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19.11.2022, 16:33

Ryu


Ich nickte verständnisvoll und atmete tief aus: "Dazu fühle ich mich jetzt nicht bereit. Lass uns noch hier bleiben, der heilige Baum sollte nicht alleine sterben." Erneuert legte ich die Hand auf seinem Stamm und lehnte meine Stirn dagegen. Das Pulsieren in ihm war nur noch schwach, dafür brannte das Ei in meinem Rücken ein wenig stärker. Ich schloss die Augen und all die ungeweinte Tränen der Drachengeister flossen über meine Wangen. Dann war es plötzlich. Ein letztes Mal wurde die Magie ausgehaucht und das letzte Blatt fiel auf meiner Schulter. Ich rieb mit der Hand über mein feuchtes Gesicht.

Ilea


Ich saß auf die vielen Kissen, die sich in diesem Kreis befanden und schaute stumm zu, wie Cael vorher sich einen Schluck Wasser genehmigte. "In Ordnung", nickte ich und reichte ihm das Buch, erleichtert nicht mehr es halten zu müssen. Ich lehnte mich an Cael und erneuert überkam mich die Welle tiefer Erschöpfung. Ich blinzelte ein paar Mal und versuchte mich auf das Buch zu konzentrieren. Aiko nistete sich ebenfalls in meinem Haar, wie Ivoli vorhin bei Cael getan hatte. Roselyn hockte auf der andere Seite von Cael.


2 342

19.11.2022, 16:50

Cael

Im Vergleich zum Tagebuch, das ich in Drasils Bibliothek gelesen hatte, war das hier beträchtlich dünner. Meine Hoffnung auf Antworten hielt sich somit in Grenzen. Es war zumindest in einer für uns verständlichen Sprache verfasst und nicht magisch versiegelt oder so. Die Seiten waren an einigen Stellen bereits vergilbt und rissig, selbst die Handschrift war zu Teilen verblasst, aber das meiste war glücklicherweise lesbar.
Ich blätterte zur ersten Seite und entdeckte zuerst seltsame Symbole, die entlang der Seite aufgezeichnet worden waren. Keines davon kam mir bekannt vor. Oder... doch... Als ich eines dieser geschmückten Eier in den Händen gehalten hatte. Die Sprache der Kami vielleicht? Uralte Magie? Die Lehrenden an der Universität in Ocamma hätten alles getan, um Wissen wie das hier in die Hände zu bekommen. Ich wünschte, ich könnte das Buch einfach abgeben und sie munter recherchieren lassen. Sie hatten deutlich mehr Erfahrung damit. >Wer das hier verfasst hat, steht schon mal nicht drin. Typisch...<

Imesha

Ich schluckte den plötzlichen Kloß im Hals hinunter und hockte mich neben Ryu, um ihm und auch dem Baum Gesellschaft zu leisten. Obwohl ich ihn zum ersten Mal aus nächster Nähe sah, fühlte es sich an, als würde ich dabei zusehen, wie ein alter Freund sich langsam verabschiedete. Mein Herz wurde schwer. Abschiede, egal in welcher Form, waren immer schwer. Wenn dieser Baum mit dem in Ryus Welt verbunden war, spürte er den Verlust? Trauerte er? Ich hatte mir noch nie Gedanken um trauernde Bäume gemacht, aber umgeben von so viel Magie machte das einfach Sinn.
Mit einem Brennen in den Augen sah ich zu, wie Ryu stumme Tränen weinte. Ich bezweifelte, dass das allein sein Kummer war und rückte ihm näher. Diesmal traute ich mich eine Hand auf seine Schulter zu legen, seine Haut glühte noch. Dann hörte ich Schritte hinter uns und drehte den Kopf reflexartig in die Richtung. Es war Amara.
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2 343

19.11.2022, 17:15

Ryu


Als ich ihre Hand auf meinem Rücken spürte, verspürte ich den heftigen Wunsch sie fest an mich zu ziehen und mich in ihre Wärme zu vergraben. "Imesha", meine Stimme klang heiser und ehe ich was zufügen konnte, vernahm ich eine andere Präsenz. Die Worte auf meine Lippen verstummten, meine Schultern strafften sich und die aufwühlende Emotionen zogen sich tief in mir zurück. "Es überrascht mich nicht dich hier zu sehen", drehte ich mich um und diesmal klang meine Stimme gefasster.

Ilea


Es wunderte mich nicht mehr, dass uns eine nächste Hürde erwartete. Die Schrift bestand aus geheimnisvollen Symbolen, die mir vertraut vorkamen. Nicht mir, sondern die alten Erinnerungen der Kamis. "Ich kann versuchen...", ich hob die Hand an, um das Buch zu berühren, aber dann ließ ich sie wieder kraftlos fallen. "Ich....ich schaffe es nicht....nicht jetzt...sonst verliere ich wieder mein Verstand", flüsterte ich und lehnte mein Stirn gegen seinem Arm: "Es tut mir leid."


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19.11.2022, 17:35

Cael

Ich hatte nicht von ihr erwartet, dass sie erneut ihre Magie nutzte, um die Geheimnisse dieses Buchs zu lüften, deshalb erleichterte es mich, als sie eine Grenze zog und das Buch unberührt ließ. Dass sie sich allerdings entschuldigte, missfiel mir. >Eine Entschuldigung ist unangebracht. Du hast mehr getan, als dir wohl bewusst ist. Es reicht für heute. Du musst ruhen.< sagte ich mit fester Stimme. Diesmal duldete ich auch keine Widerworte. Ich klappte das Buch zu, legte es zur Seite, um es mir nachher anzuschauen, wenn Ilea in Kürze im Bett lag und hoffentlich schnell einschlief. Sie wirkte etwas blass um die Nase.
Ohne großen Kraftaufwand hob ich sie auf meine Arme und trug sie rüber zum Bett. Sobald ihr Kopf auf einem der großen Kissen lag, zog ich ihre Füße sanft auf meinen Schoß, entfernte die Schuhe und begann mit zunächst wenig Druck ihre Sohle zu massieren. Es würde ihr sicherlich dabei helfen zu entspannen.

Imesha

Die Art, wie Ryu meinen Namen sagte, brannte sich unter meine Haut, aber ich hatte keine Möglichkeit mich ihm zu widmen, wenn wir gestört wurden. Amara blickte von uns zum sterbenden Baum hinter uns. Korrigiere, nicht sterbend, sondern bereits tot. Ein Stich durchfuhr meine Brust. >Mich überrascht es ebenso wenig euch hier anzutreffen. Deine Drachenmagie hat dich hierher geführt. Es war eine Frage der Zeit, bis das hier passiert.< erwiderte sie mit ruhiger Stimme. In angemessenem Abstand blieb sie vor uns stehen. Ich konnte an ihrem neutralen Gesichtsausdruck nicht viel ablesen, doch in ihren Augen entdeckte ich einen Wirbel aus Emotionen, die den meinen sehr stark glichen. Mehr, als ich zugeben wollte. Immerhin war Amara mehr als bloß ein Ratsmitglied. Sie war meine Tante. Ein Stück Familie, das ich unerwartet wiedergefunden hatte. >Die Drachen haben diesen besonderen Ort hier erschaffen. Es ist eine große Ehre und eine ebenso große Verantwortung, die Kajizhue dir vermacht hat.< Damit meinte sie den Baum, als sie hinter uns blickte.
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2 345

19.11.2022, 17:52

Ryu


Ich stand auf, weil ich nicht vor Amara gekauert sitzen wollte. Meine verletzliche Seite zeigte ich nur meinen Freunden und Familie. Auch ich warf einen Blick nach hinten zu dem heiligen Baum und er sah so nackt aus ohne all die prachtvollen Blätter und Blüten. Es war nichts mehr Majestätisches an ihm und das tat in meinem Herzen weh. Ich wandte mich wieder zu Amara: "Ich werde alles tun, dass der Wunsch sich erfüllen wird und ich bin mir dieser Verantwortung bewusst. Kajizuhe hat gespürt, dass das Gleichgewicht der Welt gestört ist und sein Vertrauen in mir halte ich in Ehren."

Ilea


Nach seine klare Antwort trug Cael mich einfach zum Bett und mein Kopf sank tief in den Kissen, als er meine Füße massierte. Ich konnte mich nicht erinnern jemals massiert geworden zu sein und ich war überrascht wie wohltuend es war. Es fühlte sich an als würde Cael jede kleinste Anspannung in meinem Körper einfach weg massieren und ich konnte mehr aufatmen. Und es machte mich schläfrig. Ich beobachtete Cael, spürte die Wärme seiner Fürsorge und Liebe. Immer mehr blinzelte ich und dann fielen mir die Augen endgültig zu. Noch im Schlaf murmelte ich, dass ich ihn liebte, ehe meine Atemzügen gleichmäßiger wurden.


2 346

19.11.2022, 18:14

Cael

Zuzusehen, wie sie sich mehr und mehr entspannte, nahm auch mir etwas von der Anspannung. Endlich gab sie sich der Erschöpfung hin und schlief ein. Ihr Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig. Sie wirkte friedlich. Genau so wollte ich sie sehen. Nicht kalt, blass und tot. Nicht mit wirrem Blick am Fenster kurz vor ihrem sicheren Tod. Ich blinzelte die unerwünschten Bilder fort und setzte meine Massage bis zu ihren Waden fort. Selbst in ihrem Schlaf sollte sie spüren, dass sich jemand um sie kümmerte.
Roselyn tauchte neben dem Bett auf und lächelte warm. >Eure Liebe zueinander ist wunderschön. Ich bin froh, dass alles noch gut ausgegangen ist.< Damit sprach sie mir aus der Seele. Eine Welt ohne Ilea war für mich unvorstellbar. An meiner Meinung alles niederbrennen zu lassen, nur um an ihrer Seite zu bleiben, hatte sich nichts geändert. So egoistisch das auch war. Und es war nicht das erste Mal, dass ich mich fragte, ob meine Eltern dasselbe füreinander getan hätten.

Imesha

Ich hatte keine Ahnung, was er mit "Wunsch" meinte, aber sobald er bereit war über das Erlebte zu sprechen, würde ich ihm zuhören. Hauptsache, er hatte eine Antwort auf eine der vielen Fragen gefunden. Was mich betraf, so war ich noch nicht bereit mich der Vergangenheit zu stellen. Amara schien das zu spüren, denn sie bot mir nicht an ein Gespräch unter vier Augen zu führen. Das wusste ich zu schätzen. Es wäre die perfekte Gelegenheit gewesen zum Tempel zu gehen und dort alles offenzulegen, aber nach dem heutigen Tag hatte ich keine Kapazität mehr für weitere aufwühlende Momente.
>Die Drachen haben eine weise Entscheidung getroffen, da bin ich mir sicher. Danke, dass du dich darum kümmerst.< Sie neigte respektvoll den Kopf. >Ich werde Maiwenn darüber informieren, dass die Magie ihr Herz gewechselt hat. Wir werden gemeinsam für das Opfer und unsere Zukunft beten. Ihr könnt euch mir anschließen, wenn ihr wollt. Oder ihr wartet bis Sonnenuntergang. Dann werden sich auch andere Magi hier versammeln und ihren Respekt entgegenbringen.<
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2 347

19.11.2022, 18:24

Ryu


"Ich werde zum Sonnenuntergang hier wiederkommen, um die letzte Ehre mit den anderen Magis zu erweisen. Bis dahin muss ich meine Gedanken noch ordnen", antwortete ich ihr ehrlich. Ich brauchte einen Moment für mich, um mit den neuen Eindrücken und den Erkenntnisse auseinanderzusetzen. "Würde es dir sehr ausmachen, alleine zurückzukehren? Ich möchte gerne eine Runde alleine fliegen", drehte ich mich zu Imesha um. Ich wollte sie nicht vom Kopf stoßen, aber ich spürte, dass ich jetzt alleine sein musste, um mir all die Dingen klar zu werden, die ich eben erfahren hatte.

Ilea


Diesmal war ich nicht gefangen in all den Erinnerungen oder an diesem dunklen Ort zurückgekehrt. Diesmal war ich in der Zwischenwelt, an Caels und meinem Ort. Hier fand ich endlich die Ruhe, als ich mich auf die Wiese setzte und den leuchtende Schmetterlinge beim Tanzen zusah. Ein unsichtbarer Umhang aus Wärme lag auf meine Schulter und ich fühlte instinktiv, dass es von Cael kam. Meine Finger tauchten in das weiches Gras, das von den Blumen bunt verziert wurde. Hier könnte ich ewig verweilen. Meine Sorgen einen Moment vergessen. Ich hätte nie gedacht, dass ich immer noch in der Lage war hierher zu kommen. Die Stille war wohltuend. Keine lautbrüllende und angsteinflößende Stille. Sondern die sanfte Stille, die Einem umarmte und den Frieden schenkte.


2 348

19.11.2022, 18:54

Cael

Nach weiteren fünf Minuten ließ ich von ihren Waden ab und beugte mich zu ihren Lippen vor. Ein sanfter Kuss, mehr nicht. Dann deckte ich sie bis auf Brusthöhe zu und entfernte mich so leise wie möglich vom Bett. Obwohl ich weiter im Buch blättern sollte, wusste ich, dass ich dafür nicht genügend Konzentration besaß. Ich brauchte Ablenkung. Am besten eine körperliche Beschäftigung, um den aufgestauten Stress loszuwerden. Eine Runde an der frischen Luft zu laufen, wäre ideal, aber ich würde Ilea auf keinen Fall alleine lassen. Ich musste mir etwas anderes einfallen lassen. Es gab genügend Übungen, die man in den eigenen vier Wänden machen konnte.
Mein Blick fiel auf die Tür zum Bad, genauer gesagt auf den Rahmen, der Platz für einen sicheren Griff bot. Während ich darauf zuging, zog ich mein Oberteil aus und ließ es auf eines der Sitzkissen fallen. Anschließend klammerten sich meine Finger am steinernen Rahmen. Ich übte etwas Druck aus, testete, ob ich mein Gewicht stemmen konnte und gab einen zufriedenen Laut von mir. Dann begann ich mit einer Einheit aus zwanzig Klimmzügen, kurze Pause, eine weitere Einheit, wieder eine kurze Pause, mehr Klimmzüge, mehr Hitze, mehr Brennen in den Muskeln, bis meine Gedanken sich nur ums Zählen drehten.

Imesha

>Geh ruhig vor, ich komme zurecht.< erwiderte ich sofort, bevor ich zu lange darüber nachdachte und mich aus reinem Egoismus umentschied. Aus eigener Erfahrung wusste ich, wie wichtig Momente für einen selbst waren. Besonders nach einem Erlebnis wie diesem. Ich erwischte mich wieder bei dem Wunsch ihm einen Teil der Last abzunehmen, aber da ich die Last selbst nicht kannte, konnte ich meine Hilfe nicht anbieten. Nach allem, was Ryu für mich getan hatte, wollte ich mein Bestmöglichstes tun und dafür sorgen, dass er sich auf mich verlassen und stützen konnte. Deshalb wartete ich geduldig, bis er abhob und sich von uns entfernte, ehe ich einen tiefen Seufzer von mir gab.
Amara lächelte mich an. >Du bist deiner Mutter sehr ähnlich. Sie hätte genauso dreingeblickt wie du jetzt.< Bei der Erwähnung meiner Mutter horchte ich auf und sah die Frau vor mir mit angehaltenem Atem an. Lauter Fragen brannten auf meiner Zunge, doch ich schluckte sie gewaltsam hinunter. Nicht heute, nicht hier.
>In Situationen wie diesen fühle ich mich machtlos. Damit komme ich schlecht zurecht.< gestand ich leise, was ihr ein kleines Lachen entlockte. >So empfinden die meisten. Das ist völlig normal. Wenn du möchtest, kannst du mich bis zum Tempel begleiten und mit mir über alles Mögliche reden. Oder wir schweigen. Im Schweigen bin ich auch gut.<
Ein Friedensangebot. Ein gutes noch dazu. Auf dem Weg zurück zum Turm würde ich mir nur meinen Kopf zerbrechen und mich verrückt machen, da war mir eine Ablenkung wie Amara nur recht. >Einvernehmliches Schweigen klingt gut.<
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2 349

21.11.2022, 19:48

Ryu


"Danke", ich sah einen Moment tief in ihre Augen, dann nickte ich Amara zu und stieß mich in die Luft ab. Meine neu verwandelte Flügel ließen mich noch schneller fliegen, als wäre ich der Blitz höchstpersönlich. Ich stieg immer höher bis ich die magische Barriere spüren konnte, die diesen Ort vor fremde Augen schützte. Ich wollte sie nicht durchbrechen oder einen magischen Abwehr auslösen, weshalb ich einen respektvollen Abstand nahm. Ich flog über die Insel und staunte wie jedes Mal wie klein die Welt plötzlich wirken konnte, wenn man weit oben war. Und man nahm mehr Distanz von all den Dingen. Ich ließ meine Gedanken und Gefühle einfach durch meinem Kopf und Herz fielen. Verharrte nicht inne oder blieb irgendwo hängen. Den Wind in meine Feder zu spüren tat gut, auch wie er das brennende neue Mal ein wenig kühlte. Doch innerlich blieb ich ein brodelnder Vulkan, die Hitze war ein Teil von mir.

Ilea


Benommen wachte ich langsam aus einem tiefen Schlaf und als ich über meine Augen rieb, merkte ich als Erstes, dass das Licht im Raum schwummerig wirkte. Anscheinend hatte ich eine Weile geschlafen. Kein Albtraum hatte mich heimgesucht, keine unwillkommene Erinnerungen. Mein Geist fühlte sich nicht mehr so ausgeschöpft an bis ich nur die Leere in mir gespürt hatte. Mein Blick blieb an einer Bewegung haften. Cael schien zu trainieren und ich beobachtete wie seine Muskeln sich unter der Haut spannten. Schweiß glänzte auf seinem Rücken, er musste schon eine Weile trainieren. Stumm beobachtete ich ihn weiter.


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22.11.2022, 15:22

Cael

Allmählich spürte ich die Anstrengung in den einzelnen Bewegungen, mir war wärmer als zuvor und ich schwitzte am ganzen Körper. Die Trainingseinheit hatte äußerst gut gewirkt. Die innere Anspannung war gänzlich von mir abgefallen, ein willkommener Zustand. Schweratmend löste ich meinen Griff am Rahmen und ließ Schultern sowie Nacken entspannt kreisen. Ich hatte mir eine erfrischende Dusche mehr als verdient.
Um sicherzugehen, dass Ilea nach wie vor in aller Ruhe schlief, warf ich einen Blick über die Schulter und hielt überrascht inne. Sie war bereits wach. Ihre Aufmerksamkeit lag auf mir. Mein Mundwinkel zuckte. >Vorsicht, du sabberst.< neckte ich sie mit einem Zwinkern und betrat das Bad, bevor mein Körper zu schnell abkühlte. Ich steuerte die Wand zu meiner rechten Seite an, da dort die Dusche angebracht war. Ein Mechanismus, den ich aus meiner Welt kannte und der in vielen Teilen dieses Landes leider fehlte.

Imesha

Wie gewünscht stellte sie mir weder Fragen noch füllte sie die Stille mit belanglosen Worten. Stattdessen schritten wir nebeneinander in angemessenem Schritttempo auf den Tempel zu, der wesentlich hübscher aussah als der in der Palaststadt. Hier spürte man, dass das ein Ort für alle war. Ein gesegneter, warmer Platz. Hoffentlich änderte sich nichts daran, nun, da der Baum gestorben war und mit ihm die besondere Magie. Ich schaute noch einmal zurück und spürte erneut einen Stich in der Brust. Kein Blatt, keine Blüte hingen mehr in den Zweigen. Alle Lebendigkeit war aus dem Stamm gewichen. Ich seufzte schwer.
>Maiwenn und einige andere Priesterinnen kümmern sich um diesen Platz. Sie führen hier die verschiedensten Rituale durch. Manchmal finden aber auch normale Teezeremonien statt.< erzählte mir Amara, als sie meine Schwermut bemerkte. Wir stiegen die wenigen Stufen hinauf zum Rundgang und durch das offenstehende Tor. Dahinter erwartete uns ein großer, geräumiger Raum mit Spiegeldecke, die teils mit Drachen bemalt war. Drachen in den verschiedensten Größen, Farben und Formen. Die Bilder erinnerten mich an das Gemälde in Drasils Bibliothek.
>Wenn man im Zentrum des Tempels, direkt unter den Spiegeln, klatscht, erklingt ein Echo, das dem Gelächter von Drachen ähnelt. Niemand weiß, ob das stimmt, aber alle von uns haben das mindestens einmal getestet. Es steht jedem frei daran zu glauben oder nicht.< fuhr sie mit einem Lächeln fort. Ich legte den Kopf in den Nacken, musterte unsere leicht verzerrten Spiegelbilder und runzelte die Stirn. >Irgendwie habe ich das unbestimmte Gefühl, dass ich das bereits getan habe. Mehrmals. Vor langer Zeit.<
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24.11.2022, 18:27

Ryu

Hier und dort entdeckte ich zwischen das Grün fremdartige Wesen, die meine Neugier weckten. Hier lebten geschützte Tierwesen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte und ich vermisste dieses Forscherleben, das ein Teil von mir gewesen war. Auch in meiner Welt gab es noch viele Wesen, die noch nicht erforscht wurden. Meine Gedanken kehrten zurück zu dem heiligen Baum und die Verantwortung, die er mir übertragen hatte. Es bestand die minimale Chance, dass die Drachen eines Tages zurückkehren könnten. Und ich besaß jetzt den Schlüssel. Es konnte so viel schief laufen und Niemand durfte von diesem Geschenk erfahren. Außer meine engsten Vertrauten. Als ich das andere Ende der Insel erreichte, kehrte ich um.

Ilea

Augenblicklich errötete ich mich, Cael schaffte es immer mich in Verlegenheit zu bringen. Selbst zu diese Zeiten und das war kostbar. Mit dunklere Wangen schaute ich ihm hinterher, hörte das Rauschen des Wassers. Es nannte sich Dusche, dort draußen war diese Erfindung Luxus pur. Ich glaubte, sowas besaß höchstens der Kaiser. Oder vielleicht nur diese Insel hier allein. Ich stieg aus dem Bett und während zum Badebereich ging, entkleidetet ich mich dabei. Cael stand mit den Rücken zu mir gedreht und ich stieg mit unter die Dusche. Meine Arme umschlangen sein Körper und ich legte mein Kopf gegen seinem Rücken. Es tat gut seine warme Haut auf meine Haut zu spüren.


2 352

25.11.2022, 15:53

Cael

Ich dachte mir nichts dabei, als ich neben dem Wasserrauschen Schritte auf den glatten Fliesen vernahm. Erst, als sich schlanke Arme um mich legten und weiche Brüste in meinen Rücken drückten, hielt ich in meiner Bewegung inne. Dass Ilea mir nackt Gesellschaft leisten würde, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. In diesem Gebiet hielt sie sich sonst eher zurück. Umso mehr freute ich mich über die Nähe. Etwas zu viel, als sich prompt ein anderes Gefühl meldete und mir augenblicklich warm wurde. Trotz der erfrischenden Wassertemperatur. Verräterischer Körper…
Es wäre ein Leichtes mich zu ihr zu drehen und alles von ihr zu erobern, aber nach diesem stressigen Tag wollte ich sie lieber schonen. Ich schluckte trocken und griff nach der Seife, um mir zuerst das Haar zu waschen.

Imesha

Mein Blick war weiterhin auf die Spiegel über uns gerichtet und ich sah, wie Amara mir ihr Gesicht zuwandte. >Ich weiß, dass du noch Zeit brauchst, um Fragen zu deiner Vergangenheit zu stellen. Nach all den Jahren gleicht es einem Schock plötzlich hier zu sein und Dinge zu erfahren, auf die du gar nicht vorbereitet warst. So wie das Gefühl von Vertrautheit, wenn du bestimmte Plätze besuchst. Das ist völlig normal und du musst dich selbstverständlich zu nichts zwingen.< Sie machte eine kurze, nachdenkliche Pause. Es war derart still, dass ich meinen eigenen Herzschlag hörte. >Trotzdem möchte ich dir nicht vorenthalten, dass du vor der Zeit deines Vergessens hier auf Mahomashu gelebt hast. Zusammen mit uns allen. Und ja… du warst mehrmals in diesem Tempel. Es war einer deiner Lieblingsorte. Nah an der lebhaften Magie. In der Nähe der Drachen. Was sie betraf, warst du immer sehr wissbegierig. Ich vermute, dass sich daran nichts geändert hat, wenn man bedenkt, mit wem du hierher gereist bist.<
Diesmal schaute ich sie direkt an und ich wünschte, ich könnte den traurigen Glanz in ihren warmen Augen ignorieren. In diesem Moment erinnerte sie mich so sehr an meine Träume von meinen Eltern, dass ich das Bedürfnis verspürte in Tränen auszubrechen. Es kostete mich ein paar tiefe Atemzüge, um die Fassung zu bewahren. Wie sie bereits richtig festgestellt hatte, wollte ich noch nicht über das alles reden, deshalb nahm ich ihre Worte nickend zur Kenntnis.
Sie räusperte sich leise und zeigte auf den Torbogen vor uns, der in einen hübschen Garten führte. >Möchtest du den Rest sehen?<
Wieder nickte ich.
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26.11.2022, 18:59

Ryu

Ich kehrte um und landete vor dem verstorbene Baum. Wieder spürte ich all diese Trauer, die nicht nur meine war. Meine Hand legte sich auf die raue Rinde, sie fühlte sich beinahe splittrig an, ganz anders als vorhin. Das ganze Leben war von ihm gewichen, auch all das in sich gespeichertes Wasser. Mit einem schweren Seufzer setzte ich mich hin und mit dem Rücken lehnte ich mich an dem Stamm. Etwas raschelte zwischen den Gräser und Egon kam zur Vorschein. "Na, hast du was gefunden?", schwach lächelte ich und ließ mein Tiergefährten auf meiner Schulter klettern. Seine Körperwärme hatte was Tröstliches, als Egon sich an meinem Hals schmiegte. Ich war noch immer verwandelt und irgendwie fühlte es sich viel mehr nach mir an. Vielleicht war das menschliche Blut in meine Adern, das Wenigste, was ich von meiner Familie geerbt hatte.

Ilea

Das erfrischende Wasser weckte meine Lebensgeister und fühlte sich wohltuend an. Ich hob mein Kopf an, als er begann sich das Haar zu waschen. "Darf ich dir gleich dein Rücken einschäumen?", fragte ich ihn und beobachtete dabei wie die Muskeln zwischen seine Schulterblätter tanzten. Er war gut gebaut, man sah ihm das jahrelanges Training an und mit Sicherheit lag es auch an guten Genen.


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27.11.2022, 12:13

Cael

Vielleicht legte sie es doch darauf an mich zu verführen, denn sie konnte unmöglich vergessen haben, dass mein Rücken eine sensible Zone war. Oder sie wollte mir wirklich etwas Gutes tun und ich erwartete zu viel, weil mein Denkvermögen Aussetzer hatte. Ich begehrte diese Frau zu sehr, um unbeeindruckt zu bleiben. Gut, dass sie hinter mir und nicht vor mir stand. Da hätte sie meine Ruhe, als ich nach der Körperseife griff und sie ihr hinhielt, sofort durchschaut. Das Wasser prasselte weiter angenehm auf Kopf und Schultern und ich versuchte mich mit Überlegungen zum Wassersystem abzulenken. Das Wechseln der Temperatur zum Beispiel. Magie oder ein funktionsfähiger Herd, der das Wasser erwärmte? Wie wurde das Wasser bis in die obersten Stockwerke transportiert? Wieder Magie? Oder Wissenschaft? Woher kam das Wasser überhaupt? Immerhin lebten wir auf einer schwebenden Insel... Regenwasser?

Imesha

Vor uns erstreckte sich ein friedvolles Stück Land in den verschiedensten Grüntönen. Nicht unweit von uns entfernt war ein relativ großer Teich angelegt, eine rot gestrichene Brücke führte darüber und eine kleine Insel folgte, auf der ein Ginkobaum stand. Ich konnte Magie spüren. Nicht wie die vom Sakura-Baum, aber ähnlich intensiv. Bevor ich Amara danach fragen konnte, sagte sie: >Dies ist ein Ort der Mikos. Maiwenn verbringt sehr viel Zeit hier, da hier die Zwischenwelt-Magie am stärksten ist. Hier empfängt sie auch ihre wichtigsten Visionen. Der Baum dort hinten ist ein Seelenbaum. Wir können nicht sehen, was genau hier am Werk ist, aber die Magie lebt. Du würdest es an den Fäden erkennen, wenn du dich ihr öffnest.<
Sie ging an einer Reihe von sorgsam gepflegten Beeten vorbei, wo sehr wahrscheinlich Heilpflanzen wuchsen und blieb dann kurz am Teichufer stehen. Ihr Blick war ins Wasser gerichtet. Erst da bemerkte ich die schillernden Farben. Nishikigoi. Oder auch Koi genannt. Früher hatte es sie in den Palastgärten gegeben, aber da Kaiser Oda alles Schöne gerne zerstörte, hatten die Fische schnell ihr Ende gefunden. Ich beobachtete die schwimmende Gruppe und fühlte erneut ein Ziehen in der Brust. Ein Echo einer Erinnerung in meinem Kopf. Wenn ich tatsächlich auf Mahomashu aufgewachsen war und den Tempel oft aufgesucht hatte, dann bestimmt auch diesen Garten. Vielleicht hatte ich damals die Kois beobachtet wie in diesem Moment. Oder gefüttert. Ich würde es tun, hätte ich Futter dabei.
Amara lächelte mich an. Sie schien etwas sagen zu wollen, entschied sich allerdings dagegen, als sie meine innere Anspannung bemerkte. >Ich... ich glaube, ich sollte langsam aufbrechen und ins Zimmer zurückkehren. Zu Fuß brauche ich länger und fliegen kann ich nicht.< Hoffentlich ging es Ryu inwzischen besser. Ich wollte nach ihm sehen.
>Fliegen nicht, aber du könntest lernen durch Portale zu springen. Das ist eine Technik, die sich alle Magieweber antrainieren. Ich werde es dir beibringen, sobald du die Grundlagen beherrscht.<
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2 355

28.11.2022, 18:38

Ryu


Seltsam, dass der Ort hier dennoch friedlich wirkte, obwohl gerade ein besonderer Baum seine Magie verloren hatte. Ich musste an meine Heimat denken. An unserem heiligen Baum. Ob er spüren konnte, dass sein Zwilling gegangen war? Die Magie war nicht nur eine Energieform. Manchmal war sie auch das Leben. Die heilige Bäume waren dafür ein Beispiel. Noch heute war die Magie auch in unsere Welt manchmal ein Rätsel. Ich öffnete wieder die Augen, da ich sie geschlossen habe und erhob mich. Ich wollte auf die Suche nach Imesha machen. Ich sehnte mich nach ihr und nach ihrem Lächeln.

Ilea


Konzentriert begann ich mich um seinem Rücken zu kümmern und an einige Stellen widmete ich besonders, wenn ich da Verspannungen oder leichte Muskelverhärtungen ertasten konnte. Auch Cael hatte heute viel durchmachen müssen und das zeigte mir sein Körper. Als ich mit seinem Rücken fertig war, umrundete ich Cael und wollte mir auch sein Brustkorb vornehmen. Mein Blick wanderte zu seinem Gesicht und zaghaft legte ich meine Hände auf seinem Oberkörper, um ihn auch einzuseifen. Ihn zu berühren tat mir gut. Seine Nähe war wie eine Wundsalbe die einen Moment den Schmerz eindämmen konnte.


2 356

28.11.2022, 19:12

Cael

Ilea kümmerte sich hingebungsvoll um meinen Rücken, denn die vielen kleinen Verspannungen lösten sich nacheinander auf, während ich ihre Nähe zutiefst genoss. Ich liebte das Gefühl ihrer zarten Hände auf mir. Die sanften Bewegungen. Sie umrundete mich, um auch meine Brust einzuseifen und bei ihrem wunderschönen, nackten Anblick musste ich schwer schlucken. Da war wieder das Verlangen nach ihr. Aber zu gleichen Maßen tiefe Dankbarkeit, weil sie lebte. Sie atmete, sie bewegte sich, sie schenkte mir ihre vollste Aufmerksamkeit und das war etwas, was ich beinahe verloren hätte. Atemlos sah ich sie an. Mein Herz bebte.
Ich umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, neigte meinen Kopf und küsste sie liebevoll. Die Frische des Wassers verwandelte sich in einen warmen Schauer. Mir war angenehm warm. Endlich konnte ich meine Liebste ohne Ängste küssen. Nur sie und ich unter der Dusche. Nackt und verwundbar.

Imesha

Ein Portal zu erschaffen, klang durchaus nach einer sehr praktischen Fähigkeit. Ich machte mir in Gedanken eine Notiz und würde zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückkommen. Hauptsache, ich lernte mich und meine Magie besser kennen, um dementsprechend stärker zu werden und diejenigen zu beschützen, die mir wichtig waren. Erst das, dann folgte alles andere. Ich nahm das Angebot nickend zur Kenntnis, ehe Amara mich bis zum Haupttor begleitete. Dort blieb sie mit vor dem Bauch zusammengefalteten Händen stehen. >Ich warte auf Maiwenn, damit wir alles für die rituelle Verabschiedung vorbereiten können. Wir sehen uns nachher. Ruht euch bis dahin gut aus. Heute war ein besonders schwerer Tag...< Damit meinte sie nicht nur das Sterben des Baumes, sondern auch den Beinahetod meiner besten Freundin. Bei dem Gedanken daran atmete ich geräuschvoll aus und erstickte die Stimmen der Angst und der Verzweiflung im Keim. Noch nicht. Noch war der Tag nicht vorbei. Noch musste ich stark bleiben.
Ich verabschiedete mich mit einem schwachen Lächeln von ihr und ließ sogleich den Tempel hinter mir. Einst einer meiner Lieblingsplätze. Ein Ort meiner verlorengeglaubten Kindheit. Mit jedem Schritt wurde ich ein wenig schneller, bis ich beinahe zu rennen begann. Doch der Anblick des Halbdrachens nahm die Beschleunigung aus meinem Gang. Ryu war hierher zurückgekehrt. Zum Baum. Ohne groß nachzudenken schloss ich zu ihm auf und schlang kommentarlos meine Arme um seine Mitte. Mein wild pochendes Herz kam dabei etwas zur Ruhe. Ich schloss die Augen, seufzte leise.
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2 357

29.11.2022, 19:40

Ryu


Ich spürte zuerst ihre Aura, ehe ich sie entdeckte und dann war Imesha auch schon bei mir. Meine Arme umschlangen sie und ich vergrub mein Gesicht in ihr duftendes Haar. Es tat so gut sie wieder in meine Arme zu halten, doch ich musste vorhin alleine sein, um meine Gedanken ordnen zu können. Meine Umarmung wurde ein wenig fester. "Ich liebe dich", murmelte ich und atmete tief ihr Duft ein. Er entspannte mich, ließ mein Herz ein wenig leichter werden und ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb.

Ilea


Sein Blick nahm mich gefangen, in seine Augen spiegelten sich so viele Gefühle wider und ich spürte wie meine Knien weich wurden. Mein Atem stockte, als er mein Gesicht umfasste. Wieder stockte mein Atem, als ich seine Lippen spürte. Und dann begann mein Herz wild in meinem Brustkorb zu schlagen, als würde es sich zum ersten Mal verlieben. Dabei liebte ich diesen Mann schon eine Weile vom ganzen Herzen, doch ich war zu jener Stunde so weit weg gewesen, dass ich nicht mehr geglaubt hatte jemals wieder den Weg zurück in seine Arme finden zu können. Ich schmiegte mich an seinem warmen Körper, meine Hände glitten nach oben und umschlangen sein Hals. Vergessen war mein eigentliches Vorhaben ihn waschen zu wollen. Ich erwiderte den süßen Kuss und das Kribbeln auf meine Lippen wanderte durch meinem Körper bis in den kleinsten Zeh.


2 358

30.11.2022, 11:17

Cael

Als sie den Kuss erwiderte, war es um mich geschehen. Ich stieg einen wohligen Laut aus und fluchte innerlich, weil der direkte Hautkontakt meinen Verstand stolpern ließ. Ihre weiche Haut, ihre Brust, die sich an meine drückte, ihre Hände in meinem Nacken… das war zu gut und mein Körper reagierte dementsprechend darauf. Trotzdem machte ich keine Anstalten sie anzuheben, gegen die Wand zu pressen und uns beiden Lust zu verschaffen. Selbst wenn ich das große Verlangen danach spürte. Ihre Nähe reichte mir. Die Wärme ihrer Lippen. Ich küsste sie, als würde mein Leben davon abhängen und vergaß alles andere.

Imesha

Ich spürte, wie Ryus Umarmung fester wurde und seine Worte fanden ihren Weg direkt in mein Herz. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Meine Hände strichen über seinen Rücken unterhalb seiner Flügel, während ich seinen vertrauten Duft tief einatmete. Der sich anbahnende Sturm in meinen Gedanken verlor an Kraft. Amaras gewichtige Worte verblassten. Ich konzentrierte mich stattdessen auf den kräftigen Herzschlag an meinem Ohr. An die Wärme, die Ryu stets ausstrahlte. Dann atmete ich tief aus. >Wie geht es dir? Hat dir der Rundflug geholfen?< fragte ich ihn sanft. Dabei legte ich den Kopf leicht zurück, um in sein Gesicht zu blicken. Seine verschiedenfarbigen Augen faszinierten mich noch immer. Besonders die Intensität der Magie, die darin funkelte.
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2 359

04.12.2022, 19:32

Ryu


"Es geht mir besser", antwortete ich ihr: "Und ich konnte ein paar Gedanken ordnen." Ich strich über ihre Wange, als sie mich anschaute. Ich liebte den warmen Blick ihrer Augen, die jedes Mal mich an geschmolzene Schokolade erinnern ließ. "Und was hast du solange gemacht, während ich meinen Rundflug gemacht habe?", erkundigte ich mich und strich sanft eine lose Haarsträhne hinter ihrem Ohr.

Ilea


Ich errötete mich, als ich merkte, wie sein Körper auf mich reagierte. Es wäre für ihn ein leichtes Spiel mich zu verführen, denn mein Körper reagierte ebenfalls auf seine Berührungen. Dennoch tat er nichts Dergleichen und schien zu wissen, dass ich innerlich für diese Art von Intimität nicht bereit war. Was ich brauchte war diese Nähe, die wir uns jetzt teilten. Das war auch eine Form von Intimität der Zweisamkeit. Und ich genoss es mit ihm in der Dusche zu stehen, seinen warmen Körper zu spüren und mich in den Kuss zu verlieren. Cael fühlte sich lebendig an, echt und war der Stein in der Brandung.


2 360

05.12.2022, 14:41

Cael

Irgendwann ließ der Brand in mir nach und zurück blieb ein wohlig warmes Gefühl, wie wenn man nahe am Lagerfeuer saß. Ich schaltete das Wasser ab, um nicht noch mehr zu verschwenden, während wir uns innig küssten. Dann löste ich mich mit einem verklärten Blick von ihr und griff nach zwei großen Badetüchern, von denen ich eines um Ilea schlang. Sie sah entzückend aus. Ich wollte sie festhalten und nie wieder loslassen. >Jetzt geht's uns beiden besser.< sagte ich mit einem zufriedenen Lächeln und trocknete mich rasch ab, damit ich keine nassen Spuren hinterließ, wenn wir zurück in den Wohnbereich gingen. Zuvor drückte ich noch Ilea einen kleinen Kuss auf die Nase.

Imesha

Seine sanfte Berührung hinterließ ein Prickeln auf meiner Haut. Es beruhigte mich zu wissen, dass es ihm besser ging, dann richtete er die Frage an mich und die vielen Gedanken kehrten zurück. Ich warf einen leeren Blick über seine Schulter zum Tempel. Amaras Worte geisterten in meinem Kopf herum. >Offenbar ist es nicht das erste Mal, dass ich hier bin. In meiner Kindheit habe ich hier viel Zeit verbracht, auch im Tempel, wie ich kürzlich erfahren habe. Es war... mein Zuhause.< klärte ich ihn auf, während mein Innerstes sich verknotete. Mich nicht an all das zu erinnern, bereitete mir starke Bauch- und Kopfschmerzen. Ich wusste nicht, ob das Odas Werk war oder ob etwas anderes dahintersteckte. Meine Träume begleiteten mich zwar schon eine Weile, aber da war so viel verlorengegangen, dass ich Angst hatte es nie wieder zu finden. Und wenn ich es fand, würde es mich weiter heilen oder noch mehr kaputt machen? Auch davor hatte ich Angst.
Ich senkte die Stirn gegen Ryus Brust und seufzte schwer. >Kannst du uns bitte zurück ins Zimmer fliegen? Wir müssen sowieso noch mit den anderen sprechen.<
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