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601

02.01.2021, 16:05

Ryu

Nach einer Stunde erschien Gojo-sama und ich überreichte ihm die besondere Schriftrolle. Beinahe besitzergreifend riss er sie an mich, warf mir einen unergründlichen bösen Blick zu und verschwand damit im Nebenraum. Leicht schüttelte ich den Kopf. Diesen Mann mit seine schlechte Launen würde ich wohl nie ganz verstehen. Ich fragte mich, ob er im Nebenraum heimlich lächeln konnte. Ich hatte bei ihm nie sowas wie Freude gespürt. Naja, solange er nicht seinen berühmten Anfall bekam, war alles noch in Ordnung. In letzte Woche war ich wieder in den Genuss gekommen zu beobachten wie sein roter Kopf wie ein Vulkan explodierte. Aber da ich temperamentvolle Menschen aus meiner Heimat kannte, nahm ich es gelassen hin und versuchte ihn möglichst nicht zu reizen. Das war bestimmt nicht gut für seine Gesundheit.

Ilea

"Ich war noch nie auf dem Palasthof", antwortete ich ihm und nahm einen Schluck von meinem Tee: "Es gibt nicht nur Essstände mit köstlichen, speziellen Speisen. Zudem gibt es verschiedene Veranstaltungen, ich habe gehört, dass die auf dem Palasthof besonders spektakulär sein sollen. Da wird unter Anderem der Drachentanz vorgeführt zu Ehren des Kaisers. Ansonsten gibt es natürlich Musik, Tänze und Spiele. Zu Mitternacht wird der Himmel vom Feuerwerk erhellt und wenn man möchte kann man fliegende Laternen mit einem Wunsch für das neue Jahr aufsteigen lassen oder Neujahrskarten an die Personen aus seinem Umfeld schicken lassen."


602

02.01.2021, 17:50

Cael

Das hörte sich definitiv nach einem tollen Fest an. Ähnlich wie in meiner Heimat. Selbst die fliegenden Laternen gab es an einigen Orten zu bestaunen. Ein Meer aus Lichtern bei Nacht. >Dann werden wir beide etwas völlig Neues erleben, wenn wir dank Ryu Zutritt zum Palastgelände erhalten.< lächelte ich Ilea breit an. Ich freute mich schon auf unsere gemeinsame Zeit. Ihr Vater und Makoto würden sich ebenfalls eine Auszeit nehmen und hoffentlich viel Spaß haben. Hin und wieder musste man sich freinehmen und sich einfach gehen lassen. Nur zu arbeiten, war auf Dauer sehr ungesund. >Wann sollen wir aufbrechen? Ich weiß nicht mal, wann das Fest beginnt.<

Imesha

Ruko blieb länger als erwartet und so tranken wir gemeinsam einen Tee, den ich im Gasthaus gekauft hatte. Er schmeckte ihm sehr gut und ich erzählte ihm von der jungen Frau, die diesen Tee, aber auch diese tollen Salben herstellte, von denen ich ebenfalls begeistert war. Es überraschte ihn, dass ich diesen abgelegenen Ort gefunden und ihm nicht früher davon erzählt hatte, aber er würde selbst mal vorbeischauen, wenn er mal die Zeit dazu fand. Es erschien mir richtig ihm von dem Gasthaus zu erzählen, denn wenn ich erst fort war, würde er vielleicht hingehen und die Leute an meiner Stelle weiter unterstützen. In dieser Hinsicht gehörte Ruko zu den aufmerksamsten Menschen, die es gab. Aus diesem Grund hoffte ich, dass er mir meinen geheimen Plan nicht ansah. Ich rechnete ständig damit, dass er hinter meine Fassade blickte und das ansprach, was mich seit Wochen zerfraß, doch nichts dergleichen passierte. Zum Glück. Wir unterhielten uns bloß angeregt über das Fest, welches schon bald voll im Gange sein würde. Der Großteil der Wachen stand bereit und jedes einzelne Tor der Stadt wurde streng bewacht. Feste konnten nämlich wegen der vielen Menschenmassen Yokai anlocken. Es wäre gefundenes Fressen für sie.
>Tut mir leid, dass ich wieder gehen muss, aber du kennst das ja... die Pflicht ruft.< seufzte Ruko schwer. Er erhob sich und ich dann auch. Wieder umarmte ich ihn ganz fest und sog seinen vertrauten Duft ein. In Momenten wie diesen fühlte ich mich schlecht, dass ich letzten Endes zu schwach war, um die Kraft für jeden einzelnen kommenden Tag aufzubringen. Ich hoffte, er würde mir verzeihen. >Bis später, Imesha. Pass auf dich auf.<
Mit diesen Worten verabschiedete er sich und gemischten Gefühlen blieb ich zurück. Mein Blick fiel auf den Bereich im Boden, wo das Geheimfach war. Dort lag der Brief für Ruko. Er würde ihn wahrscheinlich nicht auf Anhieb finden, wenn er erstmal von meinem Verschwinden erfuhr, aber wenn jemand dieses Versteck kannte, dann er. Er würde ihn finden und dann hoffentlich meine Entscheidung verstehen.
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603

02.01.2021, 19:26

Ryu

Die Schreibaufgaben waren erledigt und gerade wollte ich ein paar Sachen sortieren, als Shin erschien. "Die verehrte Hofdamen wünschen sich uns zu sehen", informierte der Jüngere mich und ich konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. "Ich gebe Gojo-sama Bescheid", ich klopfte an der Tür des Nebenraums und sie wurde aufgerissen. "Was?", bellte er mich an und zog seine Augenbrauen zusammen. Irgendwann würden sie noch zusammenwachsen. "Meine andere Pflicht ruft mich, kann ich mich entfernen?", verneigte ich mich leicht vor ihm. Er rümpfte mit der Nase: "Tze, anderes bleibt mir nichts übrig. Los, scher dich weg." Freundlich wie immer. Wieder verneigte ich mich vor ihm und ging mit Shin in das andere Gebäude. In einem kleinen Kammer zogen wir uns vorher um. Bis jetzt war mir jedes Mal gelungen ihm nicht mein Rücken zu zeigen und auch dieses Mal gelang es mir. "Bestimmt wollen sie, dass wir naher auf dem Fest mit ihnen tanzen", überlegte Shin, während wir auf dem Weg zum Teesalon machten. "Bloß nicht. Ich möchte die Zeit auf dem Fest mit meine Freunde verbringen", erwiderte ich.

Ilea

"Ab Nachmittag fängt es langsam an und je später es wird, desto mehr Aufregung wird es geben. Lass uns in drei Stunden hier wieder treffen, damit wir gemeinsam aufbrechen können. Derweilen muss ich noch ein paar Sachen im Laden machen und mich schließlich für das Fest fertig machen. Sobo Makoto wollte mir ein Kimono nähen und ich bin gespannt, was sie erschaffen hat", antwortete ich ihm und wir begannen abzuräumen. Ich musste an die Kundin von gestern denken und es tat mir aufrichtig leid, wie ich mich ihr gegenüber verhalten hatte. Das war von mir vollkommen unangebracht und ich konnte verstehen, wenn ich sie als Kundin verlieren würde. Ich selber hätte nicht mehr bei mir einkaufen wollen, schon gar nicht, wenn man eigentlich eine freundliche Aufmerksamkeit schenken wollte und dann eine solche ablehnende Antwort erhielt.


604

02.01.2021, 19:41

Cael

Gegen Nachmittag also. Das passte gut von der Zeit. Ich wollte ebenfalls ein paar Sachen erledigen, bevor wir uns für das Fest fertigmachten. >In drei Stunden, einverstanden.< Ich half ihr beim Abräumen und machte mich dann schnurstracks auf den Weg in mein Zimmer, wo ich mir meinen Mantel und die Gitarre schnappte. Diesmal würde ich nicht in die Stadt gehen, um zu singen, sondern mir ein anderes stilles Örtchen suchen, wo ich für mich allein war. In letzter Zeit hatte sich einiges in mir aufgestaut und das wollte nun raus aus mir. Am besten ging das mittels Musik. Außerdem musste ich mir Gedanken wegen Mattweis Seele machen. Auch wenn Ilea und ich wieder miteinander sprachen, gab es nach wie vor das Problem mit der Traumwelt. Ich wollte ihr und ihm helfen. >Komm, Ivoli. Zeit, nach ein paar Antworten zu suchen.<

Imesha

Da ich nach wie vor eine wichtige Position im Palast innehatte, musste ich selbst an seinem solch feierlichen Tag arbeiten. Wie Ruko mir bereits erzählt hatte, war ich heute für die Sicherheit im gehobenen Viertel zuständig. Nicht als stiller Falke, sondern als Oberst Imesha. Seit dem Vorfall mit meinem Arm hatte ich kein einziges Mal als Elitemitglied gekämpft und diese Auszeit hatte ganz gut getan. Eine Weile lang keine Yokais sehen zu müssen, ließ einen besser schlafen. Noch besser wäre es gewesen, man hätte Oberst Imesha ebenfalls in Ruhe gelassen. Ohne die Blicke, ohne die getuschelten Worte. Nur weil ich kaum sprach, war ich lange nicht taub. Aber das interessierte niemanden.
Wenigstens spielten sich die Wächter nicht auf, als ich sie zusammentrommeln ließ, um ihnen ihre Posten zu erklären. Weil es sonst zu umständlich wäre, nutzte ich ausnahmsweise meine Stimme und sagte nur das Nötigste. Anschließend brachen wir auf, um uns in Position zu begeben. Mir fiel sofort auf, dass das Viertel wie jedes Jahr an jeder Ecke glänzte und dass die Leute ihre besten Kleider ausgewählt hatten. Sie begrüßten uns mit Respekt, als wir an den Ständen vorbeischritten und sich unsere Truppe nach und nach verkleinerte, weil jeder nun dort stand, wo er hingehörte. Ich selbst würde nahe des östlichen Tors stehen.
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605

02.01.2021, 20:01

Ryu

Die Hofdamen waren wie verwandelt und ich musste mich zusammenreißen sie nicht anzustarren. Es lag nicht an ihre auffallende Kleider, die wirklich trotz der Farbexplosionen sehr schön waren und ihre Figur zur Geltung brachten. Es lag auch nicht an die aufwendige Frisuren, die ich noch nie so gesehen hatte und wahrscheinlich den halben Vormittag gekostet hatten. Es war die weiß gepuderte Gesichter. Das zerstörte das ganze Bild. Und dennoch ahnte ich, dass besonders diese fürchterliche Schminke eine wichtige Rolle spielte, weswegen ich mit aller Macht ein Lachen verkniff. Wenn alle Frauen so aussehen würde, dann würde ich es schwer haben sie ernst zu nehmen. Was wenn Ilea sich ebenfalls auf diese Weise schminkte? Ich glaubte, dann würde Cael sich vielleicht schnell von seinem Liebeskummer erholen. Ich gab wieder eine Geschichte zum Besten, passend zu dem bevorstehendes Fest und im Hintergrund klimperte Shin zart an seinem Instrument. Währenddessen unterhielten sich einige Damen angeregt, während die Anderen uns zuhörten und zwischendurch verlangten sie danach, dass man sie für ihre Schönheit bewunderte.

Ilea

Ich legte eine Hand auf dem Tresen und entschuldigte mich im Stillen bei dem Laden, weil ich ihn ebenfalls nicht gut behandelt hatte. Noch fühlte ich nicht die Lust etwas herstellen zu wollen, aber es fühlte sich nicht mehr trostlos an. Ich entschied mich den Laden und den Schaffungsraum zu putzen bis es vor Sauberkeit glänzte. Neujahrsputz war für mich eine wichtige Angelegenheit. Es war ein reinigendes Akt und ich wusste zu gut, dass die Vergangenheit sich überall verbergen konnte. Demnach nach ich diesen Brauch wahrscheinlich ernster als die Anderen. Ich merkte nicht wie die Zeit verging bis Sobo Makoto erschien: "Da bist du ja, mein Kind. Wie siehst du denn aus? Ab in den Baderaum mit dir und nehme die besten Pflegeprodukte mit. Deine Haut soll heute schimmern wie Mondlicht und duften wie ein Meer voller Blumen. Dann werden wir dich herrichten. Du wirst wie eine zarte Blütenknospe zu eine wunderschöne Blume aufgehen." Ich hakte mich bei ihr an und wir gingen in den Wohntrakt. Für sie machte ich all den Aufwand, damit sie sich weniger um mich sorgte.


606

02.01.2021, 20:13

Cael

Ivoli und ich fanden einen abgelegenen Ort südlich vom Haus. Weit und breit keine Menschenseele, nur natürliche Ruhe. Ich stand unter einem kargen Baum, auf dessen Äste noch viel Schnee lag und lehnte mich mit dem Rücken und mit der Gitarre im Arm gegen den Stamm. Meine Augen lagen auf meinen Fingern, die den Saiten die verschiedensten Töne entlockten. Mal sanft, mal wild, mal sehr langsam und hauchzart. Wie Ileas Kuss auf meine Wange. Dann wurde die Melodie dunkler, als ich an ihren Kummer dachte, an den verschlingenden Schmerz, der sich in ihrem Gesicht gezeigt hatte. Ich zog mich an diesem Gedanken entlang, überlegte, wie Traum- und Geisterwelt miteinander zusammenhingen und lauschte meiner inneren Stimme. Suchte in ihr die Antworten, die ich oftmals fand, wenn ich mich verlor. Nur stieß ich diesmal auf eine Sackgasse, verstand ich selbst nicht, warum ich dauernd von Ilea träumte, wenn sie schlief. Ich hatte von ihr geträumt, da war ich noch in meiner eigenen Welt gewesen. Und gerade das warf die größte Frage auf.
Wie war das möglich?

Imesha

Zu meiner Überraschung spielte das Wetter mit, denn bis jetzt war keine Schneeflocke vom Himmel gefallen. Hier und da war es zwar noch bewölkt, aber das bisschen Sonne machte die Leute munter und ich hörte überall heiteres Gelächter. Ich ließ die gute Stimmung auf mich wirken, machte den üblichen Rundgang und betrachtete die breite Auswahl an Köstlichkeiten, denen ich mich später widmen wollte. Ich hatte genügend Gold dabei, um mich mit Süßigkeiten vollzustopfen und genau das würde ich tun. Ich hatte es mir mehr als verdient. Nur musste ich noch ein paar Stunden arbeiten, bevor mich ausgerechnet Mina ablöste. Bestimmt hatte sie sich richtig schick gemacht. Für sie war angebrachte dienstliche Kleidung ein Fremdwort, denn meistens zeigte sie viel freie Haut, weil sie die Aufmerksamkeit der Männer zutiefst genoss. Obwohl sie den Kaiser über alles verehrte, fragte ich mich, warum ihr das nicht reichte und sie sich bei anderen Leuten zusätzlich Bestätigung suchen musste. Selbst in meinen Augen war das ziemlich traurig. Aber da es mich nicht zu interessieren brauchte, verwarf ich den Gedanken an sie und genoss stattdessen das Sonnenlicht, welches mein Gesicht traf und leicht erwärmte.
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607

02.01.2021, 20:26

Ryu

Nach ein paar Stunden wurden Shin und ich endlich entlassen. Als wir über dem Hof gingen, atmete ich gierig die frische Luft ein. Ich hatte nicht gemerkt wie künstlich die Luft in dem Salon gerochen hatte, als hätten die Damen im Duftwasser gebadet. In allen Dingen schienen sie heute mehr zu übertreiben als sonst. Besonders ihr Luxus wollten sie zur Schau stellen. Sie wollten die Aufmerksamkeit des Kaisers erregen, indem sie all andere Frauen übertrumpfen wollten. Ich verstand dieses Wettbewerb nicht. Ich verstand nicht, wie man freiwillig einer seiner Frauen werden wollte. Und keiner der Frau besaß das Zeug auch noch eine Kaiserin zu werden, sie waren ganz anders als meine Mutter oder die Königin der Unterwasserwelt, die beste Freundin meines Vaters. Deswegen durfte ich sie auch Tante nennen. Aber der Kaiser wollte sowieso alleine die Macht haben, da waren ihm Marionetten bestimmt Recht. Wieder zog ich mich um, diesmal zog ich meine festliche Kleidung an. Zum Glück hatte ich keine schweißtreibende Arbeit.

Ilea

Zarter Duft von Blüten der Sakura und Mandeln hüllte mich ein, meine Haut fühlte sich von dem Bad geschmeidig an. In Badetuch eingewickelt ging ich in das Zimmer von Sobo Makoto, damit sie mich einkleiden konnte. Ich hätte mich selbst anziehen können, aber sie wollte es tun und daher nahm ich ihr nicht die Freude. Sie schien aufgeregt zu sein. "So, jetzt mache deine Augen zu und du wirst sie erst öffnen, wenn ich dreimal auf deine Schulter tippe. Du darfst nicht schummeln", verlangte sie von mir. Sie schien mir eine große Überraschung bereiten zu wollen und ich tat ihr das Gefallen. Wäre sie nicht Sobo Makoto, dann hätte ich ein solches Gefallen nicht getan. Hier ging es um absolutes Vertrauen. Denn dadurch, dass ich meine Augen geschlossen hatte und nicht meine Gabe nutzte, war ich vollkommen blind aufgrund meiner Gehörlosigkeit. Ich konnte nur fühlen und erahnen, was sie mit mir vorhatte.


608

02.01.2021, 20:40

Cael

Es frustrierte mich, dass ich zu keiner Lösung fand, hatte jedoch früh gelernt, dass man für große Dinge Geduld üben musste. Also tat ich das. Ich schob die Fragen beiseite und wurde gleichzeitig von Ivoli aufgerufen zurück ins Gasthaus zu gehen, weil ich ausreichend Zeit im Freien verbracht hatte und mich allmählich richten musste. Zuerst einmal würde ich schnell meinen Körper reinigen, damit ich frisch roch und dann den dunkelblauen Kimono anziehen, den ich gestern gekauft hatte. Er lag ausgebreitet auf dem Bett, als ich das Zimmer betrat und die Gitarre an die Wand lehnte. Da ich das Haar kurz trug, würde ich es nur ordentlich kämmen. Im Gegensatz zu Frauen musste ich mich nicht somit Stunden zuvor auf ein Fest vorbereiten. Das war der Vorteil ein gutaussehender Mann zu sein, dachte ich schmunzelnd.
Wie geplant hielt ich mich nicht zu lange im Baderaum auf, aber das Anziehen des Kimonos dauerte tatsächlich länger als erwartet. Ich kannte mich null damit aus. Sogar Ivoli musste mir dabei helfen, weil ich an gefühlt allen Stellen an meinem Körper irgendetwas zuschnüren oder befestigen musste. Schließlich schaffte ich es wie kein Idiot dazustehen, zufrieden mit mir selbst. >Sieht gut aus, oder?< fragte ich meinen Gefährten, während ich mich um die eigene Achse drehte. Er gab ein fröhliches Zwitschern von sich. Das reichte als Rückmeldung. >Lass uns im Speisesaal auf Ilea warten. Sie ist bestimmt auch bald fertig.<

Imesha

Endlich wurde es Zeit für etwas Abwechslung. Ich eilte an den vielen Menschen vorbei, die gefühlt alle Straßen mit ihrer Anwesenheit und ihren Gesprächen füllten und nutzte den Seiteneingang, um auf den Palasthof zu gelangen, weil ich sonst eine Ewigkeit am Haupttor gebraucht hätte, um voranzukommen. Dort hatten sich einige Leute frühzeitig angestellt. Sie alle konnten es kaum erwarten das ach so geheiligte Gelände des Kaisers zu betreten. Viele von ihnen kamen nämlich aus der mittleren Schicht und nicht allen war der Zutritt außerhalb von Festlichkeiten erlaubt. Umso größer war die Aufregung in der Luft zu spüren. Vielleicht war es aber auch nur meine eigene.
In meinem Zimmer angekommen, schnappte ich mir meine Umziehsachen und begab mich damit ins Bad. Für heute Abend musste ich perfekt aussehen, deshalb würde ich meiner Haut und meinem Haar sehr viel Gutes tun.
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609

02.01.2021, 21:10

Ryu

Ohne Shin's Hilfe hätte ich wohl den Kimono nicht vernünftig anziehen können, es sah leichter aus als es war. Er hatte zwar ein wenig verwundert gewirkt, aber war mit der Antwort zufrieden, dass ich nur einfache Kimonos kannte. Anscheinend gab es zwischen den Kimonos Unterschiede. Kurz fuhr ich mit der Hand durch das Haar, um die Friseur ein wenig zu richten und dann war ich auch schon fertig. "Bestimmt laufen wir uns über dem Weg. Ansonsten wünsche ich dir ein frohes Fest", lächelte Shin mich an. "Das wünsche ich dir auch", erwiderte ich und schlenderte langsam zum Palasttor. Dort würde ich auf meine Freunde warten. Es fühlte sich ungewohnt in Kimono zu gehen, aber daran würde ich mich bestimmt schnell gewöhnen.

Ilea

Ich spürte das Tippen und öffnete nach gefühlte Ewigkeit die Augen. Sobo Makoto führte mich zu einem Spiegel und mit Staunen betrachtete ich meine Verwandlung. Das Kimono war in verschiedene Blautönen, so wie es bei meinem rosafarbenes Kimono war. Oben waren die helle Töne und weiter hinunter wurde es dunkler. Es war als würde der Tag die Nacht treffen. Der dunkle Bereich wurden von hellen Punkten verziert, wodurch es wie Sterne aussah. Auf Oberschenkelhöhe flog ein kleiner Schwarm von Kranichen. Im helleren Bereich tanzten ein paar Sakurablüten. Der Obi war rosafarben und harmonierte sich mit dem Kimono, zusätzlich gab es mittig noch einen dünnen geblichen Seidenband. Mein Haar wurde hochgesteckt. Seitlich auf der linke Kopfseite wurde die Haarsträhnen großflächig geflochten und hinten wurde alles zu einem Dutt geflochten, sodass es mit Fantasie wie eine Pfingstrose aussah. Der Haarkamm von Cael verzierte auf der rechte Seite die Friseur. Die Schminke war schlicht und dennoch verlieh es mir eine Art von Frische. Die Wangen waren rosiger, die Lippen besaßen einen Glanz und die Augen waren betont. Das Henna-Tattoo auf meiner Hand hatte sie auch noch aufgefrischt, damit mein Muttermal gut verborgen blieb. "Ich sehe anders aus", berührte ich vorsichtig meine Wange. "Du siehst wunderschön aus", antwortete mir Sobo Makoto und fasste nach meine Hände: "Habe viel Spaß und lass dein Herz öffnen." "Danke", lächelte ich sie an und dann machte ich mich auf dem Weg zum Speisesaal. Bestimmt wartete Cael schon auf mich.


610

02.01.2021, 21:24

Cael

Da ich nicht einschätzen konnte, wie lange Ilea noch brauchte, setzte ich mich hin und wartete geduldig, während ich Ivolis Kunststücke in der Luft verfolgte. Seine gute Laune brachte mich zum Lächeln, doch dann vernahm ich Schritte und mein Fokus richtete sich auf die Frau, die gerade den Raum betrat. Meine Augen weiteten sich bei ihrem Anblick. Ich spürte, wie mein armes Herz unbeholfen stolperte, immer wieder, weil es mit ihrer Erscheinung völlig überfordert war. In meinem Kopf sah die Lage nicht besser aus. Als wäre ein starker Wind hindurchgefegt, konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen - bis auf einen. Wie bei unserer ersten Begegnung blieb Ilea die mit Abstand schönste Frau, der ich je begegnet war. Ich hatte mich unwiderruflich in sie verliebt und würde mir das Herz aus der Brust reißen müssen, um jemals über sie hinwegzukommen. Wie konnte ich nicht in sie vernarrt sein, wenn sie so... so... unglaublich atemberaubend aussah?
Ivoli pickte mit dem Schnabel nach meinem Haar, damit ich aus meiner Trance erwachte. Ich stand abrupt auf, räusperte mich und spürte meine Ohren glühen. Aus der Wärme in meiner Brust war ein Wildfeuer ausgebrochen. >Ilea... du... du siehst... also... ich finde, du siehst... wunder-... wunderschön aus. Wirklich... wirklich schön.< Bislang hatten Frauen in Kimonos keinen großen Reiz auf mich ausgeübt, aber Ilea darin zu sehen. In den verschiedensten Blautönen und passenderweise einem Schwarm Kranichen. Verdammt, ich wollte sie am liebsten an mich reißen, sie hungrig küssen und ihr perfektes Haar mit meinen Händen zerwühlen.
Diesmal musste ich mir selbst eine imaginäre Ohrfeige verpassen, weil ich mich unbedingt benehmen musste. Breit lächelnd verneigte ich mich vor ihr und hielt ihr anschließend meinen Arm hin. >Bereit?<

Imesha

Frisch gebadet, frisch eingecremt und mit deutlich entspannterer Haltung verließ ich den Baderaum und zog den warmen Mantel fester um meinen Körper, weil das Kleid darunter recht kurz war und ich nicht gleich erfrieren wollte. Mein Haar musste außerdem trocknen, bevor ich es zu einer hübschen Frisur gestalten konnte, deshalb blieb ich zunächst in meinem Zimmer und räumte alles auf, was noch offen herumlag. Selbst die Matte rollte ich zusammen und stellte sie in eine Ecke, denn heute Nacht würde niemand hier schlafen.
Es fühlte sich seltsam an Abschied von diesem Raum zu nehmen, in dem ich sehr viel Zeit verbracht hatte. Viele, viele Jahre hatte ich hier gewohnt und einiges durchgemacht. Positives sowie Negatives. Ich versuchte im Moment nur an die schönen Augenblicke zu denken. An die ruhigen Nächte mit Sumire, manchmal auch mit Motaro. Wie wir drei nachts wachlagen und uns gegenseitig Geschichten erzählten. Wünsche für die Zukunft. Fantasien von der geheimnisvollen Stadt und was für Menschen wohl dort lebten. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass all die magischen Wesen, die dem Kaiser entflohen waren, nun dort in Frieden lebten. Es hatte den Kummer in meinem Herzen gemildert daran zu glauben, wenn ich diese qualvollen Schreie hörte, die mich noch heute in den schlimmsten Albträumen verfolgten. Ich hatte Sumire und Motaro versprochen diesen sagenumwobenen Ort zu finden, aber nach all der Zeit war ich nicht mehr stark genug für dieses große Versprechen. Hoffentlich verziehen sie mir.
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611

02.01.2021, 21:39

Ryu

Viele Menschen standen ungeduldig vor dem Palasthof und warteten darauf eingelassen werden zu dürfen. Vermutlich warteten sie auf ihre Menschen, die im Palast arbeiteten. Und ohne die Einladung kamen sie natürlich herein. Einige jedoch durften hereingehen, weil sie die Einladungen besaßen oder der höhere Schicht angehörten. Ich lief an den Menschen vorbei, während meine Augen aufmerksam die Gesichter absuchten. Noch waren die Beiden nicht hier und ich beschloss weiter hinten zu warten, um nich von ihnen übersehen zu werden. Außerdem mochte ich nicht gerne im Gedrängel zu warten. Schon gar nicht, wenn einige Menschen sehr großzügig mit ihrem Duftwasser umgegangen waren. Ich spürte immer noch das Kitzeln meiner Nase, unterdrückte aber ein Niesen. Nicht, dass Jemand sich dadurch beleidigt fühlte. Heute sollte keine Probleme geben.

Ilea

Zum ersten Mal sah ich Cael in einem Kimono und ich war überrascht wie ähnlich unsere Kleidungen waren. Das Blau seines Kimonos harmonierten sich mit seine Augen und ließen sie noch strahlender wirken. Sein intensiver Blick ließ mich erröten und meine Wangen wurden noch wärmer, als er mich überschwänglich mit Komplimente überhäufte. Verlegen senkte ich den Blick und spürte eine seltsame Wärme in meinem Brustkorb, dabei kitzelte es in meinem Bauch. Zaghaft hob ich wieder den Kopf, als Cael sich vor mir verneigte und mir den Arm anbot. Mich überkam eine plötzliche Schüchternheit, als ich mich bei ihm hakte und beinahe hätte ich meine Hände zum Sprechen genutzt, aber dann erinnerte ich mich, dass er es nicht verstehen würde. Ich räusperte mich vorsichtshalber, denn ich war mir nicht sicher ob ich deutlich reden würde: "Du....du siehst auch ansehnlich aus. Was für ein Zufall, dass unser Stil sich ähnlich sind." Ich lächelte ihn an, spürte wie ich mich wieder errötete und senkte rasch wieder den Blick. Mein Herz klopfte aufeinmal schnell.


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02.01.2021, 21:53

Cael

Ich schluckte schwer und spürte ein Ziehen in meinem Magen, als sie sich bei mir einhakte und ein betörender Duft in meine Nase stieg. Sie duftete wundervoll. Nach Blumen. Nach ihr selbst. Eine gefährliche Kombination. Besonders die Röte in ihrem Gesicht und ihre plötzliche Schüchternheit schürte das Feuer in mir. Ich genoss es, sie in Verlegenheit zu bringen, noch mehr genoss ich es in ihren Augen ansehnlich zu sein. Das war doch schon mal was. Ein Kompliment, mit dem ich bestens leben und mich darüber freuen konnte. Mir war ebenfalls aufgefallen, wie ähnlich sich unsere Kimonos waren und ich fragte mich, ob es wirklich Zufall war. Ihre Großmutter hatte da bestimmt ihre geschickten Finger im Spiel. Keine Ahnung, was ich davon halten sollte. Vielleicht interpretierte ich auch zu viel hinein.
Wie ein stolzer Verehrer führte ich Ilea hinaus in die Kälte, doch unsere Mäntel hielten uns zumindest warm. Für den Rest des Tages würde ich sowieso nicht frieren. Solange Ilea in unmittelbarer Nähe war, würde ich glühen wie ein gemütliches Lagerfeuer. Da beschloss ich meine Gefühle Stück für Stück zu begraben, schon verzauberte sie mich aufs Neue und machte mich schwach. Trotzdem gab ich mir Mühe und versuchte mich auf das Fest zu konzentrieren. Auf die vielen Stände, die wir passierten, während wir Richtung Palasttor gingen. Mir gefiel die Stimmung. Die Musik. Das viele Lachen. Jüngere Kinder, die versuchten Gewinne zu erzielen. Man könnte meinen, Valaris hätte sich komplett verändert. So unbeschwert hatte ich die Menschen noch nie gesehen. Nur an dem Abend im Gasthaus. >Es wird nicht leicht werden Ryu zu finden. Schau dir nur die vielen Menschen vor uns an.< sagte ich zu Ilea, als wir eine Weile später das große Tor erreichten.

Imesha

Ich hatte noch etwas Zeit bis zur Aufführung, die ich mir mit Spazieren und Essen vertrieb. Während der Arbeit war ich dazu nicht gekommen, deshalb holte ich das nach, bevor ich später wieder nicht dazu kam. Außerhalb der Palastmauern trieben sich die Massen auf den Straßen herum, lachten, aßen, tanzten in kleinen Gruppen zur Musik, die an fast jeder Ecke gespielt wurde. Auf dem Palasthof hingegen ging es etwas zivilisierter zu. Natürlich herrschte auch hier festliche Stimmung, nur gab es keine Spielstände, sondern bloß teure Köstlichkeiten, die ausnahmsweise günstiger verkauft wurden. Währenddessen sorgte die musikalische Truppe des Palastes für Unterhaltung. Sie tanzten in traditioneller Kleidung, einige von ihnen unter dem Drachenkostüm versteckt, welches sich etliche Meter in die Länge zog und passend zur Trommelmusik zuckte. Ich beobachtete das Spektakel eine Weile und lehnte dabei an einer Säule, wo ich etwas Ruhe hatte. Fürs Erste wollte ich die Menschen nur beobachten. Eine alte Gewohnheit von mir.
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613

02.01.2021, 22:07

Ryu

Immer wieder glitten meine Augen an den neu kommende Menschen vorbei und dann entdeckte ich zwei blaue Tupfern. Das mussten sie sein. Ich würde Cael selbst aus der Ferne erkennen und Ilea fiel mit ihr blondes Haar auf. Ich schritt auf sie zu und stellte fest, dass sie äußerlich für ein Paar gehalten werden könnten. Cael sah jedenfalls ziemlich glücklich aus und das wäre ich auch, wenn ich an meinem Arm eine wunderschöne Frau hätte. Zum Glück hatte Ilea nicht die verrückte Idee gehabt ihr Gesicht weiß zu färben. Nur die höhere Schicht taten es wohl, war anscheinend ein Statuszeichen. "Hallo", grinste ich die Beiden an: "Seid ihr bereit für das Fest?" "Ich habe mich noch nicht bei dir bedankt, Ryu. Vielen Dank für die Einladung", wandte sich Ilea an mich. Ich lächelte: "Dafür doch nicht." Mir war aufgefallen, dass sie mich jetzt duzte und mich einfach beim Namen ansprach. Jetzt gehörte ich wohl offiziell zu ihrem Freundeskreis an.

Ilea

Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich zuletzt wegen einem Fest aufgeregt war. Anders konnte ich die seltsame Unruhe in mir nicht erklären. Es war merkwürdig wie die Stimmung sich schnell wechseln konnte. Gestern glaubte ich noch in meinem Kummer zu ertränken und heute sah ich ein Lichtschimmer. Die Stadt hatte sich völlig gewandelt. Die Menschen wirkten fröhlicher und vergaßen einen Moment ihre Last. Überall standen Stände, wo ein köstlicher Duft wehte und an andere Stände befanden sich die Spiele. Auch für Kinder wurde Unterhaltung gesorgt. Hier und da entdeckte ich eine kleine Ansammlung von Musikanten. Ihre Musik würde ich nicht hören können. Über uns hingen Laternen und die Häuser waren allesamt dekoriert. Überall waren Farben und man merkte nicht, dass eigentlich noch tiefster Winter herrschte. Selbst die Kälte war heute nicht stark zu spüren. Wir näherten uns dem Palast und diesmal wurde ich nervös. Ich rückte Cael ein Stück näher und sah mit gemischten Gefühlen zu den Türme hinauf. Jemand kam auf uns und ich erkannte Ryu erst aus der Nähe. Auch in Kimono wirkte er vollkommen verändert und das Grün passte zu ihm.


614

02.01.2021, 22:16

Cael

Zum Glück entdeckte uns Ryu in der Menge. In seinem grünen Kimono fiel er aus nächster Nähe auf und ich freute mich ihn zu sehen. Zusammen Zeit auf einem Fest zu verbringen, gehörte zu unseren liebsten Beschäftigungen. In dieser Hinsicht tickten wir eben gleich. Außerdem entging mir nicht, dass Ilea ihn gerade geduzt hatte und das freute mich noch mehr. >Da du dich hier am besten auskennst, würde ich vorschlagen, du zeigst uns, was dem Fußvolk sonst entgeht.< grinste ich ihn schief an. Auch hier gab es viele Stände und Musik, aber im Vergleich zu draußen deutlich mehr gehobene Gesellschaft. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ich Frauen mit weißen Gesichtern sah. >Was zum...!? Gehört das zu einem Theaterstück oder so?< Gut sah es jedenfalls nicht aus.

Imesha

Ich konnte sie sehen. Die besonderen magischen Fäden in der Luft. Schimmernd und voller Leben pulsierend. Ryus entdeckte ich als Erstes. Golden und Purpur. Sein musikalischer Freund Cael war ebenfalls hier. Eisblau und Hellrot. Und dann war da noch die junge Frau, die bei meinem letzten Besuch überstürzt den Laden verlassen hatte. Weißgolden. Sie zusammen zu sehen, bildete eine farbenfrohe, faszinierende Einheit. Alle drei besaßen unglaublich starke Magie. Sie schlummerte in ihnen, als hielte sie einen ruhigen Winterschlaf. Wie es schien, wollten sie gemeinsam das Fest genießen. Gute Freunde... Nur dass der blonde Mann und die junge Frau wie ein Paar wirkten. Ob ihnen das bewusst war? Waren sie verliebt ineinander? Mein Mund zuckte. Das machte Ryu wohl zum fünften Rad am Wagen. Dann wanderten meine Mundwinkel nach unten, denn wenn ich die Wahl hätte, wäre ich lieber das fünfte Rad am Wagen, anstatt einsam wie ich mich jetzt fühlte.
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02.01.2021, 22:30

Ryu

Ich lachte leise und raunte ihm zu: "Nein, in der höhere Gesellschaft wird es als schön gesehen. Damit heben sie sich von der "niedrige" Gesellschaft ab. Ist so ein Statusding. Und dass man auch verschwenderisch teuren Duftwasser verbraucht, egal ob man damit die Nase betäubt. Die sind echt verrückt drauf." Mein Blick glitt weiter zu Ilea. Sie wirkte neugierig und gleichzeitig auch unsicher. Sie klammerte sich an Caels Arm, als wäre er jetzt der einzig sicheren Hafen. "Habt ihr schon Appetit? Ich habe extra auf mein Mittagessen verzichtet bei den Köstlichkeiten, die ich gesehen habe", grinste ich schief und deutete auf ein Gebäude: "Dort drinnen ist übrigens das Archiv. Da verbringe ich die meiste Zeit."

Ilea

Ryu führte uns über das Palasthof und schien zu wissen wohin wir gehen müssen. Hier waren mehr adelige Menschen zu sehen und sie schüchterten mich ein wenig ein. Ich war nicht gewöhnt unter der höhere Gesellschaft zu sein und ich dachte an all die vielen Regeln, die ich gegenüber ihnen einhalten musste. Ein Mann erregte meine Aufmerksamkeit, er kam mir bekannt vor und als ich sein Diener sah, wusste ich woher. Es war der Mann von dem Marktplatz, an die Ohrfeige seines Handschuhs erinnerte ich mich zu gut. Hastig wandte ich mich von dem Anblick ab und ich bekam noch mit wie Ryu über das Essen sprach. "Das klingt nach eine gute Idee", antwortete ich ihm. Die Essstände waren auf der andere Seite, so musste ich dem Mann nicht begegnen. Er würde sich nicht an mich erinnern, denn das wäre unter seine Würde. Aber ich erinnerte mich daran und würde mich in seiner Nähe unwohl fühlen.


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02.01.2021, 22:44

Cael

Ich sah Ryu ungläubig an. Mit diesen Gesichtern und zu viel Duftwasser wollten sie sich vom normalen Fußvolk "abheben"? Dass ich nicht lache. Je mehr ich über die höhere Gesellschaft erfuhr, desto unwirklicher erschien es mir, wie diese Menschen diese Stadt führen konnten. Ich schüttelte bloß den Kopf und folgte meinem besten Freund, der uns zum besten Teil des Festes brachte. Zum Essen. >Heute werde ich ausnahmsweise alles ausgeben, was ich im Beutel habe. Glücklich und gesättigt will ich ins Neue Jahr starten.< sagte ich gut gelaunt. Zuerst sahen wir uns aber erst alles an und trafen dann eine Entscheidung. Ich wollte nur das essen, was ich noch nicht kannte. Neue Geschmäcker erkunden und so. Für Ilea kaufte ich auch das ein oder andere. >Ich lade dich gerne ein.< Sie sollte ruhig von mir verwöhnt werden, egal ob sie das für angebracht hielt oder nicht. Heute durften wir uns feiern.
>Gibt es sonst noch etwas Besonderes zu sehen?< erkundigte ich mich dann bei Ryu. Vielleicht wusste er mehr über das Programm als wir.

Imesha

Da ich meine Erscheinung gut verhüllt hatte, fiel ich niemandem auf, als ich mich unter die Menge mischte, die sich eine Weile später auf den Weg zu den Palastgärten machte. Rechts und links waren Wachen postiert, die sichergingen, dass niemand aus der Reihe tanzte oder in Gebiete vordrang, die für die Öffentlichkeit weiterhin verboten waren. Sie alle mussten nur geradeaus zum geschmückten Platz am See, wo ich fast täglich auf dem Eis tanzte. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, wie schön man alles herrichten würde. All die Lichterketten in den Bäumen, der glitzernde Schnee und die Menschengruppen, die sich bereits am Ufer versammelt hatten, raubten mir den Atem. So viele waren gekommen, um Hinako singen zu hören und mich tanzen zu sehen? Unfassbar. Mir fehlten die Worte, die richtigen Gedanken, um die Gefühle zu beschreiben, die dieser Anblick in mir auslöste.
Ich wurde schneller und steuerte direkt auf den abgegrenzten Bereich zu, wo später der Kaiser und seine verehrten Gäste sitzen würden. Man hatte den Großteil des Schnees entfernt und Sitzgelegenheiten vorbereitet, damit ja niemand fror oder sich zu schade war, um eine Zeit lang zu stehen. In Gedanken rollte ich mit den Augen, aber mein Fokus lag hauptsächlich auf Hinako, die in ihrem weißen Kimono mit den roten Akzenten wunderschön aussah. Sie hatte ihr dunkles Haar zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt, genau wie ich. Es hatte ganz schön viel Zeit gekostet meine wilde Mähne zu bändigen, aber das Ergebnis ließ sich sehen.
Ich zog die Kapuze herunter und die Wachen traten beiseite, sobald sie mich erkannten. Zurselben Zeit entdeckte mich Hinako und ein breites Lächeln erschien auf ihren Lippen. Wären wir Freundinnen, würden wir uns jetzt umarmen, aber wir waren keine und würden keine werden. Warum mich dieser Gedanke plötzlich verbitterte, wusste ich nicht. Ich hatte mir sonst nichts aus unserer Bekanntschaft gemacht, aber jetzt.... jetzt fühlte sich alles seltsamerweise... anders an. Trotzdem zwang ich mich zu einem freundlichen Lächeln und neigte begrüßend den Kopf.
>Es ist schön dich zu sehen, Imesha-san. Bist du schon aufgeregt?<
Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich war mehr als bereit aufs Eis zu gleiten und loszulegen. Sie sah mir die Entschlossenheit an, denn sie lachte leise und sagte: >Wenigstens ist eine von uns nicht nervös. Da ich ein Lied singe, das dir viel bedeutet, möchte ich es richtig machen und die Menschen tief bewegen.< Ihr Lächeln wurde ein wenig traurig, aber die Wärme in ihrem Blick blieb. Sie erinnerte mich gerade ein wenig an Ruko. >Ich bin mir sicher, dass dein Eistanz sie erreichen wird.<
Instinktiv wusste ich, wen sie mit "sie" meinte und mein Herz zog sich zusammen. Ich wünschte, sie wären hier. Sie hätten all das hier geliebt.
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02.01.2021, 22:58

Ryu

Es war eine schwere Entscheidung, wenn ich könnte würde ich alle Stände aufsuchen. "Oh ja, mein Beutel wird auch leichter werden", stimmte ich Cael zu und probierte gerade ein Dampfbrötchen, die Füllung schmeckte würzig mit einem Hauch von Schärfe. Cael erleichterte sein Beutel nicht nur für sich, sondern auch für Ilea. Am Anfang hatte sie versuch sich zu wehren, indem sie sagte sie hätte selbst Geld mitgenommen. Aber ich kannte mein Freund, sie konnte ihm nicht von der Idee abbringen. Schließlich hatte sie sich auch nachgegeben und mehrmals bei ihm mit gerötete Wangen bedankt. "Dort hinten ist der Drachentanz", ich deutete auf die schlangenähnliche Drachenfigur, unter denen sich einige Menschen verbargen. "Aber der Mittelpunkt wird in den Palastgarten stattfinden. Dort findet ein Eistanz statt mit einer berühmte Sängerin. Ich habe die Beiden schon einmal gesehen und ich muss sagen sie werden ihrem Ruf gerecht", antwortete ich Cael.

Ilea

Cael war mir gegenüber sehr großzügig und ich hatte mir ein paar süßen, kleinen Mondkuchen ausgesucht. Aufmerksam sah ich Ryu an und meine Augen wurden groß: "Können wir uns das bitte ansehen? Ich habe noch nie Jemanden auf einem Eis tanzen gesehen. Schon bei den Gedanken wird mir bange, die Tänzerin muss sehr viel Mut haben." "Sicher können wir uns das ansehen", lächelte mich Ryu an. In meiner Hand hielt ich den letzten Stück Mondkuchen und spontan wandte ich mich zu Cael: "Möchtest du ihn probieren? Wenn du Mochis magst, magst du bestimmt auch den Mondkuchen." Ich hielt lächelnd ihm den Mondkuchen entgegen: "Angeblich bringen sie Glück, wenn man von ihnen isst."


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02.01.2021, 23:09

Cael

Fast alles schmeckte mir auf Anhieb. An die Küche in Valaris gewöhnte ich mich wohl mehr und mehr, seien es eher würzige Geschmäcker oder süße. Ryu machte uns auf den berühmten Drachentanz aufmerksam, den ich sonst völlig außer Acht gelassen hätte. Bei allem, was hier gleichzeitig passierte, wurden meine Sinne überflutet. Allerdings horchte ich auf, als er den Eistanz und eine berühmte Sängerin erwähnte. Das wollte ich auch sehen. Solche Aufführungen machten mich unfassbar neugierig, immerhin kam ich selbst aus einer Theaterfamilie und ließ mich gerne inspirieren.
Als Ilea mir ihren letzten Mondkuchen hinhielt, lächelte ich sie warm an. >Danke.< Ich nahm ihn ihr aus der Hand und biss hinein. Wieder etwas, das ich auf die Lecker-Liste setzte. Zufrieden nickte ich. >Es schmeckt echt gut.< Dann sah ich wieder Ryu an. >Lass uns jetzt aber zu den Palastgärten gehen. Nicht, dass wir zu spät kommen.<

Imesha

Umringt von mehreren Wachen erschien der Kaiser in festlicher Kleidung und mit einem für ihn untypischen zufriedenen Lächeln. Das war Absicht, damit die Leute keine Angst bekamen. Nichts an diesem Mann war sympathisch, aber zum Schein gab er sich wohl Mühe. Bestimmt tat es ihm körperlich weh freundlich auszusehen. Ich wünschte, er würde ausrutschen und sich vor allen Augen blamieren, doch mein Wunsch wurde nicht erhört. Leider. Stattdessen wurde ihm großzügig Platz gemacht, während hinter ihm die restliche arrogante Gruppe stolzierte. Ein Gast nach dem anderen. Sie nahmen erst Platz, als es sich der Kaiser auf seinem prunkvollen Sitzplatz niederließ. Aufrecht wie ein mächtiger Mann, der er war, ließ er den Blick umherschweifen, bis er an Hinako und mir haften blieb. Ich spannte mich kaum merklich an, denn seit seinem Besuch und dem festen Druck seiner Hand auf meinem Arm erinnerte ich mich kaum an meine abendlichen Ausflüge in sein Gemach. Ich wollte mich auch nicht daran erinnern. Ich hatte gehofft, dass ich kaputt genug aussah, dass er sein Interesse an mir verlor, aber dazu war es leider nicht gekommen. Er hatte mich sogar öfters zu sich gerufen, als würde es ihm Spaß bereiten mich zu quälen. Was bestimmt der Fall war.
Mit starrer Miene sah ich in eine andere Richtung. Aufs funkelnde Eis und den vielen Markierungen meiner letzten Übungen. Dort fühlte ich mich wohl. Dort war ich sicher vor ihm. Niemand konnte mir meine Freiheit auf dem Eis nehmen. Wenn ich tanzte, war ich frei.
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619

02.01.2021, 23:21

Ryu

Ich musste leicht schmunzeln, wie vertraut sie miteinander umgingen. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich selbst geglaubt, dass sie eine tiefe Verbindung hatten, die über das Freundschaftliche hinausging. Etwas was Cael sich wünschte. Selbst wenn es am Ende nur die Freundschaft blieb, war sie dennoch besonders. Ich konnte nicht genau benennen was, aber da war diese Schwingungen zwischen den Beiden. Sie harmonierten sich. Vielleicht lag es daran, dass sie Gleichgesinnten waren. "Dann folgt mir", grinste ich schief und zielsicher führte ich die Beiden in den Palastgärten: "Normalerweise ist er leer und ohne all den Schmuck. Aber dennoch ein wunderschöner Anblick, auch im Winter." Der See war bereits gut besucht und es gab gar einen abgesperrten Bereich für die ganz hohen Tiere. Dort saß auch der Kaiser. Entschlossen führte ich uns weit weg von diesem Bereich, aber nahe genug am See. Ich hatte es geschafft für uns einen guten Platz zu ergattern. "Die Eistänzerin ist übrigens Imesha", wandte ich mich an Cael. Ohne die Gerüchte hätte ich sofort gewusst, dass nur sie die Eistänzerin sein musste. Niemand konnte so tanzen wie sie.

Ilea

Ich hakte mich wieder bei Cael ein, denn so fühlte ich mich wohler. Große Menschenmengen behagten mir nicht, schon gar die von der höhere Gesellschaft. Es gabt natürlich auch Gäste, die nicht aus dieser Gesellschaft kamen. Gäste, wie Cael und ich es waren, weil wir Jemanden kannten, der im Palast arbeitete. Die Gärten waren riesig und meine Augen weiteten sich leicht bei der Vorstellung wie es hier erst im Frühling ausschauen musste. Wie konnte so ein schöner Ort hier wachsen, wo viel Schlechtes geschah? Ich war froh, dass Ryu einen Platz aussuchte, wo wir einem bestimmten Bereich nicht nahe waren. Selbst aus der Ferne spürte ich die bedrückende Macht des Kaisers. "Imesha?", horchte ich auf, als ich den Namen auf Ryus Lippen las: "Sie ist eine Kundin von mir. Vielleicht kann ich sie naher sprechen, ich war gestern zu ihr unhöflich und ich möchte mich gerne bei ihr entschuldigen."


620

02.01.2021, 23:34

Cael

Wir erreichten die Palastgärten und ich bestaunte die wunderschöne Pracht diesen Ortes. Was für ein Anblick! Hier würde ich auch gerne meine Zeit verbringen. Ich war mir sicher, dass diese Gärten viele Künstler inspiriert hatten. Bei mir wirkte die Magie schon, vor allem mit all der Beleuchtung. Nur der Kaiser, den ich zum ersten Mal sah, zerstörte das gesamte Bild. Bereits aus der Ferne konnte ich unterschwellige düstere Spannungen fühlen. Schatten, die in ihm flüsterten. Unmöglich, dass er bloß ein einfacher Mann war, dem man die ganze Macht übertragen hatte.
Sicherheitshalber riss ich meinen Blick von ihm los und sah Ilea überrascht an, als sie meinte, Imesha wäre eine Kundin von ihr. Das hatte ich nicht gewusst. Die beiden kannten sich? Ich suchte das Ufer nach ihr ab und entdeckte sie neben einer anderen sehr hübschen Frau in einem weißen Kimono. Wenn ich es nicht besser wüsste, musste das die Sängerin sein. Künstler erkannten sich untereinander. Sie umgab eine besondere Aura. So auch Imesha, die ich zum ersten Mal mit ganz anderen Augen sah. Bislang kannte ich ihren Charakter nur aus Ryus Erzählungen, insbesondere nach dem Unglück mit dem Einbruch in unser Zimmer. Heute allerdings konnte ich diese Frau aus meiner Vorstellung nicht mit der Frau auf dem Eis vereinbaren.

Imesha

Mittlerweile hatten sich ganz schön viele Leute um den See herum verteilt. Groß und Klein. Jung und Alt. Arm und Reich. Nur die wichtigsten Menschen in meinem Leben fehlten. Nicht einmal Ruko war zu sehen, aber vielleicht sah ich ihn nicht vor lauter fremden Gesichtern. Hinako trat neben mich und schenkte mir ein offenes Lächeln. Alle waren gespannt auf unseren gemeinsamen Auftrat. Die beste Sängerin und die beste Tänzerin. Ich spürte die Blicke auf uns. Spürte die Erwartungen. >Bist du bereit?< fragte mich Hinako mit Blick zum Kaiser, der uns ein Zeichen geben würde. Ohne seine Erlaubnis passierte sonst gar nichts. Immer und überall musste er die Kontrolle haben.
Ich atmete tief ein, durch den Mund wieder aus und begann meinen Mantel zu öffnen. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung fiel er zu Boden. Kälte traf meine nackte Haut. Das Kleid war in einem tiefdunklen Rot, wie Blut, und der Stoff an meinen Armen und am Rücken war aus hautfarbenem, durchsichtigen Stoff mit schimmernd roten Verzierungen. Es war Absicht, dass ich den vernarbten Arm nicht versteckte. Nicht heute. Nicht an diesem bedeutungsvollen Tag. Nein. Ich zeigte ihn und betonte ihn mit den verschnörkelten Mustern. Mit stolz erhobenem Kinn straffte ich die Schultern und nickte Hinako zu. Der Kaiser eröffnete daraufhin die Vorführung. Erste Melodien erfüllten die Gärten, ich glitt elegant aufs Eis, atmete die frische Luft tief in meine Lungen ein und ließ die Musik auf mich wirken. Jedes einzelne gesungene Wort sprach mir aus der Seele, jede meiner Bewegungen übersetzte das, was in meinem Inneren verschlossen war. Ich drehte mich, streckte meine Arme aus, ging kreiselnd in die Hocke, glitt weiter, schneller und schneller, sprang in die Höhe, landete perfekt auf einem Bein und öffnete mich der Musik, die in meinen Adern pulsierte. Meine aufgestauten Gefühle bluteten aus mir heraus. Die Worte hämmerten in meinem Herz.

Wirst du mich noch lieben, wenn ich nicht mehr jung und schön bin?
Wirst du mich noch lieben, wenn ich nichts mehr habe außer meine schmerzende Seele?


Schwerer atmend und mit brennenden Augen begab ich mich in die Mitte des Sees, drehte mich auf der Stelle mit ausgestrecktem Bein, ehe ich dann nach meinem Fuß packte und ihn nach oben hin ausstreckte. Mein Knie im Blick, damit mir nicht schwindelig wurde. Hinako sang die letzten Worte so gefühlvoll, dass sie mich tief berührten und ich beendete meinen Tanz mit zum Nachthimmel ausgestreckter Hand und aufrechter Haltung. Erst dann bemerkte ich die feuchten Spuren auf meinen Wangen und das sanfte Leuchten der Sterne, als wären dort Sumire und Motaro, die für mich jubelten und applaudierten. Genau das stellte ich mir vor, während um mich herum genau das passierte. Jubel und Applaus.
Mit schnell auf- und abhebender Brust kehrte ich zurück in die Realität, wandte mich dem Publikum zu und verbeugte mich mit einem dankbaren, freundlichen Lächeln.

Neujahrsfest-Eistanz
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