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19.08.2023, 14:03

Jahwe

Mit wenig Appetit kaute ich auf meinem Brötchen herum, während Nalu gegenüber mir saß und ebenfalls schweigsam aß. Doch dann brach er das Schweigen: "Wir sollten Königin Azuria um eine zeitnahe Ankündigung deiner Person bitten. Dann haben wir die Möglichkeit fähige Wächter einzustellen, die wir vom Palast abziehen können. Ich kenne da welche. Die Mitglieder der goldene Maske von gestern waren nur die Bauernfigur. Der Anführer wollte uns zeigen, dass er weiß, wo du bist und es ist eine Frage der Zeit bis die Anderen auf der Bildfläche auftauchen. Er weiß genau, dass du jetzt nicht einfach untertauchen kannst." "Wenn wir es tun, könnte es vielleicht schwierig werden ein Bündnis mit ihr aufzubauen. In der Unterwasserwelt gibt es genug Regierungskämpfe zwischen den verschiedene Wasserreiche. Die ländliche Probleme, die direkt mir zu tun haben, können nachteilig auswirken", sprach ich mein Bedenken aus. "Das könnte möglich sein. Aber wir können nicht mit alle aufnehmen, sollten sie als ganze Gruppe uns angreifen. Du weiß, dass es fähige Magier gibt", rieb er sein Kinn. Ich könnte sie alle im Schach halten. "Nein, ich kann nicht zulassen, dass es dir vielleicht war geschieht. Du bist zu wichtig für die Welt. "

Willow

Ich musterte seine Hand, ich wusste, dass die Menschen sich durch Händeschütteln begrüßten. Aber er war ein Fremder und in der Wildnis habe ich gelernt, dass eine unscheinbare Geste gefährlich sein konnte. Da er als Zens Bruder vorgestellt wurde, antwortete ich daher: "Die Sonne grüßt dich." Dann fügte ich hinzu: "Für mich bist du gewöhnlich, Jüngling." Sein Erscheinungsbild besaßen viele Tiere im Wald. Mit Abstand zu ihm setzte ich mich auf dem Hocker und folgte mit der Nase die verlockende Duftspur. Etwas war in diesem Ding, wo Zen davor stand. Ich glaubte die Menschen nannten es Ofen. "Brauchst du Zitrusfrüchte für den Sommersaft? Ich habe ein paar Kerne, ich kann die Früchte wachsen lassen", sagte ich zu Zen. Er machte das Essen, was ich nehmen durfte und ich wollte etwas zurückgeben. Das Gleichgewicht war wichtig.


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19.08.2023, 17:20

Zen

Ich unterdrückte ein Lachen, als ich Eliors verdutzten Gesichtsausdruck sah. Sie hatte ihn auf höfliche Weise wissen lassen, dass sein Aussehen durchschnittlich und er für sie zu jung war. Die meisten Frauen auf dieser Insel wären da anderer Meinung, daher war es erfrischend zu sehen, wie mein Bruder an seinem Gehör zweifelte. Er sagte auch nichts dazu, sondern setzte sich wieder auf den Hocker und sah mich mit hochgezogener Braue an. Ich zuckte bloß unschuldig mit der Schulter.
Dann schaute ich zu Willow, als sie das mit den Zitrusfrüchten vorschlug. Ich hätte mehr Nachschub aus der Palastküche geholt, aber da ich ihre Gabe äußerst faszinierend fand, nickte ich einverstanden. >Ich nehme das Angebot gerne an.< Im selben Moment trat ich einen Schritt zur Seite, als ich einen Blick in den Ofen warf und zufrieden feststellte, dass die Brötchen die perfekte Bräune erreicht hatten. Das Knurren, das folgte, kam eindeutig von Elior, der gierig in der Luft schnupperte und mir zu Hilfe kam, als ich einen Teller nach dem anderen belud. Er mochte ein nerviger, kleiner Bruder sein, aber wenn es darauf ankam, zeigte er sich von der reiferen Seite.
>Lasst es euch schmecken.< sagte ich in die Runde und begann zu essen.



Kersia

Da ich keinen großen Hunger verspürte, verzichtete ich aufs Frühstück. Ich war gedanklich schon in der Arena, am Planen und Delegieren. Für mich war es, als würde ich ein großes Fest planen und wenn mir etwas viel Spaß bereitete, dann genau das. Zwar ging es um einen bedeutsamen Machtwechsel, um die Abgabe des Throns, aber nachdem meine Mutter und ich gestern Strategien durchgesprochen hatten, empfand ich es doch als kleine Erleichterung Verantwortung zu teilen. Irgendwie würde ich mich an die neuen Umstände gewöhnen. Es könnte schlimmer sein.
Diesmal verzichteten wir darauf durch die Innenstadt zur Arena zu spazieren, sondern wählten den direkten Weg über den Strand zu einer gut versteckten Höhle, durch ein verzweigtes Tunnelsystem und in einen kleinen Raum, in dem Weinfässer gelagert wurden. König Thales war offenbar ein genüsslicher Weintrinker gewesen.
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19.08.2023, 18:24

Jahwe

"Ich kann sie erstmal anschreiben, ob sie sich schon für die Ankündigung Gedanken gemacht hat und wann es stattfinden soll. Dann stehe ich da ein wenig übereifrig da, aber daran ist nichts Verkehrtes und nachvollziehbar. Sobald ich ihre Antwort erhalte, können wir darauf aufbauen welche Schritte wir bezüglich der goldene Maske machen müssen", es war kein perfekter Plan, aber besser als gar nichts und Nalu nickte zustimmend. "Gut, dann mache ich mich gleich an das Schreiben", beendete ich das Frühstück und ging rauf in meinem Zimmer. Natürlich könnte ich das alte Arbeitszimmer von Thales nutzen, aber etwas hinderte mich noch daran.

Willow

Zen holte die Brötchen aus diesem Ofen und er war mit Etwas gefüllt, was verlockend duftet und vor allem sah es auch sehr schmackhaft aus. Meine Ohren zuckten. Doch bevor ich mit dem Essen begann, öffnete ich ein kleinen Beutel meines Gürtel, den ich immer im meine Hüfte trug und legte die Kerne der Zitrusfrüchte vor mir ab. Ich berührte einzeln jeden Kern und ließ meine Magie in sie hinein fließen. Sie erzitterten, wurden dicker und wuchsen immer weiter bis sie die Formen der Früchte annahm. Zitronen. Grapefruit. Orangen. Dann widmete ich mich meinem Essen und nach dem ersten Bissen brummte ich zufrieden. Ich mochte Zens Kochkünste.


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19.08.2023, 19:11

Zen

Ich hielt beim Essen inne, als Willow ihr magisches Wunder wirkte und ich einen neuen Schwung Früchte auf der Kücheninsel liegen hatte. Selbst Elior neben mir war baff. Er wechselte einen erstaunten Blick mit mir, ich lächelte schief und bedankte mich bei Willow. Es war eine überaus nette Geste und sie half mir damit. Das war ihr bestimmt bewusst, deshalb hatte sie es angeboten. So schätzte ich sie ein.
>Willst du mir verraten, wie ich zu der Ehre deiner Präsenz komme?< fragte ich meinen Bruder nach ein paar Bissen. Er wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. >Darf ich meinen Bruder nicht einfach ohne Grund besuchen?<
>Du nicht, du hast immer einen Grund. Vor allem, wenn du so früh auftauchst.< erwiderte ich mit hochgezogener Braue. Dabei zeigte ich mit der Gabel auf ihn. Er verdrehte die Augen und stützte sein Kinn auf seine Hand. >Mir war bloß langweilig und ich habe mich gefragt, ob ich dich ins Waisenhaus begleiten darf. Du gehst heute hin, oder nicht? Ich könnte mit den Kindern Fußball spielen.<

Kersia

Rena und Linos hatten eine größere Gruppe aus aktiven Palastmitarbeitern zusammengestellt, die sich hier zeitlich eingefunden hatten, um von mir ihre Aufgaben zu erhalten. Sie wussten bereits, um was es ging und waren dem Thron loyal, weshalb sie kein Wort an Außenstehende weitergeben durften. Wenn ich aber an die Spione dachte, die meine Mutter erwähnt hatte, war es gut möglich, dass sich ein Verräter oder eine Verräterin unter ihnen befand. Geia und ich würden sie im Auge behalten und bei Verdacht sofort handeln. Verrat war ein Verbrechen, das mit dem Tod vergolten wurde. Einen gerichtlichen Prozess gab es nicht.
Ich stemmte die Hände in die Hüften, während ich in die Menge blickte und mir die einzelnen Gesichter gut einprägte. Wir befanden uns im Zentrum der Arena, auf dem Schauplatz. Die Sonne versteckte sich momentan hinter ein paar Wolken, aber nachher würde es wieder sehr warm werden. >Vielen Dank, dass ihr euch bereiterklärt habt bei der Vorbereitung und Durchführung von Agoma mitzuwirken. Wir können jede helfende Hand gut gebrauchen.< richtete ich das Wort an alle. >Ich werde gleich die Aufgaben verteilen und bitte euch jederzeit auf mich zuzukommen, solltet ihr Fragen haben oder Hilfe benötigen.<
Zustimmendes Nicken. Da mir grob die Berufe der Anwesenden bekannt waren, teilte ich ihnen passende Aufgaben zu. Mir war ein reibungsloser Verlauf ohne Stolperfallen wichtig. In dieser Hinsicht war ich perfektionistisch wie meine Mutter.
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19.08.2023, 19:34

Jahwe

Schwungvoll unterschrieb ich meinen Namen, rollte das Papier zusammen und versiegelte es mir Wachs. Einen eigenen Siegelring besaß ich noch nicht, aber sie würde schon wissen, dass der Brief von mir stammte. Die Rolle schob ich in ein leeres Glas und verschloss es gut. Dann schrieb ich ein paar Zauberformel darauf, damit es zu der richtige Adresse schwamm und warf es zielsicher ins Meer. Jetzt hieß es abwarten. "Ich gehe wieder in die Hauptstadt", informierte ich Nalu, als ich ihn aufsuchte. "Was willst du dort?", er zog ein Augenbraue hoch. "Die Stimmungen erfassen. Herausfinden, ob irgendwas schon in die Welt hinausgesickert ist und ob Gerüchte gibt, die uns Informationen beliefern", antwortete ich ihm und dachte an die goldene Maske, die mich seit meiner Geburt an aufhalten wollten. "In Ordnung, ich begleite dich", es war keine Frage. Er würde mir so oder so folgen. "Liora, kommst du zurecht?" Natürlich und wer sich heimlich hier Zutritt verschafft, wird gefressen.

Willow

Während ich weiter aß, hörte ich mit halbem Ohr den Austausch der Beiden zu. Als Kinder erwähnt wurden, war da wieder der kalten Klumpen in meinem Bauch und mein Körper versteifte sich. Ich erhob mich, nahm noch das halbes Brötchen in die Hand: "Ich ziehe mich zurück." Mit diesen Worten verließ ich den Raum und setzte mich am Teich hin, um dort das restliche Brötchen aufzuessen. Doch diesmal dauerte das Kauen länger und es fühlte sich in meinem Mund zäh an. Es war nicht mehr einfach zu schlucken. Hoku stupste mich sanft an.


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19.08.2023, 19:59

Hahaha, ich hab vergessen mich auszuloggen und plötzlich ist da schon ein neuer Beitrag von dir XD

Zen

Es freute mich immer, wenn meine Geschwister sich an der Arbeit mit den Kindern beteiligen wollten. Vor allem freute es dann die Kinder, wenn sie royalen Besuch bekamen und zusammen spielen durften. Elior besaß viel Energie und er konnte wirklich gut mit ihnen umgehen. >Natürlich darfst du mitkommen. Sie werden sich freuen.<
Plötzlich stand Willow auf und ließ uns beide allein. Ich runzelte verwirrt die Stirn. Irgendwie war das etwas abrupt gewesen. Hatte sie sich ausgeschlossen gefühlt? Ich sah ihr kurz hinterher und unterdrückte den Impuls ihr zu folgen. Immerhin wusste ich nicht, ob das einer dieser Momente war, wo sie allein sein wollte. Vielleicht fühlte sie sich unwohl, weil Elior ihr nicht vertraut war.
>Interessant, diese Mondelfin.< kommentierte er ihren Abgang und nahm einen Schluck vom übrigen Sommersaft.

Kersia

Während alle fleißig am Arbeiten waren, saß ich auf einem der gemütlichen Sessel im royalen Bereich der Arena und prüfte nochmal die Liste der zu erledigenden Aufgaben.
- Bereitstellung von Bühnenbildern und Plakaten, die den Anlass der Veranstaltung kennzeichnen
- Schaffung eines Bereichs für Berichtschreiber mit guter Sicht auf das Geschehen
- Reinigung der sanitären Anlagen
- Bereitstellung von Erfrischungen und Kleinigkeiten zum Essen für die Gäste
- Bei der Dekoration königliche Farben, Flaggen und Symbole verwenden, um eine festliche Atmosphäre zu schaffen
- Blumenarrangements und dekorative Elemente auf der Bühne und in der Arena
Ich tippte mir mit dem Stift gegen das Kinn und fügte ein paar weitere Notizen hinzu, mit denen ich mich nachher befassen musste. Meine beste Freundin kümmerte sich solange ums Beobachten und Ausspionieren. Darin war sie sehr gut. Nebenbei griff ich in die kleine Schüssel mit frisch gepflückten Trauben und schob mir eine nach der anderen genüsslich in den Mund. Sie schmeckten nach Hochsommer.
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19.08.2023, 20:12

Hihi :D

Jahwe

In einer Stadt war viel mehr Treiben, als in den Dörfer. Was natürlich logisch war, da nun mal mehr Menschen in einer Stadt lebten und auch der Handel war viel größer. Zuerst machten wir uns auf dem Weg zum Markt, welcher in der Nähe von der Arena lag. Nalu und ich teilten uns dort auf, indem wir uns einige Stände ansahen und mit den Händlern ins Gespräch kamen. Bis jetzt hatte ich in den Gespräche nichts Auffälliges gefunden, was für uns interessant sein konnte. Aber natürlich sprach ich auch über ihre Waren, um nicht aufzufallen. Da wir selbst als Händler gearbeitet hatten, wusste ich welche Gesprächsthemen gerne gesehen waren.

Willow

Ich schob diese Gefühle weit weg von mir und ging zu der Stelle mit den Muscheln. Jetzt hatte ich es vergessen Zen nach einem Werkzeug zu fragen, aber ich sollte ihm auch nicht mehr um Gefallen bitten. Er tat schon genug für mich. Möglicherweise gab es Werkzeuge auf dem Markt oder in einem Laden. Ich besaß keine Münzen, konnte aber vielleicht ein Tauschhandel anbieten. "Hokus, du bleibst hier. Es sind zu viele Menschen", sagte ich zu ihm. Ich wusste, dass er sich nicht wohlfühlen würdet. Das würde ich auch nicht tun. Ich holte mein Beutel und verließ den Garten.


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19.08.2023, 20:29

Zen

Wir beendeten das Frühstück und ich räumte alles ab, während Elior den Tisch putzte. Ich warf einen Blick aus dem Fenster, suchte nach Willow, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Wirklich seltsam. Sollte ich sie darauf ansprechen? Oder wäre das zu aufdringlich? Wir kannten uns erst seit ein paar Tagen, deshalb war es verständlich, dass ich etwas ratlos war. Es erschien mir besser sie in Ruhe zu lassen. Sie wusste, dass wenn sie etwas benötigte, jederzeit zu mir kommen konnte. Außerdem hatte ich heute keine Zeit für einen weiteren Strandausflug, denn ich wurde im Waisenhaus gebraucht. Nicht alles ließ sich aus meinem Arbeitszimmer koordinieren. Und da mein Bruder sich bereiterklärt hatte die Kinder zu bespaßen, musste ich das ausnutzen.
>Gehen wir.< sagte ich an Elior gewandt, der einen Blick über meine Schulter warf. >War sie es, die deinen Garten in diesen Dschungel verwandelt hat?<
>Glaubst du, ich habe über Nacht plötzlich magische Gartenkräfte erhalten?< entgegnete ich amüsiert. Er lachte und zuckte mit den Schultern. >Kann ja sein, du bist für einige Überraschungen gut.< Zugegeben, manchmal war er kein bisschen nervig, sondern ein lieber Kerl.

Kersia

Aufmerksam ließ ich meinen Blick von den obersten Rängen der Zuschauerplätze umherschweifen. Langsam nahm meine Vorstellung Gestalt an. Die Banner mit dem königlichen Wappen hingen an ihren vorgesehenen Plätzen, die Sitzreihen wurden weiterhin gereinigt und inzwischen war der Florist mit den Blumenarrangements eingetroffen, weshalb der Ort gleich lebendiger wirkte. Zufrieden hakte ich einige weitere Punkte auf meiner Liste ab und beschloss zurück in die Schatten des royalen Bereichs zu gehen.
Geia hatte mich vorhin darüber informiert, dass das Zubereiten der Speisen voll im Gange war und alle motiviert bei der Sache waren. Verdacht auf Spionage gab es bislang keinen. Gut soweit. Je nachdem wie schnell wir heute vorankamen, würde Atlantia zeitnah eine offizielle Mitteilung in Umlauf bringen. Ich war gespannt auf die Reaktion des Volkes. Würde sich die Arena bis zum letzten Platz füllen? Hatte ich womöglich zu viel oder zu wenig geplant? Wäre ich eine einfache Bürgerin, würde ich mir ein Ereignis wie dieses kaum entgehen lassen. Es war zu wichtig. Aus diesem Grund ging ich von sehr vielen Besuchern aus.
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19.08.2023, 20:39

Jahwe

In der Mitte traf ich mich wieder mit Nalu und wir tauschten uns aus. Nichts schien bisher heraus gesickert zu sein und es gab auch keine Gerüchte, die uns hellhörig machten. Dennoch fühlte es wie die Ruhe vor dem Sturm an und es würde mich nicht überraschen, dass hier sich bestimmte Menschen versteckt haben, um uns zu beobachten. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar. Ich könnte natürlich versuchen diese Gruppe zu finden, aber gleichzeitig konnte es verdammt viel Ärger bedeuten und in meine momentane Position sollte ich möglichst mich zurückhalten. Ich wollte nicht, dass man von mir ein falsches Bild bekam. Aber ich wollte auch nicht wehrlos dastehen und reagieren. "Lass uns in die Richtung Arena gehen", meinte ich zu Nalu.

Willow

Obwohl die Sonne noch nicht hoch am Himmel stand, waren die Wege schon gut besucht, als ich das Gelände von dem Palast verließ. Überall fuhren Kutschen und Menschen drängten sich an mir vorbei. Ich spürte die Blicke. Hörte einige Geflüster. Fühlte das Misstrauen. All das ließ ich an mir abprallen, denn das hier kannte ich. Ich folgte dem Strom, der dichter wurde und das bedeutete sie gingen zu einem Ort, wo sich alle Menschen versammelten. Wie beim Marktplatz. In der Nähe müsste auch der Hafen sein, denn die Luft roch salziger.


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19.08.2023, 21:02

Zen

Wie immer wurde ich von allen herzlich begrüßt, sobald ich Fuß ins Waisenhaus setzte. Beim Anblick meines jüngeren Bruders ging es dann erst richtig los mit der Aktion und so fand ich mich schnell im Garten wieder, wo die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die Regeln waren von vorneherein klar, insbesondere das Nicht-Schummeln und Nicht-Verletzen. Es war ein Gruppenspiel, wo alle ihr Bestes geben und dabei Spaß haben konnten. Als Kind hatte ich diesen Sport zu lieben gelernt. Das war zudem der einzige Sport, wo ich im Vergleich zu meinen Geschwistern unschlagbar blieb. Sie argumentierten damit, dass ich Jahre Vorsprung hatte, aber dem war nicht so. Ich war einfach sehr gut darin die einzelnen Qualitäten der Mitspieler zum Vorteil der ganzen Mannschaft zu nutzen.

Kersia

Nachdem ich auch den letzten Rest Trauben in mich hineingestopft hatte, durstete es mich nach mehr Früchten, weshalb ich jemanden damit beauftragte mir etwas aus den Vorratskammern zu bringen. Wenn ich hier schon bei dieser Hitze alles organisieren musste, brauchte ich die richtige Energie, um klar bei Verstand zu bleiben. Inzwischen hatte ich die Hälfte der Punkte auf meiner Liste abgehakt und war sehr zufrieden mit der Arbeit der Leute. Obwohl sie bestimmt ihren eigenen Gedanken nachhingen und sich fragten, wer Prinz Jahwe war und welche Zukunft sie erwartete, hinterfragten sie die Entscheidung der Königin nicht. Sie hatte ihnen bislang keinen Grund geliefert ihnen zu misstrauen. Nicht, nachdem sie König Thales‘ Platz eingenommen hatte, um sein geliebtes Volk auch in Zukunft zu beschützen und zu respektieren. Diese Verbundenheit würde bei vielen bestehen bleiben; dessen war ich mir sicher, wenn ich sie alle so hart arbeiten sah.
Geia schaute bei mir vorbei und berichtete mir von den weiteren Fortschritten. Offenbar war sogar meine Kleidung für den großen Tag fertig geschneidert worden. Die beste Nachricht des Tages! Auch das ließ ich mir sofort bringen, weil ich vernarrt in die menschliche Mode war. Sie war so bunt, so vielfältig. Meine Augen leuchteten regelrecht auf, als ich eine Weile später hineinschlüpfen durfte und mit den Händen über den enganliegenden Stoff strich. Perfekt.
>Übrigens habe ich vor den Mauern der Arena das Prinzlein gesichtet.< erwähnte meine beste Freundin beiläufig. >Zusammen mit seinem Wächter.<
>Und das erzählst du mir, weil…?<
>Wäre doch nett, wenn er sich von dem Ganzen ein Bild machen dürfte.<
Ich musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. >Wieso habe ich das Gefühl, dass du irgendetwas ausheckst? So oder so wird er sich hier sehr bald den Prüfungen stellen müssen, da kann es ihm doch egal sein, wie viel Mühe ich mir mit der Dekoration und der Auswahl des Essens gegeben habe.<
>Wie selbstlos von dir.< seufzte sie theatralisch und legte sich dabei die Hand aufs Herz. Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. >Mach, was du willst. Mir kann es egal sein, ob er kommt oder nicht.<
>Wie du wünscht, Prinzessin. Ich werde ihm ausrichten, dass er seinen knackigen Hintern herbewegen soll.< Protestierend wirbelte ich herum, um sie davon abzuhalten irrsinniges Zeug zu reden, da war sie schon weg. Ich sollte mir vielleicht ernsthaft Gedanken darüber machen, mir eine neue Wächterin zuzulegen.
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19.08.2023, 21:23

Jahwe

Wir erreichten die Arena und bis jetzt hatten wir nichts Auffälliges gehört. Mein Blick glitt am Gebäude vorbei, aber ich spürte nichts Beunruhigendes. Stattdessen nahm ich eine vertraute Aura war, die sehr Prinzessin Kerisa ähnlich war. Jemand kam aus dem Gebäude und ich erkannte sofort die Wächterin. Sie kam zielstrebig auf uns zu und mit dem verschränkten Armen vor dem Brustkorb wartete ich. Wenig später erfuhr ich von ihr, dass ich mir die Arena anschauen sollte und das war vermutlich keine schlechte Idee. Dann konnte ich ein Gefühl für die Arena entwickeln, vor allem wüsste ich wie sie innen aufgebaut war. Daher nickte ich einverstanden und wir folgten ihr in die Arena.

Willow

Ich erreichte den Marktplatz, wo viele Stände gab und sehr viele Menschen. Es war beengend. Das hier war nicht meine Umgebung. Ich musterte genau jeden Stand und beachtete weiterhin die Blicke nicht. Bei einem Stand hielt ich inne, denn es sah nach Werkzeuge aus. "Was ist das?", deutete ich auf eine spitze, nadelähnlichen Gegenstand, welches so groß wie meine Hand war und das Ende war so gebogen, sodass man hineingreifen konnte. "Ein Handbohrer", antwortete der Händler. Es gab davon Mehrere, manche waren schlanker und die Spitzen feiner. "Damit macht man Löcher?", ich deutete auf den Kleinsten. "Ja. Der da kostet 2 Silbermünzen", sagte der Händler. "Ich habe keine Münzen. Ich kann dir Früchte oder Pflanzen geben. Du kannst sagen, was du brauchst", antwortete ich ihm. "Das sagte ich bereits: 2 Silbermünzen. Mich interessiert keine Früchte und Pflanzen", er verschränkte die Arme vor dem Brustkorb: "Wenn du nicht zahlen kannst, verschwinde." Ich musterte ihn, sah den Unmut in seinem Gesicht und ging von seinem Stand. "He, wem haben wir da? Du lungerst ja immer noch hier! Ich dachte du sitzt hinter den Gittern!", ertönte eine Stimme hinter mir.


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19.08.2023, 21:42

Zen

Bereits nach wenigen Minuten war ich von oben bis unten mit Grasflecken übersät. Fußball mit Kindern zu spielen war ein Ganzkörpertraining. Sie rannten wie wild umher, schossen manchmal übers Ziel hinaus und hatten damit die ein oder andere Vase kaputt gemacht. Aus diesem Grund standen hier noch sehr wenige herum, aber auch die hielten mit der Zeit der ungezügelten Kraft der Kinder nicht stand. Die Blumenbeete hingegen wurden voller Liebe gehegt, gepflegt und beschützt. Sie waren zu stolz auf ihre Arbeit, um nicht gut darauf aufzupassen.
Ich wischte mir mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und atmete tief durch. Das erste Spiel hatte meine Gruppe für sich entschieden, aber ich sah das Feuer in Eliors Augen und wusste genau, dass er eine Wiederholung einfordern würde. Und die Kinder waren weit davon entfernt erschöpft ins Gras zu fallen.

Kersia

Mit dem Nachschub an Früchten hatte man sich im Vergleich zur Lieferung des Kleides ganz schön Zeit gelassen. Wäre mir neu, dass eine Schneiderin schneller war als ein Spaziergang in die Vorratskammer, wo das Essen bereits in einzelnen Körben und Behältnissen gelagert wurde. In meinem eigenen Kopf klang das zugegebenermaßen undankbar, aber die Aussicht darauf eventuell Prinz Jahwe wieder gegenüberzustehen, störte mich. Was war schon dabei unsere Unterhaltungen auf ein Minimum zu reduzieren? Ich war dem Mann nichts schuldig. Er war doch derjenige, der einfach wie aus dem Nichts auftauchte, mir verführerische Dinge ins Ohr flüsterte, sich dann plötzlich als Prinz entpuppte und nun um den Thron der Heißen Quellen kämpfte.
Nein, o nein. Er gehörte ganz bestimmt zu der Sorte Mann, die Komplikationen magisch anzog. Da reichte es mir schon an die Söhne des Hai-Königs zu denken, die nur wegen ihm herkamen, um Stress zu machen. Kein Prinz Jahwe, kein Agoma, keine Probleme. Es hätte so einfach sein können, aber neeeein…
Vor mich hin grummelnd griff ich nach einem geschnittenen Stück Wassermelone, lehnte mich so entspannt wie möglich in die weichen Kissen zurück und biss hinein. Der süße, saftige Geschmack entlockte mir ein entzücktes Seufzen. Wenigstens konnte ich das hier genießen.
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19.08.2023, 22:06

Jahwe


"So sieht also das Leben einer Prinzessin aus", stellte ich spöttisch fest, als wir den Bereich erreichten, wo sich die besagte Prinzessin in den Kissen fläzte und sich wohl gut gehenließ. Nalu räusperte sich leise. Ich trat bloß an das Gelände und schaute in die Arena. "Viel Platz hier, falls es magische Aufgaben gibt, ist das auch von Nöten", stellte ich fest und beobachtete die Menschen, die hier für die Vorbereitungen arbeiteten. "Ich dachte es geht hier nur um die Prüfungen", sagte ich, als ich beobachtete wie die Arena mit Blumen und Banner geschmückt wurde. "Hat deine Mutter meine Nachricht erhalten?", erkundigte ich mich schließlich.

Willow


Ich ignorierte die Stimme und verließ den Marktplatz, da ich hier kein Erfolg hatte. Vielleicht gab es noch ein Laden, der auch Handbohrern besaß. Ich war in eine ruhigere Straße abgebogen, was sich nicht mehr einengend fühlte. "Du verdammte Dreckselfe, du entkommst mir diesmal nicht!", seine Stimme klang leicht verzerrt und ich roch den saueren Geruch bis hierher. Anscheinend hatte er ein gärendes Getränk getrunken. Ausweichend drehte ich mich um, als ich seine Nähe spürte. "Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du mich nicht anfassen sollst", aus meiner Kehle kam ein Knurren. "Du solltest hinter den Gitter sitzen", wütend sah er mich an: "Wie können sie dich einfach freilassen?" Ich fletschte die Zähne, als er mich wieder berühren wollte. Sein Blick wurde gehässig: "Jetzt kommt dein wahres Gesicht." Seine Augen wanderten zu meinem Baumarm, der sich langsam schwarz verfärbte.


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19.08.2023, 22:24

Zen

Eigentlich hatte ich noch einiges an Papierkram zu erledigen, aber das zweite Spiel ließ ich mir nicht entgehen. Wenn Elior mir etwas beweisen wollte, konnte er das gerne versuchen. Hauptsache, die Kinder hatten ihren Spaß und waren voller Tatendrang dabei. Zwar gab es einige kleine Verletzungen, doch die ließen sich schnell mit der Wundersalbe aus Ocamma behandeln. Unwillkürlich musste ich an Willow denken. Ich fragte mich, was sie wohl gerade trieb und ob sie sich wohlfühlte. Mich ließ ihr abrupter Abgang heute Morgen nicht los, aber es konnte gut sein, dass ich mir zu viele Gedanken darüber machte. Das wäre typisch für mich.
Diese Unaufmerksamkeit reichte unglücklicherweise aus, um das entscheidende Tor zu verpassen und ich hörte die Kinder ihre Enttäuschung ausrufen, während Eliors Gruppe lautstark über den Sieg triumphierte. Er tanzte mit den Kleinen ihren spontan einstudierten Siegertanz, was mich zum Lachen brachte.

Kersia

Ich hätte mir denken können, dass er sich nicht die Gelegenheit entgehen ließ einen Blick in die Arena zu werfen. Seinen ersten Kommentar hätte er sich jedoch sparen können. Ziemlich unhöflich dafür, dass das hier alles zugunsten von ihm auf Vordermann gebracht wurde. Ich warf Geia einen scharfen Blick zu, immerhin hatte ich es ihr zu verdanken, dass ich mich mit ihm abgeben musste. Wäre es nach mir gegangen, hätte sie ihn ans andere Ende der Arena bringen können. Von dort hatte er auch einen wundervollen Ausblick. Dann hätte ich weiter meine Früchte genießen können.
Ich wischte mir die Hände an einem Tuch ab, stand auf und trat mit Abstand zu ihm ans Geländer. >Das Volk wird dir bei den Prüfungen zusehen. Da lasse ich die Leute doch nicht auf staubigen Sitzen ohne jegliche Verpflegung stundenlang sitzen. Wenn du eine schlechte Figur machst, können sie dich zumindest mit heimischen Köstlichkeiten bewerfen.< erwiderte ich zuckersüß lächelnd. >Und ich habe keine Ahnung, von welcher Nachricht du sprichst.<
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19.08.2023, 22:52

Jahwe


"Gegen Verpflegungen habe ich nichts, ich meinte nur den ganzen anderen Prunk als sei das ganze hier bloß Theater und ich nur euer Schaufigur für Vergnügungen, obwohl es um eine wichtige Sache geht. Ich habe nichts gegen Spaß, aber das hier ist viel mehr als nur Spaß. Das Volk sollte mich ernst nehmen können. Und ihr hättet mich ruhig fragen können, ob ich mich an den Vorbereitungen beteiligen möchte. Immerhin sind das hier gerade keine Prüfungsaufgaben", ich drehte mich halb zu ihr um: "Ich bin auch ein Teil von diesem Ganzem hier, ob es dir passt oder nicht. Und es wäre reine Verschwendung mich mit Essen zu bewerfen, selbst wenn ich eine schlechte Figur machen würde." Kopfschüttelnd blickte ich wieder in die Arena: "Was ist eigentlich genau dein Problem? Etwa, dass ich ein Prinz bin oder weil du denkst ich nehme dir alles weg? Bist du eine solche Art von Prinzessin? Die Frau aus der Bucht fand ich sympathischer, aber sie existiert wohl nicht mehr."

Willow


Ich presste den Baumarm an mich, als er mich in die Seitengasse drängte und ich darauf achtete, dass er den Dornen nicht nahe kam. Noch vor kurzem wäre es mir gleichgültig gewesen, weil er so weit gehen wollte. Aber dann war ich Zen begegnet und als Prinz war er für diese Insel zum Teil auch verantwortlich. Er hatte mir geglaubt und mich nicht für etwas bestraft, was ich nicht getan hatte. Er war gut zu mir gewesen. Er wusste von den Dornen Bescheid. Wenn ich sie jetzt einsetzen würde, würde er etwas in mir sehen, was andere oft in mir sah, egal was der Grund war. Und ich stellte fest, dass ich nicht wollte, dass er mich auch auf diese Weise sah. Er war mir nicht gleichgültig. Etwas blitzte auf, ich wich zur Seite, sodass mein Baumarm weg von ihm war und ich spürte das warme Blut über meinem anderen Arm rinnen. Tief atmete ich ein, unterdrückte den animalischen Instinkt. Kontrollierte mich. Obwohl der Baumarm pulsierte, obwohl es in meinem Brustkorb grollte und meine Augen sich bedrohlich verengten. Obwohl ich ihn dafür ein Ohr abbeißen wollte, dafür dass er mich verletzte. Obwohl diese ungezähmte, dunkle Seite aus mir brechen wollte. Der Mann grinste hämisch. Freute sich über das Blut an der Klinge. Wankte leicht. Ein weiterer tiefer Atemzug und dann waren es nur drei schnelle Bewegungen, die ihm zum Fallen brachte ohne dass ich ihn mit meinem giftigen Baumarm berührte. Dann lief ich los. Schnell genug, dass er mich niemals einholen konnte. Plötzlich war da ein vertrauter Duft, dem ich folgte und schnellatmend stand ich später vor einem Haus. Ich hörte Kinderlachen. Der Duft gehörte Zen. Ich kauerte in den Schatten der Hauswand, den Baumarm immer noch an mich gepresst und warf einen Blick auf auf die Wunde auf meinem anderen Arm. Es war nur ein oberflächiger Schnitt.


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19.08.2023, 23:25

Zen

Mit etwas Überzeugungskraft schaffte ich es mich in mein Arbeitszimmer zurückzuziehen, um die Papiere für die anstehende Adoption fertigzustellen, während Elior sich mit den anderen weiter um die Kinder kümmerte. Durch das geöffnete Fenster konnte ich ihr heiteres Gelächter hören. Lächelnd widmete ich mich dem Schreiben an die Eltern, die schon Ende der Woche Rava mit zu sich nach Hause nehmen würden. Sie konnten es kaum erwarten das entzückende Mädchen bei sich aufzunehmen, genau wie sie sich auf eine liebende Familie freute. Es war schön zu sehen, wie die Kinder ihr verdientes Glück fanden, aber ich würde sie vermissen. Ein bittersüßes Gefühl.
Plötzlich tauchte mein Bruder auf, der bis zum Fenster hochgeklettert war, anstatt wie ein normaler Mensch die Treppen zu benutzen. Er sah verwirrt aus. >Deine Freundin hockt vor dem Waisenhaus und wenn ich mich nicht irre, haftet der Geruch von Blut an ihr.<
Elior würde nie diese Art von Witzen machen, deshalb ließ ich alles stehen und liegen und eilte hinunter. Er folgte mir nicht, wohl wissend, dass Willow schwer Vertrauen fasste. War sie verletzt worden? Ich stellte mir die schrecklichsten Szenarien vor, als ich sie tatsächlich an der Hauswand entdeckte. Ihr Arm blutete. Der andere, ihr Baumarm… er war schwarz. Dornenbesetzt. >Willow, was… was ist passiert?< fragte ich besorgt und ging neben ihr in die Hocke. Ich wollte am liebsten nach ihrem gesunden Arm greifen und mir die Schnittwunde näher ansehen, aber blieb vorsichtig, um sie nicht irgendwie zu verschrecken. Trotzdem holte ich schon mal die Wundsalbe hervor, um ihr zu helfen.

Kersia

Wenn ich ihm jetzt den Hals umdrehte und ihn übers Geländer warf, was würde passieren? Was wären die Konsequenzen? Dabei zuzuhören, wie er meine Herangehensweise kritisierte, als hätte er irgendein Recht dazu, ging mir gewaltig gegen den Strom. Ich konnte regelrecht spüren, wie mein Blut zu kochen begann, dass ich ehrlich überrascht war, wie mir kein Dampf aus den Ohren stieg. Mir war die Aufgabe übertragen worden Agoma auf die Beine zu stellen. Ich trug Verantwortung dafür, nicht er. Wenn ihm das nicht passte, war das sein Problem. Nicht meines. Ich könnte den Mund aufmachen und ihm genau das sagen, aber ich wusste ganz genau, dass wenn ich erst mal das Wort ergriff, irgendwann Blut fließen würde.
Offenbar hatte er keine Ahnung, wie launisch wir Meeresbewohner wirklich waren. Ich trat vom Geländer zurück, ging zum Sessel rüber und griff nach der tiefen Schüssel mit Früchten. Besser das als das scharfe Messer direkt daneben. Ohne ihn anzusehen, sagte ich so beherrscht wie nur möglich: > Nach der Dekoration folgen die Prüfungsvorbereitungen. Wenn ich wieder zurück bin, bist du weg.<
Damit verließ ich den königlichen Bereich, dicht gefolgt von Geia, die weise genug war, keinen Mucks mehr von sich zu geben.
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198

19.08.2023, 23:44

Jahwe

Ich spürte ihre Wut, schmeckte sie beinahe und sie biss zurück, ehe sie davonhuschte. Ich atmete ein paar mal tief ein und dann folgte ich ihr. Die Sache zwischen uns musste jetzt geregelt werden, bevor es später zu Probleme kam. "Ist das dein ernst? Du schnappst ein, weil meine Äußerungen dir nicht gefallen? Aber ich soll mir gefallen lassen wie du mich seit der Besprechung an behandelst? Du hast nicht mal den Mut mir zu sagen, was genau deine Probleme sind. Dabei habe ich dir rein gar nichts angetan, aber du tust als hätte ich dir deine Lieblingsmuschel geklaut."

Willow

Knurrend schaute ich auf, als sich mir Jemand näherte und dann entspannte ich mich ein wenig, als ich Zen erkannte. "Es ist nicht wichtig. Ich habe nicht getötet. Und ich habe nicht verletzt", antwortete ich ihm: "Ich werde dir keine Schwierigkeiten bereiten." Langsam ließ das Pulsieren meines Baumarms nach und ich spürte das unangenehme Kribbeln, als die Dornen sich zurückzogen. Auch die Schwärze verschwand allmählich. Ich sah ihn nicht an, starrte auf dem Boden. Vielleicht sah er mich trotzdem anders, wo er zum ersten Mal die Dornen sah.


199

20.08.2023, 00:10

Zen

Das waren nicht die Antworten, die ich hören wollte. Irgendetwas war passiert, dass sie sich überhaupt verletzt hatte. Ich wollte wissen, was ihre Wunde verursacht hatte, doch schluckte die vielen Fragen hinunter, weil ihre Haltung abweisend wurde. Sie zog sich innerlich zurück. Kommentarlos und mit viel Ruhe in der Hand nahm ich ihren verletzten Arm und begann den Schnitt mit meinem Ärmel sorgfältig abzutupfen, um danach die Salbe zu verteilen. Binnen kürzester Zeit würde sich dieser schließen. Es war zum Glück kein allzu tiefer Schnitt gewesen. Ich ließ wieder ihren Arm los und beugte mich leicht vor, um ihr ins Gesicht zu blicken. >Wir müssen nicht darüber reden, aber ich würde vorschlagen, dass wir uns in mein Arbeitszimmer zurückziehen. Dort kannst du dich erholen und ich bereite dir einen Tee zu, wenn du magst.<

Kersia

Im Schatten der Korridore kühlte sich mein Gemüt ein klein wenig ab, doch nicht genug. Und er war eindeutig lebensmüde genug mir zu folgen und mich weiter zu belästigen, als hätte er nichts Besseres zu tun. Knurrend wirbelte ich zu ihm herum und funkelte ihn warnend an. >Wie dumm muss man eigentlich sein einer wütenden Sirene nachzulaufen? Ich bin dir weder eine Rechtfertigung noch eine Erklärung schuldig. Wenn dich das nachts nicht ruhig schlafen lässt, ist das ganz allein dein Problem. Nicht meines.< Verärgert griff ich tief in die Schüssel mit den Früchten hinein, um mich davon abzuhalten meine Zähne in seinen Hals zu rammen. Im selben Moment, in dem sich meine Hand um einen der Pfirsiche schloss, spürte ich kleine Stiche, die meine Haut durchdrangen. Reflexartig zog ich die Hand zurück und entdeckte sogleich die Quelle des kurzlebigen Schmerzes. Eine Seeschlange. Weiß und dunkelblau gestreift mit schwarzer Kopfoberseite und gelblichen Augen - ein giftiger Nattern-Plattschwanz.
>Sia!< rief Geia alarmiert aus und wollte mir zur Hilfe eilen, als ich die Schlange am Kopf packte und sie von meiner Hand riss. Hellrotes Blut spritzte zu Boden. Ich ließ die Schüssel achtlos zu Boden fallen, packte die Schlange mit beiden Händen und riss sie entzwei. Wütend fauchte ich: >Soll das ein schlechter Scherz sein? Wer war das?< zischte ich außer mir vor Wut. Daraufhin explodierten nicht unweit von uns entfernt mehrere Krüge Wasser.
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200

20.08.2023, 00:27

Gehe offline, gute Nacht :)

Jahwe

Unbeeindruckt beobachtete ich ihr Wutausbruch und spürte die Luft vibrieren. Doch dann klebte plötzlich an ihrem Arm eine giftige Nattern-Plattschwanz und das machte die Sirene rasend. Die zerplatzten Wasserkrüge und die geteilte Schlange sprach für sich. Ich trat auf sie zu, nahm ihre Wut und sandte besänftigende Schwingungen aus. "Wenn du mich jetzt beißt, beiße ich dich zurück. Du bist nicht die einzig gefährliche Person in diesem Raum", sagte ich ruhig und griff nach ihrem verletzten Arm. Ich presste mein Mund auf die Wunde und saugte das Gift aus dem Arm heraus, spuckte es schließlich auf dem Boden. Dann legte ich ein Finger auf die Wunde und murmelte eine Zauberformel der Heilung.

Willow

Kurz zuckte ich zusammen, als Zen mich berührte und dann ließ ich es zu, als ich den Duft der Heilsalbe wahrnahm. Sein Gesicht tauchte vor mir auf und nichts hatte sich in den rubinroten Augen verändert. Keine Verachtung. Keine Furcht. "Ich mag bisher alles, was du mit dem Essen oder Getränke machst", antwortete ich ihm und erhob mich langsam. Ich musste mich nicht erholen, mein Körper war an solchen Umständen gewöhnt und immer bereit weiterzumachen. Ich mochte nicht mitten auf dem Schlachtfeld der Kriegszeit gewesen sein, aber Dämonen und andere verdorbene Herzen waren überall gewesen. Und ich hatte den Anfang miterlebt.