Cael
Ryu hatte recht. Der Kaiser würde vor nichts zurückschrecken, um sich die zu holen, die vor ihm flüchteten. Zwar wussten wir nicht, ob er ahnte, dass Imesha noch am Leben und mit uns dreien unterwegs war, aber solange wir zusammenhielten, hatten wir deutlich bessere Chancen als getrennt. Auch ich war der Meinung, dass Dörfer eine große Gefahrenquelle darstellten, in die wir nicht fallen durften. Wenn man in diesem Land mit Misstrauen handelte, konnten wir uns auf keine fremde Hilfe verlassen. Wir mussten unseren eigenen Weg zur magischen Stadt finden. War es allerdings das Risiko wert die Berge zu bezwingen, die nicht einmal der Kaiser auskundschaften ließ? Was würde uns dort wohl erwarten? Konnte ich dort meine Gruppe beschützen, wenn es brenzlig wurde? Eigentlich sollte ich darin geübt sein mich auf ungewisse Reisen zu begeben, immerhin stellte Valaris mein größtes Abenteuer dar, doch nun hatte ich eine Frau an meiner Seite, die ich unter keinen Umständen verlieren wollte. Wenn ich eine Entscheidung traf, dann unweigerlich mit ihr im Kopf.
Nachdenklich sah ich sie an, ging nochmal die Optionen in meinem Kopf durch und schaute schließlich zurück zu Ryu und Imesha. >Dann die Berge.<
Imesha
Mir lag auf der Zunge, dass Kaiser Oda inzwischen wusste, dass ich am Leben war, aber ich wollte das nicht laut aussprechen, weil ich den anderen keine weitere Last aufbürden wollte. Unsere Situation war schon schlimm genug. Ich sah abwechselnd zwischen den Männern hin und her, dann zu Ilea und zurück zu Cael, der ebenfalls für die Berge stimmte. Da Ilea uns die Wahl überließ, stand die Entscheidung somit fest. >Wir sollten dann bald aufbrechen, bevor es dunkel wird. Ich vermute, dass es nachts zu gefährlich ist, um in ungeahnten Höhen zu wandern, also werden wir tagsüber eher keine Rast machen. So kommen wir schneller voran.< sagte ich in die Runde. Dabei fiel mein Blick auf unsere Reisetaschen und andere Habseligkeiten, die wir in Eile zusammengepackt hatten. >Wir brauchen aber zunächst mehr Proviant, das wir hier in der Umgebung leichter finden als in den Bergen. Am besten wir verteilen die Aufgaben, dann sind wir schneller fertig.<