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06.11.2013, 10:11

Frieda

DEn Weg zum CAfé wunderte ich mich, dass mir so viele Kerle zulächelten. Das hatten sie sonst doch auch nie getan! Lag das am Vollmond, dass die alle so komisch drauf waren?! Die gaffenden Blicke ignorierend begrüßte ich freudig Nick, der sich genauso sehr zu freuen schien wie ich mich. Wir tranken zusammen Kaffee, aßen Eis und unterhielten uns über das Studium und das, was wir alles in der Zwischenzeit erlebt hatten. Er war über die Geschichte mit Linos und mir total geschockt, nur dass Linos gelähmt war, zumindest links verschwieg ich ihm. Ich hatte auch bis jetzt niemandem etwas darüber erzählt. Trotzdem tat es gut Nick wie früher sein herz auszuschütten.
"Dich hat es wirklich heftig erwischt.", grinste er. Als Antwort bekam er einen freundschaftlichen Knuffer in die Seite.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

1 162

06.11.2013, 17:32

Linos

Irgendwann kam ich bei Brian an und vor seiner Tür blieb ich stehen. Ich klingelte ein paar Mal, wartete ab und dann ging das Licht im Flur an, als auch dieser die Türe öffnete. Überrascht sah er mich an. > Linos? Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst noch länger in Kroatien geblieben?< fragte er mich verwundert und ich warf ihm einen niedergeschlagenen Blick zu. > Naja, kann ich erstmal reinkommen? Dann erzähle ich dir alles!< Zu meinem Glück nickte er und ich freute mich sehr, dass er mir nicht sauer war, dass ich mich lange nicht gemeldet hatte. Und als ich ihm dann die ganze Sache mit dem Unfall erzählte, klappte ihm die Kinnlade runter. > Du? Ausgerechnet du hast Frieda das Leben gerettet und deins aufs Spiel gesetzt? Hätte sich das Ganze vor einem Jahr abgespielt, hättest du sicherlich dem Autofahrer noch hinterhergejubelt!< meinte er halb im Scherz halb im Ernst und ich seufzte. > Ich weiß ja... Aber es hat so gefunkt, dass wir jetzt ein Paar sind, ein richtiges und es fühlt sich echt komisch an zu lieben... Aber schön auf jeden Fall!<
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06.11.2013, 17:45

Frieda

"Ich kann es immer noch nicht glauben.", stöhnte Nick und ließ sich auf sein Bett zurückfallen.
"Ich doch auch nicht. Aber es ist eben einfach passiert.", meinte ich und setzte mich zu ihm. Er grinste mich an und sah mich doch eigentlich total ungläubig an.
"Und für ihn ist es auch wirklich etwas ernstes?", fragte er mich verblüfft.
"Er hat sich für mich vor ein Auto geworfen.", sagte ich.
"Trotzdem. Das hätte er bei seiner Schwester doch auch gemacht.", sagte er unsicher.
"Nick!", ich versuchte mir nicht anzumerken, dass er mich doch so zum nachdenken brachte.
"Er hat mir gesagt, dass er mich liebt.", sagte ich, doch ich sah noch immer die Skepsis in seinem Blick.
"Ich will och nur, dass er dir nicht das Herz bricht.", erklärte er.
"Das wird er nicht. Und jetzt ein anderes Thema. Wie stehts denn mit dir?"
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06.11.2013, 17:55

Linos

Da eine lange Zeit mit Plaudern vergangen war, hatte ich ihm noch das mit meiner Lähmung erzählt. Es war etwas anderes meiner Freundin das zu erzählen oder meinem besten Freund. Denn mein bester Freund Brian verstand mich um einiges mehr, wie ich darunter zu leiden hatte. Und es tat verdammt gut das aus der Seele geredet zu haben, auch wenn ich meiner Familie das noch mitteilen musste. Doch ich vertraute darauf, dass Frieda es für sich behalten würde, immerhin vertraute sie mir auch. Vor allem nach meiner Heldenaktion! > Und was willst du jetzt machen wegen dem Training?< fragte mich Brian und ich zuckte die Schultern. > Ich mach die Reha-Übungen und dann mache ich weiter. Ich bin zu jung, um gelähmt zu sein!<
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1 165

06.11.2013, 18:04

Frieda

Es fiel mir komischerweise auch nicht schwer, Nick nichts von Linos Lähmung zu erzählen. Wir unterhielten uns über ganz andere Sachen. Über Probleme eines Schwulen, oder darüber, dass ich fand, dass ich langsam wieder Fett ansetzte. Es war ein total schöner Tag und ich genoss die sorgenfreie Zeit mit meinem besten Freund. Es war immer so unkompliziert mit ihm. Am Abend, pünktlich zum Abendessen fuhr ich meinen Wagen in die garage und ich aß mit Leon, Hannah und Mom Abendbrot. Mom und Leon hatten Hannah versprochen heute abend ins Kinos zu gehen und dann das Wochenende an der Ostsee zu verbringen. Freudig plapperte Hannah während des Essens über den Ausflug. Ich freute mich sehr, dass sie Leon so gern hatte.
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1 166

06.11.2013, 18:09

Linos

Es wurde sehr spät und ich bemerkte gar nicht, wie schnell es dazu kam. Doch als ich auf die Uhr sah und es bereits zehn Uhr abends war, riss ich erstaunt die Augen auf. > Mit dir vergeht die Zeit wie eine Sekunde, war echt cool mal wieder was von dir zu hören!< meinte ich ehrlich und Brian grinste. > Ebenfalls und wehe du fällst wieder vor einen Wagen, ich verpass dir einen Arschtritt noch hinterher!< grinste er mich breit an und lachend machte ich mich auf dem Weg nach Hause.
Dort angekommen war es sehr still und ich glaubte niemand sei daheim, doch ich sah Licht im oberen Stockwerk brennen. > Frieda? Bist du oben? < rief ich die Treppen hoch.
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1 167

06.11.2013, 18:14

Frieda

"Da bist du ja endlich. Ich dachte, dass wir uns einen schönen Abend machen wollten.", sagte ich enttäuscht und versuchte mir meinen Ärger nicht anmerken zu lassen. War es übertrieben, nur weil er etwas später kam? Er hätte mir wenigstens Bescheid sagen können. Vielleicht hatte er auch einfach nur die Zeit vergessen. Trotzdem hatte ich mir Sorgen gemacht. Und wir waren verabredet gewesen.
Ich biss mir auf die Lippe, um mir meine Verärgerung nicht zu sehr ansehen zu lassen. In sowas war ich richtig gut. Langsam kam ich die Treppe herunter, um nicht zu fallen und heftete meinen Blick starr auf die Treppenstufen.
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1 168

06.11.2013, 18:17

Linos

> Ich hab die Zeit vergessen!< meinte ich versöhnlich und seufzte leise. > Und einen schönen Abend können wir uns immer noch machen, ist ja nicht so, dass die Sonne am Fenster klopft!< fügte ich hinzu und wartete, bis sie ganz unten angekommen war. Dann nahm ich sie in den Arm, küsste sie auf die Schläfe und schaute sie neugierig an. > Wo ist denn der Rest? Und wie ist es mit Nick gelaufen? < fragte ich sie interessiert.
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1 169

06.11.2013, 18:25

Frieda

"Im Kino. Wegen Hannah. Und gleich nach der Vorstellung fahren sie an die Ostsee. Weil sie doch so lange fahren müssen. Mom hat es Hannah versprochen. Es war wirklich schön bei Nick.", sagte ich leise. Hoffentlich konnte er nicht hören, wie laut mein Herz schlug.
"Und bei dir und Brian?", fragte ich und führte ihn ins Wohnzimmer. Zum einen, weil ich nicht wollte,dass er mir so nah war (Ich konnte dann sowieso nicht mehr denken), zum anderen, weil ich mir schon eine Schüssel Popcorn gemacht hatte, weil ich schließlich von einem Abend allein ausgegangen war.
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1 170

06.11.2013, 18:29

Linos

So war das also, die Familie ging ständig auf Reisen. Mit Mom hatten wir nur halb so viele gemacht... Ständig hatte meine Mutter das Haus zu einem Ort gestaltet, der mir jedes Mal aufs Neue fremd und doch so heimisch vorgekommen war. Sie war eben eine sehr kreative Frau gewesen... Seufzend ließ ich mich aufs Sofa fallen und lächelte Frieda freudig an. > Es war echt cool gewesen. Zuerst hatte ich geglaubt, er wäre wegen der langen Funkstille sauer auf mich, doch da hatte ich mich wohl geirrt. Er hatte sich genauso auf die Begegnung gefreut, wie ich!< erzählte ich ihr und stahl mir etwas von ihrem Popcorn.
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1 171

06.11.2013, 18:46

Frieda

"Das freut mich wirklich für dich. Brian ist ein super Freund.", sagte ich ehrlich und machte es mir auf der Couch gemütlich, während ich für die DVD Play drückte. Der Horrorfilm startete und ich war schon gespannt, ob er gut war. Auch wenn ich im ganzen Wohnzimmer Licht anhatte, weil ich sonst Angst hätte. Die Packung Eis, die ich normalerweise nur bei Liebeskummer aß (was auch schon ziemlich auffällig geworden war) nahm ich auf meinen Schoß. Genüsslich schob ich mir den Löffel in den Mund und sah mit großen Augen gebannt den Film an.
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1 172

06.11.2013, 18:53

Linos

Oh ja, Horrorfilme waren echt toll für einen Abend, auch wenn mich das Licht störte. Das zerstörte etwas die gruslige Stimmung, aber wenn das bedeutete, dass Frieda keine Angst hatte, war es mir recht. Ab und zu schielte ich zu ihr rüber, aber ich konzentrierte mich ebenfalls voll und ganz auf den Film.
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1 173

06.11.2013, 19:22

Frieda

ich bemerkte Linos Blicke, die ab und an zu mir huschten, aber ich konnte die Augen einfach nicht von dem Film abwenden. Doch gerade, als alles gut ausging, wurde das ganze Zimmer, inklusive Fernsehr schwarz. Sie hatten für heute Nacht Sturmansage gegeben.
"Scheiße.", sagte ich und merkte, wie ich panisch wurde. Vielleicht war auch einfach nur eine Sicherung durchgegangen. Ich schaltete das Radio in der Küche ein, nachdem ich langsam in die Küche gegangen war. Damit ich mich auch ja nicht stieß! Das Radio meldete den Stromausfall und ich war etwas ruhiger. Ich suchte alle Kerzen zusammen und zündete sie im Wohnzimmer an. Das wars dann wohl mit dem Fernsehabend! Na super..
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1 174

06.11.2013, 19:26

Linos

Huch, wo war denn der Sturm plötzlich aufgekommen? Gerade wo ich mich hatte aufrichten wollen, fiel das Licht aus und dank Frieda erstrahlte das ganze Wohnzimmer im Licht, während draußen die Hölle los war. > Ich hätte die Nachrichten anhören sollen!< murmelte ich seufzend und ging ebenfalls in die Küche, um mir was zu trinken zu holen. Die Dunkelheit machte mir überhaupt nichts aus, doch ich war mir sicher, dass Frieda wegen dem Horrorfilm etwas auf Zack war.
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1 175

06.11.2013, 19:36

Frieda

Zugegeben - Panik war untertrieben. Ich war völlig durch den Wind, kontrollierte draußen noch die Gartenstühle und sowas.. Doch innerlich war ich total aufgewühlt. Hoffentlich passierte nichts schlimmes. Und was war mit Hannah?! Ich setzte mich kurz auf die Couch und ruhig ein und auszuatmen. Alles wird gut! Alles wird gut Frieda! Die kerzen leuchteten und erhellten den Raum in einem gemütlichen Orange. Eigentlich war das die totale Romantik!
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06.11.2013, 19:42

Linos

Man konnte die Panik deutlich in Friedas Gesicht sehen! Sanft lächelnd setzte ich mich neben sie hin und legte den gesunden Arm um ihre Schultern. > Süße, jetzt beruhig dich doch mal. Hier gibt es keine Monster und draußen stürmt es doch nur. Hier drin sind wir vollkommen in Sicherheit!< beruhigte ich sie und küsste sie zärtlich auf die Schläfe. Du meine Güte, wie süß es doch eigentlich war, dass sie wegen des Unwetters so durch den Wind war.
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1 177

06.11.2013, 19:58

Frieda

"Gott! Ich benehme mich total albern, oder?" fragte ich ihn rhetorisch. Seufzend versuchte ich mich zu entspannen. Es klappte auch schon ganz gut. Es war total lieb von Linos, wie er sich um mich kümmerte. Er beruhigte mich auch ziemlich schnell. Trotzdem wurde ich rot, weil es mir peinlich war, dass ich wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und hergerannt war.
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1 178

06.11.2013, 20:04

Linos

Immer wieder streichelte ich sanft ihren Arm und küsste sie auf die Wange und auf ihre Schläfe. > Ist doch nicht schlimm, jeder hat mal Angst!< So wie ich, als ich erfahren hatte, dass ich auf der linken Seite gelähmt war. Verdammt hatte ich Panik gehabt, dass sich die Lähmung hätte weiter verbreiten können..
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1 179

06.11.2013, 20:10

Frieda

Wohlig schmiegte ich mich an ihn.
"Ich bin froh, dass du doch noch gekommen bist.", murmelte ich und versteckte mein Gesicht in seiner Halsbeuge, um ihm dort viele kleine Küsse hinzuhauchen. Er roch einfach fantastisch.
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1 180

06.11.2013, 20:17

Linos

Ich lachte leise und lächelte vor mich hin. > Wenn ich sage, dass wir gemeinsam den Abend verbringen, dann tun wir das auch. Ich habe nie gesagt, wann gegen Abend!< murmelte ich ehrlich und sah sie zärtlich an. Kurz strich ich ihr eine Strähne hinters Ohr und küsste sie sanft.
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