Ich schaute auf den Boden und strich mir eine Strähne hinter das Ohr. Wie meinte er das? Unsicher kramte ich nach meinen Schlüsseln und fand sie schließlich endlich. Hoffentlich hatte er es nicht falsch interpretiert, dass ich bei 'mein' gestoppt hatte, denn ich wollte nicht 'mein Freund', sondern wie gesagt 'mein bester Freund' sagen. Doch wahrscheinlich interessierte es ihn nicht und höhstwahrscheinlich hatte das Hilfsbereite in ihm mich gerettet, nicht sein Herz. Er schaute mir noch nicht mal in die Augen. Ich schluckte leise, unterdrückte den bitteren Schmerz und all die Erinnerungen, die nun hochkamen. Stattdessen versuchte ich nicht zu weinen, so sehr wollte ich ihm sagen, wie weh es mir tat, dass er mich verlassen hatte. So sehr wollte ich ihm sagen, dass ich ihn aber dennoch liebte. Nur leicht auf meine Unterlippe beißen und die Tränen zurückhalten konnte ich, mehr schaffte ich nicht. Da verstand ich, was er meinte. Es traf mich wie ein Schlag, etwas, das nicht zu beschreiben war. Ich versuchte mir trotzt allem nichts anmerken zu lassen, schloss kurz feste die Augen, ehe ich sie wieder öffnete. "Danke, dass du mich gerettet hast und hierhin gebracht hast... Ich wünsche dir auch noch einen schönes Leben... Ich kann verstehen, wenn es dich nervt, dass ich so gut von Chris rede, obwohl du ihn hasst. Aber wie gesagt, er ist jetzt ein völlig anderer Mensch... Naja, wie dem auch sei... Tschüss...", sagte ich leise und öffnete die Autotür. Als ich die Straße betrat, begrüßte mich eine leichte Windböe und die Laute einer entfernten Grille auf dem Rasen. Ich schloss die Autotür, traute mich nicht ihn noch einmal anzusehen. So ging ich aufgelöst und zerbrochen zu der Haustüre und hielt kurz inne, als es plötzlich donnerte und kurz darauf blitzte. Daraufhin folgte starker Regen. Meine Unterlippe zitterte leicht, weil ich kurz davor war zu weinen. Nicht wegen dem Gewitter, nein, wegen dem Schmerz, der mir einfach die Luft zum Atmen raubte.