Woop woop *Konfettikanone*
Cael
In dieser Welt schien ein Fluch auf den schönen Momenten zu liegen, denn immer dann, wenn man sie zu sehr zu genießen begann, passierte etwas, um einen in die harte Realität zu boxen. Ihr "Bitte hör auf" hatte völlig ausgereicht, um mich erstarren zu lassen. Mein Herz in der Brust kam dabei zu einem abrupten Halt und knallte mit voller Wucht gegen eine unsichtbare Wand. Verdammt tat das weh! Ich stieß einen tiefen Atemzug aus, drückte den Kopf an die Wand hinter mir und presste die Lippen fest zusammen. Lippen, die kurz zuvor Ileas weiche Haut erkundet hatten.
Obwohl Ilea keine Anstalten machte sofort das Weite zu suchen, legte ich meine Gitarre beiseite und gab ihr damit die Freiheit zu gehen. Ich wollte sie zu nichts zwingen. Offenbar hatte ich doch eine Grenze überschritten und es schmerzte mich, dass sie glaubte eine furchtbare Person zu sein, weil sie sich mir kurz hingegeben hatte. Auch ohne sie zu fragen, wusste ich, woher diese Behauptung kam. Sie hatte bestimmt an Mattwei gedacht. An ihre erste große Liebe. An den Mann, gegen den ich wohl keine Chance hatte. Ich musste aus irgendeinem Grund an Ryus Worte denken. Daran, dass es sich immer lohnte einen Schritt vorwärts zu gehen und es zu probieren. Selbst wenn man scheiterte...
Schwer seufzend schloss ich die Augen, atmete tief durch und unterdrückte sämtliche Gefühle negativer Natur. Dann griff ich nach ihren Händen, löste sie sanft von ihrem Gesicht und drehte ihren Kopf zu mir. Ihre Augen waren gerötet und ich fragte mich, ob ich mir wünschen sollte, sie nie in dieses Zimmer geführt zu haben, um ihr meine Musik zu zeigen. >Du bist ein Mensch mit Gefühlen, Ilea. Das macht dich nicht zu einer furchtbaren Person. Du darfst alles fühlen. Jederzeit.< Ein trauriges Lächeln schlich sich auf meine Lippen. >Wenn hier jemand furchtbar ist, dann ich. Ich habe dich in diese Lage gebracht, weil ich meine Gefühle... weil sie... zu stark sind.< Ich ließ meine Hand sinken und schüttelte langsam den Kopf. >Es tut mir leid. Ich... ich habe als Freund versagt und hoffe, dass... dass du mir verzeihst.<
Imesha
Irgendwann war ich es leid dauernd aus dem Fenster zu starren, darum setzte ich mich aufs Bett und sah mich ungeduldig um. Ich wusste nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Eigentlich hätte ich nicht hier aufwachen dürfen. Ich hatte einen solchen Ausgang nicht geplant. Jetzt steckte ich in dieser Situation fest und änderte ständig meine Meinung, ob das hier richtig war oder nicht. Eine zweite Chance, die ich nutzen musste, weil man im Leben selten diese Möglichkeit erhielt. Nur womit hatte ich das verdient? Da war immer noch dieses große Fragezeichen, wie mich die drei hatten finden können. Inmitten des Sees fernab des Festes. Was hatten sie dort getrieben? Hatten höhere Mächte die Finger im Spiel? Kurz stolperte mein Herz bei der Vorstellung, Sumire und Motaro hätten meine Rettung geplant. Ich wusste nicht, was einen nach dem Tod erwartete, aber es war... ein angenehmer Gedanke, dass sie irgendwie noch bei mir waren. Aber auch mit dieser Hoffnung wollte ich lieber vorsichtig sein. Ich hatte genügend Enttäuschungen in meinem Leben erlebt.