Ich bin dann mal weg, würde aber wieder gegen halb acht zurück sein
So oder so wünsche ich dir einen tollen Abend im Neuen Jahr *_*
Cael
Es war gut, dass wir uns nur über das Fest unterhielten. Zum einen, weil es zur Ablenkung diente und zum anderen, weil es ganz interessant war, wie hier das Neue Jahr begrüßt wurde. In Ryus und meiner Welt wurde ebenfalls ein großes Fest gefeiert und selbst die Ausführung klang vertraut. Viele Stände, wo man leckeres Essen kaufen konnte oder Spielebuden mit der Chance auf Gewinn. Es würde außerdem viel Musik geben, worauf ich mich am meisten freute und natürlich traditionelle Tänze. Darauf war ich ebenso sehr gespannt. Das Neujahrsfest würde mich bestimmt inspirieren. Vielleicht konnte ich dann schon morgen zur Gitarre greifen und meine Eindrücke in neue Lieder einfließen lassen. Jedenfalls legte ich große Hoffnungen in den morgigen Tag, denn in letzter Zeit war das Leben in Valaris echt schwer zu ertragen gewesen. Nicht nur wegen meinem Gefühlschaos, sondern auch wegen der Abwesenheit meiner Familie.
Ich stieß einen gesättigten Seufzer aus und griff erneut in meinen Mantel hinein, den ich zuvor ausgezogen und neben mir hingelegt hatte. Daraus holte ich die Mochi hervor. Eigentlich hatte ich sie für mich allein gekauft. Wegen meines Kummers. Aber es fühlte sich besser an, wenn ich die Leckereien mit der Familie teilte. >Für euch alle.< sagte ich lächelnd in die Runde. >Greift ruhig zu.<
Imesha
Das Essen, das ich letztes Mal hatte mitgehen lassen, war noch in gutem Zustand. Ich hatte extra darauf geachtet, dass es nichts war, was schnell verdarb. Brot zum Beispiel. Es kräftigte den Magen und war heiß begehrt im Armenviertel. Ein paar Früchte hatte ich auch noch, die wegen der Kälte länger hielten als sonst. Als Nächstes folgte Spielzeug für die Kleinen. Das bekam ich nur in den teuren Läden, weshalb ich nur hin und wieder welches einkaufte, um keine Fragen aufzuwerfen. Es wäre sonst ziemlich seltsam für eine Frau meines Standes Spielzeug zu kaufen, wenn ich nicht einmal eigene Kinder hatte.
Meine Hand blieb reglos in der Luft hängen, als mir dieser Gedanke kam. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte ich viel öfter schöne Sachen zum Spielen gekauft. Für Sumire. Ich vermisste ihr Lachen. Das freudige Funkeln in ihren Augen. Kopfschüttelnd packte ich weiter und verdrängte die Erinnerungen. Nicht mehr lange, nicht mehr lange...