Gwyn

Den restlichen Unterrichtages versuchte ich ihn zu vermeiden wie ich es konnte, ich hatte das noch nicht ganz verarbeiten können. Die Beiden schienen so Gegensätzlich zu sein und sahen sich auf dem ersten Blick nicht ähnlich aus, aber beim näheren Betrachten entdeckte man in den Gesichtern Ähnlichkeiten. Als ich das Gebäude verließ, begann ich über mich zu schimpfen, ich hätte mich nicht so offen zeigen sollen, wie überrascht ich war. Solche Sorte von Typen würden sich jetzt darauf was einbilden und ordenlich das unter die Nase reiben. Meine Schultern strafften sich, nur weil er der Sohn eines fantastischen Wissenschaftler war, hieß es lange nicht, dass ich ihn jetzt wie Prozellan behandeln musste. Natürlich würde ich meine Wörtern gewählter ausdrücken, aber ich ließ mir nichts Gefallen.

Gwyn

Ich erreichte meine kleine Wohnung, sofort nahm ich die vergessene Tablette und machte mir einen Tee, dabei machte ich das Radio an, im Wohnzimmer kümmerte ich mich um die Hausaufgaben und aus einer Dose fischte einen Schokoladenkeks heraus. Plötzlich kribbelte mein Nacken unangenehm, als würde ein Blick in mich durchbohren. Ich schauderte und bekam Gänsehaut, der Raum wurde merklich kühler und das Licht zuckte seltsam. Ich drehte mich langsam um, mein Herz klopfte schnell. Die Augen huschten zur Balkontür hin, erschrocken schrie ich auf und fiel vom Stuhl. Als ich wieder zur Tür schaute, war da nichts zu sehen. Der Raum hatte seine normale Temperatur wieder, das Licht flackerte nicht mehr und ich fühlte mich nicht beobachtet. "Ich glaube ich leide an Erschöpfung oder habe Mangelerscheinung, weshalb ich anfange zu fantasiere auf meinem Balkon würde ein schwarzgekleiderter Mann mit Maske stehen", schlussfolgerte ich wissenschaftlich auf mein Verhalten und musste lachen, sofort entspannten sich meine Muskeln. Normalerweise war ich keine schreckhafte Person.


(Muss jetzt offline, gute Nacht)

Gwyn

Der nächste Morgen war um Einiges besser, diesmal verschlief ich nicht und ging mit einem gesättigen Magen los, gerade wollte ich das Gebäude des Collegs betreten, als Jemand nach meinem Namen rief. Ben kam auf mich zu, um seine Schulter hing eine Laptoptasche. "Du hast mein Laptop repariert?", lächelte ich ihn an. Ben nickte: "Yep und einen besseren Anit-Virus-Progamm installiert, den ich übrigens selbst gebastelt habe." "Aber wie kam überhaupt der Virus auf meinem Laptop? Ich hatte doch bereits so einen Programm", stirnrunzelnd sah ich ihn an. Ben lächelte mich belehrend an: "Dein "Schutz" hatte eine Lücke gehabt, weshalb ein Virus ungehindert verwüsten konnte. Keine Angst deine Daten konnte ich noch rechtzeitig retten." "Du bist der Beste", seufzte ich erleichtert. "Hm, aber nicht gut genug", nuschelte er. Meine Augenbrauen schossen in die Höhe: "Wie bitte?" "Ähm, nichts. Ich muss zum Kurs, bis später", plötzlich schien er in Eile zu sein. Dieses Verhalten sah ihm nicht ähnlich an, nachdenklich ging ich ebenfalls in das Gebäude hinein.

Hehe XD


Gwyn

Durch einen Stoß in meine Seite wurde ich aus den Gedanken gerissen, funkelnd suchte ich nach dem Übeltäter und fand ihn auch sehr schnell. Sein breites Grinsen ließ mich grimmig werden, ich straffte die Schulter und ging los. Überholte ihn kommentarlos. So ein Idiot!

Gwyn

In der Klasse ließ ich mich neben Kim auf dem Stuhl fallen und holte die Bücher raus, dabei fragte ich harmlos: "Kann es sein, dass Ben heute seltsam drauf ist?" Kim ließ ihren Kaugummiblase platzen: "Nein, warum?" "Ach, nicht so wichtig", winkte ich ab und las meine gefertigte Hausaufgaben nochmal durch. "Sicher?", hackte Kim nach. Zm Glück kam der Professor, leise flüsterte ich: "Ja, sicher."

Gwyn

Dieses Grinsen ließ mich innerlich aufregen, dabei wusste ich selbst nicht mein Verhalten zu erklären, warum ich bei ihm so aus der Haut fuhr. Ich verschränkte meine Arme und würdigte mit voller Absicht ihn keinen Blick. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Professor.

Gwyn

Kim stieß mich in die Seite an: "Wow, der heiße Typ hat zu mir gezwinkert." "Es wäre nicht gut mit Fieber ins College zu gehen, es verringert die Konzentration und die Temperaturen steigen bis die Eiweiße wie in der Pfanne aufgehen", antwortet ich abwesend und beobachtete den Professor, wie er nach der Kreide suchte. Kim's lautes Lachen ließ mich zusammenzucken und irrtiert sah ich sie an: "Was ist los?" "Ich glaub's nicht, du bist unschlagbar", sie hielt ihren Bauch und es kamen sogar Tränen. Ich runzelte die Stirn und versuchte das Verhalten nachvollzuziehen: "Ich glaube, ich kann dir gerade nicht folgen." "Ohman, eigentlich ist das traurig. Du würdest nicht mal merken, wenn Brad Pitt vor dir stehen würde, da würdest du bestimmt anfangen zu erklären, warum manche Menschen gut erhalten bleiben und Anderen nicht, alles schön in wissenschaftliche Fakten", seufzte sie, nachdem sie sich beruhigt hatte. "Aha?", was ich nicht leiden konnte war, wenn ich bei einer Sache nicht folgen konnte und nachhacken musste.

Hihi XD

Gwyn

Endlich fand der Professor seine Kreide und konnte den Unterricht fortsetzen, ich steckte meine Nase in das Buch und murmelte vor mich hin. Kim hielt es nicht für nötig mich aufzuklären, sie blieb bei ihrem belustiges Grinsen und schüttelte abermals ungläubig den Kopf. Ich rief unsere Unterhalung im Kopf auf und versuchte sie Punkt für Punkt zu anylisieren, dann fiel mir die Schuppen vor die Augen. "Achso...so "heiß", wie du das Wort gerne verwendest, ist er gar nicht mal", meine Antwort kam zwar verspätet, aber immerhin kam sie. "Was? Ohman, du bist echt blind, wenn es um Männer geht. Heute Abend ändern wir das!", entschloss sich Kim und ich raufte mir die Haaren. Bitte nicht das! Kim's Verkupplungsversuche waren nicht gerade erfolgsversprechend und außerdem interessierte ich mich nicht für Männer. Meine bisherigen Dates waren einfach langweilig gewesen und die Typen sahen immer aus, als würden sie in jeden Moment flüchten wollen. Sodass ich mich entschloss keinen Date mehr zu haben, ihnen zuliebe und mir zuliebe.

Gwyn

Die erste Pause kündigte sich an und ich packte meine Sachen sorgfältig ein. Kim wartete ungeduldig auf mich und ich sah auf: "Geh ruhig vor, ich muss noch was überprüfen." "Okay, ich halte einen Platz für dich frei", schnell mischte sie sich unter die Leuten. Ich nahm einen Laptop und fuhr ihn hoch, tatsächlich waren alle Daten vorhanden. Plötzlich stutzte ich. Auf meinem Desktop befand sich ein fremder Ordner mit einem merkwürdigen Aufschrift. Ich kaute auf die Unterlippe, sollte ich ihn einfach öffnen? Vielleicht hatte Ben mit diesem Ordner zu tun, vielleicht hatte er was Interessantes für mich gefunden und dachte, er könnte das gleich hier abspeichern lassen. Aber ich war noch unschlüssig. Ben hätte mir doch gesagt, wenn er einen neuen Datei auf dem Laptop geladen hat, oder?

Gwyn

Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich hinter mir die Stimme hörte und ich brauchte nicht nach hinten zu schauen, um zu wissen wem diese Stimme gehörte. Zu deutlich spürte ich seine Nähe und ich spürte die Nervosität aufsteigen. Ich hielt inne, seit wann wurde ich bitteschön nervös? Doch nicht wegen diesen Idioten? Ich schnaubte leise und erwiderte kühl: "Das habe ich auch gerade vor, danke für den Hinweis und übrigens gehört es sich nicht einfach über die Schulter zu gucken, immerhin ist das hier privat!" Ich klickte auf dem Ordner und plötzlich wurde die Bildfläche schwarz. Entsetzt starrte ich es an: "Was ist passiert?" Doch dann kamen rasend schnell Buchstaben, Zahlen...Es sah wie ein Code aus oder sowas Ähnliches. Aufeinmal kam ein kleines Fenster zur Vorschein und die rote Schrift stach deutlich hervor: Miss Withney, wir beobachten Sie.
"Was soll der Scheiß?!", verärgert starrte ich den Laptop an. Wenn das einer von Ben's humorlosen Witzen waren, dann würde er was von mir gehören zu bekommen!