Eine halbe Stunde später klopfte es an meiner Tür und mein bester Freund Ben kam herein. Er trug ein Tanktop, eine kurze Jeans und Flip Flops, sein karottenrotes Haar hatte er mit einer mit Strass besetzten Sonnenbrille zurückgeschoben.
"Da ist ja mein Schmutzfink", begrüßte er mich lachend.
Umarmen durfte ich ihn nicht, weil ich so dreckig war. Aber ein frisches Oberteil hatte er dabei.
"Wo ist der BH?", fragte ich sofort, als mir auffiel, dass es sich nur um ein Stoffstück handelte.
"Den brauchst du nicht, Schätzchen", sagte er fröhlich. "Der zeichnet sich unter dem Top sowieso nur ab. Außerdem musst du zur Show stellen, was du hast."
Ich sah ihn wütend an und begann mich auszuziehen.
"Für nichts bist du zu gebrauchen", fluchte ich und warf den nassen Bündel Stoff in die Ecke.
Das Top, das ich mir dann überstreifte - nachdem ich mich noch ein wenig abgetrocknet hatte - war ein schwarzes Spitzentop, das mehr preisgab, als verbarg.
"Was soll das?!"
"Hast du dir den Kerl mal angeguckt?", fragte Ben mich mit riesigen Augen. "Der ist heiß! Wenn er schwul wäre, würde ICH mich in so einem Fummel auf seinen Schoß werfen."
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.