Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: RockundLiebe Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

661

11.10.2023, 21:23

Jahwe

Es war dem Meervolk anzusehen, dass Kersia beliebt und auch die Augen der Kinder funkelten bei ihrem Anblick. Dabei stellte ich fest wie süß die Sirenenkinder aussahen mit ihren Schwimmflossen. Kersia selbst grüßte das Meervolk und baute auf ihre Weise Kontakt zu ihnen auf. Die Verbundenheit war zu spüren, etwas was ich auch mit meinem zukünftigen Volk haben wollte. Die Delfine zogen weiter und ich nahm all die Eindrücke in mich auf. Der Park war wunderschön und es reichte kaum einen Tag aus, um das ganze Bild erfasst zu haben. "So geht es mir gerade", gestand ich ihr mit funkelnden Augen und klopfte auf meinem Bauch: "Da passt definitiv wieder was rein. Gibt es Spezialitäten, die man unbedingt essen sollte?"

Willow

Hoku folgte uns und kurz hielten wir inne, damit er auf meiner Schulter klettern konnte. Danach gingen wir weiter und ich fühlte mich zufrieden. Bis jetzt mochte ich diese Wendung, die in meinem Leben stattfand. Diese Ruhe und das Gefühl ein Platz in der Welt zu haben. Und Zen. Mit ihm hatte ich am Wenigsten gerechnet und ich war froh, dass unsere Wege sich gekreuzt haben. Er fühlte sich nach Zuhause an. Ich bemerkte ein paar Blicke der anderen Menschen, doch die waren mir gleichgültig. Nach vielen Lebensjahren lernte man sie zu ignorieren und sich davon nicht berühren zu lassen. "Danke. Möget die Kraft des Mondes dich erfüllen", erwiderte ich und ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus, als er mich umarmte. Ein leises Schnurren entfloh mir. "Ich denke an dich", verabschiedete ich mich von ihm und ging dann auf die Suche nach dem Gärtner.


662

12.10.2023, 12:43

Zen

Ich sah Willow kurz hinterher, ehe ich mich abwandte uns erst die Poststelle aufsuchte, um den Brief nach Ocamma abzuschicken. Dabei fiel mir ein, dass ich damit anfangen sollte Willow das Lesen und Schreiben zu lehren. Wollte sie nicht noch Boyd eine Nachricht schreiben? In den Tagen zuvor war mehr passiert als sonst in Wochen oder Monaten, aber irgendwie fühlte sich das alles gar nicht übereilt an. Es hatte genügend Momente der Ruhe gegeben, um alles sacken zu lassen. Keine allzu große Hektik. Die erwartete mich bestimmt im Waisenhaus, denn dort ging es regelmäßig drunter und drüber mit den Kleinen.
Gut gelaunt machte ich mich auf den Weg dorthin und erinnerte mich plötzlich an Silias Worte. Aber wehe ich bin nicht die Erste, die von deiner Romanze mit ihr erfährt. Sie passt zu dir. Es war mir ein Rätsel, wie sie von Anfang an gewusst hatte, dass da etwas zwischen uns war. Vielleicht hatte sie etwas in unseren Herzenslichtern gesehen. Ich lächelte in mich hinein.

Kersia

Ich tippte mir mit dem Finger ans Kinn. >Es gibt viele Köstlichkeiten, aber nicht alle sind für menschliche Mägen gedacht. Tatsächlich sind nur wenige zum Verzehr für euch geeignet, aber dafür überzeugen sie mit ihrem Geschmack.< Lächelnd schaute ich wieder nach vorne und lenkte die Delfine Richtung Außenbezirk der Stadt. >Lasst euch einfach überraschen.< Es gab einen Laden, den ich im Sinn hatte. Ein Geheimtipp für Kenner. Ich war schon lange nicht mehr dort gewesen, darum freute ich mich selbst über die Leckereien, die darauf warteten verschlungen zu werden. Als Prinzessin bekam ich sowieso alles umsonst. Ein Vorteil, wenn man ein öffentliches Leben führte.
Mein Blick wanderte kurz nach oben, als ich eine große Meeresschildkröte entdeckte, die gemächlich Richtung Park schwamm. Ich sah ihr mit einem warmen Lächeln hinterher.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

663

13.10.2023, 20:21

Jahwe

"Du hingegen verträgst alle menschliche Nahrungsmitteln?", fragte ich interessiert, denn ich wusste nicht ob für Sirenen auch ein paar Ausnahmen gab, wenn unsere Mägen unterschiedlich arbeiteten. Ich folgte ihrem Blick, es war eine Meeresschildkröte, die über uns vorbei schwamm. Ein schöner Anblick. "Hast du eigentlich ein Lieblingsmeertier?", kam meine nächste neugierige Frage.

Willow

Es war nicht schwer Oleander zu finden und er hielt inne, als er mich erblickte: "Guten Tag, Willow." "Die Sonne grüßt dich", erwiderte ich den Gruß: "Ich möchte die Arbeit annehmen." "Ah, wie schön! Warte. Ich gebe meinem Helfer ein paar Aufgaben und dann werde ich dich zu Phyllis führen", meinte er und ging zu einem jüngeren Mann hinüber, der gerade an einem Busch schnitt. Ich hörte nicht hin, als sie ein paar Worte wechselten und ich musste nicht lange warten. Oleander war wieder zu mir zurückgekehrt: "Nun, dann lass uns gehen."


664

14.10.2023, 15:23

Zen

Kaum trat ich durch das Tor in den Garten neben dem Waisenhaus, wurde ich auch schon von einer Horde Kinder freudestrahlend begrüßt. Liana erreichte mich als Erstes. Grinsend griff ich ihr unter die Achseln und wirbelte sie herum. Sie lachte heiter. Wie erwartet wollten die anderen auch gehoben werden, aber zum Glück kam mir Meira zu Hilfe, die alle dazu ermahnte zurück an ihre Projekte zu gehen.
Kollektives Schmollen. Ich schmunzelte.
>Hat Rava schon gepackt?< fragte ich die junge Frau, die mit Herzblut hier arbeitete. Sie sah über die Schulter zu den Kindern, von denen die meisten ihrer Aufforderung nachgingen, während andere weiter Quatsch machten.
>Sie ist gerade dabei. Ein wenig traurig ist sie schon, aber sie freut sich auf ihre neue Familie.<

Kersia

Ich wandte den Blick von der Meeresschildkröte ab und zurück nach vorne. >Milchprodukte nur in Maßen. Früchte, Gemüse, Fleisch oder Kleingebäck sind in Ordnung.< beantwortete ich seine Frage. Die Delfine folgten derweil meiner Führung und schwammen tiefer, da wir uns langsam dem Viertel näherten, in dem das Lokal mit den Köstlichkeiten war. Ich leckte mir vorfreudig über die Lippen.
>Grundsätzlich liebe ich alle Meerwesen. Es liegt in meiner Natur sie zu respektieren und zu schätzen, aber ich gestehe, dass Meeresschildkröten einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.< fuhr ich lächelnd fort. Vielleicht lag es an meinen Kindheitserinnerungen mit ihnen. Oder weil ich so viel von ihnen gelernt hatte. >Was ist mit dir? Hast du ein Lieblingsmeerwesen?<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

665

14.10.2023, 20:15

Jahwe

Dann würde bei dem zukünftigen Spieleabend neben einer Käseplatte noch andere Köstlichkeiten geben, die sie vertrug. Diese Idee hatte sich in meinem Hinterkopf verfestigt und ich würde sehr bald eine Einladung an meine neuen Freunden schicken. "Von den Meeresschildkröten kann man sehr viel lernen, besonders Geduld. Etwas was mir manchmal fehlt", lächelte ich schief und musste nicht lange überlegen: "Delfinen. Ich mag ihre verspielte, unbeschwerte Wesenszügen und sie sind unglaublich intelligent. Besonders ihr Sozialverhalten ist sehr ausgeprägt und sie sind einfühlsam. Aber das weiß du ja." Ich rieb meinem Hinterkopf.

Willow

"Phyllis ist eigentlich nicht zuständig für die Verwaltung des Stadtparks. Der Vorgesetzte, mein Cousin Hyazinth, ist zurzeit im Urlaub und wird erst in den nächsten Tagen wieder erscheinen. Er hat ihr die Verantwortung übertragen für allgemeine Ordnung zu sorgen, was ich meiner Meinung nach für eine zu große Verantwortung für sie halte. Sie ist eigentlich nur eine Aushilfe, so wie du es sein wirst. Zudem arbeitet sie nur vormittags, ein weiterer Grund warum sie nicht geeignet wäre. Aber mein Cousin scheint in dieser Sache recht unbesorgt ranzugehen und behauptet ihr zu vertrauen. Nun, er hat tatsächlich mich zuerst gefragt, aber ich bin bereits für die Palastgärten zuständig und das hat eine große Verantwortung, da brauche ich jede Arbeitszeit, um den Aufgaben gerecht zu werden. Nichts liegt mir ferner die Königsfamilien zu verstimmen und sie sollten niemals eine verwelkende Blume erblicken müssen, weil ihr die nötige Pflege gefehlt hat. Ich hatte ihn gefragt, warum seine Schwester Iris nicht darum kümmern würde. Aber sie hat wohl in ihrem Blumenladen viel zu tun", erzählte mir Oleander, während wir durch die Stadt gingen. Ich stellte fest, dass in seiner Familie blumenarmigen Namen wohl eine Tradition hatte.


666

15.10.2023, 13:07

Zen

Ich schaute erst bei Rava vorbei und fand sie inmitten ihrer Kleidung auf dem Boden hockend vor. Meira hatte ihr das Haar zu zwei hübschen Zöpfen geflochten, wodurch sie noch jünger wirkte als ihre zehn Jahre. Sie sah auf, als sie mich bemerkte und lächelte.
>Kommst du gut voran? Brauchst du Hilfe?< fragte ich sie freundlich und setzte mich zu ihr. Ihr Koffer war schon halb gepackt. Alles Sachen, die sich über die letzten Jahre angesammelt hatten und die sie in ihr neues Zuhause mitnehmen würde. Ein bittersüßes Ziehen machte sich in meinem Herzen bemerkbar.
Sie hob ein Kleid mit Blumenmuster hoch und zuckte mit den Schultern. >Ich wusste nicht, dass ich so viele Dinge besitze. Der Koffer ist vielleicht zu klein.< Es folgte ein Seufzen, ein vorsichtiger Blick in mein Gesicht und dann ein Schimmern in ihren Augen.
Oh nein. Es kündigten sich Tränen an. Bevor sie etwas über die Lippen brachte, zog ich sie in eine sanfte Umarmung und streichelte ihr über den Rücken. >Wir werden dich auch vermissen, Rava.<

Kersia

Über den Kommentar mit der Geduld musste ich schmunzeln. Da hatte er recht. Geduld war für mich auch eine Herausforderung. Dann beantwortete er mir meine Frage und ich widerstand dem Drang über die Schulter zu ihm zu schauen. Irgendwie war es süß, wie er von den Delfinen schwärmte, die uns gerade zum nächsten Zielort brachten. Die Beliebtheit der Delfine war weit verbreitet, darum überraschte mich seine Meinung nicht.
>Ich weiß auch einiges über ihre Schattenseiten Bescheid. Das vergessen die meisten oder sie wissen es gar nicht.< sagte ich nach einer gedanklichen Pause. >Da ich aber ungern dein Bild von ihnen zerstören möchte, schweige ich. Wir sind sowieso gleich da.<
In diesem Moment zeichneten sich die ersten Häuser und mehrstöckige Bauten ab, wo es zu dieser Zeit einigermaßen ruhig war. Die meisten gingen ihrer Arbeit nach, genau wie in dem kleinen Lokal, vor dem ich die Kutsche parkte. Meine Anwesenheit wurde schnell bemerkt, denn noch bevor ich zum Eingang gelangte, kam mir ein großgewachsener Meermann mit Bart entgegen. Sein längeres, rostbraunes Haar hatte er zu einem Zopf im Nacken gebunden. Er strahlte mich an. >Prinzessin Kersia, welch Ehre Euch begrüßen zu dürfen! Ihr kommt genau zur richtigen Zeit, wir haben heute eine neue Köstlichkeit im Sortiment.<
Ich lächelte breit. >Das freut mich sehr zu hören! Ich hoffe, es gibt genügend Plätze für mich und meine Gäste?<
Er machte eine einladende Bewegung ins Ladeninnere. >Für Euch immer.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

667

15.10.2023, 17:13

Jahwe

"Jedes Wesen hat seine Schattenseite", erwiderte ich darauf und lächelte, weil sie mir das Bild nicht zerstören wollte. Wir erreichten anscheinend das Lokal, ein bärtiger Meermann kam uns gleich entgegen und hieß uns willkommen. Ich horchte auf. Ich probierte gerne neue Sachen aus, besonders wenn es auch mit Essen zu tun hatte. Nicht nur der Körper musste genährt werden, sondern auch die Seele. Wir gingen hinein und neugierig schaute ich mich um.

Willow

Wir hatten den Park erreichten, der inmitten der Stadt lag. Am Eingangsweg wartete eine Frau auf uns. Ihr kupferfarbenes Haar schimmerte im Licht, auf der linke Seite wurde eine dicke Strähne geflochten und auf dem Kopf zierte eine schwarze Fedora (Herrenhut) mit goldener Band und auf der linke Seite steckte im Band eine weiße, bauschige Feder. Die blauen Augen erinnerten mich an Kornblumen. "Hallo, ich bin Phyllis. Du bist also Willow", stellte sie sich mit einem Lächeln vor.


Phillys: sieht wie Lecia aus Granblue Fantasy aus


668

15.10.2023, 19:53

Zen

Ihr zierlicher Körper bebte an meiner Brust und ich kämpfte gegen den Druck in meinen eigenen Augen an. Rava war schon eine Weile ein Teil der Familie hier, es würde seltsam ohne sie sein, sie würde eine Lücke hinterlassen, aber es erwartete sie noch größeres Glück mit liebenden Eltern und das wünschten wir uns alle für sie. Das wusste sie. Trotzdem schmerzte der Abschied.
Ich hielt sie so lange, bis sie sich langsam von mir löste und wischte ihr dann mit dem Daumen die Tränen von den Wangen fort.
>Besser?< fragte ich sie lächelnd. Sie nickte verlegen und schniefte leise. Ich reichte ihr ein Taschentuch, auch etwas, das ich fast immer mit mir herumtrug, und sie schnäuzte geräuschvoll hinein. Ich warf einen Blick auf den Kofferinhalt und auf die anderen Dinge, die sie noch darin verstauen musste.
>Lass dir Zeit damit, keine Eile. Der Tag ist noch lang und die anderen werden sich bestimmt freuen noch etwas Zeit mit dir zu verbringen. Heute Abend kannst du dann den Rest einpacken. Was hältst du davon?< schlug ich vor.
Sie putzte sich nochmal die Nase, dachte nach und stimmte zu.

Kersia

Der Innenraum erstrahlte in allen Korallenfarben und in der Mitte stand die kreisrunde Ladentheke, wo man direkt bestellen konnte. Links und rechts gab es gemütliche Sitzmöglichkeiten - geöffnete Muscheln gepolstert mit Schwammkissen. Ich bedeutete Jahwe zusammen mit den anderen Platz zu nehmen und schwamm daraufhin zur Theke, hinter die sich Danis begab. Der Besitzer des Geschäfts.
Ich glitt auf einen der Hocker und beugte mich mit funkelnden Augen über den Tresen. >So, ich hätte gerne das Übliche und zusätzlich eine Kostprobe von der neuen Köstlichkeit.<
Er warf einen Blick über meine Schulter zu meinen Gästen. >Menschen?<
Ich nickte. >Genau, die verträgliche Sorte, bitte.<
Mit einem breiten Lächeln legte er los und ich kehrte zu der kleinen Gruppe zurück. >Es ist etwas Süßes.< verriet ich lächelnd.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

669

16.10.2023, 20:29

Jahwe

Unsere Blase veränderte sich, sie teilte sich und schmiegte sich enger an unsere Körper wie eine zweite Haut. So waren Nalu und ich nicht mehr miteinander verbunden. Und wir blieben weiterhin trocken. Nasse Kleidungen konnte beschwerlich werden. Das Inneren des Lokal gefiel mir, es war bunt und dennoch nicht zu bunt. Es herrschte hier eine entspannte Atmosphäre und man sah den Gästen an, dass sie hier gerne waren. Die Sitze aus Muscheln waren bequem. Kersia kehrte zu uns zurück. "Süßes geht immer", grinste ich schief.

Willow

"Nun, ich kehre zu meiner Arbeit zurück. Du kennst ja den Weg zum Palast. Viel Erfolg", verabschiedete sich Oleander von mir und ging. "Na dann, folge mir", meinte die Frau und marschierte in den Park. Ich folgte ihr. "Du wirst an den Vormittagen eingesetzt, so wie ich. Wir sind zuständig für Gartenpflege, es soll hier ordentlich aussehen und wir müssen uns um die Pflanzen kümmern, zum Beispiel gießen. Also die einfachen Sachen", erklärte sie: "Da der Vorgesetzte ein paar freie Tage hat, bin ich aktuell die Ansprechpartnerin des Stadtparks. Nachmittags findest du mich also im Laden Kenzie's Trödel- und Reparaturladen, abends in der Hafentaverne Zur tanzende Feuerqualle. Wie lange willst du bleiben?" Vor einem Schuppen blieb sie stehen und musterte mich abwartend. "Ich weiß nicht, was du meinst", antwortete ich ihr. "Eine Aushilfskraft bleibt nie lange. Nach ein paar Wochen oder Monaten zieht sie weiter. Solche Art von Arbeit sind meist nur ein Übergang", zuckte sie mit der Schulter und öffnete den Schuppen: "Das hier ist übrigens unser Schuppen. Dort findest du alles, was du für die Gartenpflege brauchst." "Ich will hier sesshaft werden", meinte ich. "Dann solltest du dafür sorgen, dass du nicht lange eine Aushilfskraft bleibst. Der Lohn ist nicht nicht allzu schlecht, aber deckt nur das Nötigste. Es sei denn es ist bloß nur eine aktuelle Lösung bis du eine richtige Arbeit findest", sie drückte mir ein Werkzeug in meine Hand: "Wir müssen heute die Wege sauber kehren. Gehört auch dazu."


670

18.10.2023, 18:39

Zen

Ich versprach Rava mich der Gruppe nachher anzuschließen, denn zunächst würde ich mich der Arbeit widmen, die auf meinem Schreibtisch wartete. Bevor ich mich setzte, zog ich meinen Umhang aus und hängte ihn über die Rückenlehne. Anschließend öffnete ich eines der Fenster, die zum Garten gerichtet waren und hörte Gelächter sowie heiteres Plaudern. Lächelnd nahm ich am Tisch Platz, griff nach dem ersten Umschlag des neuen Stapels und öffnete ihn sorgfältig.
Kaum flogen meine Augen über die ersten Zeilen, klopfte es an der geöffneten Tür und ich sah auf. >Schön, dich hier zu sehen, Boss. Du warst in letzter Zeit anderweitig beschäftigt, nehme ich an.< sagte Deos mit einem schiefen Grinsen und ließ sich auf den Stuhl mir gegenüber nieder. Er lehnte sich entspannt zurück, die Hände im Schoß verschränkt.
>Freut mich zu hören, dass du mich vermisst hast.< erwiderte ich leicht belustigt und ließ den Brief langsam sinken. >Hast du etwas Wichtiges für mich?<
Er musterte mich eingehend, runzelte die Stirn und beugte sich plötzlich so weit vor, dass sein halber Oberkörper überm Tisch ragte. Seine Augen weiteten sich. >Nicht so wichtig wie der Knutschfleck an deinem Hals.<
Oh.

Kersia

Da stimmte ich ihm zu. Süßes war wie eine Droge. Ich ließ meinen Blick zu den wenigen anderen Gästen schweifen und war mir der Aufmerksamkeit mehr als bewusst. Als öffentliche Person war es beinahe unmöglich unbemerkt in der Stadt unterwegs zu sein, es sei denn man nutzte Magie.
Ich sah wieder Jahwe an. >Wie war das Gespräch mit meiner Mutter? Hat es geholfen und dich besser darauf vorbereitet, was auf dich zukommt?< fragte ich neugierig und neigte dabei leicht den Kopf. Noch musste er sich gedulden, da die Entscheidung des Volkes ausstand. Aber laut der Königin sah es ganz gut aus. Selbst Geia hatte mir das bestätigt.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

671

20.10.2023, 17:52

Jahwe

Natürlich fielen wir auf und ich bemerkte die neugierige Blicke, nahm die tuschelnde Stimmen wahr. Doch ich störte mich nicht daran, denn das war etwas womit ich zukünftig klarkommen musste. Als öffentliche Person hatte man weniger Privatsphäre. "Einige Dingen waren mir schon bewusst, Nalu hat mich sehr gut unterrichtet. Aber dennoch habe ich auch heute was von ihr lernen können und sie hatte mir das Gefühl gegeben nicht mit all den Sachen alleine dazustehen. Ich finde es gut, wenn ein zukünftiges Zusammenarbeit fortbestehen würde, wenn ich König werden sollte. Jedenfalls ehrt mich, dass sie glaubt, dass ich König werden könnte. Deine Mutter ist eine beeindruckende Persönlichkeit."

Willow

Nach dem Fegen holten wir andere Werkzeuge und wir gingen zu einem Gebüsch, deren flammenrote Blätter, wie tanzende Flammen in der Luft aussahen. Die Blütenknospen waren noch geschlossen, da ihre Zeit noch nicht reif waren. "Siehst du die gelben Flecken auf einige Blätter? Sie sind vor kurzer Zeit aufgetreten und bislang hilft nur die Äste abzuschneiden, damit sie sich nicht ausbreiten. Wir wissen noch nicht welche Krankheit sie befallen hat", erzählte Phillys. Ich berührte die betroffene Blätter und schließlich rieb ich Erde zwischen den Finger, aus der das Gebüsch wuchs. "Nein, es ist keine Krankheit", antwortete ich: "Es ist der Boden. Es ist zu sauer." Die Frau sah mich mit einer hochgezogene Braue an: "Das siehst du auf dem ersten Blick?" "Ich spüre die Natur", war meine Antwort: "Wenn du die Äste schneidest, schadest du ihr mehr als ihr zu helfen." "Hm. Oleander hatte angedeutet, dass du ein besonderen grünen Daumen hast. Na gut. Was soll wir machen?", sie deutete auf das Gebüsch. ich schaute auf meine Hände. Ich hatte keinen grünen Daumen. Vielleicht war es einer der seltsamen Sprüche von den Menschen.


672

20.10.2023, 19:13

Zen

Ich widerstand dem Drang mit der Hand nach der offensichtlichen Stelle zu fassen und unterdrückte die aufsteigende Verlegenheit, weil er mich direkt durchschaut hatte. Mir war gar nicht in den Sinn gekommen, dass Willow mich... Jetzt gab es kein Halten mehr, als Bilder des gestrigen Abends und von heute Morgen in mir hochstiegen. Ich räusperte mich und setzte die neutralste Miene auf, zu der fähig war.
>Ich denke nicht, dass das etwas Revelantes für die Arbeit ist. Du bist wegen etwas anderem hier.< wechselte ich das Thema, auch wenn mir bewusst war, dass Deos durchaus aufdringlich werden konnte. Gleichzeitig hatte er ein Gespür dafür, wenn er auf eine unsichtbare Grenze trat und ich war froh, dass er das in diesem Moment erkannte.
Er zog bloß eine Braue in die Höhe, wirkte neugierig wie ein Kind, aber er ging auf den Themenwechsel ein. >Es geht um die Projekte. Sie sind bald fertig und können spätestens Ende nächster Woche präsentiert werden, wenn es vom Zeitplan her passt.<
Stimmt, die Projekte. Ich griff nach dem großformatigen Kalenderbuch, das in Leder gebunden war, schlug es auf und blätterte bis zur nächsten Woche. Ich überflog meine Notizen. Termine. Hinweise. Besonderheiten. Dann nickte ich langsam. >Ja, das passt. Ich trage es sein und schreibe eine offizielle Mitteilung. Hat sich jemand vom Kunstmuseum schon gemeldet wegen der Ausstellung?<
Deos legte den Kopf schief und fuhr sich nachdenklich übers Kinn. >Ich glaube, Meira hat mit jemandem gesprochen. Soll ich sie holen?<
Ich winkte ab. >Nein, schon gut. Ich kläre das nachher mit ihr.<

Kersia

Das mit der zukünftigen Zusammenarbeit sah schon besser aus als noch vor ein paar Tagen, selbst wenn die vielen Ereignisse kaum Platz zum Verarbeiten gelassen hatten. Ohne Flexibilität wäre nichts nach Plan gelaufen, so viel stand fest. Meine Mutter hatte mir bereits erklärt, warum sie dazu geneigt war Jahwe den Thron zu überlassen, gleichzeitig hatte sich nun die Sache mit dem gemeinsamen Feind ergeben und das sprach ebenfalls für eine Veränderung. Nicht zuletzt hatte er wirklich den Anspruch auf den Thron und er war kein schlechter Kerl. Er war zumindest kein Abschaum wie die Haie oder die Kraken.
Ich warf einen Blick auf das bunte Armband, das er mir geschenkt hatte und zuckte mit der Schulter. >Wenn man so lange lebt und herrscht wie sie, ist beeindruckend kein Begriff für das, was sie schon geleistet hat. Die Weltmeere hätte es zu jeder Zeit schlimmer treffen können und was sich hier unten verändert, hat unweigerlich Folgen für das Leben an Land.< Mit dem Zeigefinger fuhr ich die Form des Schloss-Anhängers nach. >Und ich bin guter Dinge, dass das Volk der Heißen Quellen dich akzeptieren wird. Durch die Prüfungen hast du guten Charakter und viel Potenzial bewiesen. Das ist weder meiner Mutter noch mir entgangen.<
Ich ließ vom Armband ab, als Danis sich ankündigte und mit zwei beladenen Tabletts an unseren Tisch schwamm. Meine Augen leuchteten auf.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

673

20.10.2023, 19:43

Jahwe

"Das stimmt", es war manchmal nicht leicht sich vorzustellen, dass manche Wesen schon so lange lebten, dass sie schon verschiedene Zeitalter durchlebt hatten. Besonders wenn sie trotz alldem nahbar wirkten. "Meer und Land sind miteinander verbunden", nickte ich: "Deswegen beeinflussen auch die Gezeiten stark die Welt." Dann fuhr ich mit der Hand durch das Haar, ihr Lob über mich freute mich. Es klang aufrichtig und vor allem war es auch ihr eigener Eindruck. Die Bestellung kam und meine Augen leuchteten auf: "Optisch sieht es schon mal sehr gut aus."

Willow

Zuerst nahm ich etwas die Energie eines Baumes, der es mir bereitwillig gab und nicht darunter leiden würde. Diese Energie ließ ich dann in die Gebüsche leiten, sodass die Flecken allmählich verblassten. "Jetzt brauchen sie einen nahrhafteren Boden. Wir brauchen Kompost, den wir in die Erde verbuddeln", ich deutete auf dem Boden. Phillys musterte mich: "Du beherrschst die Erdmagie." "Nicht ganz. Ich bin keine Erdbändigerin. Wir Elfen haben unsere ganz eigene Magie", erwiderte ich: "Wo finden wir Kompost?" "Ah, das ist leicht. Komm mit, wir schnappen noch unterwegs eine Schubkarre", marschierte die Frau voran.


674

20.10.2023, 20:50

Zen

Deos fasste in einem knappen Bericht zusammen, was sich während meiner Abwesenheit zugetragen hatte, aber bis auf ein paar normale Quengeleien in der Gruppe war nichts Außergewöhnliches passiert. Ich bedankte mich für die gute Arbeit und wollte mich wieder dem Brief wenden, als er sich wieder über den Tisch zu mir vorbeugte.
>Das war bestimmt die Mondelfin, nicht wahr? Hab gehört Elfen sind sehr leidenschaftliche Partner.< meinte er mit einem verschwörerischen Zwinkern, während sein schiefes Grinsen mich beinahe blendete. Ich verdrehte innerlich die Augen und spürte wieder die aufsteigende Wärme. Leidenschaftlich traf es genau auf den Punkt.
Ich schüttelte seufzend den Kopf und spürte regelrecht seine Neugier, die ihm aus allen Poren strömte. Bestimmt eine Nebenwirkung, wenn man dauernd von Kindern umgeben war. Man stellte zu viele Fragen. Vor allem unangebrachte. >Zurück an die Arbeit. Und verlier ja kein Wort darüber, das ist immerhin mein Privatleben.<
Er stellte sich gerade hin, salutierte mit diesem für ihn typischen Grinsen und verließ dann fröhlich pfeifend den Raum. Kein Wunder verstand er sich bestens mit meinem jüngeren Brüder.

Kersia

Er stellte die beiden Tabletts vor uns ab und wünschte uns einen guten Appetit, ehe er sich seinen anderen Kundinnen und Kunden widmete. Mein Blick klebte an den Schälchen mit den kleinen Köstlichkeiten. Die dünne Außenschicht bestand aus Eis. Sie schmolz sehr schnell auf der Zunge und gab damit die Füllung frei, auf die ich mich am meisten freute. Ich schnappte mir eine der Kugeln, drehte sie in meinen Fingern und betrachtete die schillernd rote Farbe darin. Das war die neue Kreation. >Man nennt sie glipa. Sowas wie vereistes, süßes Wunder. Die Füllungen sind meist dickflüssig, manches schmeckt auch wie süßes Likör. Alles Produkte aus Atlantias Gebiet. Beeren. Blüten. Oder...< Ich schnupperte an der Kugel und nahm vage einen vertrauten Duft wahr. >Meerasselhonig. Klingt ein wenig ekelhaft, aber schmeckt ähnlich wie der Honig an Land. Die rote Färbung kommt von den Rotalgen.< erklärte ich und schob mir die Eiskugel in den Mund. Direkt nach der Kälte zerging der Honig auf der Zunge und mir entwich ein entzückter Laut.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

675

20.10.2023, 21:17

Jahwe

Für mich klangen diese süßen Kostbarkeiten nach etwas Exotischem und selbst der nicht so appetitliche Name erweckte meine Neugier ihn probieren zu wollen. Vor allem nachdem Kersia ein Stück davon genüsslich gegessen hatte und diesen entzückten Ton von sich gab. Ich verdrängte die Gedanken sofort auf welche Weise man ihr noch einen solchen Laut entlocken konnte. Ich nahm mir die gleiche Sorte und ließ die Kälte auf meiner Zunge schmelzen bis der süße Geschmack nach Honig kam. "Spannend und lecker", stellte ich lächelnd fest und nahm mir das nächstes Stück.

Willow

Die Erde war aufgewühlt, hatte eine dunklere Farbe angenommen und roch nach dem Kompost. Aber der Geruch würde bald verfliegen. In den nächsten Tagen würde das Gebüsch zu neuer Kraft kommen und dann blühen. "Hör zu. Falls du nach einer feste Arbeit suchst und Pflanzen dein Ding ist, solltest du unser Vorgesetzten nach einer Festanstellung fragen. Er macht mehr als nur die Stadtparkverwaltung, er macht auch Gartenservice und Gartenanbau. Die Aufgaben sind ziemlich vielseitig. Deine Gabe ist zu gut, um nur einfach eine Aushilfskraft zu sein, also verkaufe dich nicht unter deinem Wert", Phillys sah mich ernst an und schaute kurz zum Himmel: "So, der Vormittag ist geschafft. Ich gebe dir deinen ersten Lohn, du hast den heutigen Tag bestanden und bist eingestellt. Du wirst in dem Vormittagsdienst eingesetzt. Das heißt wir arbeiten gemeinsam." Wir kehrten zu dem Schuppen zurück und sie reichte mir einen kleinen Beutel, der klimperte: "Bis morgen, Willow."


676

20.10.2023, 22:05

Zen

Vertieft in die Dokumente verflog die Zeit im Nu. Als mein Magen ein leises Knurren von sich gab, wusste ich, dass es Mittag war. Ich lehnte mich im Stuhl zurück, streckte mich und atmete hörbar aus. Dabei dachte ich an Willow und daran, wie ihr Vormittag bisher verlaufen sein könnte. Hatte sie Spaß? Verstand sie sich gut mit dem Personal? Unbewusst hatte ich nach der Halskette gegriffen, die sie mir geschenkt hatte und ein Lächeln zupfte an meinen Mundwinkeln.
Ich erhob mich vom Platz, hungriger als noch vor ein paar Sekunden und beschloss runter in die Küche zu gehen. Außerdem hatte ich Rava versprochen vorbeizuschauen und meine Versprechen hielt ich.

Kersia

Zufrieden sah ich die Männer an, die von allen Sorten probierten und bis jetzt nichts davon hochwürgen mussten. Auch Danis schaute bei uns vorbei, erkundigte sich nach unserer Meinung zur neuen Sorte und bekam von mir die besten Komplimente. Wie jedes Mal. Er freute sich sichtlich darüber und brachte uns später kleine, durchsichtige Beutelchen mit einer Mischung aus allen Sorten. Ich bedankte mich lächelnd für die süße Aufmerksamkeit. Von Geschenken bekam ich nie genug.
>So, einen Halt haben wir noch vor uns. Auf dem Weg dorthin seht ihr etwas mehr von der Stadt, dann reicht das für heute.< teilte ich meinen heutigen Gästen mit und schwamm gut gelaunt voran zur Delfinkutsche.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

677

21.10.2023, 09:53

Jahwe

Der Besitzer dieses Ladens war sehr aufmerksam und ihm schien auch eine ehrliche Meinung wichtig zu sein. Auf jeden Fall freute er sich über die positive Rückmeldung und brachte uns zum Schluss sogar ein kleines köstliches Geschenk. Wer sagte die Bewohner dieser Welt wären nur kalte, wilde Meerwesen, der kannte nicht die Unterwasserwelt. Hier gab es auch Wärme, Freundlichkeit und eine Gemeinschaft. Wir folgten Kersia und ich war neugierig, was sie uns jetzt zeigen würde. Denn bis jetzt gefiel mir die Führung. "Falls ich König werden würde, meinst du ein Handel zwischen unser beider Reiche wäre möglich? So könnten unsere Völker sich ein wenig gegenseitig besser kennenlernen, wenn sie mit ihren Spezialitäten tauschen", überlegte ich laut und hielt inne: "Entschuldige, falls ich übereifrig klinge." Immerhin wollte Kersia uns ihre Welt zeigen und politische Themen konnte ich an einem anderen Tag ansprechen.

Willow

Erst als ich den Park verließ, rührte sich Hoku in der Hosentasche. Er hatte dort ein Schläfchen gehalten, anfangs hatte er sich noch verstecken wollen. Fremde Menschen waren ihm nicht geheuer. Jetzt saß er ausgeschlafen auf meiner Schulter und seine große Augen wanderten umher. Plötzlich blieb ich stehen, als mir was bewusst wurde. Phillys besaß keinen eigenen persönlichen Duft. Von den ganzen Düfte der Umgebung, die auch an ihr gehaftet waren, war mir das nicht aufgefallen. Aber jetzt, wo ich den Park verließ, lag in der Luft keine Duftspur, der zu ihr führen würde. Einem solchen Menschen war ich bisher nicht begegnet. Ich blinzelte in die Sonne, es war noch nicht Nachmittag. Erst Mittag. Zen arbeitete noch. Plötzlich stand ich vor dem Waisenhaus, das anscheinend in der Nähe des Parks lag. Meine Füße hatten mich dorthin getragen. Leise hörte ich Kinderlachen und ich spürte eine leichte Enge in meiner Kehle, aber der kalte Klumpen in meinem Bauch war kleiner geworden. Dann nahm ich seinen Duft wahr und ich wollte Zen sehen. Ich starrte ein paar Sekunden die Tür an und löste mich von dem Anblick. Ich sollte weitergehen und ihn nicht stören.


678

21.10.2023, 12:59

Zen

Mit einer Schüssel Nudelauflauf begab ich mich in den Garten und setzte mich auf einen der gepolsterten Stühle im Schatten. Meira und Deos kümmerten sich solange um die Kinder, die alle im Kreis saßen und munter ihr Besteck zum Essen benutzten. Rava bekam all die Aufmerksamkeit von den Kleinen und wieder verspürte ich einen kleinen Stich in der Brust. Es war immer schwer Abschied zu nehmen, aber es war genau das Richtige für sie.
Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Roan aus dem Haus trat, nachdem Meira ihm aufgetragen hatte seine Hände zu waschen. Er hatte mal wieder mit dem Sand gespielt. Allerdings kam er nicht direkt zu uns zurück, sondern ging zum Eingangstor. Ich machte Anstalten aufzustehen, da stand Deos schon auf und holte eilig zu ihm auf, bevor er auf seltsame Ideen kam. Wie beispielsweise Passanten mit Sand zu bewerfen.
Trotzdem blieb er in meinen Augen ein süßer Junge. Vielleicht lag es aber auch an der niedlichen Zahnlücke.

Kersia

Ich setzte mich auf die vorderste Sitzbank, nahm die Zügel in die Hand und sah über die Schulter zu Jahwe. Seine Frage kam nicht unerwartet. Ich selbst hatte sie mir sehr häufig gestellt. >Es ist kompliziert. Die Trimagische Allianz zu ermöglichen, war schon ein Wunder, aber uns den Menschen noch mehr zu öffnen, wird mehr Unruhe und Unmut stiften als für Frieden zu sorgen.< Die Delfine setzten sich in Bewegung, als ich ihnen das Signal gab und ich sah wieder nach vorne.
>Wir handeln nicht mit Gütern. Auch nicht mit kleinen Spezialitäten. In unserer Geschichte hat es zu viel Verrat von den Völkern an Land gegeben. Irgendwann wollen die Menschen... zu viel.< Ich wählte Wege, die nicht zu stark besucht waren, aber trotzdem einen wundervollen Blick auf die Stadt boten. >Natürlich gibt es Ausnahmen, nicht alle sind so, aber die Unterwasserwelt übt eine Faszination auf die Menschen aus, die irgendwann zu Gier umschlägt. Dieses Risiko gehen wir nicht ein.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

679

21.10.2023, 14:05

Jahwe

Ich dachte über ihre Worte nach, dachte über die Geschichten und auch über die ausgedachten Geschichten. Und ich konnte ihre Gedanken nachvollziehen, denn leider war das eine traurige Wahrheit. "Das verstehe ich. Die Welt des Meeres verbirgt noch viel mehr Geheimnisse und Mysterien. Verborgene Schätze. Diese Welt ist für die Menschen noch zum großenteils ein unentdecktes Reich. Es würde mir sehr leidtun, wenn all die Schönheit durch die Gier zerstört werden würde", antwortete ich ihr: "Ich bin über die Allianz froh genug und auch dass sie fortbestehen bleibt, sollte ich mit ins Boot kommen. Ich möchte wirklich, dass zwischen unsere Reiche weiterhin ein friedliches Abkommen gibt." Meine Augen wanderten umher und erneuert fasziniert mich die geheimnisvolle Stadt mit ihrer Schönheit. Nach wie zuvor wirkte all das hier beinahe wie einem Traum. "Deine Stadt ist wirklich wunderschön", staunte ich.

Willow

Ich ging an einem Tor vorbei, als eine kindliche Stimme rief: "Hallo. Was bist du denn?" Meine Ohren zuckten und ich drehte mein Kopf. Zwischen den Stäben war ein Kindergesicht zu sehen und seine Augen waren auf mich gerichtet. "Boa, du hast ja Hörner! Und was ist mit deinem Arm?", seine Augen wurden ganz groß, ich entdeckte eine Zahnlücke zwischen den Zähnen und dann erschien hinter ihm ein Mann. "Ich bin eine Mondelfe", antwortete ich ihm. Hoku hüpfte von meiner Schulter und schlüpfte durch die Stäbe. "Hoku!", rief ich ihm nach, weil er sowas nie getan hatte. Er ging einfach nicht zu fremden Menschen und fremden Menschen konnten andere Wesen schlecht behandeln. Ich hatte einmal gesehen wie ein Mann sein Hund verprügelt hatte.


680

21.10.2023, 15:29

Zen

Ich schob mir gerade die nächste Gabel Nudelauflauf in den Mund, als ich Roan begeistert auflachen hörte. Dann sah ich ihn rennen, den Blick auf etwas im Gras gerichtet. Irritiert stand ich auf, während Deos das Tor öffnete. War da jemand? Ich sah wieder zum Jungen und entdeckte daraufhin eine bekannte, kleine Gestalt. Meine Augen weiteten sich überrascht.
Bevor Roan den Waldgeist erreichte, kam ich den beiden entgegen und ließ Hoku auf meine Hand hüpfen. Ich lächelte breit. Das war das erste Mal, dass ich ihn hielt. Er war so unfassbar niedlich. Kein Wunder war ihm Roan hinterhergelaufen, der empört zu mir aufsah. >Ich will mit ihm spielen!< forderte er beleidigt.
Ich setzte Hoku auf meiner Schulter ab und schüttelte den Kopf. >Er ist kein Haustier, mit dem man spielt. Naturgeister sind sensible Wesen.< erklärte ich ruhig, was ihm natürlich nicht passte. Er wurde wütend und stampfte mit dem Fuß auf. Im selben Moment glitt mein Blick zum Tor. Denn wenn Hoku hier war, dann auch Willow.
>Du hast ihn weggenommen! Ich will aber spielen!<

Kersia

Seine Worte klangen ehrlich. Er verstand die Situation und versuchte nichts zu erzwingen, was ich ihm hoch anrechnete. Andere wären aufdringlicher gewesen oder hätten tiefer gegraben, wo sie nicht graben sollten. Er war immerhin nicht der erste und auch nicht der letzte Mensch, der sich für die Unterwasserwelt interessierte.
>Und es gibt noch viel mehr Schönheiten zu entdecken, nicht nur die Stadt selbst.< stimmte ich ihm lächelnd zu. Stolz schwang in meiner Stimme mit. Meine Heimat war in der Tat ein wahrgewordenes Wunder. Ich liebte es hier, auch wenn es sich manchmal wie ein goldener Käfig anfühlte. Weil es mich immer in die unendliche Ferne zog. An andere Orte. An jede andere Ecke der Weltmeere. Ich wollte in alle Richtungen fließen.
Eine dieser Richtungen führte uns quer durch die Stadt zu einem ruhigeren Außenbezirk. >Wir sind gleich da. Das sind die Tempel von Okessa. Dem Oberhaupt der Meeresgottheiten.< Und die Schwester meines respektablen Vaters Pontos. >Es ist nur Frauen erlaubt die heiligen Stätten zu betreten, deshalb dürft ihr die Gebäude von außen bewundern.<

Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove