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2 621

12.06.2023, 19:28

Ryu


Der Kuss kribbelte sanft auf meiner Wange und ich kam ein wenig zur Ruhe. Meine Hand griff nach dem Schwamm und dem Stück Lavendelseife. Sanft begann ich Imesha zu waschen, all der Schmutz des Kampfes verlor sich im Wasser und ihre Haut begann gesünder zu schimmern. Schließlich schrubbte ich mir selbst den Dreck vom Körper. Wir schwiegen, aber es war kein unangenehmes Schweigen. Es war ein Schweigen der Erschöpfung und Erleichterung, aber auch ein Schweigen, wo man sich ohne Worte verstand.

Ilea


Ich kletterte zu Cael und schmiegte mich ganz eng an seinem Körper. Auch ich zog mich nicht um, zu müde um irgendwas zu tun. Ich lauschte seine regelmäßige Atemzügen und sie machten mich schläfrig. Langsam fielen mir die Augen zu und ich ließ die Schwärze zu.


2 622

13.06.2023, 13:23

Imesha

Auch ohne ihn darum zu bitten, half er mir dabei den ganzen Schmutz loszuwerden und die sanften Bewegungen waren eine Wohltat für Körper und Geist. Beinahe wäre ich im Stehen eingeschlafen. Ich wollte ihm aber bei seinem Rücken behilflich sein, deshalb wartete ich, bis er mit allem anderen fertig war und kümmerte mich anschließend um ihn. Wir wechselten dabei kein Wort miteinander. Eine angenehme Stille herrschte zwischen uns. Nur das gelegentliche Plätschern des Wassers oder das Auswringen des Schwammes war zu hören.
Nachdem ich ihn beiseitelegt hatte, fuhr ich mit den Händen über Ryus Schultern zu seinem Gesicht. Der Kampf hatte seine Spuren hinterlassen. Obwohl er trotz allem einigermaßen beherrscht geblieben war, wusste ich, dass ihm viel durch den Kopf ging. Heute war kein einfacher Tag für uns gewesen. Ich blickte in seine waldgrünen Augen, die mich manchmal je nach Lichteinfall an Sumire erinnerten und schob meinen Kopf unter sein Kinn. Dabei schlang ich die Arme um seine Mitte und schmiegte mich an ihn, bis ich glaubte seinen Herzschlag an meinem zu spüren.
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2 623

17.06.2023, 18:07

Ryu


Innerlich wurde ich ruhig, als ihr weicher Körper sich an mich schmiegte und ich ihr regelmäßig schlagendes Herz an meinem Brustkorb spüren konnte. Mein Herz schlug im selben Takt. Wir verweilten in diese Position, suchten Trost und Kraft in diese Nähe. Als das Wasser erkaltete, löste ich mich langsam von ihr und holte uns die Badetücher. Keine Ahnung wie wir danach ins Bett geschafft haben, ich erinnerte mich nicht mal an dem Weg dorthin. Aber kaum lag mein Körper auf der Matratze, packte mich die Erschöpfung endgültig und so wie ich dalag, fielen mir die Augen zu.

Ilea


Mit Herzrasen und kaltem Schweiß wachte ich schlagartig aus dem tiefen Schlaf auf. Meine Haut kribbelte unangenehm und in meinem Brustkorb fühlte sich so eng an, sodass ich kaum atmen konnte. Der Geruch vom altem Blut und Schweiß stieg in meine Nase, wovon mir augenblicklich schlecht wurde. Benommen taumelte ich aus dem Bett, tastete mich an der Wand ab. Meine Beine fühlten sich zittrig an und meine Augen huschten unruhig umher. Ich hatte das Gefühl in den Schatten lauerten verborgene Augen, doch das konnte nicht sein. Ich erinnerte mich nicht an die Träume, da war nur die nackte Angst zurückgeblieben. Endlich erreichte ich ein Fenster und riss es auf. Kalte Nachtluft wehte mir entgegen und gierig inhalierte ich sie, während ich mich am Fensterbrett so fest klammerte bis die Knöcheln weiß wurden. Die Enge in meinem Brustkorb löste sich ein wenig.


2 624

17.06.2023, 19:02

Cael

Irgendwann siegte meine Sorge und ich fand mich auf dem kleinen Stück Wiese vor der Hütte vor. Diesmal nur im Geiste. Ohne realen Körper. Ich öffnete die Tür zum schwach beleuchteten Inneren und steuerte direkt auf das Bett zu. Dort stand der Korb, in dem Ivoli ruhte. Als er mich bemerkte, hob er sofort den Kopf und gurrte leise. Seine großen, blauen Augen funkelten. Ihm ging es deutlich besser. Erleichtert atmete ich aus und setzte mich neben ihn auf die Matratze. Dann begann ich ihn am Kopf zu streicheln und lächelte warm. >Du hast mir einen großen Schrecken eingejagt, weißt du das?< Er drückte sein Köpfchen gegen meine Handinnenfläche und gab einen entschuldigenden Laut von sich. Als mein Gefährte hatte er es als seine Aufgabe gesehen mich zu beschützen und ich verstand das. In dieser Hinsicht empfanden wir dasselbe. Natürlich konnte ich ihm nicht böse sein. Trotzdem war ich unglaublich froh, ihn nicht verloren zu haben. Dieser Verlust hätte mich sehr tief getroffen.
>Ruh dich gut aus, bevor du zurückkehrst. Sonst bringe ich dich wieder her.< fügte ich ernst hinzu und lachte daraufhin leise, als er mit einem Satz aus dem Korb an meine Brust sprang. Es tat gut ihn im Arm zu halten. Es beruhigte mich.


Imesha

Die Zeit im Baderaum verging schnell. Oder langsam. Keine Ahnung. Irgendwann lagen wir beide im Bett und schliefen prompt ein. Normalerweise würden mich auch dann schreckliche Gedanken heimsuchen und mich vom Tiefschlaf abhalten, aber nicht, wenn Ryu meine Hand hielt und ich dermaßen erschöpft war wie heute. Mich hätte es nicht überrascht den restlichen Tag und die gesamte Nacht zu verschlafen. Allerdings wachte ich mitten in der Nacht auf und blinzelte gegen das strahlende Mondlicht. Schon bald sollte Vollmond sein. Ich seufzte schwer und drehte mich auf die Seite, um nicht weiter geblendet zu werden. Ryus ruhigen Atemzügen zu urteilen, schlief er noch. Hoffentlich traumlos und tiefenentspannt. Außerdem hielten wir noch Händchen. Manchmal fragte ich mich, wie das möglich war, wenn wir uns dauernd im Schlaf bewegten. Suchte meine Hand unbewusst nach seiner? Oder umgekehrt? Oder beide gleichzeitig? Ich selbst war überrascht von diesem romantischen Gedanken und verschränkte unsere Finger miteinander. Dann dachte ich an Ileas Vater, an das eingefallene Gesicht, den abgemagerten Körper und dass er es irgendwie geschafft hatte durchzuhalten. Am Leben zu bleiben. Wie es ihm wohl ging? Und Cael? Er hatte anders gewirkt. Dunkler. Seine Magie hatte sich verändert und das hatte ich sogar ohne magische Sicht gespürt. Was war ihm widerfahren? Wie hatte er es geschafft Gawain zu befreien? Ganz allein?
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Talia« (19.06.2023, 17:08)


2 625

18.06.2023, 19:53

Ryu


Glühende Hitze begrüßte mich und ich wanderte über die Steinplatte bis ich die Kante erreichte. Lava schwappte dagegen und brodelte in seinem Meer. An einige Stellen tanzten die Flammen über die Oberflächen. Ahi tauchte auf, die Rauchschwaden stiegen aus seine Nüstern und sein eindringlicher Blick schien bis in meine Seele zu bohren. "Es gab ein Kampf....und ich konnte den Drachen nicht rufen, ich verstehe es nicht", sagte ich ihm. "Weil du die Drachenmagie falsch nutzt, dein Kopf stört die Verbindung. Diese Magie kann man nicht erzwingen oder kontrollieren, du muss sie fließen lassen. Loslassen und Werden."


Ilea


Mein Körper beruhigte sich langsam und ich schloss das Fenster, damit die kalte Luft die Verletzten oder die Kranken nicht schwächte. Dann ging ich zu meinem Vater, der nach wie zuvor bewusstlos war. Seine Haut war immer noch viel zu grau und die dunkle Augenringen sprachen von unausgesprochene Schrecken, die er durchlebt hatte. Und mehr Falten hatten sich in seinem Gesicht gegraben, sodass er aufeinmal sehr alt wirkte. Ich setzte auf einem Hocker hin und griff nach seiner knochige Hand. "Ich bin es, Ilea. Deine Tochter. Du hast mich früher immer Hana genannt, weil du einst gesagt hast ich wäre eine Blume. Ich vermisse dich, Pa und ich habe solche Angst. Du darfst nicht aufgeben, du warst immer mein Felsen in der Brandung und ich brauche meinen Vater. Bitte, kämpfe ein letztes Mal."





2 626

19.06.2023, 17:09

Cael

Während ich Ivoli sanft streichelte, sah ich mich um und war froh, dass die Hütte keinen Schaden angenommen hatte. Dafür der Rest dieser Traumwelt. Sicherlich würden Ilea und ich sie wieder aufbauen können. Die Zwischenwelt bot viele Möglichkeiten Dinge aus dem Nichts zu erschaffen, wenn man lernte die Energie zu kontrollieren. Dieser Ort bedeutete mir zu viel, als dass ich ihn einfach in diesem Zustand lassen könnte.
Außerdem fiel mir auf, dass die seltsame Schwärze draußen verschwunden war. Das musste Skira gewesen sein, die mich zu sich gelockt hatte und nun, da wir einen Pakt geschlossen hatten, schlummerten die Schatten in mir. Es war ungewohnt. Ein wenig fremd und gleichzeitig vertraut. Ich spürte ihre Präsenz in meinem Geist, aber sie hielt sich zurück, um mir wohl meinen Freiraum zu lassen. Das wusste ich zu schätzen. Ich wollte Herr meiner eigenen Gedanken sein.


Imesha

Da es sinnlos war mir über all diese Fragen den Kopf zu zerbrechen, schob ich sie ganz weit weg von mir und schloss die Augen. Morgen würde hoffentlich ein besserer Tag sein. Weniger schmerzhaft, mehr hoffnungsvoll. Weniger blutig, mehr erfreulich. Mit diesem Gefühl schlief ich wieder ein.
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2 627

19.06.2023, 21:11

Ryu


Benommen öffnete ich die Augen, als Ahi immer mehr verblasste. Ich brauchte einen Moment um mir die Realität bewusst zu werden. Neben mir schlief Imesha noch und draußen fiel die ersten Lichtstreifen durch das Fenster.
Es war morgens und leise richtete ich mich auf. Mit der Hand fuhr ich durch das verstrubbeltes Haar und seufzte tief, als ich an die Worte von Ahi dachte. Es hörte sich einfach an, aber es war nicht. Vielleicht sollte ich erstmal mit meditieren beginnen, um mich besser von meinem Kopf zu lösen. Ich stand auf, auch wenn es noch früh war und die Müdigkeit in meine Knochen steckte. Aber ich wusste, ich würde nicht mehr einschlafen. Also ging ich zum Fenster, setzte auf dem Fensterbrett und starrte nach draußen, um meine Gedanken nachzuhängen. Und da war diese Schwere, die ich seit dem Kampf in mir spürte. Die unterdrückte Wut.

Ilea


Meine Augen wurden schwerer, während ich leise von unsere glücklichen Erinnerungen erzählte, die hauptsächlich aus meiner Kindheit waren. Irgendwann verstummte meine Stimme und mir fielen allmählich die Augen zu. Mein Körper senkte sich nach vorne und dieser halbsitzende Position schlief ich ein, während ich immer noch die Hand meines Vater hielt, als könnte ich sonst ihn verlieren, wenn ich diese Verbindung unterbrach.


2 628

20.06.2023, 15:44

Cael

Nach meinem Aufenthalt in der Traumwelt war ich irgendwann in den Tiefschlaf gesunken, denn als ich Stunden später wieder aufwachte, wusste ich kurz nicht, wo ich mich befand und wie lange ich geschlafen hatte. Blinzelnd sah ich mich um und registrierte die vielen belegten Krankenbetten. Darunter das von Gawain, wo Ilea saß. Ich hatte nicht gemerkt, dass sie das Bett verlassen hatte. Jetzt schlief sie halb gebeugt an seiner Seite. Das sah sehr unbequem aus.
Mit einem leisen Aufstöhnen, da ich am ganzen Körper verspannt war, richtete ich mich sitzend auf und fuhr mir durchs Haar. Keine gute Idee. Meine Hände klebten. Ich roch unangenehm. Kaum zu glauben, dass ich in diesem Zustand hatte einschlafen können. Eine junge Krankenpflegerin kam am Bett vorbei und grüßte mich. >Kann ich etwas bringen? Ein Glass Wasser vielleicht?<
>Eine Dusche täte mir besser. Und frische Kleidung. Wäre das möglich?<
Sie lächelte freundlich und deutete auf eine Tür am Ende des Saals. >Dahinter befinden sich mehrere Duschkabinen mit Sitzmöglichkeiten. Ich werde Ihnen frische Kleidung bringen.<
Dankbar nickte ich und erhob mich vom Bett, das wegen Ilea und mir schmutzig geworden war. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Die Frau musste mir das ansehen, denn sie winkte immer noch lächelnd ab. >Die Laken wechseln wir sofort. Das ist kein Problem. Gehen Sie sich in Ruhe erfrischen, das wird Ihnen guttun.<
>Vielen herzlichen Dank!< Man kümmerte sich hier wirklich wundervoll um die Patienten. Niemand kam zu kurz. Ich warf einen Blick auf Ilea und haderte mit mir, ob ich sie wecken sollte. Sicherlich war sie unendlich müde. Ich wollte ihr den kostbaren Schlaf nicht rauben. Gleichzeitig musste auch sie sich von all dem Schmutz befreien und sich erfrischen. Einen kurzen Moment stand ich unentschlossen da, bis ich dann doch beschloss sie zu wecken. Sanft legte ich ihr eine Hand auf die Schulter und schüttelte sie leicht. >Ilea… lumina. Wach auf.<

Imesha

Ich spürte etwas Feuchtes an meiner Wange. Einmal, zweimal… ein weiteres Mal. Irritiert zog ich die Brauen zusammen, drehte mich grummelnd auf die Seite und keine Sekunde später wiederholte sich das Ganze an meiner anderen Wange. Diesmal öffnete ich die Augen und blickte in die großen, unschuldig funkelnden von Egon. Obwohl er mich geweckt hatte, war ich ihm nicht böse. Ich hatte mich gut genug ausgeruht, um einen neuen Tag zu beginnen. Außerdem wollte ich die aktuellen Probleme nicht verschlafen.
Gähnend tätschelte ich das kleine Köpfchen und bemerkte die leere Stelle neben mir. Ryu war wohl vor mir aufgewacht. Ich musste nicht lange nach ihm suchen. Er saß am Fenster. Grübelnd. Weit weg in Gedanken. Bilder des letzten Tages flackerten auf. Seufzend richtete ich mich auf und ließ die Beine baumeln. >Guten Morgen.<
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2 629

20.06.2023, 20:05

Ryu


Eine Stimme riss mich aus meine Gedanken und meine Augen fanden Imesha. "Guten Morgen", erwiderte ich den Gruß und glitt vom Fensterbrett. Ich kam auf sie zu und beugte mich zu ihr runter, als ich sie erreichte. Meine Lippen streiften sanft Ihren, dann nahm ich neben ihr Platz. "Ich war bei Ahi und anscheinend bin ich zu sehr Kopfmensch, weswegen es mit der Drachenverwandlung nicht gänzlich funktioniert hat. Ich muss es viel mehr einfach zulassen ohne groß darüber nachzudenken oder es zwanghaft herbeiführen zu wollen."

Ilea


Nanashi kam mir näher und seine Finger glitten über meiner Schulter. Nein. Ihre Schulter. Ich war in diesem Körper gefangen und doch fühlte es sich zu echt an, als wäre es mein Eigener. Sein Gesicht kam immer näher, ich spürte bereits sein Atem...."Nein!", keuchend fuhr ich hoch, als er mich packen wollte und verlor beinahe das Gleichgewicht, doch schnell fand ich sie wieder. Ruhelos huschten meine Augen umher bis ich begriff, dass es ein Traum gewesen war. Das Herz klopfte mir bis zum Hals und ich entdeckte die Hand auf meiner Schulter. Es war Cael. "Oh...ich bin wohl hier eingeschlafen", stellte ich fest, als ich einen raschen Blick auf meinem Vater warf. In diesem Moment klagte mein Rücken mit einem lauten Knacken, als ich mich mehr aufrichtete und mein Nacken fühlte sich steif an. Zudem vernahm ich an mir einen unangenehmen Geruch. Ich fühlte mich schmutzig, verschwitzt und unwohl.


2 630

21.06.2023, 11:29

Cael

Obwohl ich sie nicht hatte unsanft wecken wollen, zuckte sie irgendwann zusammen und schreckte hoch. Nach all dem Stress wenig überraschend. Ich lächelte sie entschuldigend an und deutete auf die Tür am Ende des Saals. >Dort hinten sind Kabinen zum Duschen. Wenn du möchtest, können wir uns erfrischen. Frische Kleidung wird uns dann auch gebracht.<
Gawain sah nicht aus, als würde er in den nächsten Minuten aufwachen und selbst wenn, würde man sich sofort um ihn kümmern. Wir würden sowieso nicht trödeln. Ich wollte nur raus aus diesen Sachen und mich mit heißem und dann eiskaltem Wasser abduschen.

Imesha

Bei der sanften Berührung seiner Lippen kribbelte es in meinem Bauch. Trotz der Umstände schaffte er es diese Empfindungen in mir auszulösen und ich war froh, dass dem so war. Ich brauchte diese Normalität zwischen uns. Den Halt. Als er mir dann von seinem Traum mit Ahi erzählte, dachte ich kurz nach und griff nach seiner Hand. Ich betrachtete seine Finger. >Das macht schon irgendwie Sinn. Als ich deinen Knoten gelöst habe, hast du auch nicht nachgedacht, sondern instinktiv gehandelt. Ich denke, dass das Drachen ausmacht. Sie denken nicht zu viel über die Dinge nach wie wir es tun. Sie… sind. Sie existieren. Sie sind im Einklang mit ihrem Umfeld, mit der Magie um sie herum. Da muss man nicht nachdenken. Wonach sie suchen, wird gefunden.< Über letztere Worte stolperte ich selbst in Gedanken. Keine Ahnung, woher diese plötzliche Gewissheit kam. Ich war nicht mit Drachen großgeworden, aber vielleicht hatte ich durch Ysera einige Dinge verinnerlicht. Seit ich von meiner Beziehung zu ihr wusste, erinnerte ich mich stückweise an einiges mehr.
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2 631

23.06.2023, 21:22

Ryu


Es stimmte, dass ich instinktiv gehandelt hatte, als Imesha den Knoten gelöst hatte. Ich hatte es einfach geschehen lassen ohne darüber nachzudenken. Ich hatte vielleicht im Kampf zu großen Druck auf meine Drachenmagie ausgeübt, sodass es diese Blockade entstanden war und das durfte nicht nochmals passieren. Ich musste lernen mich von meinen Instinkten ohne zu große Kontrolle führen zu lassen. Ich hatte schon immer einen Teil von mir kontrolliert, aufgrund des dämonischen Blutes. Vielleicht war es endlich Zeit komplett loszulassen. "Die Worte ergeben Sinn. Ich werde heute wohl viel meditieren", es würde zumindest mir helfen mein Geist mehr zu öffnen.

Ilea


Kurz blickte ich zu meinem Vater und nickte schließlich. Dusche klang in meine Ohren himmlisch und ich brauche diese paar Minuten Luxus. Also erhob ich mich, gab meinem schlafender Vater einen Kuss auf die Stirn und folgte Cael in die Kabinen. Dort wartete auf uns bereits die frischen Kleidungen, worüber ich wirklich froh war. Die Kleidungsstücke, die ich noch trug, würde ich nie mehr anziehen wollen. Es würde mich an diesem grauenvollen Tag erinnern und ich wusste, dass war erst der Anfang gewesen. Denn viel Furchterregendes bestand uns noch bevor. Mit einem schwerem Seufzer schälte ich mich aus der Kleidung, um gleich unter die Dusche zu springen.


2 632

25.06.2023, 13:30

Cael

Normalerweise würde ich mir keine Gelegenheit entgehen lassen zusammen mit Ilea zu duschen, aber ich wollte mir in Ruhe ein Bild von meinen gestrigen Wunden machen. Außerdem waren da noch die Schatten, die unter meiner Haut lauerten und die ich mir genauer anschauen wollte, um sicherzugehen, ob das fortan meine neue Normalität war oder ein vorübergehender Zustand.
In der Kabine gab es einen Sitz an der Wand, falls man zu schwach zum Stehen war und alles andere wie beispielsweise Pflegeprodukte befanden sich ebenso in greifbarer Nähe. Ich schaltete das Wasser ein, ließ es zunächst lauwarm über meinen Körper fließen, bis der größte Schmutz fort war und sich dunkel zwischen meinen Füßen sammelte und daraufhin im Abfluss verschwand. Die meisten Wunden waren problemlos verheilt, ein paar andere würden vernarben. Ich säuberte die betroffenen Stellen und hielt an der Brust inne. Der Talisman... er war inaktiv. Wenn ich mich darauf konzentrierte, spürte ich kein Pulsieren mehr. Nur Leere. Irritiert versuchte ich auf die darin gespeicherte Lichtmagie zuzugreifen und sog scharf Luft ein, als ein stechender Schmerz meine Wirbelsäule hinauf und direkt durch die Brust schoss. Hätte ich mich nicht rechtzeitig an der Wand abgestützt, wäre ich zu Boden gegangen. Im selben Moment hörte ich etwas zerbrechen. Zitternd fiel mein Blick auf das nun rot gefärbte Wasser. Direkt daneben, in der Nähe des Abflusses, lag ein tränenförmiger, türkisfarbener Talisman. Zerbrochen. Meine Augen weiteten sich erschrocken. Das auf mich niederprasselnde Wasser wurde kalt.
Ich sah an mir runter zu der Stelle, wo sonst dieser Talisman mich mein Leben lang begleitet und geschützt hatte. Die Wunde blutete dunkelrot. Unter der Haut sammelten sich Schatten wie rauchiger Nebel. Die Blutung stoppte und die Wunde begann sich langsam zu schließen. Bei den Vier Wasserfällen...

Imesha

>Vielleicht kann dir auch Amara helfen. Sie hat viel Zeit mit Ysera verbracht und bestimmt einiges von ihr gelernt.< fiel mir ein, während ich an den Drachen dachte, der mir das Leben gerettet hatte. Die schrecklichen Bilder, ihre letzten Momente... Mein Albtraum fühlte sich fern an, dabei hatte ich mich erst vor kurzem an die Tragödie aus meiner Kindheit erinnert. Ich seufzte leise, drückte Ryu einen sanften Kuss auf die Wange und stand auf. Auch wenn ich nichts lieber täte, als in diesem Zimmer zu ruhen, gab es in der Stadt viel zu tun und ich wollte unbedingt helfen. Ich musste mit eigenen Augen sehen, was uns der gestrige Kampf gekostet hatte und in Erfahrung bringen, was die nächsten Schritte waren. >Magst du auch frühstücken?< fragte ich Ryu auf dem Weg zur Kommode, in der ich meine Kleidung aufbewahrte. Ich würde verstehen, wenn er noch keinen Hunger hatte. Ich selbst war nicht am Verhungern, sondern zu beschäftigt damit meine vielen Gedanken zu sortieren.
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2 633

26.06.2023, 18:33

Ryu


"Mal schauen", antwortete ich ausweichend, denn ich hatte nicht meine Worte ihnen gegenüber vergessen. Meine Wut auf auf die Ratsmitgliedern. "Ich habe kein Hunger, aber ich werde trotzdem versuchen etwas zu mir zu nehmen", antwortete ich ihr und erhob mich. Es war wichtig Energie von außen zu sich zu nehmen und meine Appetitlosigkeit lag einfach an all die Ereignisse der letzten Stunden, die einfach mir schwer auf dem Magen lagen. Es würde dauern bis ich sie einigermaßen verarbeitet habe, aber ich wusste, die Bilder würden mich Rest meines Lebens verfolgen und das war erst der Anfang. Ich musste an meine Eltern denken, an die kurzen Momente, wenn sie sich an dem großen Krieg zurückerinnerten. An die Schatten, die sie verfolgten. Ich würde wie sie stark sein, versuchen weiter nach vorne zu schauen, auch wenn mir die Schatten folgen würde.

Ilea


Endlich war all der Schmutz und der unangenehme Geruch von meinem Körper gewaschen. Ich stieg erst aus der Dusche als ich zu frösteln begann und schlüpfte nach dem Trocknen schnell in die neue, praktische Kleidungen. Sie waren schlicht gehalten und passten mir. Aus meinem Haar machte ich zu einem festen, geflochtenen Zopf. Ich fühlte mich ein wenig besser, jedenfalls war mir nicht mehr so übel. Aus Caels Dusche hörte ich noch das Wasser rauschen. Ich erinnerte mich wie er ausgesehen hatte, all das dunkle Blut an seinem Körper. Aber ich würde ihn nicht fragen, was er tun musste, um meinem Vater zu befreien. Ich hoffte nur, dass diese Dämonen ihn nicht verschlingen würde. Jemand klopfte an der Tür und ich öffnete einen Spalt. "Ihr Vater ist soeben aufgewacht, doch er ist....", ich ließ die Heilerin nicht aussprechen, sondern lief gleich los. Mein Herz pochte schnell und dann hörte ich das Brüllen. So animalisch und doch erkannte ich dadrinnen den Klang meines Vaters. Mein Herz blieb stehen, als ich sah, wie viele Heiler seinen aufbäumender Körper festhalten mussten, damit er Niemanden oder sich selbst verletzte. Die Pupillen waren geweiteten und das Blau war kaum zu sehen. Etwas Dunkles lag in seinem Blick. Ich eilte ans Bett und schob mich in seinem Blickfeld: "Pa! Pa, beruhige dich. Ich bin es, Ilea. Deine Tochter. Du bist in Sicherheit. Cael hat dich gerettet. Wir wollen dir helfen." "Du bist nicht meine Tochter", der Hass in seiner Stimme ließ mich zurücktaumeln und ein taubes Gefühl machte sich in mir breit. "Wir müssen ihn ein Beruhigungsmittel geben, er ist zurzeit nicht er sich selbst", sprach mich ein Heiler an und wartete auf mein Erlaubnis. "In Ordnung", antwortete ich kraftlos.


2 634

26.06.2023, 20:49

Cael

Ich hob den Talisman auf und betrachtete den zersplitterten Edelstein. Was hatte das zu bedeuten? Er durfte nicht kaputt sein. Ich brauchte ihn. Aber er war aus mir rausgeschossen, als hätte mein Körper ihn plötzlich abgelehnt. Waren die Schatten der Grund dafür? Skira? Komischerweise meldete sie sich nicht. Ich versuchte sie über unsere mentale Verbindung zu erreichen, nur um gegen eine Mauer zu stoßen und mich darüber zu wundern, was hier vor sich ging.
Allerdings blieb mir keine Zeit zum Nachdenken, denn ein lautes Brüllen drang in die Duschräume und ich hatte das ungute Gefühl die Quelle zu kennen. Schnell trocknete ich mich ab, schlüpfte in die bequeme, lockere Kleidung und eilte hinaus. Wie erwartet war es Gawain, der gebrüllt hatte. Man gab ihm gerade etwas zur Beruhigung und an Ileas Gesichtsausdruck erkannte ich, dass es nicht gut um seine mentale Gesundheit stand. Besorgt sah ich ihn an. Im Moment fiel mir nicht ein, wie wir ihm helfen könnte. Wir mussten ihm Zeit geben. Er hatte Schlimmes durchgemacht. Ich war nicht einmal eine Stunde dort gewesen und hatte es keine Sekunde ausgehalten. >Ihm ist nicht bewusst, dass er frei ist. Er braucht seine Zeit.< sagte ich zu Ilea, um ihr und mir irgendwie Hoffnung zu geben.

Imesha

Obwohl wir in den letzten Wochen oftmals in den öffentlichen Räumlichkeiten mit anderen Gelehrten gegessen hatten, fühlte ich mich wohler damit zumindest heute in der privaten Küche zu essen. Wie wir es zu Beginn getan hatten. Weniger Leute, weniger Stress. Ruhe für uns beide. Ich nahm seine Hand, als wir das Zimmer verließen und sah noch, wie Egon an ihm hinaufkletterte. Immerzu im selben Raum zu sein, konnte auf Dauer langweilig werden, da verstand ich es, wenn er mal wieder mitkommen wollte. Möglicherweise hatte er auch Hunger.
Zu meiner Erleichterung war tatsächlich niemand in der Küche. Wir bereiteten sogleich ein kleines Frühstück vor und setzten uns dann an den Tisch. >Sollen wir zuerst nach Gawain schauen? Und nach den anderen?< fragte ich nach ein paar Bissen. >Ich hoffe, es gibt gute Neuigkeiten.< Das wäre zur Abwechslung dringend erforderlich.
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2 635

27.06.2023, 16:35

Ryu


Wir begaben uns in die Küche, wo es ein wenig privater war. Das war mir selbst recht so und auf Imeshas Frage hin nickte ich: "Wir sollten auf jeden Fall bei ihm und bei den Anderen vorbeischauen." Ich wollte gerne wissen wie der Gesundheitszustand von Gawain heute war, ob Besserung zu sehen war. Egon kletterte von mir runter und schnupperte an meinem Frühstück, was ihm aber nicht zusagte. "Wir gehen naher raus. Dann kannst du nach den Insekten jagen und ich mache meine Mediationen. Aber vorher müssen wir unsere Freunde aufsuchen", versprach ich meinem Tiergefährten. Sofort gurrte er zufrieden und beäugte neugierig das Frühstück von Imesha.

Ilea


"Ich weiß", schluckte ich schwer. Es war dennoch nicht einfach ihn so zu sehen und diesen Blick auf sich zu spüren. Mein Vater hatte mich noch nie auf diese Weise angesehen. Dann musterte ich Cael: "Du siehst immer noch blass aus, du solltest frühstücken. Ich werde bei meinem Vater bleiben und mir einen Bild von seinem seelischen Zustand machen, vielleicht kann ich ihm da helfen." Durch meine Studien der Heilkunst und der magische Heilkunst war ich auch auf die Seelenheilkunde gestoßen, welche ich mit großem Interesse verfolgt habe. Körper und Seele arbeiteten eng miteinander und beeinflussten sich gegenseitig. Aber das hatte ich schon vorher gewusst, doch durch die Bücher ward konnte ich ein tieferes Wissen erlangen.


2 636

27.06.2023, 19:43

Cael

Mir wäre es lieber in ihrer Nähe zu bleiben, aber das Loch in meinem Magen fand ihren Vorschlag hervorragend. Außerdem war da noch die Sache mit meinem Talisman, die mich zusätzlich beschäftigte und ich wollte sie damit nicht von ihrem Vater ablenken. Er brauchte jede Hilfe, die er bekommmen konnte und Ilea hatte bewiesen, dass ihre Fähigkeiten in der Heilkunst überdurchschnittlich gut waren. Sehr wahrscheinlich sogar besser als die Heilerinnen und Heiler in diesem Raum.
>Du musst dich auch stärken. Ich bringe dir etwas zum Essen vorbei.< versprach ich ihr und küsste sie zum Abschied auf die Stirn. Mit den Händen in den Hosentaschen vergraben und eine Hand um den zerbrochenen Talisman geschlossen, verließ ich den Saal und versuchte nicht in all die leidenden Gesichter zu blicken, die die vielen Betten belegten. Der gestrige Tag hatte tiefe Wunden hinterlassen. Das war es, was meine Eltern manchmal nicht ruhig schlafen ließ. Erinnerungen wie diese.

Imesha

Ich streichelte Egons kleines Köpfchen, als er mein Frühstück näher betrachtete und feststellte, dass es auch auf meinem Teller nichts zu holen gab. Sein Gurren entlockte mir ein kleines Lächeln, das sich beinahe falsch in meinem Gesicht anfühlte. Obwohl ich ziemlich gut geschlafen hatte, kam es mir vor, als wäre die Nacht viel zu kurz gewesen. Meine Gedanken waren kaum zur Ruhe gekommen, seit ich wieder wach war. Ryu erging es bestimmt nicht anders und ich wünschte, ich könnte ihm bei seinem inneren Chaos helfen. Es wäre gleichzeitig die ideale Ablenkung für mich.
Im selben Moment tauchte Cael auf, der sich erst einmal auf einen der freien Stühle fallen ließ. So als wäre bereits ein langer Tag vorbei. Dabei hatte er erst begonnen. >Ilea ist bei ihrem Vater geblieben. Er ist kurz aufgewacht, hat laut gebrüllt und niemanden richtig wahrgenommen. Was man ihm dort angetan hat, er...< Cael unterbrach sich. Seine Stimme hatte sich vor unterdrückter Wut dunkel gefärbt. Er fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht, seufzte schwer und schüttelte den Kopf. >Es war schrecklich dort.<
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2 637

28.06.2023, 19:42

Ryu


Wir blieben nicht lange in der Küche alleine, denn wenig später erschien Cael. Er sah nur ein wenig besser aus, wirkte genauso abgeschlagen wie wir. Der gestrige Kampf hatte Spuren hinterlassen. Ich schluckte schwer als er uns kurz von Gawains Zustand erzählte und vielleicht war es besser so, dass wir nicht genau wussten wie es dort war. Es reichte schon zu wissen, wie es ihn zerstört hatte. Und die brodelnde Wut in mir regte sich erneuert und ich schmeckte ihre Hitze auf meiner Zunge. "Wir werden für ihn da sein und sie kommen für sein Leid nicht ungeschoren davon", antwortete ich meinem besten Freund. Ich schob mein Teller weg, denn mehr essen konnte ich nicht. Der Appetit war mir schnell wieder vergangen. "Was braucht Gawain? Können wir was für ihn tun?", fragte ich.

Ilea


"Danke", antwortete ich ihm und widmete mich danach gleich wieder meinem Vater. Für etwas Anderes hatte ich keinen Kopf frei. Zuerst musste mein Vater gesund werden. Narben würden in seiner Seele zurückbleiben, doch ich wollte das retten, was noch gerettet werden konnte. "Lass mich bitte mit ihm alleine", bat ich den anderen Heilern und Heilerinnen: "Ich werde nach euch rufen, wenn ich Hilfe benötige." Ich konnte mich nicht konzentrieren, wenn ich mich beobachtet fühlte und bei der Seelenheilung war viel Vorsicht geboten, da konnte ich keine Ablenkung gebrauchen. Ein Körper zu heilen war in diesem Fall einfacher, als eine Seele. Sie war weitaus komplexer, denn Jeder Mensch fühlte und reagierte anders. Es lag an seiner Persönlichkeit, an seine Erlebnisse, seine Gefühle und seiner Gedankenwelt. All das, was ihm ausmachte.


2 638

29.06.2023, 10:52

Cael

Bilder des Gefängnisses und der darin Gefangenen flackerten vor meinem geistigen Auge auf. Gawain in Ketten. Die bewaffneten Wächter. All die Schatten und das Blut. >Das mit der Vergeltung habe ich bereits erledigt.< gestand ich innerlich angespannt. Trotzdem ging es mir nicht besser damit. Ich hätte sie länger leiden lassen sollen und dieser unausgesprochene Wunsch stand in starkem Gegensatz zu meiner sonst harmonischen Seite. >Ilea wird sich um ihren Vater kümmern. Ich bin mir sicher, dass sie zu ihm durchdringen wird. Wir können nur auf positive Ergebnisse hoffen.< beantwortete ich Ryus Frage und sah ihn an. Er wirkte abgekämpft wie ich. Imesha bildete keine Ausnahme. Umso mehr haderte ich mit mir, ob ich ihnen erzählen sollte, was mir widerfahren war.
Als ich den Talisman in meiner Hosentasche ertastete, atmete ich schwer aus und zog ihn hervor. Den vorherigen Gedanken ließ ich fallen. Ich musste darüber reden. Es machte keinen Sinn das alles für mich zu behalten. >Er ist zerbrochen.< sprach ich das Offensichtliche aus, als ich das magische Objekt auf dem Tisch ablegte. Imesha konnte zwar nichts damit anfangen, aber Ryu wusste, welche Bedeutung das für mich hatte.

Imesha

Cael behielt die Details für sich, als er von Vergeltung sprach. Ich verstand auch so, was er getan hatte, um Gawain zu rächen. Vor einiger Zeit hätte ich ihm diese gewaltsame Seite nicht zugetraut, aber Valaris veränderte Menschen und leider oftmals nicht zum Besten. Trotzdem war ich froh, dass er es getan hatte, denn das würde Kaiser Oda eine Lehre sein. Wir waren keine schwachen Feinde. Wir waren eine ernstzunehmende Bedrohung für ihn.
Ich hielt in meiner Bewegung inne, als Cael dann plötzlich einen zerbrochenen Edelstein zum Vorschein brachte. Den sah ich zum ersten Mal.
>Ivoli hat mich gerettet. Er hat mich in die Zwischenwelt gebracht. Mit Körper und Geist. Ich wusste nicht, dass das überhaupt möglich ist, aber er hat es getan und dank ihm bin ich hier.< Er machte eine bedeutungsschwere Pause. Mein Hunger flaute ab. >Dort bin ich einer höheren Macht begegnet. Aus der Schattenwelt. Sie war es, die mir dieses Mal verpasst hat und es handelt sich tatsächlich um das Schwarze Herz. Es ist ein Teil von ihr. Und wir… wir sind einen Bund eingegangen.< fuhr er ruhig fort, während er weiter den Talisman anstarrte und ich versuchte das Gesagte zu begreifen. >Sie war die erste Schattenmagierin, ein Widerspruch zu dem, was ich über den Ursprung dieser Blutlinie kenne, aber sie hat mir ihre Geschichte erzählt und ich… ich wurde von ihr auserwählt ihr Werk fortzuführen. Offenbar bin ich jetzt ein Schattenmonarch in Ausbildung.< Er tippte mit dem Zeigefinger auf den zerbrochenen Edelstein. >Das war mein Ventil für die übermäßige Energie aus der Zwischenwelt. Mein Gleichgewicht zwischen Licht- und Schattenmagie. Ich habe keine Ahnung, was das für mich bedeutet.<
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30.06.2023, 19:28

Ryu


Ich musterte meinem besten Freund und sah in seinem Blick, dass er Dinge getan hatte, die er sonst nie getan hatte. Kurz drückte ich seine Schulter, damit er wusste, dass er nicht alleine mit der Bürde war. "Ilea wird bestimmt ihrem Vater helfen können, sie ist wie eine Wunderheilerin", bestätigte ich. Dann erblickte ich den zerbrochene Talisman, der sein Leben lang begleitet hat. Sofort wurde ich aufmerksamer und Sorge blitzte in meine Augen auf. Meine Augen weiteten sich ein wenig, als Cael seine Geschichte erzählte, als er für kurze Zeit für verschollen galt. Mein Blick wanderte zurück zum Talisman und ich fuhr hilflos mit der Hand durch das Haar. In diesem Moment hätten wir jetzt Akela gebraucht oder die Animagi-Brüder Male und Fenrir. "Wir werden es herausfinden. Du bist nicht allein Cael, ich werde nicht zulassen, das etwas dir wehtun wird", antwortete ich ihm.

Ilea


Wie beim Heilen legte ich eine Hand auf dem Brustkorb in der Nähe des Herzens und die andere Hand legte sich jedoch auf seinem Stirn. Herz und Verstand spielten da eine wichtige Rolle, was sich in der Seele spiegelte. Meine Augen schlossen sich und ich begann gleichmäßig zu atmen, um mein Geist zu entspannen. Mein Fokus lenkte ich auf meinem Vater und das Bewusstsein für die Umgebung verblasste. Ich öffnete meine Gabe, um durch die Erinnerungen einen besseren Zugang zu der Seele zu haben.





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05.07.2023, 09:41

Cael

Es tat gut das laut ausgesprochen zu haben, sonst wäre mir der Kopf irgendwann geplatzt. Ich wusste die Unterstützung der beiden zu schätzen, nachdem auch Imesha mir ihre Hilfe versichert hatte. Auf sie war stets Verlass, das wusste ich. Mein Problem war ein anderes. >Wie ich die Schattenmagie zu kontrollieren lerne, kann mir Skira zeigen. So heißt die erste Schattenmonarchin. Sie ist momentan untergetaucht, keine Ahnung, wie sie das gemacht hat, aber ich nehme sie unterbewusst wahr.< Meine Hand schloss sich um den Talisman. Es war seltsam ihn nicht mehr in der Brust zu spüren. Ohne das Ventil… Sorge zeichnete sich auf meinem Gesicht ab. >Es geht weniger darum, ob es mir selbst schaden wird, sondern mehr um die Sicherheit der anderen. Euch miteingeschlossen. Würde es hier nur um die Energie aus der Zwischenwelt gehen, könnte ich Ilea um Hilfe bitten. Sie ist stark genug, um den Überschuss mit mir zu teilen. Aber mein Problem ist die Mischung aus Licht und Schatten. Ich bin bislang sehr sparsam mit der Schattenmagie umgegangen und ich glaube, dass der Talisman das Übermaß an dunkler Energie einfach nicht mehr gepackt hat.<

Imesha

Aufmerksam hörte ich ihm zu und wünschte, ich hätte sofort eine Lösung parat. Ich konnte das Problem logisch angehen und mir seine beiden Energien in Waagschalen vorstellen, die man ins Gleichgewicht bringen musste. Der Talisman hatte zum Ausgleich gedient, aber durch die plötzliche Schwere seiner Schatten war der Halt kaputtgegangen. >Ist das ein Talisman, den man selbst herstellen kann?< fragte ich nach kurzer Überlegung.
Cael schüttelte den Kopf. >Den haben mir mein Onkel und seine Frau geschenkt, als ich noch ganz klein war. Es ist ein magisches Artefakt, das sie lange in der Welt der Animagi gesucht haben. Ich bezweifle, dass es davon Kopien gibt.< antwortete er mit einem schwerfälligen Seufzen.
>Wenn ich es richtig verstanden habe, funktioniert der Talisman wie ein Ausgleich zwischen den beiden gegensätzlichen Energien. Bisher gab es keine Probleme, weil du deine Magie hauptsächlich aus der Zwischenwelt gespeist hast. Jetzt hast du freien Zugriff auf die Möglichkeiten aus der Schattenwelt. Beide sind oder sollten gleich stark ausgeprägt sein, um dein inneres Gleichgewicht zu halten.< Ich tippte mir nachdenklich ans Kinn. >Ich glaube, dass der zerbrochene Talisman gar kein schlechtes Zeichen für dich ist, sondern eher eine neue Tür, durch die du nun gehen kannst, um stärker zu werden. Wie ein Knoten, der sich gelöst hat.< Bei letzteren Worten musste ich zu Ryu schauen, denn bei ihm war es genauso gewesen. Er hatte eine höhere Ebene erreicht. Vielleicht war das bei Cael auch so.
Er dachte über meine Worte nach und lehnte sich zurück. Im selben Augenblick knurrte sein Magen. Seine Mundwinkel zuckten. >Ich denke, ich muss erst essen, bevor ich weiter darüber nachdenken kann. Außerdem wollte ich Ilea noch Frühstück vorbeibringen.<
>Das kann ich erledigen. Dann könnt ihr euch in aller Ruhe austauschen.< bot ich lächelnd an und erntete ein dankbares Nicken. Die beiden brauchten sicherlich ein klärendes Gespräch nach all den großen Ereignissen und ich würde in der Zwischenzeit meiner Freundin eine Stütze sein.
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