keine Pflanzen gesehen. Oder mir waren sie nicht aufgefallen, weil mich die Magi und ihre Worte zu sehr abgelenkt hatten. Ich fragte mich, wohin der Seitenausgang führte, durch den sie verschwunden waren. Müssten sie nicht eigentlich denselben Weg wie wir nehmen, wenn hier die Zimmer der Gründungsmitglieder lagen?
>Diese Insel existierte weit vor unserer Zeit. Es gibt Beweise, dass dies einst das Zuhause von Drachen war. Drachen und ihre Auserwählten. Hier wurde Magie gelehrt und praktiziert. Erst Jahrhunderte später fanden dann die geflüchteten Magi diesen Ort im Himmel und erbauten die Stadt Mahomashu.< beantwortete Anesh Ileas durchaus berechtigte Frage. Manche Dinge erschienen einem völlig unwirklich. Wie dieser Treppenaufgang. Mein Blick klebte an den Verzierungen, an den Bildern und den kräftigen Farben. Auch die Bücher erregten meine Aufmerksamkeit. Ob einige davon aus Drasils Bibliothek waren?

Imesha

Als Anesh die Drachen und ihre Auserwählten erwähnte, stockte mir der Atem. Ich sah sofort zu Ryu, denn gerade diese Information passte zu dem, was wir bisher zum Thema Magieweber und seine Verbindung zu den Drachen herausgefunden hatten. Wenn diese Insel schon damals existiert hatte, dann... dann mussten wir auf alle Fälle mehr Antworten finden können. Entweder direkt hier in der Stadt oder in den anderen Gebieten, die wir von der Luft aus gesehen hatten. Somit würde ich nicht nur mehr über meine Familie erfahren, sondern auch, warum die Drachen noch heute eine wichtige Rolle spielten und eventuell wie sie ihren Auserwählten Magie beigebracht hatten. Vielleicht würde ich dadurch meine eigene Magie besser verstehen und stärker werden.
>Heißt das also, dass die Magie auf dieser Insel ein Überbleibsel von reiner Drachenmagie ist?< fragte ich Anesh, während wir die Treppen hinaufstiegen, um ins nächste Stockwerk zu gelangen. Dort entdeckte ich an den Seiten mehrere Türen. Das mussten die Zimmer sein.
>Genau.<
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2 105

08.05.2022, 19:38

Ryu

Meine Augen weiteten sich vor Überraschung, dieser Ort hatte einst den Drachen und ihre Auserwählten gehört? Ein Überbleibsel einer vergangene Zeit, in der einst die Drachen mit den Menschen die Welt geteilt haben? Und ein Teil ihrer Magie war noch an diesem Ort? Mein Blick schweifte erneuert durch das einzigartigen Treppenhaus und blieben schließlich an den kunstvollen Verzierungen hängen, Bilder, die von einer vergangene Zeit erzählten. Ich versuchte etwas in ihnen zu finden, suchte nach den Spuren. Und dann fiel es mir auf. Klein, unscheinbar und funkelnd. Es weckte in mir eine Erinnerung, ich hatte es schon mal woanders gesehen. Ich achtete nicht mehr auf meine Umgebung, vergaß die Anderen und konzentrierte mich auf die getarnt funkelnde Steine. Drasils Bibliothek. Das Drachengemälde an der Decke. Die geschliffene Edelsteine als getarnte Drachenschuppen, in denen vielleicht Drachenmagie wohnte. Die Erkenntnis, dass Imesha meine Kaiwhiwhi war. Die Bilder begannen vor meine Augen zu tanzen und wurden unscharf, während die funkelnde Steine mehr in den Vordergrund rückten. Dann bemerkte ich die bunten Fäden, die die Steine miteinander verbanden und plötzlich ergab es ein ganzes Bild. Ein Bild, dass in diesen Bilder vor aller Augen versteckt wurden und nur wer ganz genau hinschaute, erkannte es. Ein Drache, wo ein Stein in seinem Kopf funkelte und den er gesenkt hielt. Ein Mensch vor ihm, der die Nüstern des Drachens berührte. Sowas wie goldene Staubpartikeln schien sie miteinander zu verbinden. Als wäre es....Magie. Weiter hinten entdeckte ich ein fliegender Drachen und auf ihm saß ein Mensch, diesmal war der funkelnde Stein auf Brusthöhe und auch die Menschen funkelte ein Stein auf Brusthöhe, sie wirkten wie eine Einheit. In meine Ohren rauschte es, mein Herz begann stärker zu schlagen und mein Nacken prickelte. Dieser Anblick löste etwas in mir aus. Es war.....es war als wäre ich dieser Mensch und der Drache Ahi. Wie damals in der Bibliothek, als ich mich der Deckengemälde genähert hatte, war es als könnte ich wieder den heißen Atem des Drachens in meinem Gesicht spüren und das Feuer riechen. Da war ein tiefes Ziehen in meiner Seele, eine Sehnsucht, was ich nicht beschreiben konnte. Dann hörte ich ein leises Gesang. Ein Lied aus einer vergangene Zeit. Es rief nach mir. Wie in einem Trance drehte ich mich um und ging Richtung Ausgang.

Ilea

Meine Augen wurden ganz groß und voller Unglauben sah ich Anesh an. Drachenmagie? Es hatten hier also wirklich Drachen gelebt? Dann dachte ich an die uralte Erinnerung des Drachentattoos von Ryu. Meine Augen wanderten zu ihm hinüber, vielleicht wusste er etwas darüber. Aber sein Gesicht sah seltsam aus, völlig abwesend. Die Augen nicht mehr auf die Außenwelt gerichtet, sondern nach innen. Er wirkte wie in einem Trance. Plötzlich drehte er sich um und ging die Stufen wieder hinunter. Dabei glänzten plötzlichen rote Drachenschuppen, wo die Haut sichtbar zu sehen war. Auch seine Aura fühlte sich anders an, mächtiger, vor Magie prickelnd und sie erinnerte mich an diesem Drachen aus der Erinnerung. "Ist mit ihm alles in Ordnung?", fragte ich Cael besorgt, denn er kannte sein Freund am Besten. Ich hatte ihn nämlich noch nie so erlebt.


2 106

09.05.2022, 12:14

Cael

Das wurde ja immer besser. Eine Insel erschaffen von Drachen. Der perfekte Ort für meinen besten Freund und Imesha. Beide hatten einen Bezug zu diesen legendären magischen Wesen und vielleicht würden sie genau hier einige Antworten auf ihre Fragen finden. Ich kannte viele Leute aus meiner Heimat, die alles dafür getan hätten, um einen Ort wie diesen zu besichtigen. Ich würde mir Notizen machen müssen, um nichts zu vergessen, denn bei allem, was in kürzester Zeit passiert war, brauchte ich mehr als mein überfordertes Gedächtnis.
Als Ilea mich auf Ryu aufmerksam machte, wandte ich den Blick von den einladenden Bücherregalen ab und schaute zu ihm. Es dauerte keine Sekunde, da nickte ich langsam mit dem Kopf. >Ihm geht es gut, aber ich glaube, dass er sich von dieser Realität auf unbestimmte Zeit verabschiedet hat. So wirke ich immer auf andere, wenn sich das Dritte Auge öffnet.<
Anesh kam die Stufen zu uns runter. >Wir haben bereits damit gerechnet, dass die Magie euch direkt beeinflussen wird. Am besten folgen wir ihm. Wenn man in einem tranceartigen Zustand ist, kann es sein, dass man einen falschen Schritt zu viel macht.<

Imesha

Noch bevor Ilea Ryus seltsames Verhalten bemerkte, folgte ich ihm in angemessenem Abstand und fragte mich, was er gerade empfand. Oder was er sah. Die Magie um ihn herum wirkte viel intensiver in ihren Farben und ich entdeckte einige dünne Fäden, die ihn in eine bestimmte Richtung lockten. Sie waren wunderschön. Wie feines Glas, das leicht vibrierte. Es musste mit der Drachenmagie an diesem Ort zusammenhängen. Sein Instinkt reagierte darauf. Schneller als erwartet. Ich hatte nicht einmal Zeit gehabt mir die vielen Symbole und Bilder an den Treppen anzuschauen, da hatte er sich schon abgewandt.
Im Hintergrund hörte ich Anesh und die anderen uns folgen. Offenbar wollten sie genau wie ich herausfinden, was Ryus Ziel war. Möglicherweise war es gar nicht Ryu, sondern der Drache in ihm, der ihn lenkte. Ahi.
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2 107

09.05.2022, 20:15

Ryu

Meine Füße führten mich blind zu der Glasfront, als ich mich wieder in der "Halle" befand und meine Hand fand sicher an der Wand die unscheinbare Wölbung. Irgendwo ratterte es leise und ein Glas schob sich zur Seite. Ich trat auf die halbrunden, spiegelreflektierten Aussichtsplatte und ging dicht an das Gelände aus Glas. Meine Hände legten sich auf die kühle Fläche und ich schloss meine Augen. Das Tattoo auf meinem Rücken schien sich zu bewegen, als wollte es sich zu der Melodie wiegen. Ich spürte wie der Wind mit meinem Haar spielte, meine Wangen liebkostet und leise das Lied in meinem Ohr vorsang. "Zeige es mir", wisperte ich. Vor meine innere Augen erschien ein imposanter Baum mit abertausende, rosafarbene Blüten und von ihm ging ein magisches Vibrieren aus. Es war der Baum, der sang. Der nach mir rief. Es war wie der heilige Baum Sakrazhue in meiner Heimat Ingluae. Mein Herz pochte lauter und das Kribbeln in meinem Nacken wurde beinahe unerträglich. Ich riss mich von diesem Sog los und taumelte orientierungslos ein paar Schritte zurück, als ich wieder in der Realität war. Blinzelnd starrte ich auf die Stadt unter mir und fragte mich wie ich hierher gekommen war. Dann drehte ich mich um, als ich die Anderen hinter mir spüren konnte. Mein Blick fiel auf Anesh: "Gibt es bei euch einen heiligen oder magischen Baum?"

Ilea

Wenn Cael sich keine Sorgen machen musste, so musste ich mir auch keine Sorgen machen. Ich fragte mich, ob ich auch so aussah, wenn ich in einem Trance war, beziehungsweise in die Erinnerungen von Gegenstände oder Menschen eintauchte. Sein Weg führte zurück in die kleine Treppenhalle, doch statt zu dem Türausgang zu gehen, steuerte Ryu direkt zu der Glasseite und schien zu wissen, wie man es öffnete. Mir war nicht aufgefallen, dass da draußen eine Aussichtsplatte war, vielleicht lag es an ihrer spiegelnde Oberfläche, sodass man getäuscht wurde nur in den Himmel zu blicken.


2 108

10.05.2022, 14:30

Cael

Ich erlebte Ryu selten in diesem tranceartigen Zustand. Für gewöhnlich hatte er sich bestens im Griff, besonders was seine Magie betraf. So wie ich Licht und Dunkelheit in mir vereinte, musste er auch stets seine innere Balance bewahren, da in ihm zwei Blutlinien flossen. Hier schien allerdings seine Drachenmagie stärker zu sein. Ich entdeckte die rotglänzenden Schuppen auf seiner Haut und wunderte mich ein wenig darüber. Was auch immer in ihm vorging, er war völlig weg. Und trotzdem wusste er genau, wohin er gehen musste. Anesh hatte uns diese versteckte Aussichtsplattform nämlich gar nicht gezeigt.
Für einen kurzen Augenblick dachte ich, er würde übers Gelände klettern und in die Tiefe stürzen, doch stattdessen verharrte er an Ort und Stelle. Wäre er gesprungen, hätte ich mir sowieso keine Sorgen um ihn gemacht, da gerade er ein Naturtalent im Fliegen war. Ob in Trance oder nicht. Instinkte ließen sich kaum ausschalten. Sie waren einfach da. Dann drehte er sich zu uns um, wieder klar bei Verstand und erkundigte sich nach einem magischen Baum. Mir fiel spontan Sakrazhue ein, aber dieser lebte in Ignulae.

Imesha

Irgendwie wurde ich nervös, als Ryu so nahe am Abgrund stand und sich nicht regte. Natürlich war mir bewusst, dass er jederzeit fliegen konnte, ohne sich ernsthaft zu verletzen, aber mir behagte sein momentaner Zustand nicht. Obwohl ich deutlich erkennen konnte, dass keinerlei seltsame Magie von ihm Besitz ergriffen hatte, sorgte ich mich doch um ihn. Zum Glück hielt diese Trance nicht länger an, denn als er sich zu uns drehte, war der seltsame Glanz in seinen Augen verflogen.
>Ja. Hier in Mahomashu gibt es einen magischen Baum, den unser Volk sehr schätzt. Wir gehen davon aus, dass er seit der Zeit der Drachen existiert. Vielleicht ist deine Blutlinie der Beweis, dass das der Fall ist.< antwortete Anesh auf ihre ruhige Art. >Ich kann euch später dorthin bringen, aber vorerst würde ich euch eure Zimmer zeigen und die Schlüssel verteilen, wenn das recht ist.<
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2 109

10.05.2022, 15:27

Ryu

"Danke", antwortete ich Anesh und mein Blick glitt erneuert über die Stadt, wanderte in die Richtung wo der Gesang hergekommen war. Da war immer noch dieses Sehnen in mir und ich spürte, dass meine Magie in Aufruhr war. Sie reagierte auf diese Stadt hier, es musste wirklich an die zurückgebliebene Drachenmagie liegen. Und da war dieser Baum. So vertraut und doch fremd. Ich hatte immer geglaubt der heiliger Baum in meiner Heimat wäre einzigartig, doch es schien als hätte er einen....Zwilling. Als ich den Anderen wieder ins Inneren folgte, war ich tief in meine Gedanken versunken und auch Egon konnte mich nicht ablenken, als er spielerisch an meinem Ohr zwickte.

Ilea

Erleichtert atmete ich aus, als Ryu nicht über das Gelände kletterte, sondern wieder zu sich kam. Als seine Augen wieder klar wirkten, verschwanden auch die Drachenschuppen. Dennoch wirkte er sehr nachdenklich und schien nicht wirklich bei uns zu sein, auch wenn er nicht mehr in diesem Trance gefangen war. Wenn ich es richtig mitbekommen hatte, ging es hier um einem magischen Baum und ich fragte mich wo die Verbindung zwischen diesem Baum und Ryu war. Er schien der Auslöser für seine Trance gewesen zu sein. Ob die Drachenmagie hier so stark war? Wir gingen wieder hinein und diesmal schafften wir die Stufen hochzugehen. "Es wird nie langweilig mit uns", meinte Roselyn mit einem schiefem Lächeln.


2 110

10.05.2022, 16:34

Cael

Ich musterte meinen besten Freund kurz, um sicherzugehen, dass wirklich alles in Ordnung war. Er wirkte zwar ein wenig abwesend, doch im Großen und Ganzen war er wieder bei Sinnen und das reichte mir. Jetzt konnten wir zurück zum faszinierenden Treppenaufgang, der uns zu unseren Zimmern führte. Ich war gespannt auf die Inneneinrichtung. Ob es hier auch eine Art Hausmagie gab, die einem fast alle Wünsche erfüllte? Schrecklich, wie schnell man sich an ein gemütliches Leben gewöhnte und an solche Dinge dachte, anstatt über ein Bett, sauberes Wasser und Essen froh zu sein. Aber umgeben von all der Magie und dem Luxus waren uns diese Dinge sowieso sicher. Wir hatten echt großes Glück seit unserer Flucht erfahren.
>Ich gehe davon aus, dass ihr in Paaren euch die Zimmer teilt, aber solltet ihr getrennt voneinander schlafen wollen, lässt sich das natürlich einrichten.< sagte Anesh über die Schulter an uns gewandt. Wir erreichten das obere Stockwerk und standen in einem schmalen Flur, an dessen Wand rechts von uns die Bücherregale standen. Interessiert ließ ich den Blick an den Buchrücken entlangschweifen.

Imesha

Diesmal konnte ich mich nicht gänzlich auf die fantastische Architektur der Treppenhalle konzentrieren, da meine Gedanken um Ryu kreisten. Ich würde ihn gerne danach fragen, was er gesehen hatte und an was er gerade dachte, doch es erschien mir der falsche Zeitpunkt zu sein. Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen nach seiner Hand zu greifen und diese sanft zu drücken. Ein kleiner Teil von mir fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, er könnte jederzeit wieder umkehren und irgendwohin gehen, wo ich ihm nicht folgen konnte. Keine Ahnung, woher diese Angst plötzlich kam. Mir gefiel das nicht. Auch nicht, wie sehr mich dieser Ort emotional aufwühlte.
>Das hier wäre das Zimmer für euch beide.< verkündete Anesh und sah dabei Ryu und mich an. >Es ist im Stil deiner Familie eingerichtet. Magieweber und Biestflüsterer gleichermaßen.< Mir fiel ein, dass Rakurai nicht dazu gekommen war uns zu erklären, was Biestflüsterer genau waren, aber das holte er bestimmt nach. Ich schenkte ihr ein dankbares Lächeln und nahm den Schlüssel entgegen, den sie mir hinhielt. Er war golden, ziemlich schmal und mit diversen Symbolen versehen. Ein magischer Schlüssel also. >Er öffnet sowohl die Tür zu eurem Zimmer als auch die Tür zum Treppenhaus.< fügte Anesh hinzu. Dann wandte sie sich an Cael und Ilea. >Euer Zimmer liegt auf der gegenüberliegenden Seite. Sehr passend eingerichtet für Mikos.<
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2 111

10.05.2022, 18:18

Ryu

Langsam richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Umgebung, als ich eine warme Hand spürte. Beruhigend lächelte ich Imesha kurz an, denn ich spürte ihre Sorge. Aber ich war in Ordnung, es waren nur viele Gedanken in meinem Kopf. Ich beachtete jetzt wieder mehr auf die eindrucksvolle Inneneinrichtung, auch im oberen Stockwerk gab es Bücherregale. Es gefiel mir, dass die Haustreppe eine wohnliche Atmosphäre ausstrahlte und genutzt wurde. Meistens kannte man nur, dass im Gänge Bilder hingen oder andere Kunstwerke, beziehungsweise Dekorationen. Noch mehr gefiel mir die Bezeichnung Paar von Anesh und mit dem Daumen strich ich über den Handrücken von Imesha. "Dann lass uns mal reingehen, wie dieser Stil aussieht", lächelte ich wieder Imesha an und war jetzt ganz auf sie konzentriert.

Ilea

So viele Bücher und auch hier zog sich die kunstvolle Verzierungen fort, die beinahe lebendig wirkten. Es war, als schienen sie eine Geschichte zu erzählen, deren Sprache aber ich noch nicht ganz dahinter kam. Ich fragte mich, was passieren würde, wenn ich sie berühren würde. Wie weit würden die Erinnerungen reichen? Welche Auren hafteten bis heute noch an ihnen? Jedes Lebewesen hinterließ immer Spuren, selbst wenn sie noch so klein war und der Lebewesen selbst nicht mehr existierte. Wir erreichten die Zimmer und ich fragte mich, wie ein Zimmer einer Miko denn aussah. Ich wurde nicht in einem Tempel ausgebildet, wie es früher üblich war, bevor Kaiser Oda der Welt neue Regeln aufstellte. Seine Regeln. "Ich hoffe, ich kann auch ein Gästezimmer bekommen", erkundigte sich Roselyn: "Ich weiß ich bin ein Geist und kann überall sein. Theoretisch brauche ich auch kein Zimmer, aber.....naja, es fühlt sich dann an, als wäre ich noch ein bisschen Teil von dieser Welt, bevor ich sie eines Tages verlassen muss."


2 112

10.05.2022, 19:13

Cael

Offenbar hatte man sich mehr als nur sehr gut über uns informiert. Sie wussten um unsere Beziehung zueinander und hatten dementsprechend zwei Räume für uns hergerichtet. Mich würde es schon interessieren, wie sie an all die Informationen herangekommen waren. Hatten sie jemand Externes auf uns angesetzt? Wenn ja, wer und wie? Oder war wieder Magie im Spiel gewesen? Anesh selbst hatte sich wohl erkundigt, aber ich fragte sie nicht danach, weil ich nicht allzu neugierig erscheinen wollte. Eines nach dem anderen.
Wir überquerten den Raum und gelangten zur anderen Seite, auf der ebenfalls Zimmer zu finden waren. Unseres war also im Stil der Mikos. Interessant... Anesh reichte Ilea den Schlüssel, der genau wie der von den anderen beiden aussah. Einziger Unterschied: unserer war silbern. Bevor wir einsetzten, hatte Roselyn noch einen Wunsch, der tiefes Mitgefühl in mir weckte. Zu wissen, dass ihre Zeit mit uns begrenzt war, musste sie schwer bekümmern. Ich wollte mir erst gar nicht vorstellen Abschied von ihr zu nehmen. Dafür hatte ich sie zu sehr ins Herz geschlossen.
Anesh lächelte sie leicht an. Zum ersten Mal, seit sie uns mit dem Boot abgeholt hatte. Es machte sie gleich viel sympathischer. >Wenn du nichts dagegen hast, könnte ich dich direkt zu Tanbana führen. Sie würde sich sehr freuen ihr Zimmer mit dir zu teilen.<

Imesha

Ich spürte die sanfte Berührung seines Daumens auf meinem Handrücken und entspannte mich etwas mehr. Allein diese kleine Geste hatte eine große Wirkung auf mich. Vor allem das Lächeln, das er mir schenkte, als ich den Schlüssel ins Schloss steckte. Wärme schoss in meine Wangen. Auch ich war sehr neugierig, was sich hinter der Tür befand und trat mit schneller klopfendem Herzen ein. Der erste Eindruck war alles andere als enttäuschend. Rot und Gold dominierten als Farben und etliche Kronleuchter an der Decke verliehen dem Ganzen mehr Pracht. Solche gab es nicht einmal im Palast. Das war ein ganz anderer Stil. Genau wie das große Bett, das auf einem Podest mit Treppen stand. Irgendwie erinnerte mich das Gestell an ein geöffnetes Maul, aber was mich gleichzeitig irritierte und amüsierte waren der Treppenaufgang in der hinteren linken Ecke des Raumes. Sie führten zu einem Sesselthron. Ein Thron mit Lehnen, die zu Drachenköpfen geformt waren. Ich hatte absolut keine Vorstellung davon, warum das hier stand. Was sollte ich damit anfangen? Sitzen konnte ich auch auf dem überaus gemütlich aussehenden Bett.
Um das Bett herum entdeckte ich eine freie Fläche mit weiteren Sitzgelegenheiten direkt an den geöffneten Fenstern und dort fand ich die Tür zu einem sehr einladenden Bad. >Ich hätte niemals gedacht, jemals in solchen Räumlichkeiten zu schlafen. Alles, was ich kannte und kenne, sind kleine Räume, ein Futon und ein Tisch mit Sitzkissen. Mehr nicht.<

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2 113

10.05.2022, 20:01

Ryu

Es überraschte mich nicht, dass das Zimmer ebenso beeindruckend war, wie das Treppenhaus. Mein Blick schweifte neugierig durch den Raum und nahm jedes Details in sich auf. Rot- und Goldtönen waren hier vorherrschend, Farben die in mir ein heimatliches Gefühl weckte. Die Inneneinrichtung wirkte edel und doch gleichzeitig gemütlich. Egon sprang von meiner Schulter und suchte gurrend nach einem Schlafplatz. Mein Blick wanderte zurück zu Imesha und sie erinnerte mich daran, dass sie früher ein anderes Leben geführt hatte. "Als Prinz in meiner Heimat kenne ich solche luxuriöse Räume", gab ich offen zu: "Aber ich habe schon immer eher schlichteren Räume bevorzugt, nur auf ein gutes Bett für den Rücken ist schwer zu verzichten." Ich küsste auf ihr Schläfe: "Ich komme mir gerade ein bisschen verwöhnt vor."

Ilea

Roselyns Gesicht erhellte sich und schien von der Idee begeistert zu sein: "Wenn sie nichts dagegen hat, teile ich gerne mit ihr das Zimmer. Das erinnert mich an meine Schwester, früher haben wir auch das Zimmer geteilt. Außerdem haben wir uns viel zu erzählen und ich kann ihr bestimmt noch viel mehr von damals erzählen. Sie hat bestimmt ein paar Fragen." "Vielen Dank, dass du uns zu den Zimmer geführt hast", bedankte ich mich bei Anesh, ehe ich die Tür mit den seltsamen Schlüssel öffnete. Als Erstes fiel mir die Helligkeit des Raum auf und dann seine rundliche Art. Der kreisförmiger Boden schien aus hellem Mosaik zu sein und zur Mitte hin ging es zwei Stufen hinunter, wo der Mosaik ein farbiges Bild zeigte. Es war ein Bild von einem Kranich und der Hintergrund bestand aus rosafarbene Blüten. Die flache Stufen auf der rechte Seite wurden von Kissen verziert. Direkt daneben stand auch ein kleiner dunkler Tisch mit Schreibutensilien. Als Nächstes fiel mir der halbkreisförmiger Erker auf der gegenüberliegende Seite auf. Die helle Vorhänge waren an den zwei vorstehende, von pflanzenumrankten Säulen befestigt. Im Erker befand sich das Bett und wurde von den Fenster dahinter lichtdurchflutet, seitlich am Fenster hingen ebenfalls Vorhänge aus dichterem Stoff. Auf der linke Seite fiel mir ein offener Raum auf, wo man ein paar Stufen hinunterging. Der Eingang sah wie das rote Tempeltor aus. Was ich erkennen konnte, war von pflanzenumsäumten Becken und ich glaubte ich erkannte einen Teil von einem Schrein, wo man offensichtlich beten konnte. Ein Ort der Reinigung, Mediation und Gebet. Ansonsten gab es noch eine sehr unauffällige Tür, wo vermutlich ein kleiner Baderaum war und ein paar Vasen mit bedeutungsvollen Bilder schmückten den Raum. Eine kunstvolle Möbelstück für die Kleidungen gab es auch.


2 114

11.05.2022, 12:44

Cael

Ich trat nach Ilea in den Raum hinein und pfiff anerkennend. Das war ein äußerst schöner Raum. Obwohl ich nicht viel über das Leben der Mikos in dieser Welt wusste, war die Einrichtung sehr stimmig und vermittelte das Gefühl von Verbundenheit zur Geisterwelt. Vielleicht lag es an den hellen Farben, an den teuer aussehenden Vasen und dem Gebetsaltar. Zugegeben, ich fühlte mich sofort wohl in diesem Zimmer. Man hatte sich wirklich viel Mühe mit all dem hier gegeben.
Meinen Rucksack legte ich vor dem Kleiderschrank ab, der reichlich viel Platz bot. Auch das Bett wirkte sehr einladend und erinnerte mich stark an das in der Bibliothek. Dort hatten Ilea und ich auch direkt am Fenster gelegen. Vor allem gefiel mir der zarte Blumenduft in der Luft. Es hatte etwas Beruhigendes an sich. >Unglaublich, oder? Wir haben tatsächlich die sagenumwobene Stadt gefunden.< Und Ilea ihre Mutter. Das sagte ich allerdings nicht laut, weil ich sie nicht aufwühlen wollte.

Imesha

In diesem Zimmer fehlte es natürlich nicht an einer Feuerstelle, die Egon für sich nutzen konnte. Es handelte sich um einen kunstvoll gestalteten breiten Ofen, auf dem man Tee oder Schnellgerichte kochen konnte. Ziemlich praktisch. Gleichzeitig fragte ich mich, ob es auf diesem Stockwerk eine Gemeinschaftsküche gab. Anesh hatte uns keine gezeigt, vielleicht holte sie das noch nach. Hunger verspürte ich keinen, dafür großen Durst.
>Verwöhnt ist beinahe untertrieben. Wir leben hier wie Königskinder.< erwiderte ich schmunzelnd. Da Ryu selbst ein Prinz war, überraschte ihn das alles nicht, aber er blieb trotzdem auf dem Boden. Arroganz zählte definitiv nicht zu seinen Charaktereigenschaften und ich war sehr froh darüber. Auf Arroganz reagierte ich sehr giftig. >Oh, perfekt.< sagte ich erleichtert, als ich eine Karaffe mit Wasser auf dem marmornen Tisch entdeckte. Ich schenkte mir in ein Glas ein und nahm einen großzügigen Schluck. Was für eine Wohltat! Jetzt fühlte ich mich noch ein wenig besser.
>Willst du mir erzählen, was du vorhin gesehen hast?<
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2 115

11.05.2022, 17:29

Ryu

Egon fand einen Kamin, den ich einen Moment übersehen hatte und machte sich dort sofort gemütlich. Er gab von sich ein zufriednes Geräusch. Mein Mundwinkel zuckte, mein Tiergefährten war so pflegeleicht. Kamin, ein paar leckere Insekten und ein bisschen Aufmerksamkeit, schon war er das glücklichste Tier auf der ganzen Welt. Imesha hatte Recht, wie lebten wie die Königskinder. Ich nahm auf der Bettkante Platz und stellte sofort fest, dass man auf dieser Matratze gut schlafen würde. Mit einer Hand rieb ich über meinem Nacken: "In diesem Wirrwarr aus Bilder habe ich Steine entdeckt, die wir auch am Deckengemälde gesehen haben. Du weiß schon, die mit den Drachen. Wie sie waren sie auch hier unscheinbar und in ihnen ist, glaube ich, Drachenmagie gespeichert. Jedenfalls....ich weiß es nicht wie ich es beschreiben soll, die Steine rückten sich plötzlich im Vordergrund und alles Anderes wurde zu einem verschwommenes Hintergrund. Es entstand ein neues Bild, zwei Drachengestalten mit zwei Menschen. Ein Mensch stand vor dem Drachen und sie schienen miteinander durch Magie verbunden zu sein, ein Stein war im Drachenstirn positioniert. Der andere Mensch saß auf dem anderen Drachen, in deren Herzhöhe war jeweils ein Stein zu sehen und schienen dadurch miteinander verbunden zu sein. Ich glaube das sind Bilder von Drachen mit Magieweber und Drachenmenschen." Ich deutete auf Imesha und dann auf mich. "Dann habe ich ein Gesang und plötzlich war ich auf dieser Aussichtsplatte, wo der Wind mir ein Bild von einem Baum zeigte. Er erinnert mich an den heiligen Baum aus meiner Heimat, er hat mich zum dem nächsten Thronfolger gesegnet und mir dieses Tattoo gegeben." Ich kratzte nachdenklich auf meinem Brustkorb: "Ich habe ein Gefühl, dass da eine Verbindung gibt. Vielleicht sind sie sowas wie Zwillinge, auch wenn ich nicht weiß wie es sein kann."

Ilea

Der Raum wirkte so freundlich und beruhigend, sodass ich merkte wie ein wenig Anspannung von mir wich. Ich fühlte mich hier wohl, nichts war überflüssig und nur ein paar Akzente wurde gesetzt, sodass es ein rundes Bild gab. Gleichzeitig hatte man genug Freiraum, um zu Atmen zu kommen. Ich nickte bestätigend. Die Stadt war überwältigend. All die Eindrücke, die Gründer und die Begegnung mit meiner Mutter. "Die Stadt kam mir so lange wie ein guter Traum vor, sodass ich nie wirklich geglaubt hatte sie eines Tages zu finden", ich schritt durch den Raum und setzte mich auf die gemütlichen Sitzkissen hin: "Und jetzt bin ich hier. Mit euch." Ein trauriges Lächeln umspielte jetzt meine Lippen: "Ich wünschte Mattwei hätte diese Stadt auch sehen können, er hatte nie an ihre Existenz gezweifelt und fest geglaubt eines Tages würden wir die Stadt finden. Sobo Makoto hätte diesen Ort auch gefallen, sie war oft an neuen Dingen interessiert. Sie war immer in der Meinung, dass neuen Dingen sich wunderbar mit den alten Traditionen harmonieren kann. Und mein Vater....." Ich hielt inne und schaute auf meine ineinander verschränkte Hände. Wie hätte mein Vater auf meine Mutter nach all der Zeit reagiert?


2 116

11.05.2022, 22:56

Cael

Als Ilea von Mattwei, Sobo Makoto und ihrem Vater zu erzählen begann, ging ich vor ihr in die Hocke und lächelte sie mitfühlend an. Sie trug einen großen Schmerz mit sich herum. Viele würden es nicht einmal schaffen aus dem Bett zu kommen und trotzdem saß sie tapfer vor mir. Ob ihr bewusst war, wie stark sie wirklich war? Ich bewunderte sie dafür. Sie war ein solch wundervoller Mensch, dass ich oftmals mein eigenes Glück, eine Frau wie sie lieben zu dürfen, kaum fassen konnte.
Ich nahm ihre Hände sanft in meine und führte sie an meine Lippen, um sie zärtlich auf die weiche Haut ihres Handrückens zu küssen. >Sie wären sicherlich sehr stolz auf alles, was du bisher erreicht hast. Und ich glaube an die Stärke deines Vaters. Er wird diese Stadt mit eigenen Augen sehen und dann könnt ihr schöne Erinnerungen miteinander teilen. Geschichten, die euer Herz erleichtern.< Ihr Vater war es, der sowohl Makoto als auch Mattwei am längsten gekannt hatte, deshalb hoffte ich, dass er dazu kommen würde gemeinsam mit seiner Tochter in schönen Erinnerungen zu schwelgen. Emotionale Wunden zu heilen. Das wünschte ich mir für sie beide. >Kann ich etwas für dich tun, lumina?<

Imesha

Aufmerksam hörte ich ihm zu, während ich weiter vom gekühlten Wasser trank und mich dabei entspannte. Dann stellte ich das leere Glas auf dem Tisch ab und setzte mich neben Ryu, um erstmal meine eigenen Gedanken zu sortieren. Er hatte also dieselben Steine gesehen wie im Deckengemälde. Das Gemälde, das meine Mutter der Bibliothek geschenkt hatte. Jetzt machte es Sinn, warum ausgerechnet sie in Besitz eines solchen Kunstwerks gewesen war. Hier war der Ursprung. Sie hatte hier gelebt. Zusammen mit meinem Vater, dessen bester Freund Rakurai zu den Gründungsmitgliedern gehörte. Das Bild in meinem Kopf wurde einigermaßen klarer.
>Vielleicht ist es gar nicht so abwegig, dass die Bäume gleichen Ursprungs sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Drachen diese Welt verlassen haben und dabei könnten sie diese besondere Magie in andere Welten getragen haben. Immerhin hätte ich es auch nie für möglich gehalten einem Mann zu begegnen, der aus einer anderen Welt stammt.< Letzteres entlockte mir ein leichtes Lächeln. Ich rutschte etwas näher an ihn heran und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Nachdenklich musterte ich die Verzierungen an den Wänden. >Drasil hatte recht damit, dass wir hier wichtige Antworten finden werden. Mich überfordert allerdings schon der Gedanke allein mit Amara oder Rakurai zu sein. Ich habe Angst zu erfahren, was damals passiert ist. Nach all den Jahren finde ich endlich Menschen, die einen Teil von mir kennen, den ich irgendwie vergessen habe und ich... ich habe Angst.<
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2 117

14.05.2022, 16:53

Ryu

Langsam nickte ich, als Imesha ihre Theorie aufstellte. Natürlich könnte es auch umgekehrt gewesen sein. Wir kannten nicht die Vergangenheit, aber wir wussten nun mit absoluter Sicherheit, dass in den beiden Welten einst Drachen existiert hatten, bevor sie diese Welten verließen und ins Nebel gingen. Unerreichbar für den Mensch. Und wenn es die Drachen waren, die vielleicht sogar diese Bäume erschaffen hatten, dann war es wirklich kein Wunder wenn sie sowas wie Zwillinge waren. Ob es vielleicht die Verbindung zwischen weiter Welten symbolisieren sollten? Hatte es überhaupt eine solche Art von Verbindung gegeben? Über solche Geschichten existierte nicht mehr oder sie waren sehr gut versteckt. Jedenfalls war es vor sehr, sehr langer Zeit und vielleicht wussten es selbst die Anmagis nicht von diesem Zeitalter. Ich musste lächeln, als Imesha sich mir näherte und ihr Kopf auf meine Schulter legte. Sofort legte ich mein Arm um sie und genoss diese Art von Zweisamkeit. "Es kann furchterregend wirken plötzlich zu wissen, dass da eine Vergangenheit aus dem eigenes Leben gibt, wovon man es nicht gewusst hat und dann weiß man auch nicht, was diese Vergangenheit in Einem wecken wird. Ob man dazu bereit ist, vielleicht auch schmerzhafte Dinge zu erfahren oder lieber im Dunklen bleiben möchte", antwortete ich ihr mitfühlend und drückte ein Kuss auf ihrem Kopf: "Sollte du dich dazu bereit fühlen dich dieser Vergangenheit zu stellen, werde ich dich nicht alleine lassen. Ich werde dich auffangen, wenn etwas gibt, was dich zum Fallen bringen könnte. Und wenn du dich nicht dazu bereit fühlst, lasse dich nicht aufzwingen es dir anhören zu müssen."

Ilea

In meinem Herz wurde es warm, als ich den sanften Kuss auf meine Hände spürte und seine Worte ließen meine Augen feucht werden. Ja, mein Vater würde seine Gefangenschaft überleben. Wir würden ihn retten können und dann würde er dieses Wunder hier auch sehen können. Und wir würden endlich in eine glücklichere Zukunft blicken können. Ich war mir sicher, dass mein Vater ebenfalls in die andere Welt gehen würde, wenn ich es täte. Wir waren eine Familie und eine solche große Entfernung wäre zu schmerzhaft. "Deine Nähe reicht mir vollkommen", antwortete ich ihm und beugte mich zu Cael um auf seine warmen Lippen einen Kuss zu hauchen: "Mit dir an meiner Seite ist es alles viel erträglicher geworden. Du bringst mir immer neue Hoffnung, wenn ich glaube sie dabei zu verlieren. Und dafür danke ich dir aus tiefstem Herzen."


2 118

14.05.2022, 18:58

Cael

Es tat gut zu hören, dass meine Anwesenheit allein ihr Frieden schenkte. Mir ging es genauso, wenn sie in meiner Nähe war und ich würde wirklich alles tun, um ihr Lächeln zu bewahren. Ich liebte sie aus tiefstem Herzen. Gerade deswegen musste sie sich nicht bei mir bedanken, aber ich verstand sie. An ihrer Stelle würde ich dasselbe empfinden. In diesen Dingen waren wir auf einer Wellenlänge. >Du kannst dich immer auf mich verlassen, das weißt du. Was du auch brauchst, ich werde mein Bestes für dich geben. Mehr sage ich aber nicht dazu, denn sonst klingt es wie ein Ehegelübde und das will ich mir für unseren großen Tag aufsparen.< Letzteres sagte ich mit einem Zwinkern. Ich konnte es kaum erwarten sie zu meiner Frau zu nehmen. Ich wollte es unbedingt. Mit all dem Kitsch und buntem Feuerwerk. Allerdings würde ich mich leider weiterhin gedulden müssen.

Imesha

Wie immer fand Ryu die richtigen Worte, um den wilden Strom an Gedanken und Gefühlen in mir zu besänftigen. Ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Er würde mich nie im Stich lassen. Dass ich das nach all den Jahren des Misstrauens und der Distanz zu anderen Menschen je denken würde, war erstaunlich, gleichzeitig war ich sehr froh darüber. Endlich konnte ich wieder richtig leben und das dank der wundervollen Menschen, die meinen Weg gekreuzt hatten. Was auch immer Amara und Rakurai zu sagen hatten, ich würde es irgendwie verkraften. Egal wie viel Schmerz oder Kummer mich erwartete.
Ich legte leicht lächelnd eine Hand auf Ryus Brust, dort, wo ich seinen Herzschlag am deutlichsten spüren konnte und seufzte leise. >Du sollst wissen, dass ich dasselbe für dich tun würde. Auffangen, zuhören und so...<
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2 119

15.05.2022, 20:26

Ryu

Imesha wirkte jetzt ein wenig entspannter und es erfüllte mich mit Wärme, dass meine Worte sie ein wenig beruhigen konnte. Dass ich eine solche Wirkung auf sie hatte und sie wusste, sie konnte auf mich verlassen. Dann stolperte mein Herz, als ihre Hand sich auf dem Brustkorb legte und nach dem Stolpern schlug es kräftiger, als wollte es sich unter ihrer Hand bemerkbar machen. "Ich weiß", erwiderte ich und mein Blick glitt zu ihre Lippen. So verlockend und süßer, als eine verbotene Frucht. Ich strich eine Haarsträhne hinter ihrem Ohr, dann ruhte meine Hand auf ihre Wange und langsam beugte ich mich zu ihr. Ich dehnte die Sekunden aus, spürte die kribbelige Vorfreude in meinem Magen und die Entfernung wurde immer kleiner bis meine Lippen endlich auf ihren lagen. Ein tiefer, wohliger Seufzer entfloh mir.

Ilea

Diesmal begannen meine Augen aus einem anderen Grund zu glänzen und mein Herz war voll von Liebe zu diesem wunderbaren Mann. Meine Wangen röteten sich und ich spürte ein sehnsuchtsvollen Seufzer in meinem Brustkorb. Es würde mein glücklichster Tag werden, wenn wir in dem Kreis unserer Familie und Freunde heiraten. Auf diese Zukunft hoffte ich und genau diese Zukunft gab mir die Kraft weiterzumachen. "Ich freue mich schon auf diesen Tag", schlang ich die Arme um seinem Hals und zog ihn zu mir: "Und du kannst genauso auf mich verlassen, Cael. Für dich gebe ich auch immer mein Bestes."


2 120

15.05.2022, 21:39

Cael

Ihre süßen Worte ließen mich breiter lächeln. Seit ich sie kannte, gab sie ihr Bestes und auch in den kommenden Tagen würde sie weiterhin ihr Bestes geben. Dessen war ich mir sicher. >Du bist wundervoll.< sagte ich noch zu ihr, bevor ich Küsse auf ihre Stirn, ihre geröteten Wangen und schließlich auf ihrem Mund verteilte. Dabei legte ich meine Arme um sie und drückte sie an mich. Genoss die Weichheit ihrer Kurven, ihre Wärme und ihren Duft, den ich tief einatmete. Ihr auf diese Weise nahe zu sein, entspannte nicht nur sie, sondern auch mich. Wir hatten etwas Zeit für uns und das war kostbar. Egal wo, egal wie, egal wann. Diese paar Minuten sollten uns vergönnt sein, ehe wir uns ernsteren Themen widmen mussten.

Imesha

In Momenten wie diesen kontrollierte er meinen Herzschlag. Ich hatte seinen kleinen Aussetzer gespürt, als ich meine Hand auf seine Brust gelegt hatte, aber wenn er meinen jetzt spüren könnte, würde er sich wundern, wie schnell mein Herz schlug. Meine Lippen prickelten, bevor er seine überhaupt auf meine legte und meine Augen blickten wie gebannt in seine. Erst, als er mich endlich küsste, schlossen sie sich und sein tiefer Seufzer echote in mir. Ich erschauderte wohlig. Lehnte mich vor und vertiefte den Kuss. Es war immer wieder schön ihn zu küssen. Diese Vertrautheit erwärmte mir das Herz und ließ mich alles andere vergessen. Es war so einfach geworden mich bei ihm fallen zu lassen. Unglaublich, wie die gemeinsame Zeit uns geprägt hatte. Manchmal konnte ich mein Glück kaum fassen.
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