Cael
Ich sah auf, als unsere Freunde zu uns stießen und begrüßte sie lächelnd. Es war schön gemeinsam in aller Ruhe frühstücken zu können. Ob ich in den nächsten fünfzehn Minuten oder erst in einer Stunde abreiste, spielte keine Rolle, also brauchte ich mich nicht zu hetzen. Ich wollte die Gesellschaft genießen, denn ich wusste nicht, was mich auf der anderen Seite erwartete. Viele Schatten, keine Frage, aber was noch? Was hatte der- oder diejenige in der Schattenwelt gesehen und erlebt, bis der verborgene Ort sich gezeigt hatte? Würde ich ihn finden?
Ein sanftes Gewicht machte sich auf meinem Kopf bemerkbar. Es war mein treuer Gefährte. Ivoli machte es sich dort gemütlich, weil er es nicht anders gewohnt war und das brachte mich zum Schmunzeln. Auch wenn er es nicht offen zugab, vermisste er mich jetzt schon. Wir waren selten getrennt. Vor allem nicht auf unbestimmte Zeit. Es würde seltsam sein ohne ihn zu verreisen, aber wie ich auch allen anderen versichert hatte, würde ich schnellstmöglich zurückkehren. Ich wollte auch nicht länger als nötig in der Schattenwelt bleiben.
Imesha
Ich freute mich schon auf die Vorführung von Egons Fähigkeiten, aber zunächst einmal mussten wir Cael verabschieden und darauf hoffen, dass er sicher und zügig diesen seltsamen Ort in der Schattenwelt fand. Nach wie vor war es für mich unvorstellbar freiwillig in eine Welt zu reisen, in der es nur von Schatten wimmelte. Jemand wie Cael… ein so guter Mensch… Er sollte das nicht tun müssen. Ich fühlte mich schon furchtbar, wenn ich an meine eigenen Schatten dachte, aber die, die er meinte, waren echte verlorene, düstere Seelen. Auch wenn ein Teil von mir neugierig war und wissen wollte, wie genau es dort aussah, würde ich mich nie trauen auch nur einen Fuß dort zu setzen. Cael hatte uns sowieso davon abgeraten, da wir im Nu verschlungen werden würden. Mehr brauchte es nicht, um meine Neugier zu ersticken.
>Guten Morgen allerseits!< ertönte eine dunkle, vertraute Stimme. Drasil erschien in seinem üblichen Gewand und musterte uns aus sturmgrauen Augen. >Wie ich sehe, ist heute der Tag, an dem eine wichtige Aufgabe erfüllt wird. Ich hoffe, ihr habt euch alle gut ausruhen können.<
>Hier habe ich den erholsamsten Schlaf.< erwiderte Cael schief grinsend. >Und nochmals danke für die Hilfe bei der Reisevorbereitung. Ich habe alles, was ich benötige.<