Ryu
Meine Pupillen weiteten sich noch mehr, als ich atemlos beobachtete wie Imesha sich in ihrer Leidenschaft verlor. Das war der schönste und betörendster Anblick, den ich jemals bei einem Menschen miterleben durfte. Und als sie in ihrem Rausch nach meinem Namen rief, war es um mich geschehen. Mein Körper erbebte, immer wieder wie bei einem Erdbeben, zuerst stärker und dann langsam weniger. Und gleichzeitig kam ich mir wie bei einem Vulkanausbruch vor, denn die Hitze in mir schien mich zu verschlingen. In meinem Rücken pochte es wie verrückt, doch irgendwie wie schaffte ich es die Flügeln nicht aus mir explodieren zu lassen. Aus meinem tiefsten Inneren kam ein dunkler Laut und ich konnte keine klare Gedanken fassen, was gerade in mir abging. Ich wusste nur, dass ich ein verflucht glücklicher Mann war. Meine Arme schlangen sich um sie, locker genug und ich begann ihren Namen mehrmals zu flüstern bis mein Herz sich einigermaßen von der berauschende Wucht erholte. Mein Kopf lag tief in den Kissen und merkte wie warm die Luft geworden war. Ich hoffte Imesha störte meinem glühender Körper nicht, der sich nur langsam abkühlen würde, denn ich genoss es, dass sie auf mir lag. Ich genoss es, wie entspannt sie sich in meine Arme nach diesem unglaublichen Erlebnis fühlte. "Wie geht es dir?", endlich fand ich meine Sprache wieder.
Ilea
Es hatte beinahe schon was Ritualisierendes, wie wir uns andächtig wuschen und gleichzeitig dabei nicht mit unsere Liebkosungen sparten. Es war unglaublich beruhigend und ich fühlte mich ihm so nahe. Es gefiel mir mit ihm auf diese Weise das Bad zu teilen. Es gefiel mir, wie es sich anfühlte als wären wir schon verheiratet. Ich fühlte mich frisch und voller Energie, als wir unseren Bad endeten und uns schließlich im Zimmer anzogen, um gemeinsam in der Küche das Frühstück zu vorbereiten. Erst da wurde es mir bewusst, dass wir schon Nachmittag hatten und den ganzen Morgen vertrödeln hatten. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich mir jemals so viel Zeit genommen hatte einfach den Tag so zu genießen. Es hatte sonst immer was zu tun gehabt und mein Kopf hatte nie irgendwelche Aufgaben vergessen. Aber heute Morgen hatte ich nur an Cael denken können, an uns. Auch unsere Herzen mussten wir füttern und zwar mit Liebe, besonders jetzt würden wir viel Liebe brauchen, um bald unsere bevorstehende Reise antreten zu können.