Gwyn
"Essen ist fertig!", rief meine Mutter nach eine Weile und ich war froh, dass Phillip noch auf seiner Arbeit war. Denn ihn sehen zu müssen, hätte ich jetzt nicht ertragen können. Leila sprang sofort auf die Füße: "Yiippee, Milchreis! Das ist sowas von cool." Ein Schmunzeln glitt über meinem Gesicht, es war schön sie so unbeschwert und fröhlich zu sehen. "Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte meine Mutter an dem Tisch und ihr Ärzte-Blick musterte eindringlich. "Ja", wich ich ihr aus und stocherte lustlos in dem Essen herum. "Du kannst jederzeit zu mir kommen", meinte sie sanft lächelnd und wechselte geschmeidig das Thema. Ich hatte einen Kloß im Hals und am Liebsten würde ich ihr alles erzählen, aber das konnte ich nicht. "Mom?", fragte ich nach eine Weile. "Ja?", ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. "Bin ich unterträglich? Ich meine mit meinem Verhalten?", ich lächelte unsicher. "Nein Liebling, du bist ein wunderbarer Mensch. Andere müssen erst das entdecken können, um das zu erkennen. Macht dir keine Gedanken um das, was sie sagen und verhalte dich so, wie du es für richtig hälst", zärtlich täschelte sie meine Hand. Ich seufzte. Sie hatte gut reden. Eigentlich hätte ich mir diese Frage ersparen können, denn es war klar, dass Müttern so anworten würden.