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501

19.09.2023, 17:25

Kersia

Nach und nach füllten sich die Zuschauerreihen und diesmal sah es aus, als wären im Vergleich zu gestern noch mehr Leute gekommen. Aufregung lag in der Luft. Viele steckten ihre Köpfe zusammen und tuschelten, einige Blicke wanderten zur Tribüne, wo wir saßen. Sicherlich lag es an den Hai-Prinzen, dass sich zusätzlich Nervosität in den Mienen mischte. Zwar hatte das Reich Tiburak nie direkt Schaden angerichtet oder die Heißen Quellen unter Druck gesetzt, aber wer sich mit der Meerespolitik auseinandersetzte, kannte die angespannten Verhältnisse. Umso wichtiger war es, dass Mutter und ich entspannt blieben, während wir das Programm durchzogen und Jahwe als nächsten König ankündigten. Mittlerweile hatte ich auch keine Bedenken mehr, dass er auf diesen Platz gehörte.
Als ich den nächsten erfrischenden Schluck nahm, horchte ich in mich hinein und stellte zufrieden fest, dass keine durchtriebene Magie praktiziert wurde. Kai und Hakon prahlten zwar indirekt mit ihrer ausströmenden Macht, aber sie bewegte sich nur um sie herum. Trotzdem traute ich ihnen alles zu. Sobald die Prüfungen begannen und ich mich darauf konzentrieren musste, würde Geia sie besonders gut im Auge behalten. Ihr vertraute ich blind. Sie würde blitzschnell eingreifen.

Zen

Bei Willows gutgemeinter Warnung musste ich schmunzeln. Sie war nicht unberechtigt. Diese Kekse würden Bauchschmerzen verursachen, wenn man zu viel davon aß. Mal sehen, wie viele davon übrigbleiben würden.
Auf dem Weg zum Portal begegnete uns kaum jemand und die Post konnte ich auch ganz schnell abgeben. Da ich wusste, wie unwohl sich Willow während der Portalreise fühlte, war ich derjenige, der später nach ihrer Hand griff und sie sanft drückte. So wie gestern landeten wir an derselben Stelle und mussten den restlichen Weg bis zur Tribüne gehen. Es war wieder sehr viel los, ich konnte es am Stimmengewirr und den vielen Schritten erkennen. Dann wechselte die Stimmung, als wir den abgetrennten Bereich erreichten und ich wusste auch gleich, woran das lag. Die Prinzen des Reiches Tiburak waren bereits anwesend. Besonders die Präsenz von Kai war sehr erdrückend, wenn man ihm zu nahekam. Von ihm ging eine sehr kalte Energie aus, genau wie seine Augen, die an Gletscher erinnerten. Sein Bruder war… naja. Man konnte ihn besser ignorieren.
Kersia drehte sich an ihrem Platz zu uns herum und winkte uns lächelnd zu sich heran. >Nach der Musik geht es gleich los.< informierte sie uns.
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502

19.09.2023, 18:45

Jahwe

"Ich mische mich jetzt unter das Volk und habe dich im Blick", meinte Nalu, als man gedämpft die vielen Stimmen hören konnte. "Pass auf dich auf", erwiderte ich und dann war ich alleine in diesem Raum. Hinter der Tür waren da noch die zwei Wächter, aber mit denen hatte ich kaum zu tun. Ich positionierte mich vor der Tür, die zur Arena ging. Ich band mein Haar neu zusammen, damit es mir nicht im Weg stand und lockerte die Muskulatur in dem Schulterbereich. Ich war bereit.

Willow

Ehe ich nach seiner Hand greifen konnte, als wir uns dem Portal näherten, tat es Zen bereits und ich spürte Wärme in meinem Bauch. Wenig später gingen wir dem selben Weg zu der Tribüne, wie gestern. Diesmal war die Atmosphäre anders, was wohl an den zwei Fremde lagen. Sie trugen verschiedene Gerüche von Meer mit und die eine Gestalt ähnelte auch einem Meerwesen. Ich erinnerte mich gestern an die Unterhaltung und schlussfolgerte, dass die Beiden aus dem Königreich der Haien stammen mussten. Die sich mit der goldene Maske verbündet haben, die wiederum Prinz Jahwe vergiftet haben. Die Kälte, die mehr von der menschliche Gestalt ausging, streifte an mir flüchtig vorbei. In meinem Leben war ich Wesen mit einer kältere Aura begegnet. Zen folgte dem Ruf der Sirene und ich trat an das Gelände. Es waren viele Menschen da.


503

19.09.2023, 19:19

Zen

Ich nahm neben Kersia Platz, die mich breit anlächelte. Sie musste nicht aussprechen, dass sie sich über die Gesellschaft freute. Auf mich konnte sie immer zählen. Ich wusste, wie wichtig dieser Tag war. >Hast du mit Jahwe schon gesprochen?< erkundigte ich mich bei ihr.
Sie schüttelte den Kopf und zuckte mit der Schulter. >Die Vorbereitungen für heute haben viel Zeit gefressen, aber ich gehe davon aus, dass er bereits vor der Tür steht und es kaum abwarten kann sich den Prüfungen zu stellen.< Mir entging ihr distanzierter Tonfall nicht, aber vielleicht bildete ich mir das nur ein. Oder sie war einfach nur angespannt wegen der Anwesenheit der Prinzen. Mein Blick wanderte weiter zum Zuschauerbereich. Es war brechend voll, ein echtes Spektakel.



Kersia

Sobald die letzten Töne verklangen, erhob sich die Königin und hielt ihre Ansprache. Alle hörten zu. Es war immer wieder faszinierend, wie meine Mutter eine komplette Arena für sich einnehmen konnte. Sie fasste die zufriedenstellenden Ergebnisse der gestrigen Prüfungen zusammen und betonte nochmals, wie bedeutend Agoma war und wir nur das Beste für die Heißen Quellen wünschten. Bei der Aussage schnaubte Hakon verächtlich und mein Auge zuckte.
Zu seinem Glück war ich sogleich dran, denn jetzt öffnete sich die schwere Tür zu Jahwes privatem Raum. Ich trat an die Brüstung, wank lächelnd ins Publikum und richtete anschließend meinen Blick auf die Person, um die es heute ging. Auch ich sagte ein paar grüßende Worte und bedankte mich vorab für die Unterstützung all derer, die sich an der Organisation und Planung Agomas beteiligt hatten. Als Antwort darauf gab es Jubel und Applaus, ehe es wieder einigermaßen leiser wurde und sich erwartungsvolle Spannung ausbreitete.
>Prinz Jahwe,... als Thronfolger müsst Ihr Euch bereits Gedanken zur Zukunft dieses Reiches gemacht haben. Euch sollten die Bedürfnisse, die Wünsche und die Erwartungen des Volkes bekannt sein, denn als zukünftiger König ist das Eure Pflicht.< Bedeutungsschwere Pause. >Aus diesem Grund bitte Euch uns allen vorzutragen, wie Ihr gedenkt die Heißen Quellen zu führen und welche Projekte Euch besonders am Herzen liegen.<
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504

19.09.2023, 20:25

Jahwe

Die Tür öffnete sich und ich trat in die Sonne, wo ich von dem Jubel des Volkes begrüßt wurde. Ein breites Lächeln malte sich auf meine Lippen und in einer entspannte Haltung wank ich kreisdrehend den Zuschauer zu. Dann richtete sich meine Aufmerksamkeit auf die königliche Tribüne, wo ich gleich die Prinzen bemerkte. Ihre Gesichter würde ich mir gut merken. Der Applaus verebbte und meine Aufmerksamkeit richtete sich auf Prinzessin Kersia. "Mir ist die Kommunikation mit dem Volk sehr wichtig und das meine Regierungsform für Allen transparent ist. Um das gewährleisten zu können, ist eine gute Zusammenarbeit und regelmäßiger Austausch nötig. In jede Ortschaft gibt es ja einen Vorsteher, der oder die sich um die Ordnung vor Ort kümmert. Ich trage den Gedanke, dass in jeder Ortschaft einen kleinen Rat geben sollte, damit jede Stimme gehört werden kann und nicht nur eine einzelne Person diese große Verantwortung hat, wo sie noch zusätzlich noch um die ganze Ordnung kümmern muss. Es gibt in den Ortschaften regelmäßigen Versammlung, an denen auch die Bewohnern teilnehmen können. Es werden über Anliegen, Beschwerden und Veränderungen gesprochen und gesammelt. Einmal im Monat werden die Ratsmitgliedern aller Ortschaften bei mir eintreffen und wir tauschen uns aus. Dringende Anliegen werden natürlich sofort zu mir gesandet und es gibt nach wie zuvor die Möglichkeiten für Audienzen. Außerdem habe ich vor, auch die Orte der heiße Quelle Besuche abzustatten, um eine weitere Möglichkeit für den Austausch anzubieten. Zusätzlich habe ich noch die Idee magische Fernspiegeln zu entwickeln, um noch mehr die Kommunikation und Nachrichtenvermittlungen zu erleichtern, vor allem den demokratischen Gedanke noch besser zu unterstützen", ich machte eine kurze Atempause, damit Jeder mir folgen konnte: "Mein Herzenprojekt wird es sein in jedem Ort ein Art Gemeinschaftshaus zu errichten. Dieses Gemeinschaftshaus wird die verschiedene Generationen vereinen, das Gemeinschaftsgefühl noch mehr stärken und den Zusammenhalt fördern. Besonders die älteren Menschen sollen davon profitieren können. Es wird ein geben und nehmen, ein voneinander Lernen, miteinander reden, einander zuhören, sich gegenseitig helfen und gemeinsame Aktivitäten. Wie zum Beispiel den Kindern eine Geschichte vorlesen oder gemeinsam mit ein paar Leute ein kleinen Garten für das Gemeinschaftshaus anlegen oder sein jahreslanges Wissen weitergeben. Ein Ort, der wie ein zweites Zuhause wird. Ein Ort der Gemeinschaft. Und in diesem Gemeinschaftshaus werden leere Bücher stehen, in denen jeder seine eigene Lebensgeschichte reinschreiben kann. Ich selber habe bereits viele Lebensgeschichten von Menschen gesammelt und sie in einem Buch verewigt. Jede Stimme verdient gehört und erinnert zu werden. All diese Menschen inspirieren mich und ich hoffe ich kann auch dem Volk eine Inspiration sein."

Willow

Ich nahm neben Zen Platz, gleich danach erhob sich die Königin und danach die Sirenenprinzessin. Prinz Jahwe kam in die Arena und es schien ihm besser zu gehen. Er wirkte jedenfalls nicht mehr erschöpft, das Gegenmittel hatte also gut geholfen. Die erste Aufgabe dieses Tages wurde ihm gestellt und er antwortete sie mit einer Leidenschaft, dass ich beinahe die Wärme in seine Worte spüren konnte. Seine Augen glühten beinahe und sein Gesicht schien wie die Sonne zu strahlen. Mir gefiel seine Gedanken, es ähnelten dem Stammgedanken. Denn ihm schien die Gemeinschaft auch wichtig zu sein, ihm war das Volk nicht gleichgültig und er wollte seine Macht als König sinnvoll nutzen. Er wollte eine große Stimme sein.


505

19.09.2023, 20:50

Zen

Die erste Prüfung bestand darin Jahwes zukünftige Pläne für das Reich darzulegen, eine überaus wichtige Information, die besonders für das Volk interessant war, denn die Leute mussten wissen, wohin die Reise gehen würde, wenn er an die Macht kam. Und ob sie überhaupt damit einverstanden waren.
Ich musste nicht auf meine Fähigkeit zurückgreifen, um auf die Ehrlichkeit seiner darauffolgenden Worte zu vertrauen. Sie sprach ihm aus jeder Pore. Kein Wunder hatte man es auf ihn abgesehen, denn in ihm verbarg sich großes Potenzial ein ebenbürtiger Nachfolger von Thales zu werden. Für Gruppierungen wie die goldene Maske war das natürlich ein großes Hindernis, denn auf diese Weise würden sie mit Gerüchten und Propaganda nicht weit kommen. Je mehr er von sich preisgab und uns seine Visionen schilderte, desto verbundener fühlte man sich mit ihm. Für mich persönlich war das eine außerordentlich überzeugende Antwort gewesen.

Kersia

Aufmerksam hörte ich ihm zu und stellte wieder fest, dass mir die Art gefiel, wie er dachte. Dass er dabei vor Selbstbewusstsein strotzte, war ein weiterer Pluspunkt, den ich ihm zuschreiben musste. Die Idee mit dem Gemeinschaftshaus gefiel mir am meisten. Es war ein schöner Gedanke mehrere Generationen zusammenzubringen und ihre Geschichten miteinander zu verknüpfen. Insbesondere für alleinstehende Personen wäre das ein Ort, der ihnen Heilung verschaffte. Eine weitere Chance auf eine Familie, der sie sich anvertrauen konnten. Selbst wenn ich es gewollt hätte, konnte ich mir bei dieser Vorstellung ein sanftes Lächeln nicht verkneifen. Ich hatte schon immer eine Schwäche für solche Projekte gehabt.
Und dass er selbst Lebensgeschichten niederschrieb, um sie damit zu verewigen, das... das war meinem weichen Kern wirklich nicht fair gegenüber. Beinahe hätte ich wegen dieser Worte meine Kontrolle über die Magie in der Arena verloren, fing mich jedoch wieder schnell und ging zum nächsten Programmpunkt über. Dabei ignorierte ich das gelangweilte Seufzen in meinem Rücken, denn ich wusste genau, von wem das kam. Das freundliche Lächeln klebte weiterhin perfekt an meinen Lippen, als ich sprach: >In der zweiten Prüfung werdet Ihr in ein magisches Labyrinth geschickt, in dem sich Illusionen und Täuschungen befinden. Gänge teilen sich in verschiedene Wege auf, manche Illusionen führen in eine Sackgasse, andere wiederum sind ein wenig tückischer. Eure Aufgabe ist es, fünf Schlüssel und den richtigen Weg zum Ziel zu finden. Dort erwartet Euch eine Truhe, die Ihr mit den Schlüsseln öffnen könnt. Darin befindet sich ein magischer Stein. Was Ihr damit tun müsst, werdet Ihr wissen, wenn es soweit ist.<
Ich hob daraufhin die Hand und gab den Magi damit Bescheid, dass sie das Illusionslabyrinth erschaffen durften. Für diese Aufgabe mussten sie alle gut zusammenarbeiten, aber da es schon bei den Proben hervorragend geklappt hatte, würde es ihnen auch diesmal gelingen. Sie waren nicht aus einer Laune heraus auserwählt worden. Sie waren sehr fähige Magi.
Als das gewaltige Konstrukt sicher stand und den gesamten Platz einnahm, wanderte mein Blick zu Jahwe. Ich nickte ihm zu.
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506

20.09.2023, 19:31

Jahwe

Kurz blinzelte ich, als ich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen sah. Das ließ ihr Gesicht weicher werden und mich an unsere erste Begegnung zurückdenken. Doch ich zog mich zurück in die Realität und auch ihr echtes Lächeln war wieder gewichen, stattdessen war es ein förmliches Lächeln. Die nächste Aufgabe wurde mir gestellt und die Arena veränderte sich. Es war jedes Mal faszinierend wie viele Möglichkeiten die Magie anbot. Welche Wunder und Geheimnisse in ihr verbarg. Aufmerksam hörte ich die neue Aufgabe zu. Eine interessante Herausforderung und ich öffnete meine magische Sicht. Den ersten Schlüssel fand ich schnell und den zweiten Schlüssel entdeckte ich hinter einer getäuschte Wand, die echt wirkte. Jetzt war ich auf der Suche nach dem dritten Schlüssel und bemerkte, dass ich in einer Sackgasse war. Ah, diesen unscheinbaren Faden hatte ich wohl übersehen. Ich musste konzentrierter werden. Ich ging mein Weg zurück und spürte ein Beben im Boden. Auch die magische Atmosphäre veränderte sich, als würde sie sich zu etwas Bedrohlichem entwickeln. Ich runzelte die Stirn. Es fühlte sich fremd an, um hierhin zu gehören. Als ein Monster mit einem riesigen, breiten Schwert sich materialisierte, hatte ich bereits mein Schwert beschworen und unsere Klingen trafen sich, was eine Druckwelle auslöste.

Willow

Ich konnte es nicht beurteilen, aber die Menschen schienen von seine Pläne nichts dagegen zu haben. Nach seiner Antwort kam gleich eine nächste Prüfung und es wurde ein Labyrinth aus Magie erschaffen. Die Magie vibrierte in der Luft. Als Prinz Jahwe den ersten Schlüssel fand, waren seine Füße zielstrebig gewesen, als kannten sie schon den Weg. Auch den zweiten Schlüssel fand er trotz der Täuschung. Doch jetzt schien es herausfordernder zu sein, da er nicht gleich den dritten Schlüssel fand. Stattdessen war er scheinbar in eine Sackgasse gewesen und kehrte zurück. Meine Nackenhaaren sträubten sich, als ich dunkle Magie wahrnahm und ein leises Fauchen entfloh meiner Kehle. Genau in diesem Moment erschien das Monster vor Prinz Jahwe und die Druckwelle von dem aufeinander aufprallende Schwerter war bis hierher zu spüren.


507

20.09.2023, 20:00

Kersia

Da diese Prüfung zeitaufwendiger war, nahm ich wieder Platz und griff zum Kelch Wasser, um mehr Energie zu tanken. Meine Magie wirkte nach wie vor einwandfrei, bislang nichts Ungewöhnliches. Jahwe schlug sich wie erwartet sehr gut, er hatte inzwischen die ersten beiden Schlüssel gesammelt. Es war beeindruckend, wie schnell er sich den verschiedensten Situationen anpasste und immer eine gute Lösung fand. Fähigkeiten, die man benötigte, wenn man ein ganzes Volk führen wollte.
Und meine eigene Fähigkeit schlug plötzlich doch noch Alarm. Ein unangenehmer Schauder erfasste mich, als ich mich kurz versteifte und sofort versuchte die Quelle des Übels zu lokalisieren. Die Schwingungen kamen von der rechten Arenaseite. In den obersten Reihen, relativ weit außen. Gut versteckt. Anhand der Vibration im Wasser vermutete ich eine gefährliche Beschwörung. Ein schlechtes Zeichen.
Ich stand abrupt auf und warf meiner Freundin Geia einen vielsagenden Blick zu. Sie verstand. Mit meiner Mutter hingegen musste ich nicht kommunizieren. Wir hatten bereits darüber gesprochen, was ich tun würde, sollte ich Gefahr wahrnehmen. Ich spürte Kais eisigen Blick in meinem Rücken, als ich die Tribüne verließ und fragte mich, ob er wusste, was gerade passierte. Meine Schritte beschleunigten sich, sobald ich außer Sichtweite war und auf dem Weg schnappte ich mir den Umhang, den Geia in einer Nische versteckt hatte. Ich legte ihn mir hastig um und kaschierte damit sowohl mein auffälliges Aussehen als auch meine Magie. Ich war sozusagen unsichtbar und beeilte mich.
Suchend glitt mein Blick umher, irgendwo musste der Magi sein, aber zwischen all den Menschen war es schwer eine einzige, vermutlich unscheinbare Person ausfindig zu machen. Davon ließ ich mich aber nicht entmutigen, musste aber angespannt innehalten, als mehrere schockierte Ausrufe erfolgten. Jahwe war nicht mehr allein im Labyrinth. Verdammt, ich war zu spät. Die Beschwörung war geglückt und plötzlich stand da ein meterhohes, rothäutiges Monster mit Hundegesicht. In der einen Hand trug es ein tödlich aussehendes Schwert und in der anderen einen Schild aus Leder. Mir entging auch nicht der Säbel an seinem Rücken. Eine Kreatur, die zum Kämpfen und Töten gerufen worden war.
Ich stieß einen wüsten Fluch aus. Wieder war ich zu spät dran, aber diesmal würde ich nicht untätig herumsitzen, sondern richtig handeln. Jahwes Sicherheit zu gewähren, war mir momentan wichtiger, als die Person zu finden, die dieses Monster beschworen hatte. So schnell mich meine Beine trugen und ohne, dass ich über den Saum des bodenlangen Kleides stolperte, flitzte ich die Treppen runter und hörte Geia laut rufen. Etwas Grelles blitzte in der Luft auf und ich fing es einhändig im Sprung auf, bevor sich der Schutzschild der Magi endgültig schloss. Auf Befehl meiner Mutter hatte sich über dem Labyrinth eine Kuppel geformt, damit keiner der Zuschauer zu Schaden kam. Ich bekam nicht viel mit von den Reaktionen, denn mein Fokus lag allein auf der Bestie und Jahwe, der sich ihr entgegenstellte. Auch wenn mir bewusst war, dass er über die nötigen Fähigkeiten verfügte, um sie zu besiegen, musste er das nicht allein durchziehen.
Während ich rannte, zog ich das Schwert in einer einzigen geschmeidigen Bewegung aus der Scheide. Geschliffener Knochen. Wie ein übergroßer Zahnstocher. Damit würde ich arbeiten können. Ich spannte meinen Schwertarm an, holte aus und stieß mit aller Kraft nach vorne, sodass der übergroße Muskelprotz nach dem direkten Treffer aufbrüllend nach hinten stolperte. Mit der freien Hand zog ich dann den Umhang aus und warf ihn beiseite. Ohne den Feind aus den Augen zu lassen, machte ich schnell ein paar Schritte zurück, bis ich auf Jahwes Höhe war. >Das ist jetzt unser Problem.< sagte ich ernst.

Zen

Kaum hatte sich Kersia neben mich gesetzt, war sie auch schon auf den Beinen und eilte davon. Fragend sah ich ihr hinterher, dann zu ihrer besten Freundin Geia, die sehr ernst dreinblickte. Hatte ich etwas verpasst? Ich schaute zurück zum Labyrinth, in dem sich Jahwe außerordentlich gut schlug und fragte mich, wie er so schnell die Schlüssel finden konnte. Sah er etwas, wozu wir nicht in der Lage waren? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, begann der Boden zu beben und die Stimmung kippte. Willow gab ein Knurren von sich. Eine Warnung.
Angespannt stand ich auf und trat an die Brüstung, um besser sehen zu können, was dort unten vor sich ging. Im selben Moment erteilte Azuria den Befehl sofort einen Schutzschild zu errichten. Was gerade passierte, gehörte nicht zum Plan. Mein Blick klebte an Jahwe und dann an dem Monster, das wie aus dem Nichts erschien. Eine Beschwörung. Inmitten der Arena. Ein weiteres Attentat und das während so viele unschuldige Menschen anwesend waren. Wir mussten irgendetwas tun! Und wohin war Kersia-
Plötzlich erschien Geia mit einer Waffe neben mir und gab einen fast ohrenbetäubenden Laut von sich. Im selben Moment warf sie die Waffe in die Zuschauerreihen rechts von uns und mit großen Augen verfolgte ich die Flugrichtung, bis ich eine verhüllte Gestalt entdeckte, die sich rechtzeitig auf den Platz begab, bevor sich die Barriere endgültig schloss.
Meine Frage war hiermit beantwortet. Kersia war losgezogen, um Jahwe zu helfen.
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508

20.09.2023, 21:07

Jahwe

Unsere Klingen knirschten, als er sein Gewicht in das Schwert legte und meine Augen loderten auf. In diesem Moment spürte ich eine andere Präsenz und ein Schwert schoss auf das Monster zu, sodass er brüllend nach hinten stolperte. Meine Augen wanderten zu Prinzessin Kersia, ihr Umhang flatterte auf dem Boden und ihre Worte erreichten mich. "Siehst du die schwarze Raute auf seinem Bauch? Der schwarze Punkt, der dort in der Mitte ist? Das ist sein magischer Punkt und wenn wir ihn brechen, haben wir eine größere Chance ihn durch einen finalen Schlag zu besiegen. Solange bleibt er widerstandsfähig und strotz vor Kraft", meine magische Sicht war immer noch geöffnet und ich konnte deutlich seine dunklen Fäden sehen.

Willow

Ich sprang an die Brüstung und sah wie die Sirene Prinz Jahwe Beistand. Aber das zog mich nicht mehr meine Aufmerksamkeit, sondern ein Duft, den ich flüchtig erhaschte. Dieses Monster wurde durch Magie beschworen. Gestern war es eine falsche Rose. Wahrscheinlich Beides von der gleiche Person ausgeübt. "Ich rieche ihn", sagte ich zu Zen und im nächsten Moment lief ich in den Gang. Ich hatte eine Fährte und ich war auf der Jagd.


509

20.09.2023, 22:04

Zen

Angespannt verfolgte ich die ersten Sekunden des Kampfes und wollte irgendwie helfen, da hörte ich Willow etwas Ausschlaggebendes sagen. Ich verstand sofort, was sie meinte, und sie musste mich nicht darum bitten ihr zu folgen, denn ich würde sie keinesfalls allein lassen. Weder die goldene Maske noch das Reich Tiburak durfte man unterschätzen, nachdem sie es gestern schon geschafft hatten Jahwe zu vergiften.
In unserer Hast schaffte ich es nicht lange in die Gesichter der Prinzen zu blicken, aber ich meinte ein gehässiges Lächeln auf Hakons Lippen gesehen zu haben. Hatten sie das geplant und waren deshalb heute gekommen? Um mitzuerleben, wie ihr Plan glückte? Mit einem hässlichen Gefühl im Bauch eilte ich Willow hinterher, die wie ein Bluthund einer Spur folgte. Hoffentlich fanden wir mindestens einen der Widersacher, denn für solch schäbige Taten mussten sie büßen.

Kersia

Ich fragte nicht nach, woher er das wusste, sondern nickte einverstanden und stürmte los. Schon seit Beginn meiner Kampfausbildung hatte mir Lynthe nahegelegt, immer auf die Strömungen meines Gegners oder denen meiner Kampfpartner Acht zu geben. Alles folgte einem bestimmten Fluss, man musste nur aufmerksam genug sein. Da ich Jahwe gestern beim Schwertduell genauestens beobachtet hatte, erkannte ich sein Kampfmuster und reagierte dementsprechend darauf. Weder mit meinem Schwert noch mit meinen Fäusten würde ich bei dem Monster weit kommen, seine dicke Haut war beinahe undurchdringlich, deshalb konzentrierte ich mich auf seine Schwachstelle und sorgte für offene Angriffsflächen. Wenn Jahwe sich aufgrund der kräftigen Hiebe kurz zurückzog, preschte ich vor, griff an und verschaffte ihm Zeit für seine nächsten Attacken. Wir mussten nicht einmal verbal kommunizieren, um einen tödlichen Rhythmus zu finden. Man könnte meinen, wir hätten uns vorher abgesprochen, wer wann aus welcher Richtung einen Angriff startete.
Außerdem fühlte ich mich vom Kampf berauscht. Eigentlich war es unvernünftig sogar Spaß dabei zu empfinden, aber schon gestern hatte ich bei dem Duell kaum stillhalten können. So viele Jahre hatte ich in den sicheren Kampfhallen des Palastes trainiert und nun erhielt ich die Möglichkeit wirklich ernst zu machen. Zwar war in meiner Vorstellung kein rothaariger Prinz mit einem legendären Schwert geplant gewesen, doch darüber beschwerte ich mich nicht. Zugegeben, das machte das Ganze noch viel besser.
Mittlerweile waren fast alle Mauern des Labyrinths durch den heftigen Kampf in sich zusammengebrochen und wir trieben das Biest weiter in die Enge. Im richtigen Moment und mit der nötigen Kraft griff ich die stämmigen Beine an, brachte es aus dem Gleichgewicht und sammelte nochmal Energie für die nächste Bewegung. Um einen massigen Körper wie diesen in die Luft zu stoßen, bedurfte es viel Muskelkraft, aber ich brachte sie mit einem entschlossenen Ausruf auf und überließ damit Jahwe den finalen Stoß. Ich hatte gespürt, dass er bereit dafür war und auch sein Schwert glühte bedrohlicher als noch vor ein paar Sekunden.
Was als Nächstes folgte, würde mich immer an einen Kometenschweif erinnern.

Der Teamkampf
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510

21.09.2023, 18:27

Jahwe

Unser Kampf glich einem Tanz, deren Schritte nur wir kannten als würden wir gemeinsam an einer Choreographie arbeiten. Unsere Klingen surrten in der Luft, war die begleitende Musik. Wir wechselten unseren Part ab, durch unsere Magie sprühten die Schwerter Funken und malte die Luft in grelle Lichtstreifen. Unser Gegner war wie eingeschätzt widerstandsfähig. Mein Arm bebte bei dem Aufprall, mein Herz trommelte wild gegen den Brustkorb und Schweiß wärmte mein Nacken. Adrenalin rauschte durch meine Adern und ich musste mir eingestehen, dass es hauptsächlich die Euphorie war. Mir war die Gefahr durchaus bewusst, aber gleichzeitig war es berauschend und Prinzessin Kersias Begeisterung für den Kampf machte mich beinahe betrunken. Und es war faszinierend wie ihr Schwert wie ein verlängertes Arm wirkte, als wäre es immer schon ein Teil von ihr. Wir mussten auch unserem Gegener ausweichen, doch die Bewegungen blieben flüssig und wir hielten keinen einzigen Moment inne. Der magische Knoten bekam ordentlich was ab und ich sah wie er zu zittern begann. Meine Augen glänzten beinahe fiebrig, Magie rauschte durch meinem Körper. Dann endlich platzte der Knoten und ich entdeckte den Hauptfaden, der mit allem verbunden war. Als würde Prinzessin Kersia diesen Moment spüren können, gab sie alles in ihrem nächsten Angriff und mein Schwert flammte auf, wurde zu einer brennende Sternschnuppe und sein leuchtendes Schweif zog eine Spur in der Luft. Ich stemmte mich in die Höhe, die Klinge glitt durch seinem Körper wie ein scharfes Messer durch einem weichen Wachs. Ich landete in die Knien gebeugt auf der andere Seite und im hellem Licht explodierte das Monster zu Staub. Langsam richtete ich mich wieder auf und drehte mich zu der Prinzessin um. In diesem Moment mussten meine Augen durch die pure Magie rot glühen.

Willow

Ich folgte dem langen Gang, bog scharf rechts ab und befand mich im nächsten Gang. Meine Ohren zuckten, ich erkannte die Schritte hinter mir, trotzdem verlangsamte ich nicht mein Tempo. Ein Duft konnte verfliegen oder sich weit verbreiten. Doch dieser Duft war frisch. Über mir hörte ich das Trampeln von einige Füßen, ich befand mich wohl direkt unter den Zuschauern. Ein Knurren entwich mir, als ich hinten ein Umhang sah, der um eine weite Ecke verschwinden wollte. Ich riss mein Baumarm in die Höhe. Wurzeln durchbrachen den steinigen Boden und schleuderten die Gestalt zurück in den Gang. In der Luft fing er sich und landete auf die Füßen. Schwungvoll drehte er sich um. Eine goldene Maske bedeckte seine obere Gesichtshälfte, sodass nur der schmallippige Mund frei blieb. Die rechte Hälfte war eine verzerrte Grimasse und die linke Hälfte wurde von Rosen verziert. Dunkle Augen starrten mich an und er lächelte auf eine boshafte Weise: "Sieh an. Das verräterische Elfendreck. Es wird mir eine Freude sein dich zu töten." Zwischen seine Finger knisterte Magie. Ich antwortete nicht. Ich lief einfach direkt auf ihm zu, bereit für diesen Kampf.


511

21.09.2023, 20:03

Zen

Willow schien die Präsenz des Feindes deutlich wahrzunehmen, denn sie führte uns zielstrebig durch die Gänge, bis plötzlich Wurzeln aus dem Boden schossen und eine verhüllte Gestalt zurückrissen. Sie hatte ihn erwischt. In einigen Metern Entfernung blieb ich abrupt stehen, denn ich würde ihr nur im Weg stehen, wenn sie jetzt vorhatte ihn zu bekämpfen. Sie hielt nicht einmal inne, sondern raste direkt auf ihn zu. Warum hatte ich keine Waffe mitgenommen? Ich konnte ja nicht einmal Magie wirken, um ihn irgendwie abzulenken, damit sie ihn leichter überwältigen konnte. Aber wenn sie in all den Jahren ihres Lebens eines gelernt hatte, dann dass sie eine Überlebenskünstlerin war. Ich zweifelte nicht an ihren Fähigkeiten, auch wenn die Sorge um sie mich weiter festhielt.
Es fühlte sich dumm an einfach nur zusehen zu müssen, aber kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, hörte ich ein verdächtiges Geräusch hinter mir und schaffte es rechtzeitig einem Dolch auszuweichen, der sich sonst tief in meinen Rücken gebohrt hätte. Offenbar war das die Rückendeckung des Kerls, der gerade mit Willow zu tun hatte. Tja, Pech für ihn. Jetzt musste er sich mit mir abfinden.

Kersia

Von dem Monster blieb nichts mehr übrig. Irgendwie hatte es Jahwe geschafft seine gesamte Existenz mit dieser einen magischen Attacke auszulöschen. Vielleicht ein besonderer Trick seines legendären Schwertes. Als sich dann unsere Blicke trafen, stellte ich überrascht fest, dass sie rot glühten. Anders als ich es bei Zen kannte. Seine wirkten nämlich wie rotglühende Lava.
Ich ließ das Schwert langsam sinken und hörte daraufhin die lauten Rufe, den wilden Applaus und Jubel aus den Zuschauerreihen. Im selben Moment löste sich die Barriere auf. Es lauerten keine Gefahren mehr auf dem Platz, denn wer auch immer dieses Biest ins Feld geschickt hatte, war hoffentlich schlau genug es kein zweites Mal zu versuchen. Mit einem schiefen Lächeln ging ich auf Jahwe zu und streckte ihm meine Hand entgegen. >Das war ein guter Kampf.<
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21.09.2023, 20:56

Jahwe

Die Magie beruhigte sich allmählich und das Rot meiner Augen verglühten bis wieder das Blau erschien. Ich ergriff die zierliche Hand, in der trotzdem die Stärke zu spüren war. "Es war wirklich ein guter Kampf und wir beide scheinen gute Kampfgefährten zu sein", erwiderte ich ihr schiefes Lächeln und fügte hinzu: "Danke." Ich nahm an, dass sie wusste, dass sie mir nicht helfen hätte müssen. Deswegen schätzte ich ihren Einsatz, denn es zeigte wieder eine andere Seite von ihr. Sie war vielschichtiger als gedacht, unberechenbar wie das Meer und tiefer als die Tiefsee selbst. Glaubte ich endlich die Strömung zu kennen, wechselte sie plötzlich ihre Richtung und es kam eine überraschende Welle. Prinzessin Kersia war wie das Meer. Eine Meerprinzessin. Und ich konnte es nicht verleugnen, dass ich mich immer noch zu ihr hingezogen fühlte, trotz den Differenzen, die wir seit meiner Bekanntmachung hatten.

Willow

Ich wich einem zuckender Blitz aus und meine Faust schnellte zu seinem Gesicht. Sein Reflex war schnell, seine Hand hatte meine Faust gepackt und er drehte ruckartig ihn um. Ich ging der Bewegung mit, damit er mir das Handgelenk nicht brach und mein Knie schoss in die Höhe. Er ließ mit einem leisen Keuchen los und in seine Augen loderte die Wut. Die Luft schmeckte gewittrig und ich hörte das Zischen von oben. Erneuert wich ich rasch den Blitze aus, die in den Boden einschlugen und schwarze Flecken hinterließen. Ich holte ein paar Wurzeln aus einem Beutel und warf sie auf dem Boden. "Das soll mich aufhalten?", lachte der Mann: "Du bist bloß nur eine dahergelaufene Elfin, die sich für den Bastardsohn die Beine breit macht. Ich habe gesehen, wie du ihn gestern geküsst hast. Einfach nur widerlich." Unbeeindruckt von seinen Worten weckte ich die Wurzeln zum Leben. Plötzlich wurden sie zu dornigen Rosen. Und ich begann sie zu formen, veränderte ihre Eigenschaften und ließen sie das werden, was gestern Prinz Jahwe vergiftet hatte. Sie wurden zu falschen Rosen. Es war gerecht den Gegner mit dem gleichen Mittel zu bekämpfen, welches er auf eine hinterhältige Weise angewandt hat.


513

21.09.2023, 21:28

Zen

Dass sich diese Leute hinter Masken versteckten, empfand ich als feige. Sie glaubten dadurch mysteriöser und unnahbarer zu wirken, aber das war bloß Wunschdenken. In einem echten Kampf kam es aufs Können an, da halfen keine Masken mehr. Es sei denn, sie waren mit Magie versehen, dann sah die Sache anders aus. Der Kerl vor mir spielte gerne mit dem Feuer, aber hatte nicht mit meinem tollen Umhang gerechnet, der mich genau vor solchen Attacken schützte. Da ich keine Tricks wie er auf Lager hatte und mein besonderes Schwert unter meinem Bett lag, griff ich auf die guten, bewährten Nahkampftechniken zurück. Sie waren mir in all den Jahren in Fleisch und Blut übergegangen, weshalb ich es schaffte jedem seiner Fausthiebe geschickt auszuweichen und den perfekten Moment abzuwarten, um mich bei ihm unterzuhaken und mit einem präzisen Ruck den Arm auszukugeln. Eigentlich war ich kein Freund von Gewalt, auch wenn das hier reine Selbstversteidigung war.
Er gab einen Schmerzenslaut von sich und schickte die nächste Welle Feuer in meine Richtung, sodass ich wieder auf Abstand gehen musste. Dabei benutzte ich meinen Umhang wie einen Schild, ging in Deckung und suchte nach der nächsten Möglichkeit ihn außer Gefecht zu setzen. Im selben Moment schloss er zu mir auf, eine Faust erhoben, ich wehrte sie ab, holte mit der Handkante aus und spürte nicht, wie er aus dem Nichts einen Dolch herbeizauberte, der sich durch meine Handfläche bohrte. Da die Maske nicht den Mund verdeckte, sah ich das triumphale Grinsen, aber es erlosch, als ich ohne jegliche Regung in meinem Gesicht die Waffe aus der Hand zog und ihm mit der blutigen Faust einen saftigen Kinnhaken verpasste. Da ich davon ausging, dass das nicht reichte, gab ich ihm keine Zeit sich davon zu erholen, trat fest nach seinem Knie, holte mit der anderen Faust aus und schlug ihn in die Bewusstlosigkeit. Wenn man mit zwei Brüdern wie Ryu und Elior aufwuchs, lernte man effektiv zuzuschlagen.

Kersia

Seine Hand war warm und ich musste plötzlich an unseren verführerischen Tanz am Tag des Festes in einem der Küstendörfer zurückdenken. Ich blinzelte die Erinnerung fort und ließ seine Hand los, um meinen Blick auf die Zuschauer zu richten, die ganz aus dem Häuschen waren. Meine Mutter, schlau wie sie war, erklärte die Prüfung für beendet und richtete ein paar motivierende Worte ans Volk. Dass Atlantia und die Heißen Quellen immer zusammenhalten würden, wenn Gefahr drohte. Und dass Jahwe und ich das gerade mit diesem Kampf bewiesen hatten. Sie verlor kein Wort darüber, dass das eigentlich ein Attentat auf ihn gewesen war, sondern drehte es so, als gehörte das Ganze zum Programm. Eine geplante Überraschung. Immerhin war niemand ernsthaft verletzt worden. Das unterstützte ihre Aussage und löste damit eine positive Reaktion aus. Von ihr konnte ich noch einiges dazulernen.
Dann kündigte sie wie gestern eine zwanzigminütige Pause an. Zwei Prüfungen standen noch aus und ich wusste, dass Jahwe sie durchziehen würde. Trotz der lauernden Gefahr. Ich sah an mir hinab und stellte erleichtert fest, dass mein Kleid nicht völlig hinüber war. Nur am Saum etwas dreckig und an den Hüften leicht aufgerissen.
Mit einem breiten Lächeln winkte ich zum Publikum und bedeutete dann Jahwe den Rückzug anzutreten. Die Magi würden unser Chaos beseitigen müssen. Und ich brauchte eine Erfrischung.
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22.09.2023, 18:36

Jahwe

Ich wank ebenfalls zum Volk, Königin Azuria hatte geschickt die Situation entschärft und gemeinsam mit Prinzessin Kersia ging ich in den Raum hinein. Ich ließ mich auf dem Sessel sinken, öffnete mein Haar und band es neu zusammen. "Bist du in Ordnung?", fragte ich Prinzessin Kersia. Augenscheinlich schien ihr nichts zu fehlen, dennoch wollte ich sichergehen, dass das Monster sie doch nicht irgendwo getroffen hat. Ich schaute selbst an mir herab, um zu schauen, ob ich irgendwelche Verletzungen davongetragen hatte und sie nicht bemerkt hatte. Aber kein einziger Blutfleck beschmutzte meine Kleidung, es war nur der ganze Staub, den wir aufgewirbelt hatten.

Willow

Mit den dornigen Rosen, deren Gift darauf wartete sich in sein Fleisch bohrte, rannte ich erneuert auf ihn zu. Die Blitze wich ich gekonnt aus und auch sein Schwert, der die Pflanzen von ihm fern halten sollte, bremste mich nicht. Mein Baumarm war mittlerweile dunkel geworden und seine eigene giftigen Dornen tauchten auf. Mit diesem Gift würde ich ihn nicht berühren, wenn es sich vermeiden ließ. Die falsche Rosen sollten ihn auch noch nicht töten, da wir vielleicht Informationen brauchten. Aber es würde ihm Qualen bereiten, die Prinz Jahwe durchlebt hätte, hätte er nicht das Gegengift eingenommen. Ich packte nach seinem Oberteil und mit einem wildem Knurren riss ich ihn zu den Rosen, wo die Dornen sofort in seinem Körper eindrangen. Er brüllte laut auf, als das brennende Gift zu wirken begann. Mit dem Fuß stieß ich das gefallene Schwert fort und beobachtete teilnahmslos, wie sich der Gegner wand bis er sein Bewusstsein verlor.


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22.09.2023, 18:56

Zen

Ich griff ihm unter die Arme und schob ihn bis zur Wand, gegen die er jetzt zusammengesunken lehnte. Im selben Moment hörte ich gequältes Brüllen aus Willows Richtung. Sie hatte den Kerl in einen Dornenbusch mit Rosen gedrückt, die der Blume von gestern stark ähnelte. Vielleicht war es sogar genau die Rose, die Jahwe vergiftet hatte. Damit bekam er eine Kostprobe von seinem eigenen Gift, auch wenn ich kein Freund von Leid war. Da ich nicht wusste, wie lange mein Gegner bewusstlos bleiben würde, sah ich an mir hinab, auf der Suche nach einer Möglichkeit ihn zu fesseln, fand aber nichts Nützliches. Außerdem hatte ich beim Abtasten Blut auf meiner Kleidung verschmiert, da ich die Wunde an der Hand vergessen hatte. Das war der Nachteil, wenn man keinen Schmerz empfand. Ich bekam nicht mit, ob ich ärztliche Hilfe benötigte oder nicht. Im schlimmsten Fall könnte ich verbluten ohne es zu merken, aber dazu würde es hoffentlich nie kommen.
>Ihr wart ganz schön fleißig.< meldete sich plötzlich eine bekannte Stimme zu Wort. Ich begegnete Geias tiefgrünem Blick und lächelte unbeholfen. Eigentlich war ich bloß Willow gefolgt, aber hatte dann doch zu drastischen Maßnahmen greifen müssen. Sie zog eine Braue in die Höhe, als sie das Blut bemerkte, das auf den Boden tropfte und kam mit einem Seufzen auf mich zu. >Wenn Kersia das sieht...< Sie beendete den Satz nicht, sondern nahm meine Hand und führte sie an ihre Lippen. Es folgte kein Kuss, wie es bei kleinen Wehwehchen normalerweise der Fall war, sondern ihre warme Zunge, die über die offene Wunde glitt. Ich gab mir größte Mühe nicht das Gesicht zu verziehen, denn ich wusste ihre Hilfe zu schätzen. Der Speichel von Tiefsee-Meerjungfrauen hatte eine heilende sowie betäubende Wirkung.

Kersia

Seine Frage nach meinem Wohlbefinden erstaunte mich kurz, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war davon ausgegangen, dass ich durch diesen Raum wieder zurück zur Tribüne ging, um ihn in Ruhe zu lassen. Nicht zuletzt, weil ich nach diesem Vorfall mit meiner Mutter reden musste. Und nach Kai sowie Hakon nachsehen wollte, auch wenn ich auf einen Blick nicht feststellen würde, ob sie hiervon gewusst hatten oder nicht. Aber so wie ich sie kannte, waren sie bestimmt involviert und nun hoffentlich zutiefst verärgert darüber, dass ihr Attentat nicht geglückt war.
>Mir geht es bestens.< antwortete ich mit einem leichten Schulterzucken und legte mein Schwert auf dem Tisch an der Wand ab. Keine Ahnung, woher Geia es beschafft hatte, aber es musste einem unserer Wächter gehören. Ich stieß ein leises Seufzen aus und sah Jahwe an. >Ich gehe davon aus, dass du nach dieser Aktion die restlichen zwei Prüfungen absolvieren wirst?<
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22.09.2023, 19:12

Jahwe

"Ja, ich lasse mich nicht von ihnen vertreiben. Sie haben mir genug weggenommen, das hier können sie mir nicht wegnehmen", antwortete ich ihr ernst und griff nach einem Glas Wasser. Nach einem berauschender Kampf war ich oft durstig und sehnte mich nach frisches Wasser. Es war irgendwie auch beruhigend Wasser zu trinken, was wohl an meiner Nymphenseite lag. "Entschuldige, ich habe dich vorher nicht gefragt, ob du auch was trinken möchtest. Kann ich dir Wasser anbieten?", ein wenig verlegen lächelte ich schief.

Willow

Ich ließ weitere Wurzeln erscheinen, die den Mann fesseln würden und nahm das Leben der falsche Rosen, damit sie keinen weiteren Schaden anrichten konnten. Als ich Kopf hochhob, sah ich die Wächterin der Sirene und meine Nase nahm den Geruch von Blut wahr, das direkt von Zen stammte. Ich wollte zu ihm eilen, doch da nahm die Wächterin seine verletzte Hand und leckte sie ab. Ich blieb abrupt stehen und hätte ich ein Fell, würde es sich jetzt sträuben. Ich presste mein Mund so fest zusammen, sodass die spitzen Zähne die Innenseite der Unterlippe aufritzten und ich mein Blut schmeckte. Ein animalisches, besitzergreifendes Knurren schluckte ich hinunter. Ich drehte mich um und verließ diesen Gang, bevor ich etwas Unüberlegtes tat.


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22.09.2023, 19:36

Zen

Die Wunde schloss sich sofort und ich bedankte mich bei ihr. Sie winkte bloß ab. >Das Blut aus deiner Kleidung kriegen wir aber leider nicht so schnell weg. Ich besorge dir etwas zum Wechseln.< bot sie lächelnd an und ich sah wieder an mir runter. Die Flecken waren zu offensichtlich. So konnte ich mich nicht in der Öffentlichkeit zeigen.
>Das wäre sehr nett, danke.< Ich sah über die Schulter zu der Stelle, wo Willow sein müsste und runzelte verwirrt die Stirn. Wohin war sie verschwunden? Ich sah nur den bewusstlosen Kerl mit der goldenen Maske, den sie außer Gefecht gesetzt hatte. Geia folgte meinem Blick. Sie lächelte schief. >Beeindruckend, diese Mondelfin. Ich schicke ein paar der Wächter vorbei, dann kümmern sie sich um die beiden und bringen sie in Gewahrsam. Du kannst solange nach deiner Freundin suchen.<
Bevor ich etwas dazu sagen konnte, machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ mich allein zurück. Ich stand einen Moment unschlüssig da, ehe ich in die Richtung ging, in der ich Willow vermutete. Ich fand es seltsam, dass sie plötzlich verschwunden war. Ging es ihr nicht gut?

Kersia

In seinen Worten schwang viel Bedeutung mit. Ich kannte nicht alle Details aus seiner Vergangenheit, aber allein die Tatsache, dass die goldene Maske ihn von klein auf verfolgte, sagte viel aus. Deshalb gab es keinen Kommentar von mir. Manche Dinge konnte man nicht ändern, sondern nur nach vorne schauen.
Als ich mich in Bewegung setzte, weil ich davon ausging, dass es nichts mehr zu sagen gab, bot er mir Wasser an. Ich zog eine Braue in die Höhe. Woher diese Nettigkeit? Etwa nur, weil wir zusammen gekämpft hatten? Ich wusste nicht so recht, was ich mit dieser normalen Stimmung anfangen sollte, aber da ich wirklich etwas zu trinken brauchte, nickte ich. Durch all die Magie, die ich gewirkt hatte und dann der Kampf... Ich war am Verdursten. >Ich nehme gleich die ganze Karaffe.< fügte ich nach einem kurzen Räuspern hinzu.
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22.09.2023, 19:52

Jahwe

"Na klar", ich reichte ihr die Karaffe. Sie war eine Sirene und eng mit dem Wasser verbunden. Auch wenn sie auf dem Land wandeln konnte, so brauchte sie dennoch mehr Flüssigkeit als anderen Menschen, um ihr inneres Gleichgewicht zu halten und um vermutlich nicht auszutrocknen. Die Tür sprang auf und Nalu trat ein. "Mir geht es gut", sagte ich gleich und unterdrückte ein Seufzer, als ich die besorgte Falte auf seiner Stirn sah. "Und ihr geht es auch gut", fügte ich hinzu, als seine Augen weiter zu Prinzessin Kersia wanderte. "Dann bin ich beruhigt", antwortete er: "Du wirst weiterhin die Prüfungen durchziehen?" "Natürlich. Du kennst mich doch", grinste ich schief.

Willow

Die Gänge zogen sich in die Länge bis ich endlich den Ausgang fand und blinzelnd im Freien stand. Die Straße bis auf die Wächter war leer und ich setzte mich neben dem Ausgang auf dem sandigen Boden hin. Mein Rücken lehnte sich am Gemäuer und ich beobachtete in eine unzufriedene Stimmung wie mein Baumarm sich in seine ursprüngliche Gestalt zurückverwandelt. Mit einem gereiztem Blick starrte ich auf die Straße und zerkaute weiter die Innenseite meiner Unterlippe.


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22.09.2023, 20:11

Zen

Ich fand sie nicht. Die Arena war eindeutig zu groß und wegen der Pause tummelten sich irgendwann zu viele Leute in den Gängen herum, weshalb ich mich mit meiner blutbefleckten Kleidung schlecht zeigen konnte. Das würde nur Fragen aufwerfen. Außerdem kannte man mein Gesicht. Sie würden mich belagern und das konnte ich nicht gebrauchen. Ich musste davon ausgehen, dass es Willow gut ging und sie zurück zu mir finden würde. In Zeiten wie diesen bedauerte ich es nicht über Magie zu verfügen, sonst hätte ich sie damit irgendwie ausfindig machen können.
Seufzend drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zurück zur Tribüne.

Kersia

Ich drehte mich halb zur Seite, weil ich keine Augen auf mir brauchte, während ich direkt aus der Karaffe trank. Das Wasser tat verdammt gut. Es erfrischte mich von innen und erfüllte mich mit neuer Energie. Genau das Richtige für mich. Kurz darauf erschien Jahwes Wächter. Ich hätte ihn früher erwartet. Mein Blick wanderte zu ihm, dann zurück zum Tisch, wo mein Schwert lag.
Ich stellte die leere Karaffe ab und drehte mich zu den beiden Männern um. Dabei verschränkte ich die Arme vor der Brust. >Es dauert nicht mehr lange, dann sind die restlichen beiden Prüfungen um. Sie sind nicht so aufwending wie das Labyrinth. Schade um die ganze Mühe...< Wegen der Unterbrechung hatte er es nicht bis zur Truhe geschafft, aber das war jetzt egal.
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22.09.2023, 20:23

Jahwe

"Ich hätte sie gerne zu Ende gemacht. Das Monster war einfach nur ein Hindernis", antwortete ich ihr und erinnerte mich an die zwei Schlüssel. Ich hatte sie unbewusst in meiner Tasche eingepackt, als das Monster aufgetaucht war. Ich nahm ein Schlüssel und warf es ihr rüber: "Hier, als Erinnerung von unserem ersten gemeinsame erfolgreichen Kampf. Wer weiß wie viele gemeinsame Kämpfe noch folgen werden."

Willow

Es sollte mich nicht stören, dass Jemand sein Blut aufgeleckt hatte und doch tat es. Blut von Jemanden in sich aufzunehmen oder Jemanden mit einem Biss zu markieren war etwas ganz Persönliches. Viel persönlicher als ein Kuss oder ein körperlicher Akt. Jedenfalls in meiner Welt, in der ich aufgewachsen war. Bei Menschen und Meermenschen musste es nicht die gleiche Bedeutung haben. Und es störte mich auch, dass ich mich nicht um seine Verletzung kümmern durfte. Dass ich ihn nicht richtig beschützt hatte.


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Talia

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