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12.08.2023, 20:24

Ryu


Rauchschwaden verdichtete die Umgebung wie Nebel und ich erblickte das glutrote Meer, aus dem sich Ahi erhob. "Folge deinem Instinkt. Folge deinem Drachenherz. Lass dein menschliches Verstand nicht reden und deine Seele einzwängen. Spüre den Drachen in dir", seine glühende Augen sahen mich intensiv an und sein großer Kopf beugte sich zu mir. Als seine Nüstern mein Brustkorb berührte, begann mein Herz lichterloh zu brennen. Laut keuchte ich auf, spürte ein Beben in meinem Körper und die Magie pulsierte in mir. Hitze durchströmte mich und meine Seele erinnerte sich an das Gefühl von Freiheit, als ich zum ersten Mal als Drache flog.


Ilea


Es war als würde die Kälte nach mir greifen und ich musste den Impuls unterdrücken das Buch loszulassen. In meinem Nacken begann es unangenehm zu kribbeln, während meine Sicht allmählich verschwamm. Flüsternde Worte waren in meine Ohren zu hören und ich spürte die Erinnerungen herankommen, wie Wasser mit einer ölige Schicht. Es fühlte sich bedrohlich an. Es war wie eine Warnung, doch ich war bereit in die dunkle Vergangenheit von Nanashi einzutauchen. Seine vollständige Geschichte zu erfahren.


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17.08.2023, 13:10

Cael

Beim Ausliefern der Kisten verging die Zeit wie im Flug. Ich bekam mit, wie Gasträume weiter ausgebaut wurden, damit mehr Leute darin Platz fanden. Proviant wurde verteilt. Man half sich gegenseitig bei kleineren Verletzungen und manche hielten sich weinend im Arm, weil der Verlust noch zu frisch, zu groß war. Besonders diese Schicksale lasteten schwer auf mir. Ich wünschte, ich könnte ihnen den Kummer nehmen, aber solche Fähigkeiten hatte ich nicht.
Es gibt keine Welt, in der der Tod nicht existiert. Was geschaffen wird, zerfällt irgendwann. Nur auf diese Weise ist ein Neuanfang möglich, kommentierte Skira die aktuelle Situation. Wenn sie das so formulierte, fragte ich mich, warum sie nach all der Zeit überhaupt existierte. Hätte sie nicht auch zerfallen müssen? Für einen Neuanfang? Sie lachte leise. Guter Punkt, und so falsch liegst du damit nicht. Dein Aufgang ist mein Untergang. Das ist mir recht so. Hauptsache, du erfüllst deine neuen Pflichten und gibst nicht auf halber Strecke auf. Wie du gleich sehen wirst, schleichen sich die Schatten bereits in die Herzen der Geflüchteten. Aus tiefer Reue. Aus Schmerz. Aus Hass und Wut. Wenn du für einen Moment innehältst, wirst du die dunkle, wachsende Energie spüren.
Ich stellte die Kiste mit den Medikamenten vorsichtig auf dem Tisch ab und runzelte die Stirn. Neben dem hektischen Treiben um mich herum vernahm ich erst leise, dann lauter, verzerrte Schattenstimmen. Anders als vor meinem Bund mit Skira konnte ich jedes ihrer Worte verstehen. Ihr Klagen. Ihr Bedauern. Die Rachegelüste.

Imesha

Als ich die Boote erreichte, fiel mir erst dann der Schaden auf. Bei dem Chaos gestern hatte ich nur Augen für meine Freundin gehabt. Und meine Gedanken waren ständig um das Verschwinden von Cael gekreist. Jetzt aber sah ich, dass durch die Explosion einige Schäden entstanden waren, um die sich Amara und einige andere Magi kümmerten. Ich schritt auf meine Tante zu, die gerade einen kompliziert aussehenden Schutzzauber webte und machte mich mit einem Räuspern bemerkbar.
Sie hielt mit den Händen in der Luft inne. >Oh, Imesha, gut dich zu sehen. Magst du mir kurz hierbei helfen? Mir fehlen noch die letzten Fäden.<
>Natürlich.< Da ich meine magische Sicht bereits geöffnet hatte, wusste ich, welche verbliebenen Fäden sie meinte und setzte dort an. Es war nicht das erste Mal, dass wir zusammen an einem Zauber arbeiteten. Auf diese Weise hatte ich viel übers Magieweben gelernt und mit jemand anderem machte es manchmal sogar viel Spaß. Und es lenkte gut ab.
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27.08.2023, 13:34

Ryu

Die Knochen bersten, mein Körper streckte sich, die Muskeln dehnten sich, die Haupt platzte und meine Flügel breitete sich aus. Die Drachenmagie pulsierte in mir heiß, das Blut in meine Adern verwandelte sich in Lavaflüsse und aus meiner Nase stieg Rauchschwaden. Die Sicht verschwamm und wurde im nächsten Moment so scharf, sodass ich die Struktur eines einzelnes Grashalmes klar erkennen konnte. Ich hörte die Geräusche aus der Ferne ganz nah, ich spürte die Magie auf meine Drachenschuppen, die in der Sonne funkelten wie Edelsteine, tanzen. Ich nahm jeden einzelne Duftnote in der Luft wahr. Energie vibrierte in mir und ich stieß in animalische Freude ein Drachengebrüll aus. Meine Krallen vergruben sich in die Erde, der Sand knirschten zwischen ihnen. Mein Schwanz peitschte zischend in der Luft, schien den Wind teilen zu wollen. Ich reckte mein Hals in die Höhe, Macht durchströmte mich und berauschte mich. Ich war mehr. So viel mehr. Und ich war frei. Endlich frei.

Ilea

Ich lief über das taubedeckten Gras und vor mir erstreckte sich ein fremdes Dorf, deren Häuser aus noch ältere Zeit stammte. Ein junger Mann lehnte sich an dem Stamm einer prächtige Sakura und beim zweiten Hinsehen erkannte ich Nanashi. Es war seine Aura, die anders wirkte. Nicht so finster, wie heute. Und doch spürte ich einen Hauch Schatten auf seiner Aura. Seine dunkle Augen besaßen einen fiebrigen Glanz, als er in eine Richtung schaute. Doch ich sah nichts, was er sah. "Sayo!", eine ältere Priesterin schritt auf ihn zu. Ein Namen der bedeutete, dass man in der Nacht geboren wurde. "Der Unterricht ist nicht vorüber! Du bist respektlos zu deiner Sensei und zu unsere Kamis!", entzündet sich die ältere Frau. Nanashi, nein, Sayo drehte sich zu ihr um: "Ich habe alles gelernt und mehr lässt du mich nicht beibringen. Ihr erzählt mir nichts über die dunkle Mächte. Über die verborgene Reiche in der Zwischenwelt. Wie der ganze Körper in dieser Welt reisen kann."


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31.08.2023, 15:22

Cael

All das stumme Leid wog schwer in meinem Herzen, aber ich konnte momentan nichts weiter tun als dort zu helfen, wo ich gebraucht wurde. Ich verlor jegliches Zeitgefühl, dachte zwischendurch oft an Ilea und an das, was sie vorhatte, und auch an meine Freunde, die ebenfalls mit ihren eigenen Hürden zu kämpfen hatten. Es war eine herausfordernde Zeit für uns alle. Meine Eltern pflegten immer zu sagen, dass hinter solchen Hürden Größe und Stärke warteten. Das, was den Charakter formte. Ich musste zugeben, dass sich seit meiner Zeit in dieser Welt einiges geändert hatte. Auch in mir.
>Cael? Bist du das?< Der Klang der vertrauten Stimme ließ mich innehalten. Ich drehte mich um und lächelte erleichtert. Misaki. Ihr ging es gut. In ihren Augen las ich viele vergossene Tränen, aber mich strahlte sie an und ließ sich fest in den Arm nehmen. Es tat gut sie zu sehen.

Imesha

Nachdem der Großteil erledigt war, ließ ich die Hände zufrieden sinken und sah zu Amara. Sie prüfte die letzten Boote, unterhielt sich kurz mit den anderen Magi und kehrte zu mir zurück. >Danke für deine Hilfe. Das hat uns die Arbeit sehr erleichtert.< sagte sie mit einem warmen Lächeln. Für mich war es selbstverständlich, dass ich mitgeholfen hatte. Ich nahm ihre netten Worte nickend zur Kenntnis. >Ich habe vorhin mit Rakurai gesprochen. Er wird mir das Biestflüstern beibringen.< erzählte ich ihr von meinem Vorhaben. Zuerst wirkte sie überrascht, dann huschte Verständnis über ihr Gesicht.
>Er ist ein sehr guter Lehrer, du wirst viel von ihm lernen können. Und ich denke, dass dich das dem Wesen deines Vaters näherbringen wird. Er war ein großartiger Mann. Genau wie du das bist.< Sie drückte sanft meinen Oberarm und runzelte daraufhin irritiert die Stirn. Im selben Moment spürte auch ich die Veränderung in der Luft. In der Magie. Dieses Gefühl… es kam mir sehr bekannt vor. All die Fäden, sie pulsierten vor Energie und summten harmonisch. >Ich glaube, ich… ich muss zu Ryu.<
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12.09.2023, 14:34

Ryu

Der Wind trug meine Flügeln, gehorchte mir und ich sah die Welt so mit einer Klarheit, die mir mit meine menschlichen Augen nicht möglich war. Trotz der Höhe sah die Konturen des verstorbenes Baum klar, als würde ich noch vor ihm stehen. Auch meine Ohren nahmen Geräusche wahr, für die meine menschliche Ohren nicht fähig war. Obwohl ich über dem Tempel und dem verstorbener Baum flog, einige Metern von der Stadt entfernt, konnte ich dennoch von dort aus die Geräusche wahrnehmen. In all den Klängen hörte ich auch die Stimmen der Menschen, die für mich ein unverständliches Flüstern war. Ich spürte jede einzelne Muskeln in meinem Körper, die Hitze in meine Lungen und das Feuer in meinem Herz. Ich spürte mein Körper und ich spürte die Welt um mich herum.

Ilea

Es war mitten in der Nacht und wir befanden uns in einem dichten Wald. Soya saß in einem Steinkreis und in jedem Stein war ein Symbol gezeichnet. Drei Schalen lagen vor ihm. Eine Schale gefüllt mit Sand, der brannte. Eine Schale mit Wasser, das blutrot war. Eine Schale mit einem Stück Knochen, der ebenfalls von Symbolen verziert wurde. Soya begann in eine fremde Sprache zu reden. So alt wie die Welt selbst. So alt wie die Magie in ihrer ursprünglichste Form. Gänsehaut überkam mich, als die Steine zu schimmern begannen. Das hier fühlte sich falsch an. Nicht richtig. Gefährlich. "Soya, nicht!", rief Jemand. Doch die Person kam nicht weiter, sie hielt wie erstarrt inne. Die Zeit hielt inne. Doch Soya murmelte weiter die Worte in der stille Welt und ein Nebel kam. Vor ihn öffnete sich flackernd ein Portal.


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26.09.2023, 11:43

Cael

Zu meiner Erleichterung erzählte mir Misaki, dass niemandem in ihrer Familie etwas zugestoßen war. Allerdings hatte es Freunde von ihr erwischt und das wog schwer. Ich ließ sie trauern, zog sie nochmal in eine feste Umarmung. Tabito gesellte sich wenig später zu uns, er war auch ein guter Freund von Misaki. Die beiden begannen über die Verstorbenen zu sprechen und da ich sie selbst nicht gekannt hatte, zog ich mich zurück und half wieder dort weiter, wo Hilfe benötigt wurde. Ich fühlte mich besser damit etwas zu tun, anstatt hilflos an eine Wand zu starren und darauf zu hoffen, dass sich von selbst Probleme auflösten. Skira hatte sich erneut zurückgezogen, aber ihre Worte von vorhin verfolgten mich eine ganze Weile. Genau die Schwere der Schatten in meiner Umgebung.

Imesha

Noch ehe ich den vereinbarten Treffpunkt erreichte, stieg eine majestätische Gestalt in die Lüfte und ich wusste sofort, dass es sich dabei um Ryu handelte. Er hatte es geschafft sich in einen Drachen zu verwandeln. Ganz allein. War das ein gutes Zeichen? Konnte er dieses starke Wesen in sich selbst besser kontrollieren? Da war immer noch die Sorge, dass er davonflog, immer weiter weg, bis ich ihn nicht mehr erreichen konnte. Aber das war eine Angst, die ich unter Kontrolle bringen musste. Hier ging es auch um Vertrauen und ich vertraute Ryu mehr als irgendjemand anderem in diesem Leben.
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2 667

16.10.2023, 20:37

Ryu

Ich drehte mich um meine eigene Achse, spürte das Kitzeln des Windes in meine Flügel und hörte das Peitschen meines kräftigen Schwanzes. Ich ließ Krallen ausfahren, schnitt in die Luft und Feuerfunken tobten um mich herum. Hitze brannte in meinem Herz, brannte in meiner Kehle und sammelte sich auch in meinem Bauch. Rauchschwaden stieg aus meine Nüstern und ich wollte das Feuer tanzen sehen. Pure Magie kribbelte in meinem Körper.

Ilea

Soya - Nanashi, er betrat die andere Welt. Die Zwischenwelt. Es war ein Ort, den ich selbst nicht kannte. Denn die Zwischenwelt war so groß und ich hatte bislang nicht gewagt die verschiedene Orte zu erkundigen. Das was ich bereits kannte, genügte und war schon gefährlich genug lange dort zu verweilen. Man konnte sich so schnell verlieren. Doch Soya war nicht als Geist hinübergegangen, sondern mit seinem gesamten Körper.


2 668

02.11.2023, 11:51

Cael

Irgendwann ermüdete mich all die körperliche Arbeit, schneller als erwartet, aber das hatte ich bestimmt der gravierenden Veränderung meines Seins zu verdanken. Skira meldete sich immer noch nicht. Zwar hatte ich viele weitere Fragen zu der Rolle, die sie mir übertragen hatte, doch vielleicht wäre es besser, wenn ich es wieder ruhiger anging. Pausen waren auch wichtig. Das vergaß man oft in dieser chaotischen, unberechenbaren Welt.
Ich suchte Tabito auf, um ihm Bescheid zu geben, dass ich mich zurückziehen würde und fand den alten Mann bei einer jungen Mutter vor, die ihre zwei Kinder fest in den Armen hielt. Sie hatte geweint. Tiefe Trauer stand in ihrem Gesicht geschrieben und mir riss das Herz noch weiter auf. Ehe ich mich zurückziehen konnte, um sie nicht zu stören, bemerkte mich der ältere Mann.
>Danke für die Hilfe, Cael. Ruh dich aus, Junge.< Er tätschelte mir die Schulter. Offenbar hatte er mir angesehen, dass ich aufbruchsbereit war. Ich nickte ihm zu, bat ihn auf sich aufzupassen und ging.

Imesha

Ich setzte mich in die Nähe des Baumes, bedauerte, dass dieser Platz seine Magie verloren hatte, aber sie lebte in Ryu weiter und das war tröstlich. Trotzdem glaubte ich einen Hauch, ein Echo der Magie zu spüren, auch wenn keine Fäden mehr zu sehen waren. Vielleicht war das auch nur Wunschdenken von mir. Ich suchte den Himmel nach einem Drachen ab, konnte ihn allerdings wegen der hohen Gebäude und von diesem Ort aus nirgends entdecken. Wie fühlte es sich wohl an frei zu sein? Hatte sich Ysera damals auch so gefühlt? Unbewusst fasste ich mir an den Nacken, dort, wo die Tätowierung war. Der sechszackige Stern mit der fünfblättrigen Blume. Das Zeichen des Sommersturms. Ich musste immer noch verdauen, dass ich sie verloren und für eine ganze Weile vergessen hatte. Aber so wie ich das Biestflüstern in mir wiedererwecken würde, so auch ihr Geschenk an mich.
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2 669

18.12.2023, 18:13

Ryu


Meine Gedanken wurden kleiner und immer mehr füllte die Seele des Drachens mein Körper aus. Ein schmaler Grat für immer in diese Gestalt zu bleiben. Aber dann spürte ich in meinem Brustkorb ein Zupfen, eine Erinnerung flackerte auf und ich glaubte ihren Ruf zu hören. Imesha. Der Name weckte mein schläfriges Menschenseele und die Kontrolle kehrte zurück. Ich wendete mich, fand den Baum und obwohl die sitzende Gestalt dort sehr klein war, erkannte ich sie. Ich würde sie überall erkennen. Und sie wartete auf mich. Das Schlagen der Flügeln wurden kräftiger und ich stürze mich in die Tiefe, um schließlich elegant vor ihr zu landen. Ein lautes Schnauben ließ Rauchfaden in die Luft steigen und mit glühende Augen musterte ich sie.

Ilea


Ich verlor mich tiefer in diese Erinnerung und sog seine Geschichte wie ein trockenes Schwamm das Wasser auf. Doch dann spürte ich einen schmerzhaften Ruck und ich wurde aus den Erinnerungen gerissen. Ich irrte mich in einem Strudel aus Farben und Blitzen. Hörte abertausende Stimmen. Und plötzlich war da die absolute Stille und ein grelles Licht. HÖRE! Schicksal erwacht. HÖRE HIN! Fäden sich neu verstricken! SIEH! SIEH HIN! Ich wollte mir die Ohren zuhalten, doch ich konnte es nicht und ich wollte mich von dem gleißendes Licht abwenden, doch auch das konnte ich nicht. Die unsichtbaren Händen zogen mich dorthin, während die Stimmen der Kamis auf mich prasselten wie laute Regentropfen und Donner. "Nein!" Ich wollte es nicht. Ich wollte nicht wieder verlorengehen.


2 670

19.12.2023, 12:20

Cael

In meinem Nacken prickelte es, während ich mich zurück zum Turm begab, in dem wir wohnten. Ich spürte eine wahnsinnig starke Aura. Wenn ich es nicht besser wüsste, war es die meines besten Freundes. Seit meiner Rückkehr aus der Schattenwelt strömte er eine Energie aus, die an einen brodelnden Vulkan erinnerte. Vorher war mir das nie so stark aufgefallen. Oder ich reagierte nun sensibler darauf, weil ich mich selbst binnen kürzester Zeit verändert hatte.
In Gedanken versunken gelangte ich eine Weile später über die schwebende Plattform in die oberen Stockwerke und erreichte die Tür zu Ileas und meinem Zimmer. Ich trat ein und die Müdigkeit verflog im Nu. Ilea schien mit einer unsichtbaren Existenz zu kämpfen. Ein Buch lag aufgeschlagen am Boden. Ich eilte zu ihr und umfing ihre Handgelenke. >Ilea? Kannst du mich hören?<

Imesha

Ich spürte seine Nähe, noch bevor ich ihn sah. Meine Augen weiteten sich leicht bei seinem überirdischen Anblick. Es würde eine Weile dauern, bis ich mich an seine Drachengestalt gewöhnte, denn seine Verwandlung war der Beweis, dass Drachen existierten und nicht ausschließlich eine Legende zum Weitererzählen waren. Und dass dieser Drache ausgerechnet Ryu war… Mit schneller klopfendem Herzen stand ich auf und trat auf ihn zu. Sein glühender Blick kribbelte auf meiner Haut.
>Du bist zurückgekommen.< Ich streckte meine Hand nach ihm aus, berührte die glatten Schuppen seiner Schnauze. Warmer Atem streifte mich. >Danke.<
Wie von selbst öffnete sich meine zweite Sicht und all die Fäden explodierten vor meinen Augen. Seine Magie war überwältigend. Wunderschön. Lebendig. Ich fuhr mit den Fingern die Konturen der einzelnen Schuppen nach, dann über seine Nüstern bis zu seinem Mundwinkel. Wäre es nicht Ryu, hätte ich mich das nie getraut. Ich blickte in das eine Auge, entdeckte ihn darin. >Darf ich irgendwann mal mit dir fliegen?<
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2 671

19.12.2023, 19:24

Ryu


Beinahe spürte ich ihre Berührung kaum, sie war federleicht oder es lag an meine Schuppen, die meine dicke Haut schützten. Meine Nasenflügeln blähten sich auf und ich nahm intensiver ihr Duft wahr. Ein wohliges Grollen rumpelte in meiner Kehle, die Berührung an meine Lippen spürte ich deutlicher. Dort war sie auch nicht beschuppt. Leicht senkte ich den Kopf und stieß sie vorsichtig gegen ihre Wange an. Ja. Wenn du willst, kannst du mit mir jetzt fliegen. Wieder stupste ich sie sanft an.

Ilea


Etwas riss mich von diesem Ort fort und laut schnappte ich nach Luft, als ich orientierungslos mich wieder in die Wirklichkeit fand. Ich erkannte Cael vor mir und gleichzeitig verschwand er zwischen all den flackernde Bilder, die durch meinem Kopf jagten. Die Stimmen waren mir gefolgt. Mein Körper versteifte sich. "Macht das es aufhört", flehte ich und verzog vor Schmerz das Gesicht. "Es ist zu viel. Bilder. Stimmen. Bilder. Ein Wesen im Mondlicht geboren schenkt Leben und nimmt Leben. Ein Wesen, dass die Seele des Meeres ist und Tochter einer alter Macht ist. Ein Wesen, das im Schatten lebte und doch das Licht im Herz trägt. Ein Wesen, das die Sprache der Magie spricht und vom Drachen erwählt wurde. die Prophezeiung! Schicksal. Etwas ändert sich. Sie sind Säulen für unser Schicksal. Unsere Bestimmung. Zu viel. Hör auf. Bitte..." Mein Körper begann von den wirren Visionen zu zucken und ich entriss Cael meine Hände, um in meinem Haar zu packen.


2 672

20.12.2023, 14:20

Cael

Inzwischen wusste ich, wann Ilea von einer anderen Macht überfordert oder eingenommen wurde, denn ihr gesamter Körper schien unter der Last auf ihrer Seele zerbrechen zu wollen. Ihre Worte ergaben für mich keinen Sinn, nur ihre Bitte, ihr Flehen. Ich bekam es mit der Angst zu tun, denn ich wollte kein weiteres Mal erleben, wie sie mir entglitt und zerbrach. Die Kami waren zu grausam.
Hüll sie in deinen Schatten ein. Das wird den Fluss blockieren, hörte ich plötzlich Skiras rauchige Stimme. Ich hatte nicht mit ihrer Hilfe gerechnet. Sie schnaubte. Sie ist deine geliebte Lichtgeborene, so herzlos bin ich nun auch wieder nicht.
Auch wenn ich meine deutlich stärkere Schattenmagie besser kennenlernen musste, handelte ich sofort und packte wieder Ileas Handgelenke. Nicht, dass sie sich selbst verletzte. Im selben Moment bewegte sich die nebelige Schwärze unter meiner Haut und begann sich auf sie zu übertragen. Mir war nicht ganz wohl dabei sie mit den Schatten in Berührung zu bringen, aber wenn ihr das half, musste ich es tun. Kein Grund zur Sorge. Du hast zwar noch viel zu lernen, doch der Instinkt sie zu beschützen, wird die Schatten kontrollieren. Für sie wird es sich anfühlen, als hätte jemand das Licht ausgeschaltet. Ruhe. Ein sanftes Kühlen. Es geht immer um die Balance. Eine gute Übung für dich, wenn du mich fragst.
Übung hin oder her, ich wollte zunächst sicherstellen, dass Ilea nicht zu Schaden kam.

Imesha

Ich blinzelte überrascht, als ich eine Antwort erhielt. In meinen Gedanken. Aber wie sonst hatte man damals mit Drachen zusammengelebt und von ihnen gelernt? War es bei Ysera genauso gewesen? Es fühlte sich irgendwie intimer an als den eigenen Mund zu benutzen. Konnte er etwa auch meine Gedanken hören? Oder musste ich aktiv an etwas denken und mich ihm öffnen? Anhand der vielen, umherschwirrenden Fäden ließ sich keine direkte Verbindung erkennen, wobei… Seine und meine Magie berührte sich an einigen Stellen. Sie harmonierten.
Meine Augen wanderten über seinen Kopf zum langen Hals und den vielen Zacken, die mir Halt bieten würden, sollte ich auf ihn klettern. Vorfreude begann in meinem Bauch zu kribbeln. Fliegen. Mit einem echten Drachen. Mit Ryu. Ein Lächeln zupfte an meinen Lippen, als er mich anstupste. Es wäre so leicht für ihn mich zu Boden zu stoßen, daher rührte mich seine Sanftheit. >Mal sehen, ob ich das Zeug zur Drachenreiterin habe.< sagte ich mit einem kleinen Schmunzeln, als ich nach einer größeren Zacke griff, um mich an ihm hochzuziehen.
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2 673

27.12.2023, 19:12

Ryu

Ich grollte, was ein Lachen sein sollte und ich spürte kaum ihr Gewicht, als sie sich an mir hochzog. Mit meiner Pranke half ich ihr ein wenig besser auf meinem Rücken zu gelangen. Nachdem sie sicher genug saß, warnte ich sie. Gut festhalten, es wird windig. Ich öffnete die mächtigen Flügel, schlug kräftig und stieß mich vom Boden ab. Immer höher flog ich bis die Landschaft unter uns klein wirkten. Ist es anders, als mit meiner Harpyie-Gestalt zu fliegen oder durch meine Luftmagie?


Illea

Dunkelheit überkam mich und etwas Kühle strich über meiner Haut. Die lauten Stimmen verstummen augenblicklich und die Bilder lösten sich auf wie Rauch. Mein zitternder Körper kam zur Ruhe und ein tiefes erleichtertes Seufzer entrann mir. Ich ließ mein Körper gegen Cael sinken. "Danke", wisperte ich. Die Schatten machten mir keine Angst, ich wusste, dass Cael mir niemals antun würde. Stattdessen halfen mir die Schatten mich vor dem Blick der Kami zu verbergen. "Jetzt kann ich auch noch Visionen empfangen", flüsterte ich: "Es ist....zu viel Macht. Wie schaffst du nur bloß mit einer große Macht zurechtzukommen? Ich habe das Gefühl ich war wieder dem Wahn so nahe."


2 674

28.12.2023, 15:26

Cael

Erleichtert stellte ich fest, dass die Schatten positive Wirkung zeigten. Ilea beruhigte sich wieder und schien klarer bei Verstand zu sein. Ich schlang einen Arm um sie, gab ihr Halt, während ich mit der anderen Hand über ihren Hinterkopf strich. Die Visionen waren tatsächlich ein Problem für sie. Jedes Mal dem Wahn so nahe zu sein… Ich seufzte schwer, in meinem Kopf machte sich ein unangenehmes Pochen bemerkbar. Die letzten Ereignisse hatten mich bis in die Knochen erschöpft.
>Noch bevor ich geboren wurde, stand fest, dass ich lernen muss mit meinen Fähigkeiten zurechtzukommen. Ich war umgeben von heldenhaften Persönlichkeiten, die mich alle auf ihre Weise unterrichtet und bestens auf solche Situationen vorbereitet haben. Du hingegen hast fast dein gesamtes Leben ohne Einsatz deiner Magie gelebt und was du bisher gelernt hast und was du tun kannst, ist äußerst bemerkenswert.< beantwortete ich ihre berechtigte Frage.
Dann drückte ich ihr einen Kuss auf die Stirn. >Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich mich gleich hinlegen und ein paar Stunden schlafen. Du kannst mir gerne später erzählen, was du gesehen hast, aber momentan bin ich viel zu erschöpft…<

Imesha

Als er vom Boden abhob, klammerte ich mich noch etwas fester an ihn und zwang mich dazu die Augen offenzuhalten. Ich wollte nichts verpassen. Keine Sekunde dieser atemberaubenden Aussicht und der Tatsache, dass ich auf einem Drachen ritt. Der Wind zerrte an meiner Kleidung sowie an meinen Haaren, die ich unbedingt kürzen sollte. Gleichzeitig öffnete sich etwas in meiner Brust. Wie ein Befreiungsschlag. Ein aufregendes Kribbeln durchlief mich, als ich daraufhin Ryus Worte in meinen Gedanken hörte. Diesmal versuchte ich ihm auf diese Weise zu antworten, unsicher, ob das überhaupt funktionieren würde. Doch ein instinktiver Teil von mir, besonders die Erinnerung an Ysera, gab mir das Gefühl, dass es völlig natürlich war die Gedanken miteinander zu teilen.
Während meiner Zeit im Palast habe ich mich immer gefragt, wie Freiheit sich anfühlt. Körperliche und geistige Freiheit. Als du mich hast fliegen lassen, dachte ich, dass ich die Antwort darauf gefunden habe, aber… das hier… das hier ist wahre Freiheit. Kaum dachte ich diesen Gedanken zu Ende, folgte eine bittersüße Erkenntnis. Jetzt kann ich verstehen, warum es dich nach deiner ersten Verwandlung in die unendliche Weite gezogen hat. Warum du fortfliegen wolltest. Dieses Freiheitsgefühl ist sehr stark. Und verlockend.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Talia« (29.12.2023, 11:25)


2 675

28.12.2023, 19:41

Ryu


Ihre Gedanken streiften mein Geist und als ich mein Geist für sie öffnete, war mein Kopf von dem Klang ihrer Stimme erfüllt. Ich lauschte die Worte und schwieg einen Moment nachdenklich. Ja, ich hatte auch nicht gewusst wie Freiheit sich wirklich angefühlt hatte. Sowas was ich in meiner Drachengestalt gefühlt habe, habe ich bisher nie gefühlt, obwohl es viele Momente gab wo ich mich frei fühlte. Aber das hier....es ist intensiver und wie du es sagst auch sehr verlockend. Man kann sich schnell dadrinnen verlieren. Ich machte einen sanften Bogen, damit Imesha die ganze Insel sehen konnte.

Ilea


Seine Nähe beruhigte mich und mein Kopf fühlte sich klar genug, um ihn aufmerksam zuhören zu können. Ob es anders gewesen wäre, hätte ich Anfang auf die richtige Weise gelernt mit der Magie umzugehen? Nach seinen letzten Worte löste ich mich besorgt von ihm. Ich hatte ihn zu sehr in Anspruch genommen ohne dabei zu merken wie es Cael eigentlich ging. "Ruhe dich gut aus", ich legte eine Hand auf seiner Wange: "Brauchst du vorher etwas noch? Ein beruhigender Schlaftrunk?"


2 676

10.01.2024, 17:03

Cael

Obwohl es ihr vor einem Augenblick außerordentlich schlecht ergangen war, wechselte sie sofort zu Besorgnis für meinen Zustand. Ich liebte sie dafür. Innig. Mit einem müden Lächeln zog ich die Schatten in mir zurück und schaute zum Bett, das momentan besonders einladend aussah. >Wenn du nichts anderes vorhast, kannst du mir gerne etwas Gesellschaft leisten. Einen Schlaftrunk habe ich nicht nötig, danke.<
Je nachdem wie schnell sich dein inneres Gleichgewicht einpendelt, werden dich solche Erschöpfungsattacken seltener befallen. Deine Schattenmagie ist angesichts der Energie, die auf dich übertragen wurde, unterentwickelt, aber das wird sich schon sehr bald ändern, klärte mich Skira nebenbei auf. Ich war zu müde, um darauf einzugehen, doch sie hatte mir immerhin eine unausgesprochene Frage beantwortet.
Träge schleppte ich mich zum Bett und zog mein Oberteil aus, da ich darin wegen all der Arbeit geschwitzt hatte. So war es angenehmer für mich. >Wenn du mich brauchst, weck mich.< sagte ich noch zu Ilea, während mir bereits die Augen zufielen. >Und würdest du bitte nach Ivoli schauen? Er soll noch nicht die Zwischenwelt verlassen, sondern sich weiter ausruhen.<

Imesha

Es klappte. Er hörte tatsächlich meine Gedanken. Irgendwie fühlte sich das nach einem kleinen Triumph an. Nach etwas ganz Besonderem. Ich lauschte seiner Antwort und klammerte mich instinktiv fester an ihn, als er eine leichte Kurve flog und mir dadurch einen wundervollen Blick auf die Insel gewährte. Sprachlos betrachtete ich unser neuestes Zuhause. Wenn das ganze Drama erstmal vorbei war, wollte ich endlich in Frieden mit ihm zusammenleben. Egal wo.
Sanfte Wärme füllte meine Brust. Auch wenn ich letztes Mal aus Verzweiflung und Angst gesprochen habe, so meinte ich meine Worte ernst. Wohin es dich auch zieht, wohin du auch fliegen magst, nimm mich mit. Bei dir bin ich Zuhause, Ryu.
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2 677

13.02.2024, 20:13

Ryu


Einen Moment verlor ich an Höhe, ehe ich wieder meinen Flug wieder unter Kontrolle hatte. Ihre Worte hatten etwas in mir ausgelöst, berührten mich tief und ich erinnerte mich an ihre Angst, als sie glaubte ich würde mich in dieser Gestalt verlieren. Langsam drehte ich wieder zu dem verstorbener Baum. Danke, dass du mich als dein Zuhause gewählt hast. Ich werde dich nicht zurücklassen. Mein Herz gehört dir, Imesha. Unsere Verbindung ist stärker als alles Anderes, stärker als meine wilde Drachenseele.


Ilea


Erschöpfung war tief in seinem Gesicht gezeichnet und Cael wankte beinahe zum Bett, während er sich sein Oberteil auszog. Ich folgte ihm und kletterte ebenfalls in das Bett, weil Cael nicht alleine lassen wollte. Kurz dachte ich an meinem Vater, doch er war in fähigen Händen und vielleicht leistete meine Mutter ihm immer noch die Gesellschaft. Ich legte eine Hand auf Caels Brustkorb. "Macht dir keine Sorgen um Ivoli, ich kümmere mich um ihn. Ruhe dich aus, ich werde über dich wachen", flüsterte ich und küsste sanft auf seiner Wange. Ich verdrängte die Gedanken an die Visionen, an all die Bilder. Ich wollte jetzt für Cael da sein, wie er eben für mich da gewesen war und wenn es sein Wunsch war nach Ivoli zu schauen, würde ich ihm diesen Wunsch erfüllen.


2 678

14.02.2024, 14:36

Cael

Ich lächelte halb im Schlaf. Endlich konnte ich mich ausruhen und das in bester Gesellschaft. Ich hatte Ileas weiche Wärme vermisst. Ihre Nähe. Ihren Duft. Es war so viel passiert und wir mussten über sehr viel reden, aber diese ruhige Zweisamkeit empfand ich genauso wichtig wie Atmen. Sie war an meiner Seite, mehr war nicht nötig, um mich der endlos erscheinenden Schwärze hinzugeben, die mich wenige Augenblicke später überfiel.

Imesha


Seine Worte fühlten sich wie ein warmes Duftbad an. Jegliche Anspannung wich aus meinen Muskeln und ich beugte mich vor, bis ich flach auf den Schuppen lag und dem Wind mit einem Ohr lauschen konnte. Ich glaubte sogar sein kräftiges Drachenherz pochen zu hören. Pure Magie, die in ihm floss und mich umhüllte.
In diesem Moment kam mir alles richtig vor. Ein seltsam neues Gefühl. Als hätte ich ein kleines fehlendes Teilchen gefunden und an die dafür vorgesehene Stelle gesetzt.
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18.02.2024, 20:16

Ryu


Sanft landete ich vor dem toten Baum und streckte ein Bein angewinkelt aus, damit Imesha es leichter hatte runterzuklettern. Ein Drache war groß, zumindest ein Feuerdrache. Das Feuer brauchte viel Platz in einem Körper. Ich werde mich gleich wieder zurückverwandeln. Mein Blick glitt nachdenklich zum Himmel. Es war viel passiert und auch wenn die wütende Gefühle allmählich zu einer Glut geworden waren, waren sie dennoch da. Vor allem hasste ich das Gefühl der Hilflosigkeit. Ich wollte endlich dieses grausames Spiel des Kaisers beenden, damit keine unschuldige mehr zu Opfer wurden.

Ilea


Ich war nicht müde und bevor mich die Gedanken überrannten, begann ich mit den Atemübungen. Mein Körper entspannte sich und mein Innerstes leerte sich. Ich schloss die Augen und als ich den bestimmten Zustand erreichte, löste sich mein Geist vom Körper. Ich glitt in die Zwischenwelt, dachte an unsere Hütte und fand mich in dem nächsten Moment davor. Ich trat ein und hielt nach Ivoli Ausschau und fand ihn in dem Körbchen. "Ivoli, wie geht es dir?", fragte ich ihn und seine Augen blickten mich munterer an. "Es freut mich, dass es dir besser geht. Doch ruhe dich weiter aus, noch kannst du die Zwischenwelt nicht verlassen. Cael möchte auch, dass du dich ausruhst. Aber bald seid ihr wieder vereint."


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20.02.2024, 18:28

Imesha

Ich stieg über sein angewinkeltes Bein ab und nickte, als er seine Rückverwandlung ankündigte. Im Normalfall würde er komplett nackt vor mir stehen, aber dank Magie ließ sich das schnell ändern.
Etwas unweit von uns entfernt bemerkte ich dann neugierige Blicke, insbesondere vom angrenzenden Tempel aus. Man sah nicht alle Tage einen ausgewachsenen Drachen, denn der zuletzt lebende war Ysera gewesen. Bei dem Gedanken an sie zog sich mein Herz krampfhaft zusammen. Ich wollte nicht wieder daran erinnert werden, wie gewaltvoll sie man mir entrissen hatte, als ich noch ein Kind war. Gleichzeitig schätzte ich es sehr, dass ich die Möglichkeit erhalten hatte erneut auf einem Drachen zu reiten. Und dann noch einem, dem ich mein Herz geöffnet und geschenkt hatte. >Du wirst in kürzester Zeit das Thema der ganzen Stadt sein.< merkte ich mit einem leichten Lächeln an, als ich zu Ryu trat. >Man wird dich noch mehr verehren.<
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