Gute Nacht
Cael
Das hast du bereits, wollte ich sagen, aber ihr Mund verschluckte meine Worte und machte Reden überflüssig. Wie beim Tanzen ließen wir unsere Körper sprechen, auch auf diese Weise kommunizierten wir und ich nahm mir die Zeit, so wie ich es ihr angekündigt hatte. Ich küsste ihre Lippen wund, streichelte sie an den Seiten, verwöhnte ihre weichen Rundungen und sog jede ihrer Reaktionen wie ein trockener Schwamm in mich auf. Besonders ihre entzückten Laute schürten das Feuer in mir.
Schweratmend verteilte ich fiebrige Küsse ihren Hals entlang, saugte mich an ihrer sensiblen Stelle fest und setzte meinen Weg zwischen ihren Brüsten bis zu ihrem Bauchnabel fort. Ihre Haut, bei den Vier Wasserfällen, sie war so weich und perfekt, dass ich ein Lied darüber schreiben könnte. Mir entwich ein dunkler Laut, als ich darauhfhin einen Blick in ihr gerötetes Gesicht wagte, ehe ich mein süßes Versprechen in die Tat umsetzte und mir meinen ersehnten Nachtisch holte. Es war, als würde mein innigster Wunsch in Erfüllung gehen.
Imesha
Was als Nächstes geschah, rauschte an mir vorbei wie der freie Fall. Plötzlich wurde ich nicht mehr von Ryu gehalten, sondern fand mich wohlbehalten auf der Insel vor, genauer gesagt an den Rand des Landes, den ich kurz zuvor übersprungen hatte. Diesmal war aber nicht ich die Person, die fiel, sondern mein Lebensgefährte. Panik schnürte mir die Kehle zu, als ich gerade noch sehen konnte, wie seine Magie durcheinandergeriet und er weiter fiel, fiel und in den Wolken verschwand. Fast wäre ich ihm hinterhergesprungen. Mein Körper war schon halb über den Rand gebeugt, als das raue Miauen der Wolkenkatze mich von meinem törichten Vorhaben abhielt. Sie sprang von Wolke zu Wolke auf mich zu, ihre Magie sprach zu mir und versicherte mir, dass ich mir keine Sorgen machen musste. Die Dinge nahmen ihren natürlichen Lauf. Mich sollte das beruhigen, doch stattdessen sah ich vor meinem geistigen Auge Ryus Knoten, den ich ohne jegliche Vorwarnung gelöst hatte. War es meine Schuld? Hatte ich etwas Schlimmes getan?
Bevor meine Gedanken weiter abwärts glitten, ertönte ein gewaltiges animalisches Brüllen, das mich perplex innehalten ließ. Das hatte nach einem... meine Augen weiteten sich...
Ein Drache. Da war ein echter Drache. Majestätisch. Wunderschön. Mächtig. Und unendlich vertraut. Aus unerklärlichem Grund stiegen mir Tränen in die Augen, ich nahm einen zittrigen Atemzug und wurde Zeugin eines Wunders.