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27.09.2023, 18:29

Zen

Ich besaß viele glückliche Erinnerungen, aber in Anbetracht der Dunkelheit, die Akela in mir versiegelt hatte, stellte ich es mir schwer vor dem entgegenzuwirken. Früher hatte es mich bis an den Rand des Todes gebracht die Kontrolle über mich zu verlieren. Nur mein Vater hatte es geschafft mich immer wieder zurückzuholen, bis Akela das Problem gänzlich aufgehoben hatte. Trotzdem blieb ein Stück Angst zurück. Angst, dass ich doch noch die Beherrschung verlor und zu dem wurde, was ich eigentlich war - ein Obscurus.
Ich war froh, dass Willow von meinen Gedanken ablenkte, als sie Jahwe nach Möglichkeiten fragte, wie wir ihm helfen konnten, sollte es vorkommen, dass Nalu nicht in der Nähe war. So wie damals mein Vater der Anker gewesen war, der mich aus der Tiefe gezogen hatte, war Nalu sein Anker. Es machte Sinn, dass das Ganze vom Vertrauen abhängig war. >Einen Versuch ist es immer wert und neben Nalu hast du auch deine Gefährtin Liora, die dir zur Seite steht.< sagte ich mit einem kleinen Lächeln. >Solltest du etwas brauchen, kannst du dich aber zukünftig auch auf mich und Willow verlassen. Und wenn dir Kersia irgendwie helfen konnte, dann sie auch. Ihr kannst du vertrauen, aber das bleibt natürlich dir überlassen.<

Kersia

Aus reiner Neugier hatte ich darauf bestanden, dass wir noch ein Weilchen blieben, weil ich darauf hoffte noch mehr von ihnen zu erwischen, aber es endete in Wunschdenken. Natürlich tauchte niemand auf. Außerdem überraschte es mich, dass man hier keine Fallen aufgestellt hatte, da wir problemlos eingebrochen waren. Hochmut? Ein zu großes Sicherheitsgefühl? Zugegeben, sie hatten es geschafft meiner Mutter und König Ardan zu entkommen, während sie Jahwe weiterhin tyrannisiert hatten. Dumm waren sie demnach kein bisschen. Trotzdem war ich der festen Überzeugung, dass auch sie Fehler begingen und heute waren ihre ersten Spielfiguren vom Brett gefegt worden.
Dieser kleine Sieg schmeckte mir verdammt gut.
Ich schob die Kapuze des Umhangs über meinen Kopf und bedeutete Geia vorauszugehen. Es gab nichts mehr zu tun. Außerdem sehnte sich mein Körper nach dem Meer, ich war schon zu lange an Land unterwegs.
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27.09.2023, 19:04

Jahwe

Prinzessin Kersia. Aus irgendeinem Grund hatte sie mich ein wenig erreichen können mit ihren positiven Erinnerungen und der Melodie, obwohl wir uns eigentlich nicht nahe standen. Vielleicht lag es am gemeinsamen Kampf. Aber sie war nicht hier und ich wusste nicht ob es gut oder schlecht war. "Danke", antwortete ich Zen und fuhr mit der Hand durch das Haar. Draußen näherte sich der Tag langsam dem Abend. "Es war schön, dass ihr vorbeigekommen seid. Aber jetzt möchte ich ein bisschen alleine sein, um ein paar Gedanken zu ordnen und bei Liora vorbeischauen. Aber ich würde mich freuen, wenn wir im regelmäßigen Kontakt bleiben", sagte ich zu ihnen und schenkte ihnen ein warmherziges Lächeln. Mittlerweile fühlte ich mich besser. Ihre Gesellschaft hatte mir gut getan.

Willow

Bei dem Abschiedsworte erhob ich und auch Prinz Jahwe stand auf. "Bevor ich es vergesse: Sollte ihr meine Hilfe brauchen, könnt ihr mich über die Steine am Schnellsten erreichen", er reichte uns zwei Steine, die vor Magie pulsierte. Ich steckte es ein: "Danke. Der Mond wacht über dich." "Der Mond wacht auch über dich, Willow", erwiderte er lächelnd und neigte kurz mit dem Kopf.


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27.09.2023, 19:51

Zen

>Sehr gerne.< erwiderte ich lächelnd und nahm den Stein entgegen, den er uns reichte. Er funktionierte wahrscheinlich ähnlich wie der grüne Stein, mit dem man von einem zum anderen Ort reisen konnte. Ich steckte ihn ein und wünschte Jahwe einen erholsamen Abend, den er sich auf alle Fälle verdient hatte. Spätestens bei der Krönung würden wir uns wiedersehen, doch die würden wir erst abwarten müssen. Ich kannte Azurias Pläne nicht, aber da sie gerne schnell und effizient arbeitete, war es nur eine Frage von wenigen Tagen. Agoma hatte man immerhin auch ziemlich schnell auf die Beine gestellt. Kaum zu glauben, dass die Besprechung der Allianz knapp eine Woche her war. Seitdem war viel passiert, besonders in meinem Leben, da nun Willow bei mir wohnte und wir uns nähergekommen waren.
Sobald wir die Residenz hinter uns ließen, griff ich wieder nach Willows Hand und schenkte ihr ein warmes Lächeln. >Ich hoffe, du hast Hunger.< sagte ich noch, ehe ich die magischen Worte aussprach, die uns zurück nach Hause brachten.

Kersia

Wir wählten die Wege, die abseits der Zivilisation zur Küste führten und kaum erblickte ich die Weite des Meeres, zog ich mich hastig aus und lief nackt ins Wasser. Sobald die sanften Wellen meine Beine umspülten, seufzte ich befreit auf und tauchte unter. Von meinem Bauch aus wirkte die Magie, durch die meine Beine zu einer Schwanzflosse verschmolzen. Ich bewegte die Hüften, schwamm gegen die leichte Strömung an und tauchte noch tiefer, bis das Licht der Sonne als sanftes Glitzern über mir zu erkennen war.
Die Anspannung fiel von mir ab, als ich mich dann auf den Rücken drehte und mich treiben ließ. Geia gesellte sich zu mir. Eine angenehme Stille legte sich über uns. Ich war froh sie an meiner Seite zu haben, denn nach allem, was heute passiert war, brauchte ich eine Person, bei der ich mich nicht verstellen musste. Sie war einfach da. Ich streckte meine Hand nach ihrer aus, sie lächelte mich von der Seite an und kam meiner stummen Aufforderung nach. Dankbar schloss ich für einen kurzen Moment die Augen.
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27.09.2023, 20:21

Jahwe

Ich blickte meine neuen Freunden hinterher und spürte wie ihre Auren sich miteinander harmonierten. Außerdem waren da besondere Schwingungen, die mir sagte, dass sie einander viel bedeuteten und es würde mich nicht überraschen, wenn sie bald ein Liebespaar werden würde. Ich ging auf das Balkon und durch Magie ging ich zum Wasser hinunter. Dort fand ich Liora. "Es tut mir leid, dass ich dich ausgeschlossen habe und dir damit Sorgen bereitet habe. Es war einfach zu viel und ich hatte Angst es würde dich genauso überrollen, wie es bei mir getan hat", bat ich meiner Tiergefährtin um Entschuldigung. Der Wasserlichtdrachen schnaubte und einen Moment beachtete sie mich nicht, doch dann berührte ihr Nüstern mein Gesicht. Bitte mache das nicht noch einmal. Unsere Seelen sind miteinander verbunden. Ich habe deinen Schmerz gefühlt ohne deine Gedanken kennen zu müssen. Du muss mich nicht beschützen, schon gar nicht vor deinen Gefühlen und Gedanken. "Ich weiß", schluckte ich und schloss einen Moment die Augen. Steig auf meinem Rücken, das Meer wird dir helfen, stupste sie mich an und ich folgte ihre Worte. Dann schwamm Liora in das offene Meer hinaus.

Willow

Die Wärme seiner Hand erreichte mein Bauch und im nächsten Moment waren wir wieder Zuhause. "Ja, ich habe Hunger", antwortete ich ihm, als wir das Haus betraten. Da wurde mir wieder der Duft der Wächterin an ihm überdeutlich und es fühlte sich an als würde dieser Duft in unserem Zuhause unerlaubt eindringen. Ich presste meine Lippen zusammen, um ein besitzergreifendes Knurren zu unterdrücken. "Ich schaue nach Hoku", sagte ich zu Zen und zögerte einen Moment. Ich sah ihn nicht an, als ich die nächste Worte sagte und wieder fühlten sich meine Wangen seltsam heiß an: "Vielleicht solltest du dir vorher was Anderes anziehen, damit du nicht zu doll nach ihr riechst. Ich kann sie nicht riechen."


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27.09.2023, 20:41

Zen

Ich blinzelte sie überrascht an, als sie wieder das Thema mit Geia aufgriff. Hatte dieser eine kleine Akt so viel Wirkung auf sie? Ich roch überhaupt keine Veränderung an mir, aber ihre Sinne als Elfin waren deutlich ausgeprägter als bei mir. >Oh, dann… ziehe ich mich um.< Für mich war es keine große Sache die Kleidung zu wechseln, ich wollte sowieso kurz unter die Dusche springen und mir den Kampf vom Körper waschen.
>Bis ich fertig bin, kannst du dir überlegen, was du gern essen möchtest.< fiel mir noch ein, als ich dabei war die Küche zu verlassen. Dann blieb ihr auch genügend Zeit nach Hoku zu schauen. Bestimmt hatte er alle Kekse aufgefuttert.
Schmunzelnd ging ich nach oben in mein Zimmer, zog mich aus, suchte frische Kleidung zusammen und verschwand damit ins angrenzende Bad. Ich hob die Hand, die Geia verarztet hatte, und schnupperte daran. Natürlich roch ich nichts und doch fühlte es sich seltsam an zu wissen, dass der Duft einer Meerjungfrau an mir haftete.

Kersia

Irgendwann stieß Nakola zu uns. Er hatte sofort gespürt, dass ich wieder im Meer war und quietschte um Aufmerksamkeit. Lächelnd streichelte ich seinen langen Hals, umarmte ihn und drückte ihm einen Kuss auf den Mundwinkel. Seine Kopfflossen richteten sich auf und bildeten diesen Kranz, den ich so niedlich fand. Er gab erfreute Laute von sich.
>Tut mir leid, dass wir in letzter Zeit so wenig unternehmen. Es war viel los. Aber jetzt ist Agoma vorbei und ich bezweifle, dass ich zukünftig oft an Land muss.< versicherte ich meinem Gefährten, der mich mit der Schnauze in die Seite stupste und mich zum Spielen aufforderte. Ich lachte leise. Wenn es ums Vergnügen ging, waren wir ein Herz und eine Seele. Die Ablenkung konnte ich außerdem gut gebrauchen, alles andere würde mir zu schwer auf dem Herzen lasten.
Aus diesem Grund brachen wir alle zusammen zu der kleinen Insel mit leuchtendem Ufer auf, denn dort konnten wir ungestört Spaß haben, auf den Wellen reiten und den Stress des Tages loswerden. Dabei behielt ich den Stand der Sonne im Blick, denn nachher würde ich mit meiner Mutter sprechen müssen. Wir hatten einiges zu klären.
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27.09.2023, 21:12

Jahwe

Meine nackte Füße waren in das kalte Wasser eingetaucht, die Hosenbeine hochgekrempelt und die Meerbrise spürte ich in meinem Haar. Liora hatte Recht, dass das Meer eine beruhigende Wirkung auf mich hatte. Ich war mit dem Element Wasser eng verbunden. Hier konnte ich am freisten atmen. "Ich habe versagt", sagte ich die Worte in der abendliche Stille. Nein, hast du nicht. "Doch habe ich. Das Volk wird mich nicht wählen und wahrscheinlich halten mich Königin Azuria und Prinzessin Kersia für instabil. Wenn die Stimmen gegen mich sind, werde ich nicht auf mein Bluterben den Thron einfordern. Das Agoma war ein Handeln gewesen und ich habe in der letzte Prüfung keine Glanzleistung abgeliefert", ich legte den Kopf in den Nacken und erblickte die ersten Sterne. Ich entdeckte auch den Mond, der beinahe voll war. Morgen war also Vollmondnacht. "Dabei wollte ich es so sehr."

Willow

Ich fand Hoku im Garten, er spielte gerade mit ein paar Glühwürmchen. In der Küche hatte ich noch gesehen, dass der Teller mit den Kekse leer war. Also hatte er sie doch alle aufgefuttert trotz meiner Warnung. Aber ihm schien es gut zu gehen und er fühlte sich hier wohl. Mit einem Fingerstupser begrüßte ich ihn. Dann schaute ich an mir herab. Ich sollte mich auch erfrischen und ging daher kurz im Teich. Dann zog ich mir die türkisfarbene Kleidungsstücke an, die Hosenbeine krempelte ich ein wenig hoch, damit der abgerissene Teil nicht so auffiel. Zen hatte es mir geschenkt und es hat ihm gefallen. Ich ging wieder zum Wasser, um mein Spiegelbild zu betrachten und zupfte an meinem Haar. Es gab Lieder über die Schönheit der Meerjungfrauen. Aber ich war keine Meerjungfrau. Ich kehrte in die Küche zurück.


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27.09.2023, 21:41

Zen

Ich brauchte nicht lange unter der Dusche, denn der Hunger war größer als das prasselnde Wasser auf meiner Haut. Mit dem großen Handtuch trocknete ich mich schnell ab und auch das Haar rubbelte ich grob trocken. Dann zog ich mir meine Schlafsachen an, da ich für den Rest des Abends nicht vorhatte das Haus zu verlassen. Heute hatte ich genug Aufregendes erlebt, da sehnte ich mich nach einem gemütlichen Ausklang.
Unten in der Küche fand ich Willow vor. Auch sie hatte sich frisch gemacht und trug nun die Kleidung vom Fest. Diese Farben passten ihr wirklich gut. Ich sah sie mit einem zaghaften Lächeln an. >Und? Kannst du mich wieder gut riechen?<

Kersia

Obwohl Geia und Nakola mich gut ablenkten, kehrten meine Gedanken wiederholt zum bevorstehenden Gespräch mit meiner Mutter zurück. Ich wollte wissen, was die nächsten Schritte waren und wann die Krönung stattfinden würde. Gleichzeitig fragte ich mich, wie das Stimmungsbild des Volkes war. Wie viele befürworteten den Machtwechsel? Wie viele blieben skeptisch? Und wie viele waren komplett dagegen? Ich konnte mir gut vorstellen, dass aufgrund der letzten Prüfung Gerüchte in Umlauf geraten würden, aber das gehörte zum öffentlichen Leben dazu. Niemals schaffte man ein ganzes Volk für sich zu gewinnen. Es gab immer Unstimmigkeiten, immer Gegenstimmen und das war gut so. Man musste nicht von allen gemocht werden, das war unmöglich. Und so, wie Jahwe sich geschlagen hatte, würde man zu seinen Gunsten wählen. Die Menschen der Heißen Quellen waren nette Bürgerinnen und Bürger. Sie waren anders als das Meervolk, nicht so kritisch und misstrauisch, wie es bei uns häufig der Fall war. Bei uns musste man sich deutlich mehr Mühe geben. Eine kleine Schwäche reichte aus und schon wurde man zur Zielscheibe. Manchmal wünschte ich, es wäre anders… einfacher, aber ich war nun mal in dieses Leben hineingeboren worden und ich würde die Verantwortung übernehmen.
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27.09.2023, 22:10

Jahwe

Gib die Hoffnung nicht auf, das Schicksal hat dich erwählt und das Volk wird es spüren. Ich schlang meine Arme um ihrem Hals und spürte die kühle Schuppen an meinem Gesicht: "Ohne dich wäre ich niemals so weit gekommen. Du hast mich aufgefangen, wenn ich gefallen bin. Danke." Liora schnaubte und schwamm in einem angenehmen Tempo weiter. Das Rauschen des Meeres machte mich schläfrig. Morgen würde ein neuer Tag sein und ein neuer Morgen bedeutete neue Möglichkeiten. Daran musste ich mich festhalten. Doch heute Abend würde ich nicht der lebensfrohe Mann sein, denn die Schwermut war immer noch zu spüren.

Willow

Zen erschien und sein Haar wirkte noch etwas feucht, als hätte er es nur grob getrocknet. Er trug seine Abendkleidung an, die er in den letzten Nächte auch getragen hatte. Ich ging auf ihm zu, um an ihm zu schnuppern. Sein Duft ähnelte wieder mehr dem Morgentau und war frisch. Aus einem Impuls heraus umarmte ich ihn und vergrub mein Gesicht in seinem Oberkörper. Ein wohliges Schnurren entfloh mir und in meinem Bauch wurde es warm. Mein Körper wurde wieder ruhiger. Nur das Herz schlug im Brustkorb kräftig.


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29.09.2023, 18:32

Zen

Ich unterdrückte ein Schmunzeln, als sie tatsächlich an mir schnupperte und dann überraschte sie mich mit der folgenden Umarmung. Inzwischen hatte ich mich so daran gewöhnt, dass sich meine Arme wie von selbst um sie schlossen. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich meine Wange in ihr Haar drückte und den Duft nach Wald und Wildblumen einatmete. Ich genoss den Moment, schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und streichelte sanft ihren Rücken.
>Hast du dir schon überlegt, was du gerne essen möchtest?< murmelte ich in die angenehme Stille hinein.

Kersia

Als die Sonne sich dem Horizont neigte, wurde es Zeit zu gehen. Ich glitt zurück ins Wasser, nachdem ich faul und in Gedanken am Ufer gelegen hatte und gemeinsam brachen wir zum Palast auf. Auf halbem Wege gab Nakola allerdings ein hohes Fiepen von sich. Ein Zeichen, dass er jemand Bekanntes in der Nähe spürte. Mir fiel nur eine Kreatur ein, die diese Reaktion in ihm hervorrief.
Geia warf mir von der Seite einen fragenden Blick zu. Ich seufzte leise. Früher oder später würden wir uns sowieso wieder begegnen, und wenn er doch keine Lust auf eine Konversation hatte, würde ich zurück nach Hause schwimmen. Absolut kein Problem. Ich war auch nicht neugierig oder so. Nakola freute sich darüber, dass ich nachgab und beschleunigte, sodass ich um mich herum kaum etwas erkennen konnte. Erst auf den letzten Metern wurde mir die Präsenz vom Drachen und Jahwe bewusst. Auf dem Rücken meines Gefährten durchbrachen wir daraufhin in angemessenem Abstand die Meeresoberfläche und ich richtete mich etwas gerader auf. Ein Blick auf Jahwe reichte, um zu erkennen, dass heute wirklich nicht sein bester Tag war. Unwillkürlich musste ich an seine salzigen Tränen zurückdenken. >Du verbringst wirklich viel Zeit auf offener See.< bemerkte ich mit einem vorsichtigen Lächeln.
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01.10.2023, 10:02

Jahwe

Plötzlich spürte ich vertraute Auren, die sich uns näherten und Liora schnaubte begrüßend. Ich schaute auf und erblickte Prinzessin Kersia auf ihrem Tiergefährten. Sofort dachte ich daran zurück, dass sie anwesend war, als ich keine Kontrolle über mich mehr hatte und meinem Anfall hilflos ausgeliefert war. Morgen wäre ich ihr selbstbewusst entgegengetreten, doch jetzt war ich immer noch verwundbar und verunsichert. Ich schaute zu den Wellen: "Ja, im nächsten Leben werde ich bestimmt ein Meerwesen. Vielleicht ein Mandala-Delfin."

Willow

Ich spürte seine Wange in meinem Haar, den warmen Atem auf meiner Kopfhaut und die Bewegungen seiner Hände auf meinem Rücken. Meine Haut kribbelte und das Kribbeln hinterließ eine Gänsehaut. Aber mir war nicht kalt, in meinem Bauch wurde es immer wärmer und die Wärme stieg in meinem Brustkorb. Mein Herz schlug schneller und ich spürte das Schlagen bis in meinem Hals. Ich schmiegte mich enger an ihm, mein Gesicht drehte sich ein Stück nach oben und die Nase streifte den Winkel zwischen Schulter und Hals. Seine Haut war warm, weich und der Duft ließ mich ein wenig benommen werden. Mein Hals wurde trocken und ich nahm ein Sehnen wahr. Ich fand ihn anziehend, doch das hier fühlte sich größer an. Vielleicht weil wir auch Vertraute und ein Stamm waren. Langsam löste ich mich von ihm, bevor ich etwas tat, womit er sich unwohl fühlte. "Das was du bei unserem Strandausflug gemacht hast", erinnerte ich mich an diese Köstlichkeiten und sah ihn an. Ich hatte oft sein Gesicht gemustert, doch diesmal lösten seine Augen in mir ein starkes Kribbeln aus und mein Herz geriet aus dem Takt.


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02.10.2023, 09:02

Zen

Ich genoss diese Nähe, fühlte mich wohl und vernahm ein Kribbeln an meinem Hals, als ihr Atem darüber streifte. Etwas verloren wirkten meine Arme, sobald sie sich von mir löste, um auf meine Frage zu antworten. Einen kurzen Augenblick wanderten meine Augen über die feinen Linien in ihrem Gesicht zu ihren dunklen Lippen. Sie sahen weich und anschmiegsam aus. Als mir dieser Gedanke bewusst wurde, wandte ich den Blick hastig ab, räusperte mich verlegen und ignorierte das vertraute Glühen in den Ohren.
Außerdem ging mir Willows Blick unter die Haut, weshalb ich schnell nach Ablenkung suchte und die Zutaten bereitstellte. Hauptsache, meine Hände waren beschäftigt. Als ich mir meiner Stimme wieder sicher war, erklärte ich Willow, wobei sie mir behilflich sein konnte. Zusammen machte es einfach mehr Spaß und es ging schneller.

Kersia

Interessant. Er mied meinen Blick. Sein Anfall heute Nachmittag hatte ihm mehr zugesetzt als erwartet. Das war also seine Schwäche. Die Wunde, in die man bohren konnte. Ich neigte den Kopf und stellte ihn mir wirklich als Mandala-Delfin vor. Würde gut passen. Aber seit seinen Tränen erinnerte er mich mehr an ein anderes Meerwesen. Eine seltene Art. Noch passender.
Mit einem Seufzen glitt ich zurück ins Wasser, tauchte unter dem Drachen hinweg und auf die andere Seite von ihm. Bis zur Brust tauchte ich wieder auf und streckte ihm meine Hand hin. >Komm, ich zeige dir etwas Schönes.< Kurz dachte ich nach. >Deine Gefährtin kann dich natürlich begleiten, ich ziehe dich nicht hinab in die verschlingende Tiefsee.< Letzteres sagte ich mit verstellter, tiefer Stimme, um vielleicht die Stimmung ein wenig zu lockern.
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03.10.2023, 08:43

Jahwe

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Kersia untertauchte und einen flüchtigen Moment glaubte ich, dass sie jetzt verschwand. Doch sie tauchte auf der andere Seite auf, um mir in das Gesicht zu schauen. Im Abendlich wirkten ihre Augen dunkler und blauer, geheimnisvoll wie das Meer im Mondlicht. Leicht zog ich ein Augenbraue hoch, als ihre Stimme sich verstellte und kurz zuckte mein Mundwinkel in die Höhe. Ich möchte lieber mit Nakola spielen. Liora stupste den anderen Gefährten an. "Ich schätze Liora hat sich gerade schon verabredet", stellte ich fest und durch einem Zauber verschwand meine Kleidung bis auf die Unterhose. In Kleidung zu schwimmen war lästig. Ich glitt in das Wasser: "Na dann, entführe mich." Wieder ein leichtes Zucken meines Mundwinkels.

Willow

Mein Körper vibrierte innerlich, als sein Blick über meine Lippen streifte und es fühlte sich beinahe wie ein Kuss an. Ich wünschte der Kuss wäre echt. Ich stolperte über meine eigene Gedanken, brauchten einen Moment um mich auf seine Worte zu konzentrieren und die folgende Schritte der Mahlzeit beschäftigten meine Hände, wodurch ich langsam wieder zur Ruhe kam. Mich hatten Küsse auf den Lippen oft nicht gereizt, es waren nur die Berührungen gewesen. Ich erinnerte mich, wann ich zuletzt wirklich ein Kuss genossen hatte. Und dann erinnerte ich mich, dass ich schon einmal solche Empfindungen hatte, nur schwächer. Ich sah auf die belegte Brötchen, als hätten sie all die Antworten, nach denen ich suchte.


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03.10.2023, 11:48

Zen

Obwohl mich Kochen oder Backen gut ablenkten, kehrten meine Gedanken wiederholt zu diesem kurzen Moment zurück, wo ich das starke Bedürfnis empfunden hatte Willow zu küssen. Ich konnte mir selbst nichts vormachen, mich nicht belügen. Ich wusste, dass ich dabei war sie näher an mich heranzulassen, nur nicht, ob das gut war.
>Lass es dir schmecken.< sagte ich mit einem kleinen Lächeln, nachdem wir alles angerichtet hatten. Ich biss in mein belegtes Brötchen hinein und konnte mich kaum auf den Geschmack konzentrieren. Stattdessen fragte ich mich, wonach Willows Lippen schmeckten. Und ob sie an anderen Stellen... Beinahe hätte ich mich an meinen eigenen Gedanken verschluckt. Ich griff nach meinem Wasser und spülte die unangebrachten Bilder runter. Was war heute mit mir los? War ich derart erschöpft vom Tag?

Kersia

Ich schaute zu meinem Gefährten, der sich sichtlich darüber freute Zeit mit dem Wasserdrachen zu verbringen. Er hatte wirklich eine Schwäche für sie entwickelt. Wie süß. In der Zwischenzeit hatte sich Jahwe all seiner Kleidung bis auf seine Unterhose entledigt, wodurch ich genau das zu sehen bekam, was unter anderen Umständen meinen Appetit anreizen würde. Da es hier um etwas völlig anderes ging, schwamm ich auf ihn zu und nahm seine Hand. Der erste Kontakt seit... einigen Tagen.
Im nächsten Augenblick tauchte ich zusammen mit ihm unter. Noch spendete die Sonne ihr letztes Licht, aber je tiefer wir schwammen, desto dunkler wurde es. Geia hatte sich indes zurückgezogen, sie blieb jedoch nahe genug, dass sie im Falle von Gefahr schnell reagieren konnte. Das war für mich in Ordnung. Das hier war keine romantische Verabredung, sondern nur ein spontaner, netter Akt meinerseits.
Ich steuerte die Abgründe an, die zunächst wie weit aufgerissene Mäuler wirkten und als ob dort die gefährlichsten Kreaturen hausten - was teilweise stimmte. Aber auch hier gab es versteckte Besonderheiten. Bevor wir allerdings noch tiefer tauchten, suchte ich ein buschartiges Gewächs in einer der vielen Felsspalten auf und pflückte eine runde, gelbliche Beere. Die hielt ich Jahwe hin. >Ich weiß, dass du Unterwasser atmen kannst, aber für die weitere Strecke muss dein Körper dem Druck und der Kälte standhalten. Damit ist dir geholfen.< erklärte ich ihm. Das Blut der Nymphe in ihm reichte nicht.
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03.10.2023, 15:15

Jahwe

Ihre Hand wirkte in Meiner zierlich, aber es war ein täuschender Eindruck. Denn in dieser Hand lag viel Kraft, die mich zielsicher in das Wasser führte. Je tiefer wir schwammen, desto mehr wurde das bisschen Licht verschluckt. Aber vor der Dunkelheit des Meers fürchtete ich mich nicht. Auch nicht vor den Abgründen, die keinen heimeligen Eindruck machten. Diese besondere Stille der Wasserwelt umgab mich und es war als könnte ich jetzt wirklich freier atmen. "Ich kann nur begrenzt unter dem Wasser atmen, ein paar Stunden. Ich bin nur zur Hälfte eine Nymphe ", antwortete ich ihr ehrlich und ohne die Beere zu überprüfen verschwand sie in meinem Mund. Es schmeckte sauer und kribbelte leicht auf der Zunge. Aber ich spürte bereits die Wirkung, mein Körper fühlte sich leichter an und wurde wärmer. "Jetzt bin ich neugierig, wohin du mich bringen wirst", meinte ich.

Willow

"Lass es dir auch schmecken", erwiderte ich und nahm einen Bissen, während sein Lächeln ein warmes Gefühl in mir auslöste. Damals als ich ähnliche Empfindungen hatte, hatte ich geglaubt es wäre Liebe. Doch ich hatte auf eine unschöne Weise gelernt, dass es keine Liebe war. Trotz der intensivere Empfindungen bei Zen war es bestimmt auch keine Liebe. Mein Herz konnte nicht lieben, weil es nicht wusste, wie man liebte und ich wollte nicht wieder von meine eigenen Gefühlen getäuscht werden. Ich wollte nicht, dass mir wieder gesagt wurde, dass solche Gefühle keine Bedeutung hatten. Das hier war einfach nur eine stärkere Form der Anziehungskraft, weil wir Vertrauten und ein Stamm waren. Das war, was ich besser verstand und davon nicht verwirrt wurde. Die einzige Liebe, die ich bisher verstand, war die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Diese reine Form hatte immer eine Bedeutung, die keiner nehmen konnte.


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03.10.2023, 16:59

Zen

Als ich den letzten Biss hinunterschluckte, hatte ich mich einigermaßen wieder im Griff. Ich trank noch mein Glas Wasser leer und gab ein entspanntes Brummen von mir. >Bevor ich es nachher vergesse, werde ich gleich die Nachricht an das Institut in Ocamma anschreiben. Wegen Jahwe und der Seelenheilung. Danach würde ich gerne im Bücherzimmer etwas lesen. Du darfst mir gerne Gesellschaft leisten, wenn du magst.< Man müsste meinen, wir verbrachten genügend Zeit miteinander, aber mir purzelten solche Worte schneller aus dem Mund als mir aktiv bewusst war. >Du kannst dich natürlich auch zurückziehen, falls du müde bist.< schob ich schnell hinterher, denn ich konnte nicht vorausahnen, was Willow wollte oder nicht. Außerdem waren mir die Regeln in einem Stamm größtenteils unbekannt. Nicht, dass ich sie dauernd dazu nötigte mir Gesellschaft zu leisten, obwohl sie lieber etwas für sich tun wollte.

Kersia

Ich zog eine Braue in die Höhe, als er sich die Beere einfach so in den Mund schob, ohne nach möglichen Nebenwirkungen zu fragen. Oder darüber zu grübeln, ob sie vielleicht giftig sein könnte. Dass er mir vertraute, konnte ich mir schwer vorstellen. Eigentlich war es schon ein kleines Wunder, dass er sich überhaupt auf mein Angebot eingelassen hatte, nachdem er immer wieder Andeutungen gemacht hatte, dass ihm meine Art nicht passte.
Bevor ich aber in meine eigene Gedankenspirale fiel, drehte ich mich um und zog ihn weiter hinab in die Tiefe. Auch mein Körper passte sich den kälteren Temperaturen an. Die Schuppen breiteten sich über meinen Bauch bis zu meiner Brust aus, vereinzelt sogar bis zum Hals. Dort öffneten sich weitere Kiemen, die mir beim Atmen unter diesem Druck halfen und die geschlitzten, vertikalen Pupillen ermöglichten mir eine bessere Sicht in diesen dunklen Gebieten, wo man kaum etwas vor sich erkannte. Meine Gesichtszüge hatten bestimmt auch an Weichheit verloren, ein Merkmal, das viele Leute an Land vergaßen, weil sie uns gerne mit den perfekten Schönheiten von Meerjungfrauen in denselben Topf warfen. Wir Sirenen hingegen besaßen eine deutlich wildere Seite, weniger ästhetisch, mit mehr Ecken und Kanten. Dafür sprachen auch die spitzen Zähne, aber die brauchte ich nicht für den Ausflug.
Wir erreichten eine kleine Gegenströmung, ich drückte Jahwes Hand etwas fester, um ihn nicht zu verlieren und bewegte die Flosse mit mehr Kraft. Der Schub reichte, bis wir das Ende der Strömung und damit den Eingang zu einer unterirdischen Höhle erreichten. Die schmale Öffnung reichte gerade noch für uns beide zum Hindurchschwimmen. Ich spürte zudem die Tiefseekreaturen um uns herum, die auf uns aufmerksam geworden waren, aber sie stellten keine Gefahr dar. Mit einem leisen Summen in der Kehle ließ ich sie wissen, dass wir in guter Absicht zu Besuch waren. Daraufhin erwachte die in Dunkelheit getauchte Tiefsee zum Leben.
Wir waren da.

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03.10.2023, 17:43

Jahwe


Je mehr die Dunkelheit des tiefen Meers uns verschluckten, desto mehr veränderte sich Kerisa. Ihre Sirenengestalt offenbarte die raubtierhaftere Seite. Aber auch in dieser Wildheit sah ich eine Schönheit, eine gefährliche Schönheit mit spitzen Zähnen, die zum Töten gedacht waren. Ich konnte im Wasser kaum noch erkennen, natürlich könnte ich Magie benutzen, aber ich tat es nicht, um keine Meeresbewohner zu verschrecken oder Unerwünschte anzulocken. Der Tag hatte genug Aufregung gehabt. Doch dass veränderte sich die dunkle Umgebung und ich musste einen Moment blinzeln, um das geheimnisvolles Licht wirklich wahrzunehmen. Ich wusste nicht wo wir waren, außer irgendwo in der Tiefsee und in der scheinbar auch ein schönen Ort wie Diesen hier gab. Ich ließ Kersias Hand los und drehte mich im Kreis, um die Umgebung auf mich wirken zu lassen. "Es ist wunderschön hier. Selbst an einem so dunklen Ort, kann ein Licht leuchten", staunte ich.

Willow


Das Bücherzimmer war bestimmt der Raum mit dem Baum gemeint, denn dort waren die meisten Bücher gewesen. Ich sollte mich zurückziehen und über meinem inneren Zustand nachdenken. Doch es lockte mich nicht hinaus. Nicht mal um die Ruhe in der Natur zu finden. Stattdessen wollte ich bei Zen bleiben. Ich fühlte mich wie die Motten, die sich vom Licht angezogen fühlten und dagegen nichts tun konnten. "Ich leiste dir Gesellschaft", antwortete ich: "Ich gehe vorerst nach Hoku schauen." Den Rott hatte ich bisher noch nicht gesehen und ich wollte sichergehen, dass es ihm gut ging.


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03.10.2023, 18:18

Zen

Sie nahm mein Angebot an. Ich spürte Wärme in mir aufsteigen und fragte mich, ob ich nachher würde lesen können, wenn sie im selben Raum saß wie ich. >Gut, dann... bis später.< sagte ich lächelnd, ehe ich alles abräumte und direkt nach oben ins Arbeitszimmer ging, um die Nachricht zu verfassen. Jahwe hatte ein äußerst wichtiges Thema angestoßen und das wollte ich auf alle Fälle voranbringen. Morgen Früh würde ich den Brief abschicken und auf eine positive Rückmeldung warten.
Ich fuhr mir kurz durchs inzwischen trockene Haar und schaute aus dem Fenster hinaus in die abendliche Dunkelheit. Ein paar Sterne zeigten sich am Himmel. Der Mond strahlte beinahe voll. Oh. Morgen war Vollmondnacht. Sofort kamen mir Willows Worte in den Sinn. Sie bei Mondlicht, nackt, tanzend, verführerisch. Aus Wärme wurde schlagartig Hitze und ich kniff mir fest in die Nasenwurzel. Ich hatte gefühlt eine Ewigkeit nicht mehr solche Gedanken gehegt und ausgerechnet jetzt... mit Willow. Wie aus dem Nichts. Ich stieß einen schweren Seufzer aus.

Kersia

Die Überraschung verfehlte seine Wirkung nicht. Jahwes Staunen stellte mich zufrieden und auch ich ließ meinen Blick mit einem kleinen Lächeln umherschweifen. All das Leuchten, die Farben, die Pflanzen und die Formen, sie fügten sich zu einer wunderschönen Harmonie innerhalb der tiefsten Abgründe in diesem Gebiet. Dank Geia kannte ich diesen versteckten Ort und wusste um die verschiedenen Kreaturen, die hier lebten. Wie die Quallenfeen. Sie waren schüchterne Wesen, aber sie konnten gleichzeitig sehr bissig sein, wenn sie sich bedroht fühlten. Im Moment beobachteten sie uns neugierig aus ihren leuchtenden Türmen und ich schwamm einer entgegen, die sich etwas mutiger zeigte. >Guten Abend, liebe Freundin.< sprach ich sie sanft an. >Wir wollen euch nicht stören, nur die Schönheit eures Zuhauses genießen. Dürfen wir das?<
Ihre dunklen Augen blinzelten mich kurz an, sie hob den Kopf und die Farbe ihres Schirms wechselte von hellgelb zu zartrosa. Eine meiner Lieblingsfarben. Damit zeigte sie mir ihr Einverständnis, wofür ich mich bedankte. Auch die anderen Quallenfeen entspannten sich und kurz darauf entdeckte ich sogar einen Sternhimmelwurm. Meine Augen weiteten sich vor Freude. Man bekam sie für gewöhnlich selten zu sehen.
Ich schwamm sofort zu Jahwe rüber und schob ihn von hinten zu der Stelle, von wo aus man das schimmernde Wesen sehen konnte. >Sieh mal, das ist ein Sternhimmelwurm. Sie sind äußerst selten und nur hier zu finden. Normalerweise sind Würmer nicht gerade hübsch oder ansehnlich, aber dieser hier...< Begeistert sah ich ihm beim rotierenden Schwimmen zu. >... er erinnert wirklich an einen Sternenhimmel. Und die Organe sind wie kleine Monde. So schön.<



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578

03.10.2023, 18:51

Jahwe

Quallenfeen, von ihnen hatte ich viel gehört und bisher war ich ihnen nicht begegnet. Ich blieb still, um ihnen zu signalisieren, dass ich keine Bedrohung war und wartete auf die Erlaubnis, dass wir in ihrem Revier sein durften. Ich unterschätzte die Kreaturen des Meeres nicht, hier herrschte rauere Regeln als auf dem Land. Besonders wenn es um die Reviere ging. Unsere Anwesenheit wurde akzeptiert und plötzlich schob mich Kersia weiter, um mir ein seltenes Wesen zu zeigen. "Er macht seinem Namen alle Ehren", sagte ich leise. Unsere Stimmen klangen im Wasser anders, zumindest mein. Kersias Stimme war noch melodiöser geworden und meine Stimme war eher gedämpfter. Ich beobachtete wie der Sternhimmelwurm sich im Wasser schlängelte, es sah wie ein Tanz aus. Wie Sterne, die mit den Monde tanzten. "Er ist wirklich der schönste Wurm, den ich bisher gesehen habe", ich schaute zu Kersia. Sie war in seinem Anblick gefangen, ihre Begeisterung hatte beinahe was Kindliches. "Danke, dass du mir diesen Ort zeigst", sagte ich aus tiefstem Herzen.

Willow

Ich fand Hoku in den hohen Gräser, er spielte mit den Glühwürmchen und ich begrüßte ihn. Ihm schien es gut zu gehen, es gefiel ihm hier und er hatte den Garten zu seinem Zuhause gemacht. Hoku verspürte nicht das Bedürfnis weiterreisen zu müssen, sondern fand seine Aufgaben. Bald würde er noch weitere Aufgaben finden, wenn ich die Arbeit im Stadtpark annahm. Morgen würde ich Oleander aussuchen und meine Antwort geben. Ich ging noch zum Pavillon und zog mich um. Ich kam mir albernd vor, dass ich....das ich versucht hatte mich hübsch zu machen, um auf Zen anziehend zu wirken. Ich blickte zum Himmel. Der Mond war beinahe voll und ich spürte wie meine Magie sich leicht regte. Dann kehrte ich in das Haus zurück.


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03.10.2023, 19:20

Zen

Ich atmete tief durch, sortierte meine Gedanken und ging erst runter, als ich mir sicher war, dass ich diesen seltsamen hormonellen Schub im Griff hatte. Mein Weg führte erst in die Küche, wo ich Tee aufsetzte, weil das zu einem gemütlichen Leseabend dazugehörte. Für Willow, die gerade reinkam, beschloss ich heiße Schokolade zuzubereiten. Das hatte sie noch gar nicht probiert. >Ich glaube, das wird dein neues Lieblingsgetränk.< sagte ich mit einem Blick über die Schulter zu ihr. Insgeheim freute es mich, dass sie mir Gesellschaft leisten wollte, obwohl es vielleicht langweilig für sie werden könnte. Mir dabei zuzusehen, wie ich las, war alles andere als aufregend. Ich sah zurück zum köchelnden Wasser und dachte nach. >Was hältst du davon, wenn ich dir vorlese? Oder möchtest du selbst in einem Buch blättern? Ich habe einige mit vielen Bildern und sehr wenig bis gar keinen Text.< schlug ich vor.

Kersia

Gedanklich stimmte ich ihm zu. Er war wirklich der schönste Wurm aller Wurmarten, die existierten. Wie er sich elegant durchs Wasser schlängelte, als wäre er seine eigene kleine Welt, imponierte mir. Ich bemerkte Jahwes Blick auf mir, als er mich ansprach und bei seinen Worten wurde es kurz still in meinem Kopf. Ehrlich gesagt, wusste ich selbst nicht so recht, was mich geritten hatte, ihn hierher zu führen und ihm einen dieser Orte zu zeigen, die mir eigentlich heilig waren. Vielleicht lag es daran, dass ich so viel Zeit an seinem heiligen Ort, der Wisteria-Bucht, verbracht hatte. Zwar war mir die Verbindung zu ihm erst später aufgefallen, aber dennoch... Oder es war die Erinnerung an seine Tränen gewesen. An das schmerzerfüllte Leid darin. Damit hatte er unwissentlich meinen Schwachpunkt getroffen.
Ich wandte den Blick ab und zuckte mit der Schulter, als wäre das keine große Sache gewesen. >Du hast ausgesehen, als hättest du Ablenkung gebrauchen können und solche Orte... naja, sie sind heilsam.< Dann schaute ich ihn doch an und sagte mahnend. >Aber allein solltest du auf keinen Fall herkommen. Auch nicht mit Liora. Ihr reines Licht würde dem Ort und den Lebewesen schaden. Sie leben nur in ihrem eigenen Licht.<
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580

03.10.2023, 19:42

Jahwe

Da war etwas in dem Blick und ich spürte auch eine sanfte Schwingung von ihr ausgehen. Sie war mir gegenüber...offener geworden. "Ich gebe dir mein Wort", antwortete ich ihr und würde auch dieses Versprechen halten. Es lag mir fern diesen Ort zu schaden und wenn Kersia meinte ich sollte ihn nicht alleine aufsuchen, respektierte ich es. Ich spürte, dass es für sie ein besonderer Ort war. Ich atmete tief ein und setzte mich auf einem Felsen hin, um weiter den tanzender Sternhimmelwurm zu beobachten. "Es tut mir leid mit der verschlingende Tiefsee. Ich habe es wohl mehr aus Selbstschutz gesagt, am Grund des Tiefsee wäre es schnell klar geworden, dass ich ein Schiffswrack bin und ich wollte nicht, dass du es siehst. Ich wollte, dass du nur meine heile kraftvolle Segel siehst, der immer versucht den Wind einzufangen, um voranzukommen. Nenne es ruhig Stolz und den Ehrgeiz, dass ich dir irgendwas beweisen wollte, dass ich mehr als nur ein dahergelaufener Prinz bin."

Willow

Ich näherte mich Zen und schaute in den kleinen Topf hinein, dessen süßen, herben Duft mich angelockt hatte. Es erinnerte mich an die Schokolade, besonders an dem warmen Schokoladenkuchen. Doch ich erblickte eine braune Flüssigkeit und ich begriff, dass es flüssige Schokolade sein musste. Ich fuhr freudig mit der Zunge über meine Lippen und meine Augen begannen zu glänzen. Meine Augen wanderten hoch zu Zen: "Geht es Beides? Du zeigst mir ein Buch mit Bilder und erzählst seine Geschichte?", fragte ich ihn und dann wurde meine Stimme leiser: "Würdest du mir irgendwann das Lesen beibringen und...auch das Schreiben?" Das Menschendorf, in dem ich vor vielen Jahren für eine Weile gewesen war, hatte es mir nicht erlaubt. Aber Boyd konnte schreiben. Also auch lesen. Er kannte die Zeichen der weltliche Menschensprache.