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241

27.08.2023, 17:02

Zen

Es war meine eigene Schuld, dass ich wenig später im Bett lag, den Blick starr auf die Decke gerichtet, während mich meine eigenen Gedanken quälten. Willow konnte nichts dafür, dass sie in mir einen unerfahrenen Mann sah. Sie war weder die erste noch die letzte Frau, die das Thema ansprach. Im Vergleich zu meinem Vater und meinen jüngeren Geschwistern fehlte es mir an dieser typisch männlichen Dominanz. Ich war niemand, der Frauen anzüglich angrinste oder lockere Sprüche klopfte, um sie damit in Verlegenheit zu bringen. Ich zog nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit mein Oberteil aus, um mit Muskeln zu prahlen, von denen meine Brüder sowieso mehr zu bieten hatten. Auch sprach ich nicht offen über intime Vorlieben, wie als würde ich das heutige Wetter beschreiben. Ich blieb einfach... langweilig. Blass. Genau wie meine Erscheinung. Wären meine Augen nicht rot, sähe ich aus wie ein Geist. Und wer fand schon einen Geist attraktiv oder männlich? Genau... Niemand.
Schwerseufzend legte ich mir meinen Unterarm über die Augen und versuchte die fiesen, getuschelten Worte zu verdrängen. Dort, wo ich sie nicht mehr hören konnte.

Kersia

Geia kam nicht mehr. Ich vermutete, dass sie immer noch schwer beschäftigt war, hoffte aber, dass sie sich nicht übernahm. So schlimm war das mit der Schlange auch nicht gewesen und doch erfüllte sie ihre Pflicht mich bestmöglich zu beschützen. Ich wünschte mein Leben wäre nicht direkt mit Gefahr verbunden. Dann müsste ich nicht Sorge tragen, dass sich meinetwegen jemand verletzte, der mir nahestand. Das war die Kehrseite, wenn man hohe Positionen einnahm und doch war es das Risiko wert. Man durfte nur nicht das große Ganze aus den Augen verlieren.
Nach der Haarpflege ließ ich mich auf dem Bett nieder, rollte mich zusammen und schloss entspannt seufzend die Augen.
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242

27.08.2023, 17:46

Jahwe

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, hielt ich einen Moment inne und atmete schließlich tief aus, weil mich diesmal kein Anfall geweckt hatte. Es war die ersten warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, das fröhliche Geräusch von Delfinen und die zwitschernde Vögel. Ein guter Morgen. Mit neuer Energie sprang ich aus dem Bett, denn bis zum Abend gab es viel zu tun. Mein Körper vibrierte vor Energie und ich stürmte aus dem Zimmer, während ich mich unterwegs anzog. "Nalu! Steh auf! Wir müssen ins Dorf, um all die leckeren Köstlichkeiten zu holen. Wir frühstücken unterwegs", brüllte ich in dem Gang und sprang schwungvoll auf das Gelände der Treppe, um damit runterzurutschen. "Liora? Du bist für die Musik verantwortlich, vielleicht können deine tierische Freunde uns da ein bisschen helfen." Mit Vergnügen, ich weiß schon, wen ich fragen werde.

Willow

Ich verharrte die ganze Nacht auf der Wiese und schlief nicht wirklich. Hoku hatte immer wieder mich angestubst bis er zu müde war und tief eingeschlafen war. Ich blinzelte, als ich die aufgehende Sonne spürte. Heute würde mich der Teich nicht locken. Meine Augen wanderten zum Haus und ich wartet. Wartete darauf, dass Zen aufstand und in die Küche ging. Denn dann würde ich zu ihm gehen und mit ihm reden.


243

27.08.2023, 18:15

Zen

Ich hatte sehr schlecht bis gar nicht geschlafen. Verfolgt von Erinnerungen, geflüsterten Worten und einem Gemisch bitterer Gefühle war es logisch, dass mein Morgen alles andere als vielversprechend startete. Dabei war das mein freier Tag. Meine Augen brannten vor Schlafmangel und mir dröhnte der Schädel. Trotzdem zwang ich mich aus dem Bett. Mich selbst zu bemitleiden, würde nichts ändern, also konnte ich genauso gut etwas tun, das mich vielleicht ablenkte.
Die Blume auf meinem Nachttisch erinnerte mich unweigerlich an das Gespräch mit Willow, aber auch an die Wirkung der Blätter. Konzentration konnte ich gut gebrauchen. Ich steckte die Blume in die Brusttasche meines Hemdes, als ich mich in der Lage sah, nach unten in die Küche zu gehen. Keine Ahnung, wie ich Willow gegenübertreten sollte, nachdem ich sie überstürzt verlassen hatte. Wenn ich Glück hatte, war ihr nichts aufgefallen und ich konnte so tun, als wäre alles normal.

Kersia

Ausgeruht wachte ich am nächsten Tag auf und streckte mich. Heute hatte ich viel vor, deshalb verweilte ich nicht zu lange im Bett. Ich schwamm zur Tat über. Schon morgen fand Agoma statt, deshalb war ich doppelt motiviert wegen der letzten Vorbereitungen. Es sollte großartig werden. Nicht wegen dem Prinzen, o nein, sondern weil ich das alles bis ins kleinste Detail geplant hatte und stolz auf das Ergebnis sein wollte. Gut, ein ehrlich großes Lob meiner Mutter war ebenfalls erstrebenswert.
Vor mich hinsummend verließ ich mein Zimmer und suchte ihr Privatgemach auf, um mit ihr zusammen zu essen. Das letzte Mal lag ein Weilchen zurück.
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27.08.2023, 19:00

Jahwe

Da ich Nalu buchstäblich aus dem Bett geschmissen hatte, lief er mir im Dorf brummig hinterher und sah noch finsterer aus, als sonst. Der Markt war gerade eröffnet und ich holte für uns schnell Frühstück für unterwegs. "Bei Nachspeisen habe ich mir gedacht, dass wir die Spezialitäten jedes Landes nehmen, denen wir Einladungen geschickt haben. Ich bin nicht das Zentrum dieses Festes, auch wenn es darum geht mich kennenzulernen, aber es geht eher um das Miteinander", ich ging zu einem Stand, wo wir köstlichen Meeresfrüchte bekamen. Das Buffet würde verschiedene Leckereien haben, sodass für Jeden etwas da war.

Willow

Kaum hörte ich ihn, stand ich auf und ging rasch zur Terrasse. Ich entdeckte Zen in der Küche und bei seinem Anblick blieb ich im Türrahmen stehen, um ihn nicht einzuengen. Seine Augen funkelten nicht mehr so stark wie ein Rubin. "Zen?", sagte ich leise: "Ich möchte mich bei dir entschuldigen." Meine Augen wanderten zu meine Füßen und mein Bauch fühlte sich schwer an: "Ich hatte kein Recht diese Grenze zu übergehen und mir Gedanken darüber zu machen, warum du dich unwohl fühlst. Ich wollte dich schützen, falls du noch eine Knospe bist. Du bist eine schöne, seltene Blume und ich wollte nicht, dass da draußen Jemand gibt, der dich zum Verwelken bringen kann. Aber ich war aufdringlich. Wenn du dich jetzt mit mir unwohl fühlst, ist es in Ordnung, wenn ich gehen soll. Fühle dich nicht verpflichtet mir dein Zuhause weiterhin anzubieten. Bitte nimm meine Entschuldigung an." Ich kniete mich auf dem Boden und senkte den Kopf, während meine Hände auf die Oberschenkel lagen. Das war die größte Geste für eine Entschuldigung.


245

27.08.2023, 19:27

Zen

Gerade als ich mir den Rest Sommersaft einschenkte, hörte ich Willow hinter mir und zuckte kaum merklich zusammen. Ich hatte nicht so schnell mit ihr gerechnet. Anstatt mich wie üblich zu grüßen, entschuldigte sie sich bei mir und ihre Worte lösten wieder die verschiedensten Gefühle in mir aus. Ich rieb mir den verspannten Nacken und glaubte mich zu verhören, als sie mich als schöne, seltene Blume bezeichnete. Das hörte ich zum ersten Mal. Natürlich war mir bewusst, dass sie ihren Vortrag gestern nur gut gemeint hatte und doch hatte meine Reaktion sie aus Schuldgefühlen in die Knie gezwungen. Jetzt bekam ich ein schlechtes Gewissen. >Willow... Nein, ich...<
Aus einem Impuls heraus ging ich zu ihr rüber und kniete mich vor sie hin, um sie in eine sanfte Umarmung zu ziehen. Sich auf diese Weise bei mir zu entschuldigen, das war zu viel. >Du hast nichts falsch gemacht. Es tut mir leid, dass du dir deswegen den Kopf zerbrochen hast, das wollte ich nicht.< Der Duft nach Wald und Blumen stieg mir in die Nase. >Ich... bin keine Knospe.< stellte ich nach kurzem Räuspern klar und senkte die Stimme, als würde ich ihr ein Geheimnis anvertrauen. >Ich bin nicht gut auf das Thema zu sprechen. Es ist kompliziert. Und ich möchte nicht, dass du gehst.<

Kersia

Ich fand meine Mutter in ihrem Arbeitszimmer vor. Manchmal fragte ich mich, ob sie überhaupt schlief. Da ich ihr etwas Gutes tun wollte, brachte ich das Frühstück direkt an ihren Platz. Sie sah lächelnd auf. >Guten Morgen. Das ist aber lieb von dir, danke.<
Ich setzte mich ihr gegenüber hin und griff nach den Algenbällchen. Sehr gesund und mit viel Energie für einen langen Tag. Neugierig warf ich einen Blick auf die Unterlagen vor ihr auf dem Tisch. Offizielle Dokumente. >Was ist das?<
>Nur die Mitteilung, dass König Pankraz' Söhne am zweiten Tag von Agoma zu Gast vor Ort sein werden.<
Ich biss etwas fester zu. >Können wir es ihnen nicht verbieten oder so? Sie werden nur dummes Zeug reden und Streit suchen. Vor allem mit mir.< murrte ich.
Sie seufzte schwer. >Alle dürfen Agoma beiwohnen, auch die Meeresbewohner. Das Volk der Heißen Quellen hat natürlich Vorrang, aber seine Söhne sind königlichen Blutes, darum werden sie bei uns sitzen müssen.< Das nächste Dokument unter der Mitteilung war die Ankündigung Agomas. >Die Nachricht wurde vor einer Stunde verschickt. Bis heute Mittag wissen alle Bescheid.< fügte sie hinzu, als sie meinen Blick bemerkte.
Meine Gedanken kreisten immer noch um die Söhne des Hai-Königs und ich konnte jetzt schon Drama vorausahnen. Ich hasste die beiden.
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246

27.08.2023, 19:57

Jahwe

Mit einer riesige Ladung von Leckereien kehrten wir zurück und lagerte sie gut in der Küche, damit sie frisch blieben und nicht bis heute Abend verdarben. Doch mit Magie und dazu passende Gegenstände würde das nicht passieren. "Essen ist schon mal sicher. Jetzt sollte der Saal geschmückt werden", meinte ich zu Nalu: "Aber ich möchte es nicht zu prunkvoll. Sondern eher dezent. So wie die Orchideen. Vielleicht Bänder und Tücher in den Farben der Elemente. Sie würden gemeinsam tanzen, wehen und fließen."

Willow

Überrasch blinzelte ich, als Zen in die Hocke ging und mich in seine Arme schloss. Aus Gewohnheit spannte sich meinen Körper an, doch diese ungewohnte Geste war warm und seltsam beruhigend. Wie sein Duft es tat, der in meine Nase stieg. Er war keine Knospe. Und er wollte, dass ich blieb. Das schwere Gefühl im Bauch verschwand, stattdessen wurde dadrinnen ganz warm, als hätte ich einen von Zens Gerichte gegessen. "Ich werde dich nicht mehr mit diesem Thema belasten und darauf Acht geben mich mehr zurückzuhalten offen darüber zu reden. Es ist deine Entscheidung, was du erzählen und hören möchtest", antwortete ich ihm und hob zögernd die Arme. Es war ungewohnt eine Umarmung zu erwidern, die nicht im Akt der Leidenschaft geschah. Wie von selbst schmiegte sich mein Körper an seinem und meine Nase strich über seinem Hals, um den Duft einzuatmen. Mein ganzer Körper wurde warm, als würden die Sonnenstrahlen auf meiner Haut tanzen. Türkisfarbene Blüten erschienen auf dem Baumarm und wurden immer mehr.


247

27.08.2023, 20:51

Zen

Erleichtert atmete ich aus. Sie stellte keine weiteren Fragen, sondern respektierte meine Grenzen und dafür war ich ihr dankbar. Mit Willow war es zugegebenermaßen einfach offen zu reden. Das hatte ich zu schätzen gelernt. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich sie ohne ihre Erlaubnis umarmt hatte und wollte mich dafür entschuldigen, als sie die Umarmung dann doch erwiderte. Überrascht hielt ich inne. Meine Hände verharrten auf ihrem Rücken. Ich nahm ihren anschmiegsamen Körper deutlich wahr, genau wie ihre Nasenspitze an meinem Hals. Warmer Atem streifte meine Haut. Die Stelle begann leicht zu kribbeln.
Ich schluckte trocken und ließ von ihr ab, bevor andere Regionen von mir auf sie reagierten und es dann wirklich unangenehm wurde. Wir hatten eben Frieden geschlossen, dabei sollte es bleiben. >Dein Arm...so viele Blumen.< stellte ich erstaunt fest. Die türkisfarbenen Blüten waren zurückgekehrt und zeigten sich von ihrer schönsten Seite. Ein Lächeln zupfte an meinen Lippen. >Heute ist mein freier Tag. Für gewöhnlich statte ich dem heiligen Baum Sakrazhue einen Besuch ab, um für meine Familie zu beten. Möchtest du mich begleiten?<

Kersia

Da wir leider nichts gegen den unerwünschten Besuch ausrichten konnten, wechselten wir das Thema und ich erzählte ihr von meinen heutigen Plänen. Bis auf die Feier am Abend waren wir beide gut beschäftigt. Laut ihrem Gespräch mit König Ardan heute Morgen war auch seine Familie eingeladen worden, darum lag ich mit meiner Vermutung richtig. Der Prinz holte sich die Allianz ins Haus. Immerhin bekam ich dadurch all die freundlichen Gesichter zu sehen, die ich viel zu selten im Privaten traf, obwohl ich es mir immer wieder vornahm. Besonders auf Zen freute ich mich. Letztes Mal hatte ich es nicht geschafft mit ihm zu reden, aber heute würde ich meine Chance nutzen.
>Am besten du mischt dich heute nicht unters Volk, wenn du nachher zur Arena gehst.< erinnerte mich meine Mutter, als ich bereit war aufzubrechen. Ich nickte wissend. So sehr ich die Aufmerksamkeit vieler Menschen genoss, die viele Fragerei konnte anstrengend sein.
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248

27.08.2023, 21:33

Jahwe

Kritisch beäugte ich meine Dekorationen und zog dabei leicht meine Augenbraue hoch, während mein Stirn sich kräuselte. In meiner Vorstellung hatte es besser ausgesehen. Aber jetzt sah es wie auf einem Kindergeburtstagfest aus. "Wir haben weitere Zusagen bekommen", Nalu erschien mit Briefe in der Hand: "Wie es scheint kommen fast alle. Bislang fehlen nur noch die Antwort von der Sonnenfüchsin und den Mondschattenkrieger." "Sie werden kommen, wenn sie können. Es ist nicht einfach ihre Welt zu verlassen. Die Portale sind schwieriger zu erschaffen, die Magie dort ist anders. Unbändiger. Und gleichzeitig wird die Welt besonders von der Sonnengöttin geschützt. Sie ist wie eine Henne, die ihr Ei nicht aus den Augen lässt", antwortete ich gedankenverloren.

Willow

Die Umarmung währte nicht lange und obwohl draußen warm war, schien die Luft dennoch ein wenig kühler sein, wo ich nicht mehr Zens Wärme spürte. Ich folgte seinem Blick und sah die blühende Blüten. "Das muss an deine Umarmung liegen", stellte ich fest: "Es ist wie mit deiner Berührung gewesen." Meine Augen wanderten zurück zu Zen und durch das Lächeln, kehrte das Funkeln in den Augen zurück. Er sah besser aus und ich fühlte mich leichter. "Ich fühle mich geehrt", antwortete ich ihm: "Gibt es ein Ritual, was ich beachten muss?" Ich durfte den heiligen Baum kennenlernen, eine größere Ehre konnte Zen mir nicht zuteilen und ich war ihm dankbar. Dankbar, weil ich hier bleiben durfte. Dankbar, dass er mir vertraute, um mit mir zum Herz dieser Insel zu gehen.


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27.08.2023, 22:33

Zen

Ich fühlte mich geehrt, dass ich diese Reaktion in ihr hervorrief und erhob mich mit einem kleinen Lächeln. >Es gibt kein vorgeschriebenes Ritual, um dort zu beten. Außerdem bist du eng mit der Natur verbunden, ich schätze, du wirst die Präsenz von Sakrazhue anders wahrnehmen als viele andere von uns.< antwortete ich in Gedanken. >In der Regel benötigt man eine Erlaubnis vom Palast, um den Baum zu besichtigen, aber da du mich begleitest, stellt das kein Problem dar.< klärte ich sie auf und ging zum Tresen, um vom Sommersaft zu trinken. Es war noch genug für ein weiteres Glas übrig, das ich dann Willow reichte.
>Und nach Sakrazhue können wir gerne den Schokoladenkuchen backen.< schlug ich vor.

Kersia

Zu meiner Erleichterung fand ich Geia in meinem Zimmer vor. Sie machte einen gesunden Eindruck auf mich. Obwohl sie eine überaus fähige Kriegerin war, machte ich mir dennoch Sorgen um meine beste Freundin. Sie lächelte mich breit an, als ich mich zu ihr gesellte und mich neben sie aufs Bett legte. >Du warst lange unterwegs.<
>Hast du mich vermisst?< fragte sie in neckischem Tonfall. Ich stieß meinen Ellbogen in ihre Seite und rollte mit den Augen. >Da musst du schon für mehrere Monate untertauchen.<
>Monate statt Jahre. Das ehrt mich.< erwiderte sie schmunzelnd. Ihre tiefgrünen Augen funkelten und dann wurde sie plötzlich ernst. >Ich habe weitere Nachforschungen angestellt. Sowohl an Land als auch dort, wo die Schlangen leben. Am Hafen konnte sich niemand an eine Ladung mit Seekreaturen erinnern, aber ich glaube das nicht. Mein Instinkt trügt mich nie. Entweder man hat den Hafenarbeitern die Gedanken verdreht, wie es bei der jungen Frau der Fall war oder jemand ist wirklich geschickt im Herumschleichen.< Das klang ganz und gar nicht gut. Eher besorgniserregend. >Auch in der Schlangenschlucht konnte ich nichts Hilfreiches finden, aber ich bleibe dran. Besser wir bleiben wachsam, solange Agoma und Prinz Jahwe das große Thema sind.<
>Du denkst, dass es da einen Zusammenhang gibt?< hakte ich verwundert nach. Sie nickte. >Der Zeitpunkt ist auffällig. Sein Auftauchen schlägt bereits Wellen.<
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250

28.08.2023, 16:36

Jahwe

Ich konnte es besser. Immerhin baute ich Schmuck, beziehungsweise Amulette, die mit Zauberformel belegt wurden. Also war meine Kreativität nicht so lahm. Ich schüttelte meine Arme, ließ mein Kopf kreisen und wie ein Dirigent ließ ich meine Hand in der Luft tanzen. Die Bänder lösten sich von den Girlanden, verwoben sich miteinander, dehnten sich aus und wurden zu mehrere langen Deckenvorhänge. Sie platzierten sich am Kronleuchter, der die Mitte des Saals darstellte und in Bahnen hingen sie durch den ganzen Saal bis zu den nächsten Wände. Es sah wie eine Blume aus und der Kronleuchter war die leuchtende Mitte. Die Farben der Elemente wurden nicht mehr getrennt, sondern waren miteinander verwoben und durch das Licht wirkte es wie tanzende Nordlichter. Ein paar Funkeln durch Magie ließ ich noch in dem Stoff hinein, damit abends besonders stimmungsvoll aussah. Diesmal war ich mit meinem Werk zufrieden.

Willow

Ich nahm das Glas an und zufrieden brummte ich, als ich den Sommersaft erkannte. Es schmeckte wie bisher erfrischend. "Schokoladenkuchen", formte meine Lippen das Wort nach. "Lass uns aufbrechen", vielleicht war es ein bisschen ungeduldig, doch der Gedanke bald wieder Schokolade auf meiner Zunge zu schmecken, ließ mich vorantreiben. Ich stellte das Glas ab und aus einem Impuls heraus zuckte meine Baumhand in die Richtung von Zens Hand. Als ich begriff, was ich da tat, zog ich hastig meine Hand wieder zurück. Er wollte bestimmt nicht jetzt von mir berührt werden. Und ich wusste auch nicht, warum ich ihn berühren wollte. Außer in den leidenschaftlichen Momente suchte ich keine Nähe. Niemand wollte meine Nähe, also hatte ich aufgehört danach zu suchen. Vor allem hatte ich lernen müssen, dass es gefährlich sein konnte.


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28.08.2023, 17:02

Zen

Offenbar hatte sie eine Schwäche für Schokolade entwickelt. Ich bezweifelte, dass von der gestrigen Tafel etwas übrig war. Das konnte ich ihr nicht verübeln. Irgendwie war es süß, wie sie die Aussicht aufs Backen motivierte und ich hob überrascht eine Braue, als ich glaubte, sie wolle nach meiner Hand greifen. Gut möglich, dass ich mir diese Bewegung eingebildet hatte. Lag wohl am Schlafmangel. Ich nahm eines der Blütenblätter von der Blume, die sie mir geschenkt hatte und konnte die Wirkung beim Zerreiben sofort spüren. Die Müdigkeit fiel größtenteils von mir ab und ich fühlte mich besser. >Du hast ein Wundermittel erschaffen.< sagte ich lächelnd an Willow gewandt. Dabei führte ich sie in den Flur und öffnete die Tür nach draußen. Die morgendliche Luft war geschwängert von Kräuterdüften und anderem Gewächs, mit dem ich mich noch vertraut machen musste, nachdem sie alles Mögliche herbeigezaubert hatte. Ich würde nie mehr hungern müssen, dachte ich leicht amüsiert. >Weißt du eigentlich etwas über unseren Baum? Kennst du Geschichten?< fragte ich sie neugierig. Es interessierte mich, wie weit die Geschichte Ignulaes reichte und wo sie schon erzählt worden war.

Kersia

Ich ließ mir ihre neuesten Erkenntnisse durch den Kopf gehen und stimmte ihr gedanklich zu. Es war durchaus auffällig, dass ausgerechnet während der Vorbereitungen auf Agoma ein Angriff dieser Art stattgefunden hatte. Entweder man wollte die Austragung verhindern oder es war ein persönlicher Akt gegen mich. Letzteres war kaum unwahrscheinlich. Schon seit meiner Geburt liebäugelten feindliche Genossen mit dem Thron, sollte meine Mutter zurücktreten. Es würde mich nicht wundern, wenn das Reich Tiburak dahintersteckte. Dieses blutrünstige, hinterlistige Volk.
>Na los, lass uns zur Arena gehen.< holte mich Geia aus meinen Gedanken. >Wenn du weiter so grübelst, bekommst du Falten.<
>Sirenen kriegen keine Falten.< entgegnete ich mit erhobenem Zeigefinger. Meine beste Freundin gluckste amüsiert und schwamm rückwärts Richtung Zimmerausgang. >Bei dir bin ich mir nicht so sicher. Du bist fast immer die Ausnahme.<
Empört schwamm ich hinterher.
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28.08.2023, 19:04

Jahwe

Mehr Dekorationen würde es nicht geben, das was an der Decke war und die Orchideen reichten. Prunk sollte nicht geben. Und Prunk stand mir nicht, denn das war nicht ich. Ich mochte die ausgelassene Stimmung eines Festes. Den kurzen Moment der Verbundenheit, weil wir gemeinsam feierten. Das Leben feierten. Die vibrierende Energien, die von Anderen ausgingen. "Gut, jetzt die Tafel für das Buffet aufstellen", murmelte ich und im selben Moment brüllte ich: "Nalu!" "Ich stehe direkt hinter dir", brummte Dieser. "Ich weiß", grinste ich frech und drehte mich überschwänglich um: "Lass uns die Tafel aus dem Speisesaal holen. Da ist genug Platz für ein ganzes Buffet. Und dann brauche ich Kissen. Jede Menge Kissen und je bunter, desto besser. Gegessen und ausgeruht wird nicht an langweilige Tische oder auf langweilige Stühle."

Willow

Er trug die Blume bei sich und ich beobachtete ihn, wie er eine Blüte nahm. "Sie werden niemals ausgehen und immer wieder für dich blühen", antwortete ich ihm. Während wir uns auf dem Weg machten, zogen sich die Blüten auf meinem Arm wieder zurück. Meine Augen wanderten zum klarem Himmel. Die Sonne schien grell und heiß. Ganz leicht vernahm ich den Hauch des Windes. "Ich weiß nicht, was euch erzählt wurden. Was eure Ahnen euch erzählt haben. Ich kenne nur das alte Lied eines alten Geistes des Windes", sinnierte ich und hörte die Melodien in meinem Kopf: "Er sang von Zwillinge in Gestalt der Bäume, geboren aus dem gefallenes Blut und die ersten Tränen der Drachen. Von ihren verstorbene Seelen, die in ihnen weiterleben bis ein Erwählter kommt, um sie zu erlösen. Der eine Zwilling wächst in einem Land aus Feuer und Asche, einst von dem roten Drachen erschaffen. Der Andere verschwand in einem fernen Ort."


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28.08.2023, 21:22

Zen

Von diesem Lied hatte ich noch nie gehört. Auch das mit den Zwillingen war mir neu. Das Land aus Feuer und Asche musste Ignulae sein, aber wohin der andere Baum verschwunden war, hatte man wohl nicht verraten. Göttliche Wesen oder in diesem Fall Geister sprachen gerne in Rätseln. Und sie logen nicht. Also musste etwas dran sein. Ich runzelte nachdenklich die Stirn und dachte an meinen Bruder Ryu, der von Sakrazhue den Segen erhalten hatte. Das Zeichen des Drachens. Hatte er jemals eine Verbindung zu einem anderen Ort empfunden?
>Diese Geschichte kenne ich tatsächlich nicht. Dabei habe ich viele Texte zu Sakrazhue gelesen.< gestand ich mit Blick auf den geschlängelten Weg vor uns. Wir passierten den Außenbereich der Palastgärten, der in einem schmalen Pfad endete und der uns wiederum zum heiligen Baum führte. >Mein Bruder Ryu, der Kronprinz, ist vor einigen Wochen in eine andere Welt aufgebrochen. Zusammen mit Cael, seinem besten Freund. Laut einer Prophezeiung sind die beiden auserwählt worden, um das Übel dort zu besiegen. Seitdem suche ich Sakrazhue öfters auf, um für die Sicherheit der beiden zu beten. Ich weiß nicht, wie die Leute dort leben. Uns wurde nur gesagt, dass das Anwenden von Magie mit dem Tod bestraft wird und das allein ist sehr besorgniserregend.< Eine Schwere legte sich auf meine Brust. >Je mehr Zeit vergeht, desto größer ist die Sorge, dass etwas Schlimmes passiert ist. Ryu ist stark, der Stärkste von uns allen. Das weiß ich. Und doch…< Ich zuckte seufzend mit den Schultern.

Kersia

Nakola begleitete uns bis zu den Ufern der Heißen Quellen und würde dort auf unsere Rückkehr warten. Außerdem freute er sich auf heute Abend, denn er hoffte auf ein Wiedersehen mit dem Wasserdrachen. Ihm fehlte es zwar nicht an Spielgefährten im Palastgelände, aber ich verstand, dass er neugierig war und Abwechslung brauchte. In dieser Hinsicht ähnelten wir uns sehr.
Ich gab ihm einen Kuss auf die Schnauze, ehe ich aus dem Wasser glitt und meine Schwanzflosse gegen menschliche Beine austauschte. Die ersten Sekunden waren immer gewöhnungsbedürftig, egal wie oft man sich verwandelte. Dann war das Gleichgewicht schnell gefunden und wir konnten uns Kleidung überziehen, um niemanden mit unserer sinnlichen Nacktheit zu verführen. Das lange Haar band ich zu einem hohen Zopf zusammen, damit mir nicht so schnell warm wurde und die Füße blieben nackt. Barfuß war meistens angenehmer.
Anschließend begaben wir uns in das verwinkelte Tunnelsystem bis zur Arena und ich bemerkte Geias wachsame Blicke. Sie war konzentrierter als sonst. Wie erwartet passierte nichts Außergewöhnliches, aber ich kommentierte das nicht. Es lagen wichtige Aufgaben vor uns.
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28.08.2023, 22:34

Jahwe


Mit Kraft und Magie trugen wir die Tafel in den Saal und stellten ihn längst an einer Wand ab, damit man sich hier immer noch frei bewegen konnte. Zu einem Fest gehörte nicht nur Musik, sondern auch das Tanzen. "Gut, jetzt die Kissen", herausfordernd sah ich Nalu an: "Wer die meisten Kissen finden kann!" "Kindskopf!", schüttelte er den Kopf seufzend. Es gab Tage, wo ich vor Energie bebte und Jugend sprühte. Wo ich unbeschwert laut lachte und auch im Alltag Spaß fand. Heute war so ein Tag. Heute würde Niemand ihn mir verderben. Ich wollte, dass es hier gut wurde.

Willow


"Der Wind hat in der alte Sprache gesungen", antwortete ich: "Sie ist von den meisten Menschen vergessen worden." Es wunderte mich nicht, dass Zen viele Geschichten über dem heiligen Baum gelesen hatte. Sein Geist war wach und nahm Wissen in sich auf wie Moos das Wasser. Aufmerksam hörte ich ihn zu. "Du bist der große Bruder. Er ist deine Familie. Er gehört zu deinem Stamm. Natürlich sorgst du um ihn, auch wenn du an ihn glaubst. Aber eine solche Sorge vergeht dennoch nie, weil du dein Bruder in deinem Herzen trägst", antwortete ich ihm und unwillkürlich umschloss meine Hand die Kette um meinem Hals.


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29.08.2023, 09:23

Zen

Natürlich hatte sie recht. Als großer Bruder machte ich mir Sorgen, egal wie viel Zeit verging, egal wie alt und reif und stark Ryu inzwischen war. Er und Cael kümmerten sich bestimmt gut umeinander, aber etwas Unterstützung von unserer Seite würde sie hoffentlich erreichen. Mehr als beten, konnte ich leider nicht für sie tun.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich Willows Hand, die sich um ihre Kette schloss. Das hatte sie schon mal gemacht. In meinem Arbeitszimmer im Waisenhaus. Es sah aus, als hätte sie jemand Wichtiges verloren. Ich hatte das große Bedürfnis sie danach zu fragen und sie tröstend zu umarmen, doch hielt mich zurück, weil ich keine unsichtbare Grenze überschreiten wollte. Außerdem waren wir fast da. Ich konnte bereits den süßlichen Duft der rosafarbenen Blüten riechen und unter unseren Füßen färbte sich der sandfarbene Pfad aschgrau. Gleichzeitig wurde es deutlich wärmer, da schmale Lavaströme sich durch das Gestein schlängelten und schließlich über die Klippen ins Meer flossen. Ein atemberaubender Anblick, egal wie oft ich hier stand. >Beeindruckend, oder?<

Kersia

In der Arena erwarteten uns bereits die Magi, die an den Prüfungen mitwirkten und heute nochmal testen wollten, ob alles nach ihrer Vorstellung klappte. Ich blieb abseits des Geschehens, um sie aufmerksam zu beobachten und wartete nebenbei auf das Erscheinen der Musikertruppe. Da ich eine große Freundin des Theaters war, hatte ich enge Kontakte zu den Kunstschaffenden dort geknüpft und freute mich, dass sie ebenfalls teilnehmen wollten. Für Agoma würden sie selbstverständlich nichts Neues komponieren, sondern stattdessen auf klassische Quellenmusik zurückgreifen. König Thales hatte immerzu großen Wert auf Unterhaltung und Musik gelegt, deshalb erschien es mir richtig das Theater mit einzubinden. Auf diese Weise würde das Volk bestimmt in guter Stimmung sein und bei den Prüfungen mitfiebern.
Ob es dem Prinzen gefiel oder nicht, ich hatte außerordentlich gute Arbeit geleistet die Tradition der Quellen zu bewahren und viele der Aufgaben diesem Königreich anzupassen. Wenn er trotzdem etwas zum Bemängeln fand, würde ich ihn einfach ertränken.
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29.08.2023, 19:20

Jahwe

Zufrieden glitt mein Blick durch den Raum. Es gab immer noch genügend freie Fläche für Stehen und Tanzen. Durch die Kissen vermittelte der Saal eine entspannte Atmosphäre und später würden wir die Tafel mit Leckereien bedecken. Jetzt war es Zeit für das Training mit Nalu. Das durfte ich natürlich nicht vernachlässigen, besonders wenn morgen schon die ersten Prüfungen bevorstanden. Da wollten wir die Flächen der Klippen nutzen. Auf einem unebener Boden oder feuchtem Boden zu kämpfen war eine zusätzliche Herausforderung für das Gleichgewicht.

Willow

Der Weg veränderte sich, glitt in einem aschgrau und der Geruch nach leichter Asche kroch in meine Nase. Aber ich nahm auch einen süßlichen Duft von Blumen wahr. Die Luft um uns herum wurde wärmer, denn es schien als würde auch Hitze vom Boden kommen. Ich entdeckte die Lavaströme, statt Wasser, war dort fließendes Feuer. Ich folgte ihre Wege, sie schlängelten sich durch die Gesteine und wie bei einem Wasserfall stürzten sie sich von der Klippe, um sich mit dem Meer zu vereinen. Dampfschwaden bildeten sich zu Wolken und stiegen langsam in die Höhe. "Ein ungewöhnlicher Anblick", stimmte ich Zen zu.


257

29.08.2023, 19:38

Zen

Ich musterte den Baum mit einer Mischung aus Bewunderung und Ehrfurcht. Er begleitete das Volk und besonders die königliche Familie seit Jahrhunderten und hatte Reiche fallen und wiederaufbauen sehen. Immer beständig. Immer einem Wunder nahe. Auch wenn Silias Mann die Dunkelheit in mir gebannt hatte, glaubte ein Teil von mir, dass Sakrazhue mir schon etliche Jahre zuvor Schutz geboten hatte, als ich es am meisten brauchte. Damals als verlorener, hungernder Junge.
Eine sanfte Brise begrüßte uns, als wir den heiligen Baum erreichten und wenige Schritte davor innehielten. Ich ging auf die Knie, das Haupt respektvoll gesenkt und die Hände flach auf dem Boden gebettet. Die Asche unter meinen Fingern war angenehm warm. Dann schloss ich die Augen und begann für all diejenigen zu beten, die mir wichtig waren und denen ich ein erfülltes, gesundes Leben wünschte.

Kersia

Bislang funktionierte alles einwandfrei. Ich lobte die Magi für ihren tollen Einsatz und entlohnte sie für die Mühe, auch wenn sie keine Gegenleistung erwartet hatten. Für all die Arbeit mussten sie aber etwas bekommen. In diesem Moment betrat eine weitere Gruppe die Arena und ich entdeckte einige vertraute Gesichter. Freudestrahlend schloss ich Leda, eine kleinere, ältere Dame, in eine herzliche Umarmung. Sie war die Leiterin des Theaters und eine wundervolle Person. Ihre Kreativität, ihr Schöpfungsgeist, ihr sanftes Gemüt, ich liebte alles an dieser Frau. Schon als Kind hatte ich jede ihrer Aufführungen mehrmals besucht und mich jedes Mal aufs Neue verliebt. Sie besaß diesen Funken Magie, der Geschichten lebendig werden ließ.
>Danke, dass du dich so spontan bereiterklärt hast der Veranstaltung den musikalischen Schliff zu verleihen. Es wird sicher großartig.< schwärmte ich mit funkelnden Augen. Sie lachte leise und tätschelte fast schon mütterlich meinen Rücken, ehe ich mich wieder aufrichtete und sie um einige Köpfe überragte.
>Der Prinzessin des Meeres kann ich keinen Wunsch abschlagen.< sagte sie mit warmer, weicher Stimme. >Die große Neuigkeit hat uns ganz schön überrascht. Niemand wusste von König Thales‘ Familienverhältnissen, aber er wird seine Gründe gehabt haben. Wir sind sehr gespannt auf den Prinzen.<
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29.08.2023, 20:33

Jahwe

Schweiß benetzte meine Haut, das mittlerweile von meinem Oberteil befreit wurde. Mein Brustkorb hob und senkte sich schwer. Ich spürte die Meerbrise in meinem Nacken, da ich das Haar hochgebunden hatte. Nalu atmete ebenso laut. Unsere Schwerter waren immer noch miteinander gekreuzt. Niemand hatte gewonnen. Niemand hatte verloren. Aber ich würde gewinnen. Wie ich es schon einmal getan hatte. Mit einem kleinen Aufschrei preschte ich hervor, ließ mein Schwert an Seinem entlang gleiten und wie in einem Tanz drehte sich mich mein Körper halb. Ich nahm die Energie dieses Schwunges. Spürte wie meine Muskeln sich mehr dehnten. Als Nalu konterte, war ich schon im nächsten Moment in die Hocke und stieß mit dem Knauf im Unterleib.

Willow

Der heilige Baum thronte sich vor uns und ich spürte die uralte Magie in ihm ruhen. Spürte die Geister der Drachen, die ihm eine Seele gaben. Leben. Macht. Erinnerungen. All das pulsierte in seine Wurzeln, in seinem Stamm und in seiner Krone. Sein Flüstern war laut, ließ es mich deutlich fühlen. Ich ging auf die Knien, legte meine Hände vor Brusthöhe aneinander und senkte leicht den Kopf. Meine Augen schlossen sich. Höre mich, heiliger Baum, geboren aus Drachenblut. Ich bitte dich um Schutz für ihre Seele, wenn sie als neues Leben in die Welt zurückkehrt.


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29.08.2023, 21:38

Zen

Nachdem ich mein Gebet gesprochen hatte, öffnete ich wieder die Augen und setzte mich aufrecht. Neben mir sah ich Willow ebenfalls beten. In dieser Umgebung wirkte sie wie eine mystische Erscheinung, umgeben von der grauen Asche und den rotgoldenen Lavaströmen. Ich ertappte mich beim Starren und schaute wieder weg zurück zu Sakrazhue. Hier fühlte ich mich immer willkommen. Gut aufgehoben und erhört. Ich war mir sicher, dass meine Gebete irgendetwas bewirkten.
Um Willow nicht zu stören, schwieg ich weiter und erhob mich langsam. Dabei wischte ich die Asche von meiner Kleidung fort. Die rosafarbenen Blüten des Baumes wiegten sich sanft im Wind und das Zischen der Lavaströme, wenn sie ins Meer flossen, war bis hier oben zu hören.

Kersia

Natürlich war die Neugier groß und sie wollten mehr über den Thronfolger erfahren, doch ich hielt mich mit ausführlichen Beschreibungen zurück. Sie sollten sich selbst ein Bild von ihm machen. Wenn ich ihnen erzählte, dass er ein nerviger Besserwisser war, der mich mehr ärgerte als unterhielt, wären sie nicht mehr vorurteilsfrei. Das Volk der Quellen war durchaus in der Lage selbst zu entscheiden, wer es wert war auf dem Thron zu sitzen. Man hatte zwar erwartet, dass ich den Platz meiner Mutter einnehmen würde, weshalb mich diese rasche Veränderung mit gemischten Gefühlen zurückließ, aber es tat gut zu hören, dass sie dem Meeresvolk treu bleiben würden.
Leda besaß zudem eine sehr gute Charakterkenntnis, deshalb besänftigte sie mein stürmisches Gemüt, während die anderen aus der Gruppe ihre Instrumente aufbauten. >Es ist eine große Veränderung, die unser aller Zukunft beeinflusst. Ich kenne nicht die Details, aber ich kenne deine Mutter. Ich kenne dich. Ich kenne viele andere Antlantianer. Unsere Völker pflegen eine gesunde Beziehung und das wird sich nicht ändern, wenn beide auch weiterhin respektvoll und freundlich miteinander umgehen.<
Ich verkniff mir die Frage, was passieren würde, wenn sich beide nicht leiden konnten, denn das konnte ich mir auch selbst beantworten. Trotzdem verstand ich, worauf Leda hinauswollte und ich würde es mir durch den Kopf gehen lassen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

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30.08.2023, 16:43

Jahwe

Ich erwischte Nalu und ein triumphierendes Lächeln malte sich auf meine Lippen. Mein Blut rauschte warm und euphorisch durch meine Ader, das Schwert summte und die Magie in mir pulsierte. In solchen Momente fühlte ich mich beinahe unbesiegbar, auch wenn ich wusste, dass dieses trügerisches Gefühl gefährlich werden konnte. Aber ich konnte mich gut einschätzen und meinen Übermut notfalls bremsen, sollte die Situation sich zuspitzen. Ich hatte lange genug trainiert, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Seit ich gehen konnte, hatte Nalu mir jeden Tag das Kämpfen und das Verteidigen beigebracht. Aber auch die mentale Kraft.

Willow

Ich öffnete meine Augen, als ich hörte wie Zen sich erhob und mein Kopf neigte sich leicht zur Seite. In dieser Umgebung wirkte er wie eine helle Erscheinung, beinahe feenhaft und seine Augen funkelten in einem intensiveren Rot. Ich erinnerte mich was ein Mann am Hafen zu einer Frau gesagt hat, die ihm gefallen hat. Es war interessant wie viele Bezeichnungen für anziehend oder schön in der Menschenwelt gab. Die jetzt aufgeschnappte Bezeichnung kannte ich bisher nicht und scheinbar war sie hier in Ingluae üblich. "Du bist heiß", sagte ich zu Zen und erhob mich, um ebenfalls auf das Meer hinauszublicken.