"Ist es mir aber.", seufzte ich, küsste ihn aber genauso sanft zurück. Peinlichkeitsgefühle hielten mich noch lange nicht davon ab ihn zu küssen. Vor allem, weil er es so gut konnte! Warm und weich fühlten sich seine Lippen an und ich legte seufzend die Arme um seinen Hals. Meine Hand kraulte seinen Nacken und mein Körper kuschelte sich sofort an seinen.

Auch mich nahmen die anderen freudig in Empfang. Ich spielte die ausgelassene Schwester für Hannah, den sicheren Hafen für Linos und die brave Tochter für unsere Eltern. Ich machte meine Sache wirklich gut. Niemand ahnte auch nur ansatzweise etwas. Weil es auffällig wäre, wenn Linos nur immer seinen rechten Arm benutzte, zog ich ihn an der linken Hand beiläufig langsam und sanft, damit es nicht auffiel, dass er Probleme beim Gehen hatte ins Wohnzimmer, wo wir uns hinsetzten. Weil ich wusste, wie unangenehm es für ihn war, dass sein linker Arm beim Sitzen herunterhing nahm ich einfach seine Hand. Dabei leuchteten die Augen unserer Eltern warm. "Da haben die beiden sich ja endlich gefunden.", sagte Mom und lächelte nachsichtig. Froh, dass nicht mehr Linos und seine Krankengeschichte im Vordergrund stand, ging ich darauf ein. "Ich würde eher sagen, dass er mich gefunden hat.", grinste ich und wurde etwas rot.

"Und ich bin dein Hoppelhäschen oder was?", scherzte ich und sah ihn lächelnd an. Mit der freien Hand zog ich sein Gesicht zu meinem und gab ihm einen verhaltenden Kuss. "Wir müssen jetzt auch nach oben. Zum Abendbrot könnt ihr beide euch Pizza bestellen, oder sowas, wie ihr wollt.", meinte Mom und ging mit Linos Dad nach oben. Der drehte sich aber noch mal kurz zu uns um:

"Eins wollten wir noch loswerden... Wir..", er machte kurz eine kleine Pause und sah Mom liebevoll an, "Ihr wisst ja, dass wir heiraten wollen. Seit so langer Zeit schon. Wir haben uns heute dazu entschlossen, dass wir das so schnell es geht machen wollen. Wir versuchen innerhalb von einem Monat eine Hochzeit auf die Beine zu stellen. Wenn ihr nichts dagegen habt...", sagte er nervös und sah schnell zu Linos. "Ich habe nichts dagegen. Und nun Hopp! Ab nach oben mit euch.", sagte ich und schob sie aus der Tür, nach einer Zeit wurde es doch ziemlich anstrengend so zu tun, als ob Linos gesund wäre.

Erschrocken drehte ich mich zu Mel um. Was machte sie denn hier?! "Was machst du denn hier Mel? Wir hatten dich gar nicht erwartet.", sagte ich verblüfft, bevor ich halb von ihr zerquetscht wurde. "Ich bin hier um die Hochzeit mit zu planen, Und um dem glücklichen Pärchen zu gratulieren.", flötete sie und umarmte mich noch fester. Fast bekam ich keine Luft mehr. Warum war sie so stark?!!

Leise schlich ich mich nach oben. Die beiden hatten sich schon so lange nicht mehr gesehen, da wollte ich sie nicht stören. Außerdem hatte ich den Missfallen von Linos gesehen, als es um die Hochzeit ging. Ich glaubte, dass es besser war, wenn ich mich da nicht mit einmischte. Also ging ich in mein Zimmer, bestellte meine Lieblingspizza mit Käserand und ließ mir ein Bad ein. Noch extra viel Schaum in meinem Lieblingsduft, Erdbeere und schon klingelte es an der Tür. Nur im Bademantel rannte ich eilig zur Tür und öffnete. "Dafür hat es sich doch gelohnt sich ins Auto zu setzen.", meinte der junge Mann grinsend. Ich hörte nebenbei wie Linos und Mel durch den Flur schlenderten und neugierig die Pizza beäugten. Ich hatte eine extra große bestellt, damit wir alle etwas davon hatten. "Ah! Und das ist der Grund, warum es sich gelohnt hatte die Tür zu öffnen!", sagte ich und nahm die Pizza entgegen, ohne diesen schmierigen Typen zu beachten. "Weißt du, die Pizza kann man auch teilen Süße! - Im Bett.", meinte er mit einem dreckigen Grinsen. "Weißt du, Das Geld kann man auch teilen, Süßer. Eine Hälfte für mich und die andere Hälfte für meinen Freund. Davon hätte ich wesentlich mehr.", gab ich zurück, drückte ihm den Geldschein in die Hand und knallte ihm die Tür vor der Nase zu.

Ich muss off, BB :*

Ich überging das Kommentar von Mel und drehte mich lächelnd zu den beiden um:
"Wollt ihr auch ein Stück?", fragte ich und ging mit dem riesigen und unhandlichen Pizzakarton in die Küche. Der Duft von frischer Pizza umgab mich und ich schloss genießerisch die Augen. Lecker! Ich holte ein Messer aus der Schublade und schnitt die Pizza in kleinere Stückchen und packte diese auf große Teller. Zwei stellte ich auf den Tisch im Wohnzimmer.
"Ihr habt euch so lange nicht mehr gesehen, macht euch einen schönen Abend ihr beide.", sagte ich und ging nach oben in mein Zimmer. Vorhin hatte ich einen Freund angerufen, der auch schon 3 Minuten später klingelte.
"Hi.", sagte Miles, und fuhr sich durch das blonde, kurze Haar.
"Hey.", begrüßte ich ihn und lotzte ihn in mein Zimmer nach oben.

Es machte echt Spaß etwas mit Miles zu machen. Er alberte mit dem Pizzastück herum, bewarf mich mit Kissen aus meinem Bett. Es war so unglaublich unkompliziert mit ihm, fast so, als würde die Welt da draußen nicht ganz so schrecklich sein, wie ich immer gedacht hatte.
Irgendwann brachte ich den Pizzakarton herunter. Dabei sah ich kurz im Wohnzimmer vorbei. Leise schlich ich mich an Linos heran. Seine Pizzastücken waren fast unberührt.
"Schmeckt die Pizza dir nicht?", fragte ich ihn besorgt. Was hatte er nur? Er sah irgendwie wütend aus.. Mit gerunzelter Stirn umkreiste ich das Sofa und setzte mich kurzerhand auf seinen Schoß.
"Was ist los?", fragte ich ihn und sah ihn mit großen, fragenden Augen an. Dass Miles oben wartete interessierte mich gar nicht.

"Linos O`Hara! Du bist doch wohl nicht etwa eifersüchtig?", fragte ich ihn schockiert.
"Das brauchst du gar nicht zu sein. Linos, habe ich dir nicht schon oft genug gesagt, dass ich dich liebe?", fragte ich ihn besorgt.
"Falls das der Fall sein sollte: Ich liebe dich, du verrückter Junge!", sagte ich und küsste ihn. Dass er so eifersüchtig war, war einfach zu süß. Es eigte mir, dass ich ihm anscheinend ziemlich wichtig war.

Ich muss für eine Weile off, komme aber heute noch mal kurz on, ewnn es klappt, Bb :*

Bin kurz wieder da :)

Es rührte mich,wie er sich sorgen machte.
"er weiß es doch.", sagte ich ehrlich. Ich hatte ihm von Linos erzählt. Oder eher vorgeschwärmt.
"Du schläfst heute bei mir. Oder ich bei dir, ist mir völlig egal.", sagte ich bestimmt und gab ihm noch einen Kuss. Ich merkte, wie sehr es mir fehlte die Nacht mit ihm zu verbringen. Erstuanlicher Weise war ich plötzlcih sehr selbstbewusst. Aber ich genoss den kurzen Augenblick. dann ging ich hne ein weitere Wort nach oben, um Miles mehr oder weniger sanft herauzuschmeißen. jetzt wollte ich Zeit für Linos haben.

Ich muss off, bb :* Schlaf gut :)

Sofort kam ich ihm zur Hilfe. Ich ließ ihn so viel machen, wie es nur ging. eigentlich stützte ich ihn nur.
"Eigentlich müsstest du mich stützen.", grinste ich und half ihm bei der letzten Treppenstufe.
"Komm.", sagte ich und zog ihn sanft in meine Arme und küsste ihn. Dann gingen wir in sein Zimmer. Ich half ihm ziemlich freiwillig aus seinen Sachen. Und sie verschwanden auch wirklich schnell. Genauso wie meine.