Cael
Ich spielte träge mit Ileas Strähnen und berührte die feuchten Enden, die die Wasseroberfläche berührten. Das selige Gefühl, das mich momentan erfüllte, war himmlisch. Ich genoss die Stille, das Zusammensein. Jetzt fiel es mir erst recht schwer das Zimmer zu verlassen. Am liebsten hätte ich Ilea eingesperrt und mich den ganzen Tag nur ihr gewidmet. Ihren Wünschen, ihrem Geist, ihrem Körper. Einfach allem. Sie verdiente alles Schöne, das existierte. Ich sollte ihr mal wieder etwas vorspielen. In unserer Traumwelt. Es war eine Weile her, dass ich sie mit meinen Liedern unterhalten hatte und ich vermisste es zu musizieren. Die letzten Tage waren ziemlich intensiv gewesen. Recherche, Training, Recherche, Training und dann die Reise. Durch das Mal an meiner Hand fiel noch mehr Recherchearbeit an. Keine idealen Umstände, um sich der Musik hinzugeben, auch wenn sie mir dabei half komplett abzuschalten oder auf neue Ideen zu kommen. Ich nahm mir vor das baldmöglichst zu ändern.
>Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich jetzt einseifen. So langsam meldet sich der Hunger.< sagte ich sanft lächelnd und küsste Ilea erneut auf die Nasenspitze. Mir gefiel ihr süßer Gesichtsausdruck, wenn ich das machte.
Imesha
Seine verspätete Reaktion entlockte mir fast ein Lächeln. Er sah mich an, als hätte ich ihm das größte Geheimnis auf Erden offenbart. Zum Teil fühlte es sich ganz danach an. Dass ich tatsächlich bereit war diese eine Sache zu tun, die ich nur mit schlechten Erinnerungen verband, kostete mich viel Mut, aber Ryu machte es mir wie immer leichter im Moment zu leben. Nicht in der Vergangenheit. Seine Worte öffneten mir das Herz. Obwohl ich die Hitze, das starke Verlangen in ihm sah und fühlte, hielt er sich zurück und ließ mich weiterhin frei entscheiden. Wenn ich erstmal die richtigen Worte fand, würde ich ihn wissen lassen, wie viel mir das alles bedeutete.
Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, übernahm ich die Führung und zog ihm die Hose aus. Meine Hände blieben ruhig. Beim Anblick seiner vollkommenen Nacktheit atmete ich allerdings zittrig aus. Aufregung, Nervosität und Sehnsucht mischten sich zu dem starken Gefühl in meiner Brust dazu. Ich beugte mich wieder über ihn, küsste ihn auf den Mund, bis ich an nichts anderes als an ihn denken konnte. Erst dann hob ich das Becken an und ließ mich langsam auf ihn sinken. Der erwartete stechende Schmerz blieb aus. Es folgten auch kein Ekel oder die Stille, wenn die andere Imesha die Kontrolle übernahm. Ich war noch da. Ryu war da. Ich erschauderte am ganzen Körper. Mit den Händen auf seiner Brust abstützend, sah ich ihn ein paar schwere, flache Atemzüge lang an, verarbeitete das, was ich in diesem Moment empfand und gab mich schließlich dem drängenden Verlangen hin. Ich wollte es. Ich wollte springen, fallen und fliegen. Ich wollte den richtigen Rhythmus finden, die Anstrengung in den Oberschenkeln spüren, die süße Spannung in mir aufbauen. Mit jeder Bewegung fühlte ich mich besser, so viel besser. Mir war heiß, so heiß. Überall kribbelte es. Meine Finger krümmten sich auf seiner glühenden Haut. Die Stimmen, die Schatten hatten keine Kontrolle über mich. Nicht, wenn ich Ryu ansah. Nicht, wenn seine vertrauten grünen Augen auf mir lagen. Ich gab Laute von mir, die in meinen Ohren fremd klangen. Manchmal war es sein Name. Manchmal ein geseufztes Ja. In meinen Ohren rauschte es und mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen, während sich ein ganz sensibler Punkt bemerkbar machte. Kleine Blitze schossen durch meinen Körper. Ich verstand nicht, was gerade mit mir passierte, aber ich ließ es zu. Ich ließ es zu, weil es sich unbeschreiblich gut anfühlte.