Gwyn
Plötzlich klingelte etwas. Es klang nach meinem Handy. Den hatte ich ja fast vergessen. "Wo zum Teufel bist du?", brüllte eine überbesorgter Ben in den Hörer. "Zu Hause", log ich. "Und da hälst du es nicht für nötig, es uns Bescheid zu sagen?", er ließ sich nicht beruhigen. Ich erwiderte ruhig: "Ben, ich bin alt genug und kann auf mich aufpassen." "Verdammt Gwyn, wir haben uns Sorgen gemacht", schnaubte er.
"Tut mir leid, das wollte ich nicht", es tat gut seine Stimme zu hören. Mit einem Menschen. Einem Menschen, der nichts was von diesem Chaos wusste. "Wegen dir bekomme ich im frühen Alter graues Haar", seufzte er dramatisch. Ich musste grinsen, wenn es auch nur schwach war: "Du Ben, ich bin sehr müde. Wir hören uns, okay?" Ich legte auf und starrte auf das Handy. Ich musste mit Dad reden, aber ich war noch nicht bereit. Zuerst musste ich das Ganze verarbeiten und verstehen, möglichst alles neutral die Situation zu überblicken. Mein Magen begann zu knurren. Ich zögerte, mein Magen knurrte böse weiter. Seufzend erhob ich mich und ging achtsam in die Richtung Küche, jedenfalls vermutete ich, dass es die richtige Richtung war.