Zen
Erneut stockte mir der Atem. Ihre Lippen auf meinem Hals lösten ein wildes Kribbeln aus, das sich in Hitze verwandelte und mich ganz benommen vor Lust machte. Meine Hände fuhren dabei unruhig über ihren Rücken, eine glitt in ihr Haar am Nacken, ich durchwühlte es, drückte sie mit der anderen näher an mich, bis ich glaubte ihren Herzschlag an meiner Brust zu spüren.
Die Art, wie sie meinen Namen hauchte, hätte mich spätestens jetzt in die Knie gezwungen. Wie gut, dass ich saß. Noch besser, dass sie weiter auf mir hockte. Atemlos neigte ich den Kopf und begann auch ihren Hals zu liebkosen. Dort duftete sie intensiver nach Wald, Wildblumen und ihrer persönlichen Note. Ich saugte sanft an der Haut und fuhr mit der Zunge darüber, nahm mehr von ihrem Geschmack auf und brummte tief. Es war viel zu gut.
Kersia
Nachdem ich meine Gedanken einigermaßen sortiert hatte, schwamm ich los und steuerte zuerst das Arbeitszimmer an. Wie erwartet wurde ich dort fündig. Meine Mutter saß hinter dem schweren Tisch und war vertieft in ein Dokument, das sie in den Händen hielt. An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich schwer erkennen, ob sie zufrieden oder gelangweilt war. Oder ob sie überhaupt geistig anwesend war.
Sie bemerkte mein Erscheinen wenige Sekunden später, legte das Dokument ab und sah mich aus tiefblauen Augen an. >Du warst lange fort.<
>Ich habe viel zu erledigen gehabt.< Mit einem lässigen Schulterzucken setzte ich mich an den Rand des Tisches und achtete darauf nichts umzustoßen. >Geia und ich haben die zwei Männer gründlich befragt und dann würdevoll entsorgt.<
Sie zog eine Braue in die Höhe, ich schmunzelte. >Du weißt, wie ich das meine. Viel Neues hat sich leider nicht ergeben, aber alles deutet darauf hin, dass sie nicht mehr alleine arbeiten. Sie haben neue Unterstützung bekommen. Und ich bin mir sicher, dass du mit deiner Vermutung richtig liegst.<
>Grund genug, dass du zukünftig besser auf dich Acht geben musst. Sobald sich zwei Feinde zusammenschließen und ein gemeinsames Ziel verfolgen, können sie schnell skrupellos werden. Du bist stark, aber nicht unverwundbar.<
Ich seufzte leise. >Das weiß ich. Aber dafür wissen sie nicht, wer mein Vater ist und das bleibt mein größter Vorteil.<
Gute Nacht