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07.09.2023, 12:19

Zen

Nachts zu naschen gehörte zu den erfreulichen Sünden. Vor allem, wenn es mit Schokolade zu tun hatte. Ich seufzte genüsslich nach dem ersten Bissen und sah zum groß angelegten Teich, der das Mondlicht reflektierte. Willows Bitte kam zunächst überraschend, doch ihre Begründung machte Sinn. Selbst wenn über zwanzig Jahre seit Thales‘ Ermordung vergangen waren, gab es immer noch Menschen, die Dunkelheit in sich trugen und es andere spüren ließen. Willow war das beste Beispiel dafür. Ich musste nur an diesen angriffslustigen Mann denken, der sie zweimal bedroht hatte. Bestimmt hatte man ihn längst gefasst. Morgen würde ich mich danach erkundigen und es ihr sagen, damit sie wusste, dass niemand nach einer unrechten Tat ungeschoren davonkam.
Dann wechselte sie das Thema und mein Herz setzte einen Schlag aus. Ihr eine Nacht zu schenken, hatte eindeutig zweideutig geklungen, aber sie sprach weiter und das wilde Herzklopfen ließ ein wenig nach. Sie meinte normales Schlafen. Keine intime Zweisamkeit. Trotzdem spürte ich Wärme in meinem Gesicht und in den Ohren. >Das können wir gerne tun. Es ist eine Weile her, dass ich unter freiem Nachthimmel geschlafen habe.< willigte ich lächelnd ein und schluckte den letzten Bissen herunter. >Ich müsste mich nur kurz umziehen. Diese formelle Kleidung ist ungemütlich zum Schlafen.<

Kersia

In meinem Zimmer angekommen, zog ich erst mein Kleid aus und hängte es an die Wand. Vielleicht gab es in Zukunft eine tolle Gelegenheit es wieder anzuziehen. Wäre sonst zu schade es links liegen zu lassen. In Gedanken an den großen Tag morgen schwamm ich auf mein Bett zu, legte mich seitlich hin und rollte mich zusammen. Für gewöhnlich würde ich noch mein Haar kämmen, es pflegen, meine Ruhe finden, doch irgendwie war ich ziemlich müde geworden. Womöglich zu viel nachgedacht, zu viel gefühlt.
Ich stieß ein leises Seufzen aus und schloss die Augen. Dachte an die Bibliothek, an das Versteck, das Meerwasser in der Wanne und an Regenbögen bei sternenklarer Nacht.
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07.09.2023, 13:45

Willow


Ich sah Zen wieder an, spürte die Wärme in meinem Bauch und nickte stumm, weil ich nicht wusste wie ich diesen Dank ausdrücken sollte. "Ich werde mich auch umziehen, der Stoff ist fein. Ich will nicht, dass es knitterig und schmutzig wird", murmelte ich und fuhr mit dem Finger über die luftige Hose. Um dieses Geschenk wollte ich mich gut kümmern. Als Zen hineinging, zog ich mich um und legte die neue Kleidungsstücke vorsichtig zusammen. Dann kamen sie in einem pflanzlichen Regal. Das Moos auf dem Boden ließ ich ein wenig dichter wachsen, damit es noch weicher wurde.


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07.09.2023, 14:25

Zen

In meinem Schlafzimmer tauschte ich Hemd und Hose gegen bequeme Schlafsachen, dann erfrischte ich mich kurz im Bad, band mein Haar zusammen und schnappte mir im Gehen noch eine große Decke. Im Gegensatz zu Willow war ich mir sicher, dass ich an der frischen Nachtluft frieren würde. Mehr als die Decke brauchte ich nicht.
Als ich zum Pavillon zurückkehrte, sah ich, dass Willow ihren Schlafplatz erweitert hatte, sodass wir beide auf dem moosbewachsenen Boden Platz fanden. Für mich fühlte es sich jetzt schon wie eine völlig neue Erfahrung an. >Gibt es eine Seite, die du bevorzugst oder ist es dir egal, wo ich liege?< fragte ich sie mit Blick auf das „Bett“, das wir gleich teilen würden. Auch wenn feststand, dass das nichts weiter als eine Übernachtung unter Freunden, oder in ihrem Sprachgebrauch Stammesmitgliedern, war, reichte die Vorstellung ihres Körpers neben meinem, dass mir wieder warm wurde. Ich mochte der zurückhaltende Typ sein, aber ich war auch nur… ein Mann. Ich wollte ihr nur ihren Wunsch erfüllen und würde schon noch Ruhe in meinen Gedanken finden.
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07.09.2023, 16:35

Willow

Zen kehrte wie ein Mondgeist zurück, seine Schritte waren bisher nie laut gewesen. Aber seine Präsenz war deutlich zu spüren. "Es ist mir egal", antwortete ich ihm. Ich hatte überall und nirgendwo geschlafen. Und es gab viele Nächte, wo ich nicht geschlafen hatte. Ich legte mich auf dem weichen Moos, schob ein Arm unter meinem Kopf und wartete auf ihn. Ein bisschen Mondlicht schien in das Pavillon hinein und ich konnte die Zen-Blumen vor der Terrasse sehen.


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07.09.2023, 17:30

Zen

Ich legte mich neben sie, so, dass ein halber Mensch zwischen uns passte und staunte nicht schlecht über die Beschaffenheit vom Moos. Es war ganz weich. Es duftete nach wilder Natur. Die Decke breitete ich bis auf Schulterhöhe aus und dann drehte ich mich auf die Seite, sah Willow mit einem kleinen Lächeln an. >Ich habe die größere Decke mitgenommen. Ich weiß, dass du nicht frierst, aber solltest du darunter schlüpfen wollen, fühl dich frei. Sie reicht für uns beide.< bot ich ihr an. Nur weil man sich jahrelang an gewisse Umstände gewöhnt hatte, bedeutete es nicht, dass man sich nicht umstellen und mehr Komfort genießen konnte. In diesem neuen Zuhause sollte sie sich so wohl wie nur möglich fühlen.
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07.09.2023, 18:25

Willow

Unsere Augen begegneten sich und ich kam seiner Einladung nach. Die Decke hatte bereits seine Wärme angenommen und sein Duft haftete an ihr. In meinem ganzen Körper wurde es ganz warm. Vom Kopf bis zu den Zehen. Ich zog die Decke bis an meine Nasenspitze, atmete tief den Duft ein. So fühlte sich also Zuhause an. Nach Morgentau, warmen Schokoladenkuchen und Mondlicht. Nach Zen. Ich rückte ihm ein wenig näher bis unser Atem sich berührten. Ich sah in seine Augen. "Aus der Ferne sehen sie wie funkelnde Rubine aus, doch aus der Nähe wie roter Mohn. Das passt zu deinem Wesen. Es bedeutet Liebe und dein Herz ist groß. Es bedeutet auch Frieden und bei dir findet man die Ruhe." Mit diesen Worten schloss ich meine Augen.


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07.09.2023, 19:23

Zen

Anscheinend war mein Angebot verlockend genug, dass sie näher zu mir rutschte, sodass ich ihren warmen Atem auf mir spüren konnte. Eigentlich war das viel zu nah für freundschaftliche Verhältnisse, doch mit Willow war vieles anders. Genau wie ihre Offenheit. Wie sie ihre Gefühle direkt auf der Zunge trug und sich nicht damit zurückhielt sie laut auszusprechen. Egal, wie viel Bedeutung mitschwang. Hauptsache, sie sprach ihre Wahrheit aus und schaffte es damit mich wieder tief zu bewegen. Ihre Worte ließen mich alles andere als kalt. Sie waren schön und fühlten sich gut an. Ich schluckte schwer, überwand mich und berührte ihre Stirn mit meiner. Dann flüsterte ich: >Der Mond wacht über dich.<
Den Brauch hatte ich nicht vergessen. So wünschten sich Vertraute eine gute Nacht. Ich lehnte mich wieder zurück, atmete leise aus und schloss ebenfalls die Augen. Heute war ein guter Tag gewesen.
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07.09.2023, 20:08

Jahwe

Ich schlug meine Augen nach einem verwirrender Traum auf und lauschte ein paar Herzschläge. Kein Anfall und erleichtert stieß ich den Atem aus. Das war ein gutes Zeichen. Besonders für den heutigen Tag. Schlagartig wurde ich hellwach und Energie rauschte durch meine Adern, als ich aus dem Bett sprang. Heute war der erste Prüfungstag. Das Volk würde mich sehen und ich war meinem Ziel nah. Ich griff nach meinen grau-roten Kleidungsstücke, die ich auch am Tag der Besprechung getragen hatte. In ihnen konnte ich mich gut bewegen und strahlte das Selbstbewusstsein eines Prinzen aus. Ich ging in dem Badebereich. Ich würde mir ein langes Bad am Morgen gönnen bis meine Muskeln weich wurden.

Willow

Als ich noch seine Worte hörte und sein Stirn spürte, erschien ein kleines Lächeln auf meine Lippen. In dieser Nacht fühlte ich mich zum ersten Mal geborgen und schlief so tief, dass mich nicht mal eine Hummel in meinem Ohr mich wecken konnte. Bei Zen war es nicht schwer sich sicher zu fühlen.
Die ersten Töne der Vögel weckte mich am frühen Morgen und ein wenig schlafbenommen öffnete ich die Augen. Mir war wohlig warm, nicht nur mein Körper fühlte sich ausgeruht, sondern auch mein Innerste. Zens schlafendes Gesicht war nah und sein Morgentauduft hüllte mich ein. Er war die ganze Nacht geblieben. Und er war auch am Morgen da. Ich wollte sein Gesicht berühren. Er sah schön aus im Morgenlicht.


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07.09.2023, 20:45

Zen

Anders als in meinem Zimmer herrschte reger Betrieb im Garten. Das Zwitschern der Vögel war lauter als sonst. Bienen summten irgendwo in der Nähe. Vage hörte ich das leise Plätschern im Teich. Die morgendliche Brise brachte die Blätterdächer zum Rascheln. Es war ein paradiesischer Morgen. Am liebsten hätte ich die Decke über mein Gesicht gezogen, um ein wenig länger zu schlafen, aber mich erwarteten Pflichten, die ich nicht vernachlässigen durfte.
Als sich das erste Gähnen anbahnte, drehte ich mich auf den Rücken und streckte mich genüsslich. Dann öffnete ich blinzelnd die Augen, entdeckte Ranken, viel Grün und Muscheln, die in Ketten hingen. Stimmt. Der Pavillon. Ich hatte draußen geschlafen. Zusammen mit Willow. Ich sah zur Seite und erblickte ihr waches Gesicht. Es hatte etwas Intimes neben ihr aufzuwachen und in das Gold sowie Blau ihrer Augen zu versinken. Sie war wirklich schön. >Guten Morgen.< wünschte ich ihr mit einem verschlafenen Lächeln.

Kersia

Ich musste während meines Schlafes die Oberseite der übergroßen Muschel, in der ich lag, zugeklappt haben, denn als ich die Augen öffnete, begegnete mir Dunkelheit. Mit einem leichten Stups gegen die Schale, öffnete sie sich langsam und das angenehme Licht des Tages begrüßte mich. Es war der Magie der Meeresbewohner zu verdanken, dass wir hier unten überhaupt Licht besaßen, denn in der Regel drang kein Sonnenlicht in die tiefen Gewässer des Meeres. Sonst wären wir alle Tiefsee-Meerjungfrauen wie meine beste Freundin Geia, der es möglich war Teile ihres Körpers in den verschiedensten Farben erstrahlen zu lassen. Diese Fähigkeit diente nicht nur zur Orientierung, sondern auch um verirrte Beute anzulocken.
Ein seltsamer Gedankengang für den heutigen Tag, aber immerhin funktionierte mein Kopf einwandfrei. Es gab viel zu tun.
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07.09.2023, 21:17

Jahwe

Ich tauchte in das warme Wasser ein und ließ mich von dem duftender Schaum einhüllen. Meine Arme waren am steinigen Beckenrand ausgebreitet und ich genoss den Morgen für mich alleine zu haben. Naher würde ich mir ein gutes Frühstück gönnen. Ich wollte heute nichts dem Zufall überlassen, deswegen sollte mein Körper alles Gutes bekommen, um für naher voller Kraft zu sein. Ich dachte an das Fest zurück und ein zufriedenes Gefühl machte in mir breit. Es war wirklich bei den Gäste gut angekommen und ich glaubte ich war auf dem richtigen Weg.

Willow

Ich beobachtete, wie Zen langsam seine Augen öffnete und sich dabei auf dem Rücken drehte. Sein Haar wirkte von dem Schlaf zerzaust. Unsere Blicke begegneten sich. "Die Sonne grüßt dich", erwiderte ich und sein Lächeln wirkte, als würde es auch erst aufwachen. Das erstes Lächeln für ihn an diesem Tag. Ich hob meine Hand und mit den Finger fuhr ich die Linie seines Morgenlächelns nach. Seine Lippen waren weich wie der Moos unter meinem Finger. Meine Hand zog sich wieder zurück und ich betrachtete weiter aufmerksam sein Gesicht, folgte mit den Augen die Konturen.


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07.09.2023, 21:52

Zen

Plötzlich lag ihr Finger an meinen Lippen und ich hielt unwillkürlich die Luft an. Sie fuhr die Form nach, als wäre es das Normalste der Welt, während mir gefühlt alles Blut ins Gesicht und in den Unterleib schoss. Diese Geste war sowas von nicht unschuldig. Jedenfalls nicht für mich. Meine Lippen prickelten. Ich setzte mich ruckartig auf, fasste mir an den Nacken und räusperte mich. >Ist heute schon Vollmond? Weil das gerade...< Ich wagte einen vorsichtigen Blick in ihre Richtung. >... und wie du mich ansiehst...< Verlegen sah ich wieder weg und schluckte trocken. >... das bringt mich durcheinander. Ich weiß nicht, ob das deine Art ist Nähe zu suchen oder ob... naja... dein Interesse wo anders liegt.<
Kaum waren diese Worte ausgesprochen, wollte ich sie am liebsten wieder zurückstopfen. Das war doch keine Unterhaltung, die man früh morgens führte. Bestimmt hielt sie meine Reaktion für übertrieben und dachte sicherlich daran, dass ich ein seltsamer Mann war. Unerfahren und unsicher.

Kersia

Den Morgen startete ich mit einem leckeren Frühstück in meinem Zimmer, gefolgt von einer Kur für meine Haare, einer Pflegebehandlung für den Rest meines Körpers und der Auswahl des Schmucks, den ich später tragen würde. Sowohl mein Kleid als auch das meiner Mutter würde in der Arena auf uns warten, da es sich um Stoffe handelte, die im salzigen Meer schnell kaputtgehen würden. Ich hatte mich gegen das Exemplar von vor ein paar Tagen entschieden, denn es erinnerte mich unweigerlich an den Streit mit Prinz Jahwe und dem Vorfall mit der Schlange. Schlechte Stimmung am Leib, nein danke, ohne mich. Heute musste alles nach Plan laufen.
Summend packte ich einige Sachen in meinen magischen Beutel und verließ daraufhin das Zimmer, wo mich eine gutgelaunte Geia erwartete. Sie konnte bestimmt kaum an sich halten, platzte vor Neugier, weil sie alles über die gestrige Feier wissen wollte. Tja, da würde sie sich noch gedulden müssen.
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07.09.2023, 22:48

Jahwe

Nach dem ausgiebigen Bad führte mein Weg in die Küche, wo es bereits köstlich duftete. Ich sah den voll gedeckten Tisch. "Du bist einfach der Beste", war mein Gruß an Nalu und ich setzte mich an dem Tisch. "Naja, irgendwas muss du Vernünftiges im Magen bekommen. Besonders am heutigen Tag. In der Küche bist du hilfslos wie ein frisch geborenes Baby", antwortete er trocken und nahm ebenfalls Platz. Ich dachte an die verbrannten Kartoffeln. Ja, in der Küche besaß ich absolut kein Talent. "Sobald ich König bin, werde ich Personal einstellen und du kannst endlich deine Freiheit genießen", sagte ich. Nalu musterte mich ernst: "Du bist keine Arbeit. Ich bleibe dein Wächter." Darauf erwiderte ich nichts, aber ich war über diese Antwort sehr froh.

Willow

Ruckartig setzte Zen sich auf und auch ich richtete mich sitzend auf. Sein Gesicht war rot wie eine gereifte Erdbeere und seine Bewegungen wirkten nervös."Ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst", antwortete ich ihm: "Ich berühre dich gerne. Deine Nähe fühlt sich gut an. Das hier war kein Versuch dich in meinem Schoß zu locken, auch wenn ich nichts dagegen hätte. Aber ich habe dir mein Wort gegeben deine Grenzen zu respektieren. Ich werde dich nicht mehr berühren. Ich werde euren menschlichen Stammregeln lernen, damit ich weiter in deinem Stamm bleiben kann. In der Natur habe ich nur nach meinen Instinkten gelebt. Der Vollmond ist in der zweite Nacht."


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08.09.2023, 11:12

Zen

…auch wenn ich nichts dagegen hätte. Mein Kopf spielte diesen Nebensatz wie ein Echo mehrmals ab und sofort tauchten Bilder vor meinem inneren Auge auf, wie wir hier eng umschlungen lagen und das… das machte es nicht besser. Ich musste noch einiges über Willow lernen, ein paar Tage reichten nicht, aber ich hatte mittlerweile festgestellt, dass sie eine ganz andere Beziehung zu körperlicher Nähe pflegte. Sie erinnerte mich ein wenig an Kersia. Wenn Kersia in lockerer, berauschter Stimmung war, schmiegte sie sich an alles, was körperliche Wärme besaß und verteilte Küsschen wie Liebesbriefe. Willow hatte sich an mich gewöhnt. Sie hatte ein Zuhause gefunden, jemanden, der sie akzeptierte und das brachte sie anscheinend in ähnliche Stimmung.
Ich atmete tief aus und rieb mir den glühenden Nacken. >Tatsache ist, dass wir beide noch voneinander lernen müssen. Du hast wirklich nichts falsch gemacht. Ich bin nicht allergisch gegen Berührungen oder Nähe, es ist mehr die Absicht dahinter.< Mein Blick wanderte zurück zu ihr. >Wenn du mich berührst, weil du dir eine gemeinsame Nacht erhoffst, dann sag es mir direkt. Mag sein, dass mich das aus dem Konzept bringt, aber ich will wissen, wohin das führt. Das ist eine Sicherheit, die ich… die ich brauche.<

Kersia

Obwohl mich Geia mit Fragen löcherte, blieb mein Mund verschlossen. Manchmal fand ich es schön und gleichermaßen unterhaltsam mal diejenige zu sein, die besser informiert war als sie. Außerdem wollte ich ihr nicht noch mehr Gründe geben mich aufzuziehen. Das wusste sie. Ich schenkte ihr ein selbstgefälliges Grinsen, als die Wächter vor dem Thronsaal die hohen, perlmuttfarbenen Türen öffneten und uns Einlass gewährten.
Meine Mutter besprach sich gerade mit ihren loyalen Beratern, darunter Meermann Linos, der mir bei der Vorbereitung Agomas geholfen hatte. Sie sahen auf, als sie mich bemerkten, grüßten mich höflich und wandten sich wieder an die Königin.
Den Gesprächsfetzen zufolge sprachen sie über die Sicherheitsvorkehrungen in Atlantia, während unserer Abwesenheit. Da es sich hierbei um eine größere Veranstaltung handelte und nicht nur um eine vergleichsweise kurze Besprechung musste dafür gesorgt werden, dass niemand dumm genug war einen Angriff zu starten. Wie die Königreiche Tiburak oder Akkaar.
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08.09.2023, 12:53

Jahwe

"Wie fühlst du dich?", fragte mich Nalu, nachdem er mir Kaffee gekocht hatte. Ich trank die schwarze Flüssigkeit pur und merkte wie sie meine Sinnen belebte. "Als wäre heute alles möglich und ich schaffe das Unmögliche", antwortete ich mit einem schiefem Lächeln. "Das ist gut, aber überschätze nicht dieses Gefühl. Handle auch mit dem Kopf", mahnte mich der Ältere und ich verdrehte die Augen, weil er wieder sein Meisterstimme raushingen ließ, als wäre ich immer noch sein Schüler. "Du machst dir zu viele Sorgen", bemerkte ich. "Ich weiß, dass du den Tag meistern wirst. Ich möchte nur nicht, dass du enttäuscht wirst. Besonders wenn die eigene Erwartungen größer sind, als die der Anderen", erwiderte er.

Willow

Sein Nacken wirkte gerötet, als seine Hand dorthin wanderte und das Haare zur Seite fiel. Sein Gesicht erinnerte mich immer noch an die Farbe der Erdbeere und das macht mein Herz seltsam weich. Ich dachte über seine Worte nach, um ihre Bedeutung zu verstehen. "Dann lernen wir voreinander und haben unsere eigene Stammregeln. Es sind meistens nur die Vollmondnächte, wo mein Körper auf einem anderen Körper hungrig wird und der Hunger zu groß wird, um ihn zu verdrängen. Diese namenlose Nächte sind die Einzigen, wo ich sowas wie Nähe haben kann. Wo ich einen Moment vergessen kann und irgendwas fühle. Ich bin jetzt nicht hungrig auf dich und für mich wärest du dann keine namenlose Nacht, weil du mein Vertrauter bist und ich dein Duft nicht nur gut riechen kann, ich finde dich auch schön. Du bist wie der warme Schokoladenkuchen, aber ich werde dich nicht essen. Es reicht mir, dass ich dich einfach nur berühren darf. Diese Art von Nähe ist neu und du muss mir sagen, welche Berührungen zu viel sind", erklärte ich und neigte mein Kopf zur Seite: "Ich kann auch in der Vollmondnacht woanders sein, wenn mein Körper zu hungrig wird. Ich werde nichts tun, was du nicht willst." Für mich war es in Ordnung, wenn Zen nichts Körperliches von mir wollte und ihm solche Dingen nicht behagte, die Vertrautheit und das Stammgefühl war viel kostbarer.


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08.09.2023, 14:28

Zen

Ihre Worte halfen mir etwas Klarheit in meinem Kopf zu schaffen. Ich ließ die Hand sinken, dachte über ihre Worte nach und musste kurz lächeln, als sie mich mit einem Schokoladenkuchen verglich. Ein süßes Kompliment. Ich fand es gut, dass wir offen miteinander reden konnten, denn Missverständnisse waren viel zu schade. Genau wie aus Wut Dinge zu sagen, die man eigentlich anders meinte.
Ich streckte meine Hand nach der ihren aus und drückte sie sanft. >Natürlich kannst du hierbleiben. Ich fühle mich wohler damit, wenn ich weiß, dass du hier bist und nicht mit irgendeinem anderen Menschen, der dich nicht schätzt.< Es sei denn sie brauchte wirklich die intime Nähe, dann würde ich mich auf keinen Fall einmischen. Ich wollte nur sichergehen, dass sie nicht wieder an Leute geriet, die sie ausnutzten.
>Und danke… für dein Verständnis.< fügte ich lächelnd hinzu. >Ich bin froh dich getroffen zu haben, Willow.<

Kersia

Ich wartete geduldig, bis das Gespräch beendet war und sah den Beratern hinterher, die nacheinander den Saal verließen. Dann schwamm ich auf meine Mutter zu und gab ihr zur Begrüßung einen Wangenkuss. >Wann brechen wir auf?< fragte ich mit Vorfreude in der Stimme. Ein Ereignis wie Agoma war endlich etwas, das die sonst einigermaßen öde Routine durchbrach und ich wollte erleben, wie das Volk sich versammelte, die Arena füllte und sie belebte.
>Ich muss noch mit Ardan und Jadis reden, dann können wir los.<
>Werden sie auch kommen?< Ich hatte vergessen die Zwillinge zu fragen, wer aus der Familie anwesend sein würde. Von Zen wusste ich, dass er es zumindest an einem der beiden Tage schaffen wollte zu kommen. Bestimmt in Begleitung seiner Noch-nicht-Freundin.
Meine Mutter neigte nachdenklich den Kopf. >Die beiden schaffen es leider nicht, aber ich glaube Elora und Cue werden dabei sein.<
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08.09.2023, 16:44

Jahwe

Ich war gekräftigt, hatte einen schönen Bad genehmigt und trug einer meiner Lieblingskleidung. Ich war jetzt für den Tag bereit und es dauerte noch etwas bis die Prüfungen begannen. Wie sollte ich bis dahin es aushalten? Ich könnte natürlich jetzt schon ins Zentrum, um herauszufinden wie die Stimmung unter den Menschen war. Jedoch musste ich an die goldene Maske denken. Sie würden eine solche Situation ausnutzen und kannten mein Gesicht. Ich fragte mich, wann sie zuschlagen würde. Es würde mich nicht wundern, wenn sie versuchten meine Prüfungen zu manipulieren. Deswegen würde Nalu die Tribünen unauffällig patrouillieren, während ich in der Arena mich um den Rest kümmerte.

Willow

Seine Hand war warm und seine Worte noch wärmer. Ich lehnte mein Kopf an seiner Schulter: "Das Schicksal hat mich zu dir geführt." Es war immer noch ungewohnt, dass es jetzt Jemand gab, der auf mich aufpassen wollte. Ich brauchte diesen Schutz nicht, aber es fühlte sich gut an einer Person nicht gleichgültig zu sein. Mein Baumarm kitzelte leicht und als ich hinunterblickte, sah ich die Blumen aufblühen. Zens Berührung. Unsere Hände. Mein Kopf an seiner Schulter. Seine Aura war wie das Sonnenlicht nach dem die Blumen sich reckten.


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08.09.2023, 16:59

Zen

Ich genoss die Zweisamkeit und Willows unaufdringliche Nähe. Ein bisschen Herzklopfen war zwar dabei, aber das machte den Moment wertvoller. Entspannt ließ ich den Blick umherschweifen, sah zu, wie die Bienen die Wildblumen bestäubten und mich unweigerlich an meine eigenen Aufgaben erinnerten.
>Möchtest du mit mir frühstücken? Ich kann schnell etwas zubereiten und dann muss ich mich auch schon in die Arbeit stürzen.< Den Großteil würde ich aus meinem Arbeitszimmer erledigen, aber ich würde nachher noch meiner Mutter einen Besuch abstatten, da sie mich gestern darum gebeten hatte. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie neben geschäftlichen Themen auch meine aktuelle Lebenssituation in Erfahrung bringen wollte. Wie Mütter eben waren…

Kersia

Ich ließ meine Mutter in Ruhe den Rest ihrer morgendlichen Aufgaben erledigen und zog mich zusammen mit Geia zurück, der ich nach und nach von den Ereignissen des Abends erzählte. Ein paar Details behielt ich allerdings für mich. Wie meinen sentimentalen Moment in der Bibliothek oder meine aktuelle, unentschlossene Haltung Prinz Jahwe gegenüber. So oder so würde ich mich hauptsächlich auf die korrekte Ausführung der Prüfungen konzentrieren. Heute standen die ersten vier an, morgen die restlichen vier.
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08.09.2023, 19:39

Jahwe

Auf etwas Warten war nicht unbedingt meine Stärke, schon gar nicht wenn ich mich beweisen wollte. Ich zog mich in die Bibliothek zurück und suchte dort Zerstreuung. Dabei nahm ich einen Hauch von Spuren war. Die Aura gehörte Prinzessin Kersia. Anscheinend war sie gestern Abend hierher verschwunden. Neugierig folgte ich ihrer Spur, wollte wissen welche Bücher sie interessiert hatte. Doch ich blieb vor einer Wand stehen, die sich in einer Nische verbarg. Landschaftsgemälden waren darauf tapeziert und sie hatte das Bild mit dem Meer aus Wiesenblumen berührt. Leicht neigte ich den Kopf zur Seite, während ich es nachdenklich betrachtete.

Willow

Meine Ohren zuckten und ich spürte die Leere in meinem Magen. "Frühstück klingt gut", antwortete ich und richtete mich reckend auf. Es hatte mir gefallen mit ihn auf diese Weise den Morgen zu beginnen. Einfach sitzen und die Natur lauschen, wie sie aufwachte. "Wenn du etwas von dem Garten brauchst, muss du es mir nur sagen", meinte ich zu Zen, als wir uns auf dem Weg zum Haus machten. Hoku kam angelaufen und begrüßte uns gurrend. Ich nahm ihn auf die Schulter, wo er zufrieden sich gemütlich machte.


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08.09.2023, 22:24

Zen

Ich runzelte nachdenklich die Stirn und faltete die Decke zusammen, bevor wir dann in die Küche gingen. >Bislang habe ich alles da, was ich brauche, aber ich melde mich, wenn etwas fehlt. Du kannst wirklich alles wachsen lassen, was in der Natur vorkommt?< Für mich war das nach wie vor eine einzigartige Gabe, von der ich nie etwas gelesen hatte. Sie war die erste Person, die dazu in der Lage war. Ich konnte leider nachvollziehen, wieso man sie dafür ausgenutzt hatte. Wenn man es schlau regelte, konnte man viel Gewinn damit machen, aber es war ein unwürdiger, boshafter Akt. Deshalb war es gut, dass sie das nicht mehr durchmachen musste.

Kersia

Für meinen Geschmack dauerte es zu lange, bis wir endlich aufbrechen konnten, aber sobald wir uns alle vor dem Palast versammelten und wie gestern Abend auf unsere Gefährten aufstiegen, fühlte ich die Aufregung in meinem Bauch kribbeln.
Der Weg bis zum Strandabschnitt, in dem wir versteckt vor aller Augen anlegen würden, könnte nicht kurz genug sein. Ich warf einen Blick auf meine Mutter, die erhaben auf ihrem Schwertwal saß und ebenfalls in meine Richtung sah. Sie zog fragend eine Braue in die Höhe, ich lächelte sie breit an. Heute ging es zwar nicht um mich, aber ich freute mich trotzdem auf den Tag.
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09.09.2023, 11:52

Jahwe

Das Rätsel, was sie hier gemacht hatte, würde ich an einem anderen Tag lösen. Denn Nalu kam in die Bibliothek, um mir Bescheid zu geben, dass wir aufbrechen mussten. Liora würde hierbleiben, auch wenn es mir schwerfiel. Aber meine Anwesenheit würde genug für Aufregung sorgen und wir wollten nicht, dass man ihr etwas antat. Damit meinte ich nicht das Volk, sondern die goldene Maske oder andere Menschen, die etwas gegen mich haben. Meine Gedanken sind bei dir, dein Herz ist stark und dein Mut groß. Du wirst erfolgreich sein und ich passe solange hier auf. "Danke", ihr Segen bedeutete mir viel. Königin Azuria hatte gestern schon mittgeteilt welchen Weg wir nehmen sollten, damit wir nicht auffielen.

Willow

"Ja und ich kann neue Pflanzen mit Eigenschaften erschaffen. Aber ich kann auch die Energie der Natur nehmen und alles ins Verderben bringen. Es ist Geben und Nehmen", antwortete ich ihm, als wir die Küche erreichten. "Ich wurde in der Vollmondnacht geboren und als weibliche Mondelf bekommt man den Segen der Mondgöttin Luna, weil sie für die Weiblichkeit stehen. Deswegen habe ich viel Macht erhalten", ich rutschte auf dem Hocker: "Und deswegen sehe ich selbst unter den Mondelfen anders aus. Dunkler, mehr Mondmale." Ich deutete auf auf die silbrige Linie in meinem Gesicht: "Dann noch meine Augen. Es gibt keine Elfen mit zwei Augenfarben."