Gute Nacht
Cael
Der junge Mann war schnell wieder zurück und das mit einer recht hübschen Gitarre. Sie lag gut in meinen Händen, auch die Saiten waren korrekt gestimmt. Ich zupfte ein paar Mal daran, lauschte, dann nickte ich zufrieden. Damit konnte ich arbeiten. >Soll ich einfach anfangen oder kündigt ihr Musik an?<
Der Schwarzhaarige hob kurz die Hand, dann schob er zwei Finger in den Mund und pfiff laut durch das Geschäft. Beeindruckend. So gut pfeifen konnte nur Onkel Akela. Das lernte man wohl als ehemaliger Kapitän einer Piratenmannschaft. Oder wenn man in einer Gaststätte wie dieser arbeitete. >Wie es scheint, hat uns die Glückskatze einen Musiker gebracht, der für etwas Stimmung sorgen wird. Seid nett zu ihm!< rief er in die Menge, die jubelnd und mit erhobenen Gläsern antwortete. Die meisten Gespräche ebbten ab, mehrere Augenpaare richteten sich auf mich und ich spürte das altbekannte Kribbeln im Bauch. Diesen lebendigen Rausch in meinen Adern, wenn ich mich meinem Element hingab.
>Dieses Lied ist meiner Frau gewidmet.< verkündete ich grinsend und zwinkerte in Ileas Richtung. In unserer Traumwelt hatte ich ihr ausschließlich romantische Balladen vorgesungen, aber das, was ich jetzt singen würde, animierte zum Tanzen und war gleichzeitig ein Liebesbeweis. Hoffentlich gefiel es ihr. Sie allein war es, die ich beeindrucken wollte.
Imesha
Auch Ilea war der Meinung, dass mir kurze Haare stehen würden, darum beschloss ich diesen Gedanken in die Tat umzusetzen, sobald ich Gelegenheit dazu bekam. Warum auch nicht? Falls es mir doch nicht gefallen sollte, würde es nachwachsen. Das war das Tolle an Haaren. Sie wuchsen einfach nach. Ich strahlte sie an und wollte ihr gerade sagen, was für eine wundervolle Freundin sie war, als es plötzlich leiser wurde und Cael mit einer Gitarre in der Hand ein Lied ankündigte. Eines, das Ilea gewidmet war. Oh, wie schön! Die beiden stellten mit Abstand jedes Pärchen in den Schatten.
Lächelnd rutschte ich näher an Ryu heran und hakte mich bei ihm unter. Ich mochte seine Nähe. Genau wie seinen einzigartigen Duft. Und seine Wärme. Momentan war mir zwar viel zu warm, aber das machte mir nichts aus. >Kannst du tanzen?< fragte ich ihn, sobald Cael zu spielen begann und ich eine lockere, fröhliche Melodie erkannte.
Lied