Cael
Ich setzte mich in Bewegung und hielt abrupt inne, da plötzlich Ivoli herbeigeflogen kam und aufgeregt mit den Flügeln schlug. Seine Freude mich zu sehen, brachte mich zum Lächeln. Da hatte mich wohl jemand sehr vermisst. Er machte es mir unmöglich ihn in die Arme zu schließen, weil er nicht stillhalten konnte, aber da wurden wir beide von einem lauten Ruf unterbrochen. Mein Herz stolperte unbeholfen. Egal wie oft ich Ilea zu Gesicht bekam, sie würde immer die schönste Frau im Raum sein. Und dass diese Frau genau auf mich zurannte, machte mich verdammt glücklich. Vergessen war die Reise in die Schattenwelt. Vergessen war die verbundene Hand. Ich eilte ihr entgegen und zog sie in meine Arme. Vielleicht drückte ich sie ein wenig zu fest an meine Brust, vielleicht war es übertrieben, dass wir so taten, als hätten wir uns wochenlang nicht gesehen, aber ich konnte nicht anders.
Erfreut sie zu sehen, umfasste ich ihr Gesicht und verteilte überall kleine Küsse, bis ich schließlich ihre Lippen traf. Weich, warm, perfekt. Luft holen, küssen, atmen, küssen, küssen, atmen, küssen. Erst dann fand ich meine Sprache wieder. >Bin ich froh nur einen Tag gefehlt zu haben.<
Imesha
Es wäre schlauer gewesen den Blick abzuwenden, als er sich von mir löste und das Wasser verließ. Nur hielt mich sein nackter Anblick gefangen. Wie konnte der Hintern eines Mannes bloß so... so verführerisch aussehen? Waren das nicht normalerweise die Gedanken eines Mannes, wenn er die Kehrseite einer Frau zu Gesicht bekam? Offenbar funktionierte das auch umgekehrt. Oder ich hatte einen speziellen Geschmack. Was es auch war, es schürte die Hitze in mir und trieb sie zu einer besonders sensiblen Stelle, die zu pochen begann. Zum Glück reichte er mir daraufhin ein großes Handtuch, in das ich mich wickeln konnte, um nicht doch auf andere Gedanken zu kommen. Ich erinnerte meinen Magen daran, dass er Hunger verspüren sollte, nachdem ich mich stundenlang verausgabt hatte. Hunger, kein Verlangen.
Mit kräftig schlagendem Herzen verließ ich den Baderaum, trocknete mich gründlich ab und griff nach der frischen Kleidung, die bereits am Fußende des Bettes lag. Wieder einmal hatte die Magie für alles vorgesorgt. In diesem Fall war ich ihr dankbar. Je mehr Schichten ich am Leib trug, desto eher konnte ich mich auf das Wesentliche konzentrieren. >Ich werde das alles hier ziemlich vermissen, wenn wir diesen Ort zurücklassen.<