Gute Nacht *_*
Cael
Jeder bei klarem Verstand wäre fasziniert von seiner Gestalt. Als ich ihn das erste Mal mit Flügeln und Drachenmerkmalen gesehen und erlebt hatte, war ich völlig perplex gewesen. Auf positive Weise natürlich. Mich hatten besondere Menschen schon immer angezogen. Immerhin bestand das Theater, in dem ich quasi aufgewachsen war, aus solchen Persönlichkeiten. Mit ihnen wurde es nie langweilig, sie machten das Leben bunter. Deshalb verstand ich seine wachsenden Gefühle für Imesha. Sie gehörte zu diesen außergewöhnlichen Menschen. >Wem sagst du das? Ich habe mich in Ilea verliebt, als sie uns bloß Ramen gebracht hat.< Wenn das Herz etwas wollte, konnte der Verstand sich noch so dagegen wehren, es hatte im Endeffekt keine Chance. Ich hatte jedenfalls den Kampf gegen meine Vernunft verloren und siehe da... Mein Herz hatte letztendlich die richtige Entscheidung getroffen. Die viele Geduld und die Tiefen hatten sich gelohnt. Ich liebte Ilea, sie liebte mich, das war mehr als ich mir erträumt hatte. >Da du es inzwischen geschafft hast, ihr Freund zu werden, könntest du ihr trotzdem auf deine Weise zeigen, wie wichtig sie dir wirklich ist. Du kannst dich langsam vorantasten. Hier mal eine Berührung, da mal ein unschuldiges Kompliment. An ihrer Reaktion wirst du ja dann sehen, ob sie es mag oder nicht. Oder ob sie sich völlig dagegen sträubt. Sie macht den Eindruck, als würde sie sich nicht davor scheuen dir eine zu verpassen, solltest du eine unsichtbare Grenze überschreiten.< Letzteres sagte ich mit einem schiefen Grinsen, denn es wäre schon ganz lustig Ryus perplexen Gesichtsausdruck zu sehen. Natürlich nicht auf Kosten seines Herzens.
Imesha
Das klang nach einer ausgezeichneten Idee. Mit Ilea konnte ich stets gut entspannen, deshalb wäre ich nicht abgeneigt die ganze Nacht Zeit mit ihr zu verbringen. Es würde zwar ihren Freund enttäuschen, aber es wäre ja nur für eine Nacht. Bloß würde ich das sowieso nicht von ihr fordern. Sie brauchte Cael wie die Luft zum Atmen, da konnte die Wasserquelle noch so verlockend sein. Ich konnte unser Glück kaum fassen, als wir tatsächlich eine vorfanden, die sogar die richtige Temperatur hatte. Begeistert von unserem Fund legte ich die Fackel auf einer einigermaßen trockenen Stelle ab und begann mich schnell wie der Blitz auszuziehen. Da Ilea und ich unter uns waren, empfand ich keine Scheu. Wir waren beide Frauen, wir hatten einiges miteinander erlebt, da war kein Platz für falsche Scham. Ich würde es allerdings verstehen, wenn Ilea nicht so dachte wie ich. Gerade sie gehörte zur schüchternen Sorte. Etwas, das besonders auf Männer anziehend wirkte. Cael schien es jedenfalls zu gefallen, er blühte regelrecht in seiner Rolle als Beschützer auf. Was Ryu an einer Frau gefiel, hm... gute Frage. Damit hatte ich mich nie befassen müssen. Schon seltsam, dass ich ausgerechnet jetzt daran dachte, während ich splitterfasernackt ins Wasser glitt. >O ja... welch ein Paradies im Himmel.< seufzte ich wohlig auf.