Fia
Ich sah wie er davon lief, hatte den Schlüssel in der Hand und blickte ihm weiterhin verdutzt nach. Die Adresse hatte ich mir gut eingeprägt, stieg in den Zug und fuhr bloß eine Haltestelle weiter. Als ich wieder ausstieg und das Gebäude fand. Musste ich hinaufblicken. Wow! Riesiges Gebäude. Ich betrat das Treppenhaus und fuhr zur dritten Etage. Dort oben steckte ich meinen Schlüssel hinein und konnte plötzlich Geräusche wahrnehmen, die eigentlich zu weit weg von mir waren. Ich erschrak kurz, lief in das dunkle Zimmer und lauschte erneut. Ich konnte Menschen in ihren Wohnungen reden hören, eine Frau stieg die Treppe hinauf, Wasser lief, Teller klirrten, Fernseher liefen, Musik dröhnte, ein Kind weinte, jemand hustete und irgendwo fiepte ein Vogel. Ich musste mich erst einmal diesen Dingen anpassen. Mit einem lauten Seufzer setzte ich mich auf das Sofa. Ich traute mich nicht das Licht an zu machen. Hirngesprinste wie, Köpfe an der Wand, die Trophäen darstellen sollten, schwirrten in meinem Kopf herum. Es schauderte mich. Trotzdem war meine Neugierde zu groß und ich schaltete das Licht an. Tatsächlich war es ein trostloses Zimmer. Undekoriert, einfältig, dunkel. Die Möbel waren in einen schwarz-dunkelbraun Ton. Die Wände weiß. Ich lief ins Schlafzimmer. Was? Er schlief bloß auf einer Matratze? Erinnerte mich an die Serie "The Mentalist". Es fehlte bloß der rote Smiley an der Wand. Ich schloss das Zimmer wieder. Keine Bilder, Dekorationen, nichts. Es war...echt traurig.