Serece

Auf den Stich würde ich noch zurückkommen, denn zunächst mussten wir uns um unsere Sicherheit kümmern. Mir behagte es nicht, dass der Boden unter uns Risse bekam und ich ging ein paar Schritte zurück. Ein kleines Steinchen fiel auf meine Schulter und meine Augen weiteten sich vor Schreck. > Die Seitenwände scheinen auch nicht gnädig mit uns sein zu wollen... Weg hier!< rief ich und wir begannen alle zu rennen.

André

Noch bevor ich etwas darauf erwidern konnte, begannen wir hektisch zu rennen und ich spürte das Vibrieren deutlich unter den Füßen. Es pulsierte wie eine Ader und die Wände, von denen vereinzelt Steine abbröckelten, bewegten sich in einem gleichmäßigen Rhythmus. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich breitete die Arme aus, um die anderen am Weglaufen zu hindern. > Leute, bleibt stehen! Das ist keine Gefahr für uns. Hört doch einfach mal zu, der Boden ist wie eine pulsierende Ader und die Wände schlagen im Rhythmus wie die eines Herzens. Das ist Leben! Und das ist nichts anderes als eine Halluzination, uns wird nichts passieren...< sprach ich um Atem ringend.

Serece

Oh mann, der hatte echt Nerven uns von einem Schock in den Nächsten zu bringen. Meine Psyche hielt das bald nicht mehr lange aus und ich stemmte die Hände in die Hüften, um nach Luft zu ringen. Medea schien neben mir auch vollkommen aus der Puste zu sein und ich sah sie direkt an. > Geht es dir gut? Brauchst du vielleicht Wasser? < fragte ich sie leise und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

André

In einer anderen Situation hätte ich über dieses Kommentar von ihm gelacht, aber ich schüttelte bloß den Kopf und deutete mit dem Finger auf einzelne Blöcke, die aus den Wänden ragten. > Das ist einfach die lebende Natur, kein ekliges Herz. Und dort müssen wir jetzt weiter und hier wieder jemanden lassen...<

Serece

Ich schüttelte ungläubig den Kopf und ging zu ihr, um meine Hand auf die Stichstelle zu legen. > Ich gebe dir etwas meiner Heilkraft, so kann das nicht weitergehen. Tapferkeit ist hier fehl am Platz, wir müssen unsere Freunde zurücklassen...< murmelte ich bedrückt und ließ Energie in sie hineinfließen. Es war wirklich zum Haareausreißen, dass wir das alles durchleben mussten. > Bill, pass auch du auf dich auf!< sagte ich ihm bitter ernst und dieser machte eine wegwerfende Handbewegung. > Wie im Trainingscamp, mehr nicht!<

André

Es war wirklich gut, dass alles wie am Schnürchen lief, doch es gefiel mir zum anderen nicht, dass wir einzelne Leute zurücklassen mussten. Ich wusste ja nicht mal, ob sie das überleben würden. Waren das Opfergaben? Keine Ahnung, ich wollte das gar nicht wissen. > Lasst uns weiter!<

Serece

Ich schluckte niedergeschlagen und schüttelte den Kopf. > Blockiert ja, aber da ist ein kleines Loch in der Blockade und das nutz ich jetzt einfach mal aus. Bisschen anstrengend, aber so lass ich dich nicht gehen!< murmelte ich und wir folgten den Jungs weiterhin. Der Weg nach oben war sehr holprig und ab und zu mussten wir wie die Ziegen an den Felsen hinaufklettern.

André

> Hey, das schaffen wir schon. Wir sind Überlebenskünstler!< sprach ich allen Mut zu und massierte kurz meinen Nacken. Ich hasste es wie die Pest verspannt zu sein und das Klettern machte mich sowieso nur noch verärgerter. Als Toter hatte der Weg viel leichter ausgesehen. Wie schnell man sich im Leben täuschen konnte.

Serece

Ich musste bei jedem Schritt, den ich tat, sehr gut aufpassen und gleichzeitig darauf achten, dass die anderen ebenfalls sicher waren. Immerhin waren wir ein Team und außer dem Zurücklassen mussten wir aufeinander aufpassen. Mir taten zwar schon die Hände weh und eine Pause wäre gar nicht mal so schlecht, doch die Zeit drängte. Wer wusste, wie lange wir bis zum Ziel brauchen würden`?

André

Ich lachte leise und setzte meinen Weg fort. > Keine Sorge, da kommt bestimmt Schlimmeres, als nur ein paar Steine!< meinte ich ironisch und biss fest die Zähne zusammen, als ich einen etwas größeren Abstand mit bloßen Händen erklimmen musste. > Hier müssen wir einander helfen, das ist ja ein Höllenabstand!<

Bin kurz abwesend :D

Holla *_*

Serece

Ich hievte mich weiter hinauf und bemerkte, dass Medea immer schwächer wurde. Also machte ich etwas langsamer und streckte meine Hand nach ihr aus. > Komm schon, das packen wir doch! < lächelte ich sie aufmunternd an und sah kurz zu den anderen hoch. > Hey, machen wir dann gleich eine Pause, es ist langsam echt zu anstrengend!<

André

Ein Seil wäre gar nicht so schlecht und so holte ich dieses aus dem Rucksack, den Alvin mit sich trug. Zusammen befestigten wir es so, dass es wirklich stabil war und dann hörte ich auch Serece. Mein Blick fiel auf die beiden Mädchen und ich nickte. Eine Pause wäre gut, vor allem für Medea. Sie sah geschwächt aus und ich wünschte ich wäre jetzt bei ihr.

Serece

Ich machte es Medea gleich und trank einen großen Schluck von meiner Flasche. > Warte hier, ich gehe kurz zu Travis!< informierte ich sie und kletterte rüber zu ihm. Er schien mit seinem Phone beschäftigt zu sein und lächelnd setzte ich mich neben ihn hin. > Lass mich raten, kein Empfang!? <

André

Oh ja und wie. Der Weg musste sicherlich sehr weit sein, denn der Grand Canyon war nicht gerade ein winziger Fleck der Natur. Seufzend sah ich mich um und dann entdeckte ich Medea alleine an der Wand lehnen. Ich ergriff die Chance, ging zu ihr und ließ mich neben sie nieder. > Willst du immer noch nicht mit mir reden? < fragte ich sie schuldbewusst.

Serece

Ok, das war nicht gerade beruhigend, dass wir hier auf uns alleine gestellt waren und dass wir keinen Kontakt zur Außenwelt hatten, doch so war das nunmal. Und als sich unsere Arme berührten, durchfuhr mich ein schönes, warmes Gefühl und ich lächelte ihn sanft an. > Ich bin etwas erschöpft, aber sonst geht es mir gut und dir? < entgegnete ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

André

Sie schien wirklich vollkommen außer sich zu sein, aber ich mochte es ganz und gar nicht zu streiten und so zog ich sie einfach in meine Arme. > Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so erschrecken... Ich liebe dich doch, Sunshine!< murmelte ich in ihr Haar und atmete tief ihren Duft ein.

Serece

Ich lächelte vor mich hin und schloss kurz die Augen, während ich seine Streicheleinheit genoss. Mein Herz schlug in einem ruhigen Rhythmus und sein vertrauter Duft stieg in meine Nase und ließ mich vergessen, dass wir auf einer Mission waren. Wie sehr wollte ich diesen Stein finden, nur um in Ruhe mit ihm zusammen zu sein. Immerhin hatten wir nicht allzu viele solche Momente der Zweisamkeit gehabt.

André

Ein Stein fiel mir vom Herzen, als sie meine Umarmung erwiderte und liebevoll streichelte ich ihren Rücken ehe ich mich etwas von ihr löste, um ihr in die Augen schauen zu können. Meine Hand legte sich wie von selbst auf ihre Wange und sanft strich ich mit meinen Lippen über ihre.

Ich muss leider off, wünsch dir einen schönen Abend :D

Serece

Ich öffnete überraschte die Augen, als er mir einen Kuss auf die Schläfe gab und sanft lächelte ich ihn an. Er war wirklich viel offener geworden und zeigte mehr von sich selbst, was mir immer mehr gefiel. Mein Herz machte freudige Hüpfer und zärtlich nahm ich seine Hand in meine und verschränkte meine Finger mit seinen. > Der Grand Canyon ist wirklich wunderschön!<

André

Der Kuss war wirklich das letzte I-Tüpfelchen gewesen und sanft streichelte ich ihre Wange. > Ja, leider. Aber warten wir noch ein bisschen, wir brauchen Ruhe!< murmelte ich an ihren Lippen, bevor ich sie wieder zärtlich küsste und anschließend meine Nase an ihrem Hals vergrub.