Cael
Ich war hin- und hergerissen zwischen Neugier und Vorsicht. Einerseits wollte ich nach dem Buch greifen, das diese Reaktion in mir hervorrief, andererseits hatte ich mir oft von meinen Eltern anhören müssen weniger neugierig zu sein, wenn ich mir nicht absolut sicher war, ob meine nächste Handlung gefährlich enden könnte oder nicht. Gene und so… Deshalb kam Ryu wie gerufen. Seine Stimme war wie ein Eimer kaltes Wasser, das ich brauchte, um wieder Herr meiner Sinne zu werden. Ich sah zu ihm runter und lächelte unsicher. >Mein Mal pocht. Ich weiß nicht wieso, aber es hängt mit diesem Buch zusammen, das ich hier gefunden habe. Es ist, als müsste ich es unbedingt in die Hand nehmen. Nur weiß ich nicht, ob das eine gute Idee ist.<
Wieder schaute ich zum dunklen Buchrücken und meinte sogar ein leises Wispern zu hören. Ein schlechtes Zeichen, oder? >Soll ich? Soll ich nicht?<
Imesha
Interessiert spazierte ich an den Regalen entlang und zog nur die Bücher heraus, an denen Magie haftete. Erst wollte ich herausfinden, ob meine Vermutung stimmte und ich anhand der Fäden erkennen konnte, was im Werk behandelt wurde. Sei es ein Lehrbuch über einfache Zauber bis hin zu Abwehrritualen gegen Yokai. Einige Male lag ich tatsächlich richtig. Das gab mir die nötige Motivation nach Fäden zu suchen, die mir einzigartiger erschienen. Muster, die mir völlig neu waren. Ich war dermaßen vertieft in meiner Recherche, dass ich Chikus Präsenz erst verspätet bemerkte. Der große Wolf schnupperte inspizierend am Boden entlang, bis auch er stehenblieb, weil ich ihm Weg stand.
>Suchst du auch etwas?< fragte ich ihn interessiert. Seine hellen Augen funkelten mich an. Da war wieder das Band zwischen uns, das sich natürlich und freundlich anfühlte. Inzwischen erkannte ich es als Band echter Freundschaft, die lange vor meinem Gedächtnisverlust begonnen hatte.