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05.07.2023, 18:27

Ryu


Ich verstand seine Sorge und wünschte ich könnte ihm diese Sorge nehmen. Denn den seltene Talisman konnte man nicht einfach herbeizaubern, wie Cael es selbst sagte. Doch dann sprach Imesha ihre Überlegung laut aus und auf diese Gedanke war ich selbst nicht gekommen. Ich drückte sanft ihre Hand und hauchte einen Kuss auf ihre Wange: "Ich bin sicher, dass an deiner Vermutung was dran liegen kann." Als nur noch Cael und ich alleine war, fragte ich ihn: "Imesha könnte vielleicht einen Blick auf deine Magie werfen, sie würde doch bestimmt erkennen, können wenn was nicht stimmig ist und ich finde ihre Vermutung auch nicht so abwegig."

Ilea


Schmerz, so viel Schmerz. Jede Erinnerung schmerzte mich und alles in mir wollte davor fliehen. Aber ich blieb, wankte nicht, sondern wanderte vorsichtig weiter durch die dunklen Erinnerungen. Sah Dinge, die ich nicht in Worte fassen konnte. Die mich fragen ließ, wie mein Vater trotz alldem überleben konnte. Er hatte so sehr gekämpft, sein Wille war unglaublich stark gewesen, obwohl sie ihm so viel Leid zugefügt hatten. Obwohl sie Stück für Stück seine Seele gebrochen haben. Sie lagen vor mir wie ein Scherbenmeer. Und ich begann die Scherben vorsichtig zusammenzufügen, indem ich mit meinem Licht sie zusammennähte. Es würde seine Seele nicht vollständig heilen, solche unmenschliche Erlebnisse hinterließen Spuren. Aber vielleicht schaffte ich es ihm zu helfen ein klein bisschen wieder mehr selbst zu sein.


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06.07.2023, 14:27

Cael

Es war nett von Imesha, dass sie uns alleine ließ und ihre Worte hatten mir durchaus Hoffnung auf eine positive Entwicklung meiner Kräfte gemacht. Ich griff nach einem Brötchen, bestrich es mit Butter und belegte es mit allem, was mich ansprach. So hungrig wie ich war, könnte ich den ganzen gedeckten Tisch essen. >Einen Blick auf meine Magie zu werfen, kann nicht schaden. Ich werde auch mit meinem Sensei sprechen. Tabito ist sehr belesen und hat oftmals gute Ratschläge für mich.< dachte ich laut nach. Dann verschlang ich das erste Brötchen und bereitete das nächste vor.
>Es tut mir leid, dass ich dir Kummer bereitet habe. Als ich das symbolische Denkmal gesehen habe, da…< Ich seufzte schwer und wagte ein vorsichtiges Lächeln. >Da wusste ich, wie sehr du mich liebst. Das weiß ich sehr zu schätzen und ich erwidere nur zu gern deine Gefühle.< Auch wenn es noch zu früh für diese Art von Humor war, musste ich das aussprechen, sonst würde ich bloß wieder sentimental werden und das Frühstück vorzeitig beenden müssen. Und ich brauchte jede Energie, die ich kriegen konnte, aber auch ein Stück Unbeschwertheit in dieser dunklen Zeit.
>Willst du mir dann gleich erzählen, was mit dir passiert ist?<

Imesha

Mit einem beladenen Teller suchte ich die Krankenstation auf und spürte sogleich die Schwere in meinem Magen, als ich die vielen verletzten Menschen erblickte. Einige von ihnen schliefen tief und fest. Andere gaben schmerzvolle Laute von sich. Die Heilerinnen und Heiler hatten alle Hände voll zu tun und inmitten des Trubels entdeckte ich meine konzentrierte Freundin. Offenbar heilte sie Gawain. Nur nicht seine äußeren Verletzungen, das hätte ich an ihrer Magie erkannt. Diesmal reichte sie tiefer, die Schwingungen waren anders und als ich den magischen Blick öffnete, entdeckte ich viele helle Stränge, die an verschiedenen Stellen in seinem Körper ansetzten und lose Enden miteinander verknüpften. Das sah nach Feinarbeit aus. Eine hohe Kunst der Heilmagie. Ilea hatte sich tatsächlich sehr gesteigert in den letzten Wochen. Gleichzeitig fragte ich mich, ob ihre Mutter vorbeikommen würde, um nach den beiden zu sehen.
Leise setzte ich mich auf einen Hocker auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes und stellte den Teller auf einem kleinen Beistelltisch ab. Dann wartete ich geduldig, während ich der wirkenden Magie mit den Augen folgte.
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2 643

10.07.2023, 19:45

Ryu


Ich nickte bestätigend, vielleicht wusste sein Sensei wirklich mehr. Besonders in dieser Welt, hier war die Magie noch voller Geheimnisse. Mein Magen verkrampfte sich leicht, als Cael mich an den schrecklichen Moment erinnerte, als ich glaubte mein besten Freund und Seelenbruder verloren zu haben. Über seinem versuchten Witz lächelte ich schwach. Natürlich liebte ich Cael. Wir waren mehr als nur beste Freunde, von Geburt an waren wie wie Brüder aufgewachsen. Wir waren eine Familie. "Mein Herz gehört immer dir", stieg ich darauf ein und versuchte erneuert schwach zu lächeln. Dann fuhr ich mit der Hand durch das Haar und zuckte bloß mit der Schulter: "Es gibt nicht viel zu erzählen. Der Drache in mir ist nicht erschienen, ich habe mich mit dem Rat angelegt und ich spüre die Wut aller Drachen."


Maïwenn


Auch wenn sie von der anstrengende Nacht müde war, schritt sie durch den Krankenflügel und entdeckte Gawain. An seiner Seite war Ilea und sie konnte die besondere Magie des Licht spüren, die ihre Tochter wirkte. Aber sie sah auch wie viel Kraft von ihrer Tochter verlangt wurde und dass sie kurz davor war ihre Lebensenergie ihrem Vater zu geben. Sanft legte sie eine Hand auf die Schulter. Hinten saß die Freundin von Ilea. Imesha. "Sie wird deine Unterstützung brauchen. Es ist wichtig, dass sie sich erholt, sonst ereilt ihr ein Erschöpfungsfieber", sagte die Hohepriesterin zu der Magieweberin. Dann holte sie sanft Ilea zurück in die Wirklichkeit ohne dass dabei Gawain zu Schaden kommt.

Ilea


Benommen blinzelte ich und spürte das Zittern in meine Händen. Meine Wangen fühlten sich feucht an und mir wurde schwindelig. "Du muss dich ausruhen. Du hast dich schon sehr verausgabt, ich übernehme die letzten Schritte", ertönte eine vertraute Stimme hinter mir. Es war meine Mutter, die Hohepriesterin. "Nein...ich", wollte ich widersprechen. Doch sie umschloss mein Gesicht mit den kühlen Händen: "Ilea, du hast deinem Vater sehr geholfen. Aber er würde es nicht wollen, dass du vor Erschöpfung umfällst und mit weißem Haar aufwachst, weil du bereit warst ihm von deiner Lebensenergie zu geben." Mein Blick auf das Haar meiner Mutter. Genau das hatte sie bei mir getan, als ich damals mich in der Prophezeiung verloren hatte. Ich atmete tief ein und merkte erst jetzt wie sehr mich diese Behandlung erschöpft hatte.







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11.07.2023, 18:37

Cael

Es schmerzte mich meinen besten Freund dermaßen niedergeschlagen zu sehen, aber ich gab kein besseres Bild ab. Seine Antwort auf meine Frage fiel kurz aus und ich wusste, dass sehr viel mehr dahintersteckte. >Es war ein turbulenter, verrückter Tag. Du trägst eine große Last auf deinen Schultern und sie erscheint schwerer, wenn um uns herum das reinste Chaos ausbricht. Ich habe immer noch nicht realisiert oder verstanden, dass ich einen Bund mit der ersten Schattenmonarchin eingegangen. Wenn ich das meiner Familie erzähle… Sie werden ganz aus dem Häuschen sein. Bei dir ist es nicht anders. Du hast eine starke Verbindung zu den Drachen, stärker als alle anderen aus deiner Familie.< Ich sah mein belegtes Brötchen nachdenklich an. Seufzte tief. >Wir werden das Beste aus unserer Situation machen müssen. Lernen, mit den neuen Fähigkeiten umzugehen. Leider fehlen uns die richtigen Meister, um uns alles beizubringen, was es zu wissen gibt, aber so ganz allein sind wir mit allem nicht.< Skira war nach wie vor präsent und sie hatte mir bereits das ein oder andere erklärt. Bei Ryu waren es die Geister der Drachen.
Ich nahm einen großen Schluck Wasser, stellte das leere Glas ab und sah wieder meinen Freund an. Dann beugte ich mich zu ihm rüber und umarmte ihn fest. Das war längst überfällig gewesen. Eine gute, herzliche Umarmung.
>Wir werden immer füreinander da sein.<

Imesha

Als wären meine Gedanken erhört worden, betrat die Hohepriesterin die Krankenstation und kam auf uns zu. Sie unterbrach Ileas Heilungsmagie, weil sie offenbar zu viel Energie von sich gab. In diesem Bereich wusste sie am besten, wie zu handeln war, deshalb stand ich auf und ging zu meiner Freundin rüber, damit sie endlich essen konnte. >Ich habe dir was aus der Küche mitgebracht.< sagte ich sanft und hielt ihr den Teller hin.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie ihre Mutter Wort hielt und sich weiter um Gawain kümmerte. Ich fand es gut, dass sie ihrer Familie half, obwohl sie all die Jahre verschollen geblieben war. Vielleicht war das hier eine Art Wiedergutmachung. Ich legte Ilea eine Hand auf den Rücken und lächelte leicht. >Du hast wirklich tolle Arbeit geleistet. Du bist eine großartige Heilerin.< Sie sollte wissen, dass ihre Mühe genug war und dass sie ihr Bestes gegeben hatte.
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2 645

13.07.2023, 17:35

Ryu


Ich erwiderte die brüderliche Umarmung und antwortete ihm: "Ganz egal was kommen mag." Wir hatten seit meiner Geburt an, Cael war der Ältere von uns, zusammengehalten und waren stets für den Anderen da gewesen. Auch hier in dieser Welt würde sich daran nichts ändern. Gemeinsam würden wir unsere neuen Herausforderungen irgendwie meistern, trotz all der Last, die war bereits trugen. Vielleicht musste ich wirklich nochmals die Drachengeister kontaktieren, nicht nur Ahi.

Ilea


Ich erwiderte schwach ihr Lächeln, während mein Herz still blutete. Ich würde niemals seine Erinnerungen vergessen und das wollte ich auch nicht. Er hatte all diesen Schmerz auf sich genommen, um mich und die Anderen zu beschützen. Obwohl sie ihn so sehr gefoltert haben, hatte er nichts über uns verraten und das zeugte von einem unglaublich starken Willen. Doch dieser wurde letztendlich gebrochen und ich spürte diese heiße Wut auf diese Unmenschen. "Danke", antwortete ich ihr müde und seufzte schwer. Mein Blick fiel auf das Tablet. Das musste wohl mein Frühstück sein. Ich hatte kein Hunger, doch ich wusste, ich musste was zu mir nehmen. Daher setzte ich mich an dem kleinen Tisch, um zu speisen: "Danke für den Frühstück. Wie geht es dir?"


2 646

14.07.2023, 16:46

Cael

Ich löste mich aus der Umarmung und lächelte ihn aufmunternd an. Gleichzeitig fragte ich mich, ob Ilea mit ihrer Heilmagie bei Gawain vorangekommen war. Hatte sie einen kleinen Durchbruch geschafft? Hoffentlich überanstrengte sie sich nicht. Wenn es um unsere Liebsten ging, schossen wir beide übers Ziel hinaus. In dieser Hinsicht passten wir hervorragend zusammen.
Mein Blick fiel zufällig auf das schwarze Mal an meiner Hand, das unverändert geblieben war. Allerdings bemerkte ich wieder diese nebligen Schatten ganz vage unter der Haut. Sie reagieren auf deine Emotionen, meldete sich plötzlich Skira zu Wort. Ich zuckte kaum merklich zusammen. Ich hatte nicht so schnell mit ihr gerechnet. Ich wollte dir etwas Zeit und Privatsphäre lassen. Du bist umgeben von sehr interessanten Personen, das muss man dir lassen. Dein Drachenfreund hat es auch ziemlich erwischt. Große Bürden, die ihr da tragt.
Zur Antwort seufzte ich schwer, dann fiel mir etwas ein. >Hörst du diesen Drachen Ahi wie eine zweite innere Stimme in deinem Kopf?< Diese Frage war natürlich an meinen besten Freund gerichtet. >Skira hat sich nämlich gerade wieder gemeldet.<

Imesha

Wie erwartet sorgte sich Ilea mehr um andere als um sich selbst, daher überraschte mich ihre Frage nicht. Ich zuckte mit der Schulter. >Überfordert. Durcheinander. Frustriert. Hilflos. Unruhig. Viel auf einmal.< gab ich offen zu. Ich konnte ehrlich zu ihr sein, ohne missverstanden zu werden. Das war von Anfang an so gewesen und ich schätzte das an unserer Freundschaft. >Es ist beängstigend, wie viel Schlimmes in kürzester Zeit passieren konnte. Als Jägerin habe ich schon viele Grausamkeiten erlebt, aber die letzten Tage...< Ich senkte niedergeschlagen den Blick. >Mir kommt das alles wie ein krankhaftes Glücksspiel vor. Wen trifft es als Nächstes?<
An meinen Händen hatte oft Blut geklebt. Oder andere Lebenssäfte. Ich hatte Leben genommen, ich hatte sogar gefoltert und war trotzdem jeden Tag aufgewacht, um genau damit weiterzumachen. Jetzt stand ich auf der anderen Seite. Ich konnte endlich diejenigen beschützen, die es wirklich wert und die mir sehr wichtig waren. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich nicht stark genug war. Ryu war buchstäblich ein Drache. Cael hatte zum Glück überlebt und war als Schattenmonarch zurückgekehrt. Das musste auch noch verdaut werden… Und Ilea war ebenfalls zu einer großartigen Miko geworden. Das Magieweben allein reichte nicht mehr. Ich musste stärker werden, um mit meinen Freunden mithalten zu können.
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2 647

15.07.2023, 20:16

Ryu


Mein Blick folgte Seinem und das schwarzes Mal schien in seiner Form unverändert zu sein, was ich erstmal als ein gutes Zeichen annahm. Jetzt wo wir den Grund seiner Existenz wussten, war er weniger bedrohlicher. Dennoch sollte man eine solche Kraft natürlich nicht unterschätzen, wie ich die Drachenmagie nicht unterschätzen durfte. Cael schien ein inneres Gespräch zu führen, sein Blick wirkte leicht abwesend und ich wartete ab. Es war für nicht nicht seltsam, wenn Menschen gedankliche Gespräche führten. In unsere Welt war es nicht ungewöhnlich. "Das dachte ich mir", antwortete ich ihm: "Nein, ich höre nicht als Stimme in meinem Kopf. Viel mehr geht mein Geist an einem Ort, wo sich sein Geist befindet. Er ist gefangen zwischen unsere Welt und der Zwischenwelt. Sein Körper ist tot, aber sein Geist ist noch durch eine alte Magie an einem Ort gefangen. Unsere Verbindung lässt meinem Geist zu, an diesem Ort gehen zu können, wenn ich im Schlaf bin."

Ilea


Mitfühlend drückte ich ihre Hand, denn ich wusste, wovon Imesha sprach. Es waren die selben Gefühle, die mich ebenfalls begleiteten. "Die Welt ist so verkehrt und sie ist von der Dunkelheit des Kaisers vergiftet worden", antwortete ich ihr und dachte schauernd an die Prophezeiung. Eine viel größere und dunklere Macht bedrohte die Welt und der Kaiser war mit dieser Macht verbündet. Sein Gier schien unendlich zu sein und ihm war vollkommen egal welche Verluste es gab, selbst wenn die Welt im Sterben lag. "Ich habe Nanashi gesehen. In den Erinnerungen der dunkle Miko, gegen die ich gekämpft habe. In ihre Erinnerungen.....er gab ihr meinen Namen und es waren Erinnerungen, die er mich sehen ließ, alle Anderen waren im Dunklen verborgen....er schien zu ahnen...", ich stockte und schluckte schwer: "Obwohl es ihre Erinnerungen waren, hat es sich angefühlt als....würde er mich berühren, als sie...." Ich konnte es nicht laut aussprechen. Mir war nicht Dasselbe wie Imesha widerfahren und doch hatte es sich so echt angefühlt, dass ich mir schmutzig und so hilflos vorkam.


2 648

18.07.2023, 13:59

Cael

Interessant. So konnte man also auch kommunizieren. >Er ist gefangen? Können wir ihm irgendwie helfen?< Ein gefangener Drachengeist klang ungewöhnlich. Wie war das überhaupt möglich? Die Willenskraft dieser Wesen war unmessbar. Genau wie bei Skira fragte ich mich, wie man jahrhundertelang bei Verstand bleiben konnte. Wer hat gesagt, dass ich nicht zwischendurch den Verstand verloren habe? Nur, weil wir jetzt wunderbare Unterhaltungen führen, heißt es nicht, dass das immer so war. Ich würde zwar gerne prahlen und mich als die Allergrößte betiteln, aber die Zeit kann für Wesen wie uns grausam sein.
Das erinnerte mich an Onkel Mals und Fenrirs Lebensgeschichten. Sie hatten einiges durchgemacht. Genau wie die anderen Animagi. Und doch waren sie gestärkt daraus hervorgegangen und lebten nun ein würdiges, erfülltes Leben.

Imesha

Da hatte sie recht. Diese Welt war dermaßen verdorben, dass ich realistisch gesehen keine große Hoffnung für die Zukunft hegte. Nach allem, was Ryu mir bereits über seine Welt erzählt hatte, wollte ich fort von hier. Fort von allem. Selbst wenn wir den Kaiser besiegten, gab es keinen Grund für mich zu bleiben. Ich hatte zu viel verloren. Zu viel riskiert.
Als Ilea mir anschließend von Nanashi erzählte, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Trotz der Entfernung hatte er es geschafft sich ihr auf diese Weise zu nähern und diese abscheulichen Gefühle in ihr zu wecken. Ich selbst hatte in dieser Hinsicht einiges durchgemacht, aber zu wissen, dass es meine beste Freundin erwischt hatte, machte mich richtig wütend. Mordlust beschrieb nicht annähernd, was ich ihm antun würde, sollte ich ihm jemals gegenüberstehen. >Ich wünschte, ich könnte dir diese schlimme Erfahrung nehmen, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das leider nicht geht. Dich auf diese Weise zu missbrauchen, das ist… krank. So, so krank.< Angespannt hielt ich kurz die Luft an, ehe ich sie schwerfällig ausstieß. >Ich hoffe, dass das nie wieder vorkommt.<
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Talia« (18.07.2023, 19:43)


2 649

18.07.2023, 17:44

Ryu


"Ich vermute, dass ich nur ihn alleine helfen kann....er wurde....von meinem Vorfahren gefangen genommen und in dem Vulkan verbannt", antwortete ich und ballte meine Hände zu Fäusten. Meine Vorfahren hatten viele grausame Dinge getan und es war ihnen egal was sie sogar ihren Kinder angetan haben. Mein Vater musste unter seinem Erzeuger leiden und Ahi wurde für solche Art von Experimente ausgeweidet bis seine Magie ausgeschöpft war.
Dann fuhr ich mit der Hand durch das Haar: "Jedenfalls muss ich ihn alleine helfen, ich muss das widerfahren, was meine Vorfahren ihm angetan haben, damit mein Name wieder voller Ehre ist."

Ilea


Meine Augen brannten, doch die Tränen blieben aus. Ich schluckte schwer, ballte meine Hände zu Fäusten und senkte einen Moment den Kopf. Dann atmete ich tief an, als ich den Kopf wieder anhob: "Er wird für seine Taten büßen." In mir begann ich etwas Anderes zu spüren. Etwas was dunkler und heißer war. Was ich schon nach der Prophezeiung gespürt hatte. Es war der Zorn. Rau, lodernd und einnehmend. "Ich werde nicht zulassen, dass ein weiteres Ungeheuer sein Unwesen treibt und viele Unschuldige leiden lässt", ich dachte an meinem Vater. Dachte an all die namenlosen Menschen, die in seine Fängen geraten waren. Und ich dachte daran, dass ich mich nie mehr so fühlen wollte, als er mich auf diese Weise genähert hatte.


2 650

18.07.2023, 19:46

Cael

Die dunkle Geschichte der Thyells war mir bekannt. Mit Ryus Vater hatte sie ein Ende gefunden, aber offenbar musste weiterhin eine Schuld beglichen werden. Ich glaubte daran, dass Ryu dieser Aufgabe gewachsen war, aber es würde viel von ihm fordern. >In meinen Augen ist deine Familie jede Ehre wert. Ihr werdet geliebt und respektiert.< erinnerte ich meinen besten Freund mit einem leichten Lächeln. >Du wirst Ahi helfen können. Daran zweifle ich kein bisschen.<
Ich schenkte mir etwas mehr Wasser ein, nahm ein paar Schlucke und dachte kurz nach. >Solltest du trotzdem Hilfe benötigen, weißt du, wo du mich findest. Und ja. Dasselbe gilt für mich.< fügte ich hinzu. Manchmal waren wir zu ehrgeizig, zu verkopft und wollten große Aufgaben alleine meistern. Aber es war völlig in Ordnung auch bei Kleinigkeiten um Hilfe zu bitten und sich den Stress zu ersparen.

Imesha

Das unterschrieb ich. Er würde auf alle Fälle büßen. Wüsste Cael davon, wäre er längst auf Rachejagd. Dessen war ich mir absolut sicher. Ich konnte meine eigene Wut kaum zügeln. Wenn es um meine Liebsten ging, kannte ich keine Gnade. >Deswegen kämpfen wir. Um genau diese Dunkelheit aufzuhalten. Es wird uns viel abverlangen, aber wir wissen, worauf wir uns eingelassen haben und müssen uns anpassen, wenn wir siegen wollen.< sagte ich mit fester Stimme. Dabei sah ich zurück zu ihrem Vater. Die Hohepriesterin schien mit der Behandlung fertig zu sein und ich hoffte auf eine sichtbare Besserung. Obwohl wir viel Schlechtes erlebt hatten, waren auch viele besondere Wunder geschehen. Deswegen erlaubte ich es mir nicht aufzugeben. So wie ich es nicht nach Caels Verschwinden getan hatte.
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2 651

20.07.2023, 19:47

Ryu

"Ich weiß", erwiderte ich leicht das Lächeln und dachte an das Volk, dass uns respektierte. Dennoch musste ich es für die Drachen tun, für Ahi. Es war der richtige Weg. "Danke", meinte ich ehrlich, denn ich wusste ich konnte mich immer auf Cael zählen. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar: "Wollen wir zu den Frauen gehen? Ich würde gerne auch Gawain kurz sehen." Es machte mich immer noch wütend und traurig, was ihm widerfahren war. Er war ein guter Mann, ein solches Schicksal hatte er nicht verdient. Niemand, der unter dem Kaiser litt, hatte ein solches Schicksal verdient.

Ilea

"Ja", antwortete ich leise, dennoch entschlossen. Ich würde immer wieder die Ängste, den Schmerzen und den Schrecken begegnen. Ja, ich würde oft an die Hoffnungslosigkeit getrieben werden. Dennoch würde ich nicht aufgeben. Ich würde weiterkämpfen bis zu unserem Sieg oder bis zu meinem letzten Atemzug. Ich konnte die Menschen dort da draußen nicht in Stich lassen und auch nicht die Menschen, die ich liebte. Selbst wenn ich dabei ein Teil von mir verlieren sollte, weil solche Kämpfe Einem verändern konnte. Ich hörte ein leises Stöhnen und drehte mich um. Mein Vater öffnete langsam die Augen und sofort war ich am Bett. Meine Mutter hielt seine Hand und ich hielt das Atem. "Wo....wo bin ich?", orientierungslos sah er uns an und seine Pupillen weiteten sich: "Ilea? Maïwenn? Ich muss träumen...." "Nein, nein, ich bin da. Ich bin echt", schluchzte ich laut auf und griff nach seine andere Hand: "Cael hat dich gerettet."


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21.07.2023, 13:00

Cael

Ich nickte einverstanden. Auch ich wollte mich nach Gawains Befinden erkundigen und sichergehen, dass Ilea sich nicht übernahm. Für alles andere hatten wir später noch Zeit. Den zerbrochenen Talisman steckte ich wieder ein, nachdem wir noch schnell den Tisch abgeräumt hatten. Es fühlte sich seltsam an ihn nicht mehr in meiner Brust zu spüren. Wahrscheinlich würde es seine Zeit brauchen, bis ich mich daran gewöhnt hatte.
In einvernehmlichen Schweigen begaben wir uns dann zurück zum Krankensaal, wo mir wieder der Geruch nach Salben und getrocknetem Blut ins Gesicht schlug. Es tat weh die Verletzten zu sehen. Einige von ihnen hatten einen Arm oder ein Bein verloren. Wiederum andere schliefen tief und fest. Die Frauen entdeckten wir an Gawains Bett und zu meiner Überraschung war sogar Ileas Mutter anwesend. Meine Augen weiteten sich, als ich realisierte, dass Gawain wach war.

Imesha

Tränen sammelten sich in meinen Augen, als Gawain endlich wach wurde und zunächst orientierungslos den Blick schweifen ließ. Dass er beim Anblick seiner Tochter und der Hohepriesterin an einen Traum glaubte, brach mir das Herz. Er musste so unfassbar gelitten haben. Ich war wirklich froh, dass Cael es geschafft hatte ihn aus dem höllischen Gefängnis zu befreien.
In ebendiesem Moment kam er zusammen mit Ryu zu uns. >Es ist schön, dich wieder bei uns zu haben, Gawain.< sagte er mit einem warmen Lächeln. Dabei stellte er sich hinter Ilea und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Ich erhob mich von meinem Hocker, um mehr Platz zu schaffen und sah kurz zu Ryu. Mit dem Handrücken streifte ich seine Hand. >Ilea und ihre Mutter haben Teile seiner Seele geheilt. Ich glaube, das war genau das, was er gebraucht hat.<
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2 653

22.07.2023, 16:39

Ryu


Ich half beim Abräumen und danach machten wir uns auf dem Weg ins Krankenflügel. Tagsüber waren die Verletzten deutlicher zu sehen und ich atmete tief ein. Sie hatten überlebt, auch wenn sie tiefe Spuren in sich tragen würden. Aber trotzdem hatten sie es überlebt und daran musste ich festhalten, als das innere Bild von den Toten in meinem Kopf erschien. Die Frauen waren nicht alleine, denn die Mutter von Ilea waren ebenfalls anwesend und...Gawain schien aufgewacht zu sein. Seine Augen wirkten klarer, als wäre sein Geist wieder bei uns. Ich spürte Imeshas Hand an meiner und einen Moment stolperte mein Herz unbeholfen. Trotz all den schrecklichen Erlebnisse, fühlte sich die Liebe noch stark und frisch an. "Es ist schön, dass sie ihm helfen konnten", antwortete ich ihr leise. Ilea wäre sonst am Boden zerstört gewesen und mein bester Freund hätte das nicht verkraftet, weil er glauben würde zu spät gekommen zu sein.

Ilea


"Gerettet". flüsterte mein Vater nur noch und dann verstummte er, als hätte diese wenige Worte ihm viel Kraft abverlangt. In seine Augen waren die tief verborgene Schatten, die fortan ihn begleiten würden. Sanft drückte ich seine Hand. Er musste nicht reden. Er durfte nur nicht vergessen, dass er nicht alleine war, auch wenn es Tagen geben würde, wo er sich alleine fühlte und glaubte wieder in seiner Vergangenheit gefangen zu sein. Ich kannte diese Art von Dunkelheit. Mein Vater schaute kurz zu den Männer hinüber und bei Cael blieben seine Augen hängen. Er runzelte die Stirn, als versuchte er sich zu erinnern, doch dann seufzte er erschöpft. "Du muss viel schlafen, dein Körper braucht Ruhe", sagte ich leise zu ihm.


2 654

22.07.2023, 18:00

Cael

Wie auch immer diese Seelenheilmagie funktionierte, sie wirkte wie ein Wunder und hatte einen Großteil von Gawains wahrem Wesen gerettet. Mutter und Tochter waren überaus talentierte Mikos und wir hatten großes Glück sie hier bei uns zu haben. Ich drückte sanft Ileas Schulter, als sie ihrem Vater riet viel zu schlafen. Dem war nichts hinzuzufügen. Schlaf würde ihm guttun.
>Möchtest du weiter bei ihm bleiben?< fragte ich sie. >Ich würde gerne rausgehen und mir einen Überblick verschaffen, was noch getan werden muss oder ob irgendwo noch Hilfe benötigt wird.<
>Es sei denn, du möchtest, dass ich bleibe. Dann bleibe ich bei dir.< fügte ich rasch hinzu, denn ich wollte für sie da sein, wenn sie mich brauchte. Nach dem gestrigen Schock sollten wir uns keinen Grund für mehr Stress geben. Ich musste zudem über Vieles nachdenken, mich irgendwie den neuen Gegebenheiten anpassen und gut überlegen, wie mein Weg fortan aussehen sollte.

Imesha

Vielleicht waren wir ein zu großer Haufen für einen Mann, der die Hölle durchlebt hatte. Neben Schlaf brauchte er weniger Gesichter um sich herum, die er erst richtig zuordnen musste. Diesmal griff ich nach Ryus Hand und verschränkte unsere Finger. >Willst du alleine meditieren oder soll ich dich begleiten?< Je nachdem wie seine Antwort ausfiel, würde ich entweder mit ihm meditieren oder mich auf die Suche nach Amara und Rakurai begeben. Ich wollte mit beiden sprechen. Sichergehen, dass es ihnen gut ging, aber sie auch um Hilfe bitten. Die Zeit drängte und ich musste mehr lernen, um weiter an mir zu wachsen und stärker zu werden. Damit niemand mehr so leiden musste wie Gawain. Damit kein Miko meine beste Freundin auf seine hinterlistige, kranke Weise belästigte. Damit kein Freund mehr in Lebensgefahr geriet und wir ihn endgültig verloren.
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2 655

23.07.2023, 12:20

Ryu


Gawain schloss wieder die Augen und glitt schnell in dem Schlaf, die er dringend brauchte. Ich wünschte er hätte all das nicht erleben müssen und wir hätten einen früheren Weg finden können, um ihn zu retten. Er hatte sich für uns geopfert, damit wir in Sicherheit waren. Vor allem seine Tochter. Jetzt würden wir alle dafür tun, dass es ihm einigermaßen besser ging. Dieser Mann war in meine Augen der wahre Held, denn diese Selbstlosigkeit besaß nicht jeder Mensch. Ich drehte mich zu Imesha um: "Ich lasse dir die freie Wahl." Sie sollte sich nicht gezwungen fühlen mir Gesellschaft zu leisten, wenn sie vielleicht andere wichtige Dinge tun wollte. Es gab viel zu viele Baustellen, an denen wir rangehen mussten und wir mussten noch stärker werden.

Ilea


"Ich werde eine Weile bei ihm sein", meine Mutter sah mich an und wirkte in diesem Moment älter, was nicht an ihrem weißem Haar lag. Das mein Vater sie erkannte, musste wohl daran liegen, dass sie ihm noch sehr am Herzen lag und ihre Seele in den Augen wiedererkannt hatte. Ich sah zu Cael hoch: "Die Anderen brauchen dich Dringender. Ich werde endlich mich dem Buch widmen." Meine Augen verdunkelten sich und ich spürte den heißen Zorn in mir auflodern. Ein Licht, an dem man sich verbrennen konnte. Ich würde jetzt alles über Nanashi in Erfahrung bringen, nach seine Schwachstellen suchen und mir die Kräfte der Kamis zu eigen machen, die sie mir weitergegeben haben. Meine Gabe würde eine scharfe Waffe werden, ich würde nicht mehr zögern. Würde nicht mehr ständig mit meinem Gewissen hadern. Ich würde Nanashis Unheil beenden, so wahr ich hier stand.


2 656

24.07.2023, 17:18

Cael

In Ileas Augen spiegelte sich eine Emotion wieder, die ich nur zu gut kannte. Dasselbe hatte ich im Gefängnis empfunden und es schlummerte weiterhin tief in mir. Eine neue Quelle für meine Schattenmagie. Auch wenn ich das Licht in Ilea bewahren wollte, ohne dass es von Hass oder Zorn beschmutzt wurde, würde ich ihr kein Hindernis sein. Sie musste fühlen, was sie fühlte. So wie wir alle.
>Du bist stark, Ilea.< sagte ich sanft und beugte mich vor, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken. >Aber wenn du schwach sein willst, ruf mich. Ich werde da sein.< Der nächste Kuss war für ihre Lippen gedacht und für diesen kleinen Moment blieb die Zeit still. Es gab keine Verluste. Keine Schmerzen. Keine weiteren Kämpfe. Nur ein friedlicher Kuss zwischen zwei Liebenden. Langsam löste ich mich von ihr, sah kurz zum schlafenden Gawain, zu Ileas Mutter und schließlich zu meinen Freunden. Sie waren ebenfalls aufbruchsbereit. >Wir sehen uns spätestens heute Abend wieder.<

Imesha

Ich hatte ihn gefragt, weil ich selbst hin- und hergerissen war. Einerseits wollte ich an seiner Seite bleiben, andererseits musste ich mit meinen anderen Angelegenheit vorankommen. >Nun ja, dann...< Nach kurzer Überlegung entschied ich mich für Letzteres, weil es mir doch dringender erschien. >Je nachdem, wie lange das Gespräch mit Amara und Rakurai andauert, würde ich im Anschluss zu dir kommen. Ich glaube, mir täte Meditation auch ganz gut.<
Cael verabschiedete sich im selben Moment von uns und verließ mit großen Schritten den Saal. Ich sah wieder Ryu an und drückte sanft seine Hand. >Pass auf dich auf.<
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24.07.2023, 17:39

Ryu


"Ich werde bei dem Baum sein", antwortete ich ihr. Dort hatte ich die Wahrheit der Drachen erfahren und daher erschien es mir der richtige Ort für die Mediation, auch wenn der Anblick des toten heiligen Baumes mir einen Stich im Brustkorb versetzte. "Pass auch auf dich auf", erwiderte ich und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Ich hauchte noch einen Kuss auf ihr Stirn und dann verließ ich wie mein bester Freund den Raum. An einem geöffnetes Fenster blieb ich stehen und als ich aus dem Fenster sprang, erschienen die Flügel. Sie trugen mich über die Stadt und einen Moment genoss ich diese Freiheit. Spürte den Wind in meine Haare. Und wünschte ich könnte noch höher fliegen. So hoch, wie ein Drachen es konnte.

Ilea


Diese Worte hatte ich von ihm hören wollen und vielleicht wusste er das. Sein Kuss auf meine Lippen waren warm und weich. Es erreichte mein Herz und nährte ihn mit Licht. Diese Liebe würde beständig bleiben und Niemand würde sie jemals beflecken können. Nicht mal diese Erinnerungen. Ich blickte Cael nach, als er aufbrach und wenig später folgte ihm Ryu. "Ein neuer Tag und wir sind noch da. Es gibt noch Hoffnung", murmelte ich und sah meine beste Freundin an: "Du wirst es schaffen und falls du naher Jemand brauchst, bin ich für dich da." Ich wusste, dass es für sie nicht alles ganz einfach war. Besonders wo sie nun ihre Herkunft kannte und herausfinden musste, wer sie sein wollte.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Feder« (24.07.2023, 18:34)


2 658

09.08.2023, 15:26

Cael

Ich beschloss allen Leuten einen kurzen Besuch abzustatten, die mir in den letzten Wochen ans Herz gewachsen sind, damit ich guten Gewissens an anderer Stelle anpacken konnte. Aus diesem Grund steuerte ich erst das Geschäft von Misaki an. Ich hoffte, sie dort vorzufinden. Aus unseren Gesprächen wusste ich, dass sie Familie hatte und einige von ihnen zu den Kämpfern gehörten. Hoffentlich hatten es alle heil zurück auf die Insel geschafft. Mehr Verluste würden den tiefen Kummer nur verstärken.
Allerdings fand ich niemanden im Laden vor. Die Tür war verschlossen, der Innenraum in Dunkelheit getaucht. Ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war? Vielleicht sollte ich als Nächstes meinen Mentor aufsuchen und ihn fragen. Er wusste immer gut Bescheid, aber auch sein Geschäft war geschlossen. Langsam machte ich mir Sorgen. Erst recht, als ich an die Kinder dachte. Ich könnte mehr Glück bei den größeren Plätzen haben. Wenn alle mit anpackten, um die geretteten Dorfbewohner zu betreuen, würde ich dort auf vertraute Gesichter treffen. Mit dieser Hoffnung setzte ich meinen Weg zum nächstliegenden Sammelplatz fort. Dabei begegnete ich vielen gestresst wirkenden Bewohnern, einige müde und abgekämpft. Trotzdem schleppten sie sich voran, um dort zu helfen, wo sie benötigt wurden. In Zeiten wie diesen fiel mir auf, wie ähnlich die Mentalität der Bewohner Mahomashus der aus meiner Heimat war. Nicht wie in der Palaststadt, wo man ignoriert wurde und Misstrauen an der Tagesordnung stand.

Imesha

Dankbar für Ileas Worte drückte ich sanft ihre Schulter und machte mich anschließend auf die Suche nach Amara und Rakurai. Ich vermutete mindestens einen von ihnen am Hafen anzutreffen. Dort war am meisten los und ich bezweifelte, dass alle Arbeiten erledigt waren. Nach wie vor herrschte viel Aufruhr und es gab viel zu tun. Hauptsache, das Schlimmste war unter Kontrolle und wir konnten uns von den Strapazen des letzten Tages einigermaßen erholen.
Nach diesem einschneidenden Erlebnis war ich mehr als bereit für den nächsten großen Schritt. Ich hatte es lange genug vor mir hergeschoben, aber mir wurde zu oft bewiesen, dass Zeit sehr wertvoll war. Ich durfte sie nicht nutzlos verstreichen lassen, egal wie schlecht es mir manchmal ging. In Zeiten wie diesen musste ich die Zähne fest zusammenbeißen und durchhalten. Darauf hoffen, dass ich einen Punkt erreichte, an dem ich mich erholen und heilen durfte. Bis dahin würde ich weiter an mir arbeiten und dafür benötigte ich Hilfe. Zum Glück musste ich nicht lange danach suchen, denn ich lag mit meiner Vermutung richtig. Rakurai war damit beschäftigt Anweisungen zu erteilen, bis ich ihn dabei unterbrach und er sich mir zuwandte. >Imesha, geht es dir gut?< erkundigte er sich leicht besorgt.
Ich nickte langsam. >Es war ein aufregender Morgen. Gawain ist endlich aufgewacht. Ilea und die Hohepriesterin konnten ihm helfen.<
>Maiwenn war auch vor Ort?< fragte er ein wenig überrascht.
Wieder nickte ich. >Er schläft jetzt und muss sich erholen. Alle anderen sind auch beschäftigt, deswegen wollte ich die Zeit nutzen und dich um einen großen Gefallen bitten.<
>Natürlich, sehr gerne.<
Kurz atmete ich tief durch, dann sah ich ihn direkt an. >Ich bin bereit das Biestflüstern zu erlernen. Mein Vater hat mir dieses Erbe vermacht und wenn ich das irgendwie einsetzen kann, um andere zu beschützen, dann will ich stärker werden.<
>Das ist eine noble Einstellung, Imesha. Ich werde dir alles beibringen, was ich weiß.< Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. >Deine Eltern wären sehr stolz auf dich.<
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09.08.2023, 16:27

Ryu


Ich erreichte den verstorbener Baum und nahm in einem Schneidersitz vor ihm Platz, wo immer noch der Wind durch meinem Haar strich. Ich klappte die Flügel auf meinem Rücken ein und blieb in der Zwischengestalt. In dieser Gestalt spürte ich am Stärksten die Drachenmagie und vielleicht konnte mir das in der Mediation helfen. Meine Arme lagen locker über die Oberschenkel, die Hände offen auf die Knien und die Augen geschlossen. Dann begann ich mit der Atemübung und ließ die Gedanken wie ein Fluss durch meinem Kopf fließen. Früher hatte ich oft meditiert, besonders als ich als Kind noch unbeherrschter gewesen war.

Ilea


Ich erreichte das Zimmer, welches ich mit Cael teilte und entdeckte sofort das Buch, wo ich es zuletzt hingelegt hatte. Kurz vor dem Überfall hätte ich es beinahe aufgeschlagen, doch dann hatte sich alles geändert. Diesmal war ich bereit die Geschichte von Nanshi kennenzulernen, denn ich musste ihn kennen, um ihn besiegen zu können. Ich kannte nur ein Teil seiner Vergangen, die mir die Kamis gezeigt haben, doch ich wollte die ganze Vergangenheit kennen. Die Vergangenheit, nach er suchte und deswegen mich wollte. Aber er durfte sich nicht erinnern, weil es Gefahr für Alle bedeutete. Tief atmete ich ein und griff nach dem namenloses Buch.


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11.08.2023, 12:15

Cael

Diesmal hatte ich mehr Glück, als ich den ersten Sammelplatz erreichte und Tabito inmitten einer Menschenmenge erblickte. Ich ging zielstrebig auf ihn zu und wich zwei Männern aus, die zwei schwere Kisten trugen. Proviant wurde verteilt, Menschen beruhigt und verarztet. Die weinenden Kinder trafen mich dabei am härtesten.
>Tabito-sensei!< machte ich mich bemerkbar und der ältere Mann drehte sich überrascht um. Dann trat ein erleichterter Ausdruck in sein Gesicht. Er zog mich in eine feste Umarmung und schlug mir ein paar Mal kräftig auf den Rücken. >Dir geht es gut, das freut mich.< Es war äußerst untypisch für ihn Körperkontakt dieser Art zu suchen, aber in diesen Zeiten wurde es normal. Ich war genauso froh zu sehen, dass er unversehrt war.
>Die Geschäfte sind geschlossen, ich habe mir Sorgen gemacht, dass euch etwas passiert sein könnte.< erzählte ich ihm mit Blick auf die Menschen um uns herum. Er machte ein ernstes Gesicht. >Es gibt viel zu tun. Wir müssen Platz für alle Neuankömmlinge schaffen und ihnen helfen den Schrecken zu überwinden. Viele haben ihre Liebsten verloren. Sie brauchen jede Hilfe, die sie kriegen können.<
Ich nickte betrübt. >Kann ich irgendwie helfen?<
Sein klarer Blick wanderte an mir auf und ab, er dachte kurz nach. >Etwas ist mit dir passiert, aber wir werden ein anderes Mal darüber sprechen. Im Moment packst du am besten dort an, wo viel Kraft benötigt wird. Auf dem Wagen sind noch viele Kisten zum Abladen, fang dort an.<

Imesha

Wie immer, wenn meine Eltern erwähnt wurden, spürte ich ihren Verlust allzu deutlich im Herzen. Dann dachte ich an Ysera und das Gewicht wog schwerer. In diesem Leben hatte ich schon zu viele wichtige Personen verloren. Umso stärker war das Bedürfnis dafür zu sorgen, dass das kein weiteres Mal passierte. Ich musste die Dunkelheit in meinem Kopf bezwingen, wenn ich vorankommen wollte und der nächste Schritt sah vor, dass ich mich dem Biestflüstern widmete.
>Danke, ich… ich brauche das.< gestand ich ernst. Er nickte verständnisvoll und sah über die Schulter zu den Bootsstegen. >Da wir nicht gleich mit dem Üben anfangen können, weil es noch viel zu tun gibt, würde ich dich bitten Amara unter die Arme zu greifen. Sie repariert gerade die beschädigten Boote. Sie kann eine fähige Magieweberin wie dich gut gebrauchen.<
Nichts lieber als das. Ich wollte mich nützlich machen und mit anpacken, anstatt irgendwo darauf zu warten, dass Probleme sich von allein auflösten. >Das mache ich. Meldest du dich dann, wenn wir mit dem Training beginnen können?<
>Selbstverständlich.< Er schenkte mir noch ein warmes Lächeln, ehe er sich wieder seiner Aufgabe widmete und ich zu den Booten aufbrach, um meiner Tante zu helfen.
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