Cael
Sie erwähnte meine übereifrige Hand nicht, sondern sah mich errötend an, während in mir dasselbe passierte. Mir wurde ebenfalls warm. In der Brust, in meinem Magen und ganz besonders in den Ohren. Es war das erste Mal, dass mir das an mir selbst auffiel, wenn ich in Gesellschaft einer Frau war, die ich unglaublich anziehend fand. Vielleicht reagierte ich auch nur wegen Ilea auf diese Weise. Als sie mich völlig unerwartet noch küsste, wusste ich mit absoluter Gewissheit, dass es an ihr liegen musste. Unsere Lippen fanden perfekt zueinander. Obwohl wir erst gestern Abend damit angefangen hatten, fühlte es sich an, als küssten wir uns schon seit längerer Zeit. Gleichzeitig nahm ich alles sehr viel intensiver war. Ich wollte keine Sekunde verpassen. Wollte mir alles einprägen: ihren Geschmack, die Weichheit ihrer Lippen, die süßen Geräusche, die sie von sich gab.
Instinktiv kam ich ihr entgegen und legte eine Hand auf ihren unteren Rücken, um sie ein wenig näher an mich zu drücken. Ihre Nähe berauschte mich.
Imesha
Ich rechnete fest damit, dass er gleich verschwinden würde, stattdessen richtete er nochmal das Wort an mich und kam auf mich zu. Aufmerksam sah ich ihn an, dann fiel mein Blick auf die Tonfigur in seiner Hand. Ein Riesensalamander. Er hatte ihn gesehen und an mich gedacht. Jetzt wollte er ihn mir schenken. Seitdem ich in diesem Gasthaus lebte, versorgte man mich mit fast allem - Essen, Trinken, ein Dach überm Kopf, ein gemütliches Bett und Fürsorge. Nicht zu vergessen die Liste mit den Punkten, die ich mit ihrer Hilfe nach und nach erfüllte. Man gab mir so viel, dass ich mich allmählich schlecht fühlte. Sie hatten mir bislang keinen Grund gegeben ihnen zu misstrauen. Es waren herzensgute Menschen. Ryu auch.
Da die Geste völlig unerwartet kam, nahm ich ihm die Tonfigur aus der Hand und sagte zunächst nichts. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal etwas geschenkt bekommen hatte. Ich erinnerte mich nicht daran. >Danke.<