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22.07.2023, 20:50

Jahwe


Ich konnte mich wieder bewegen und setzte mich erschöpft auf. Gleichzeitig spürte ich diese unendliche Frust in mir, dass die Panik mich immer wieder aus dem Hinterhalt angriff und ich wie ein hilfloses Baby dalag. "Jahwe", bevor Nalu weitersprechen konnte, hob ich meine Hand: "Nicht jetzt." Ich zog mich schnell an und als ich das Zelt verließ, ging ich zum Fluss. Ich spürte die Nähe von Liora und dann strich ihr warmer Atem über meinem Gesicht. "Ich muss unbedingt stärker werden, ich darf mir solche Schwächen nicht erlauben", immer noch frustriert fuhr ich mit der Hand durch das offenes Haar. Jahwe, du darfst alles fühlen. Auch Angst. Und Schwäche bedeutet kein Versagen, sie kann zu einer Stärke werden, wenn du einen Weg findest mit ihr umzugehen. Ich schüttelte den Kopf, "Ich weiß nicht mal wovor ich mich fürchte. Ich kann mich nicht an meine jüngste Kindheit erinnern. Diese Schwäche kann für mich tödlich sein, wenn die Anderen es herausfinden. Und sie würden mich nicht respektieren."


Willow


Ich drehte mein Kopf in die Richtung, wo seine Stimme herkam. Doch er schien nicht mehr fähig zu sein den Satz zu beenden, denn er sprang wie ein aufgescheuchtes Huhn auf. Dann kniff er seine Augen zu, als könnte er meinem Anblick nicht ertragen, wo er sie in Gänze sah. Ich war es gewohnt, dass viele Menschen mein Aussehen abstoßend fanden. Ich war ihnen zu anders. Zu dämonisch. Ich besaß nicht das unschuldiges, wunderschönes Aussehen wie die Sonnenelfen. Schon gar nicht mit den Spuren vergangene Kämpfe und dem Baumarm. Ausdruckslos beobachtete ich wie er stolperte und unbeholfen ins Haus stürmte. Bei seinem Gestammel verstand ich nicht, was er meinte, doch seine Reaktion war mir eine Antwort genug. Ich wandte mich von dem Haus ab und rieb über meinem Baumarm.


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22.07.2023, 21:09

Zen

Um auf andere Gedanken zu kommen, widmete ich mich meiner Kreation, die lange genug im Ofen gebacken hatte und holte das Blech heraus. Ein herrlicher Duft erfüllte sogleich die Küche und ich spürte, wie die Anspannung von mir wich. Warum konnte ich nicht wie ein normaler, erwachsener Mann reagieren? Irgendetwas Lässiges sagen, wie es meine Brüder oft taten, wenn hübsche Frauen zugegen waren. Auch wenn ich kaum etwas gesehen hatte, musste ich zugeben, dass eine Mondelfin wie Willow äußerst faszinierend war. Hoffentlich hielt sie mich nicht für einen dummen Idioten, aber wenn ihr der Pudding gestern geschmeckt hatte, würde ihr der Stachelbeerkuchen bestimmt auch gefallen und wir ignorierten einfach den peinlichen Vorfall. Ich musste nur noch die Butterkekse ganz eng aneinander auf der gesamten Oberfläche und zusätzlich den Zucker mit Zitronensaft vermischt auf den Keksen verteilen.
Zufrieden mit dem Ergebnis holte ich dann einen Teller aus einem Küchenschrank heraus, schnitt ein Stück ab und legte eine kleine Gabel dazu. Damit ging ich zurück zur Terrasse, wo ich den Blick in eine völlig andere Richtung schweifen ließ. >Also, ich... Ich habe mit den Stachelbeeren, die du mir geschenkt hast, einen Kuchen gebacken. Wenn du magst, darfst du gerne ein Stück probieren. Ich stelle den Teller auf dem Tisch ab. Mehr davon gibt es in der Küche, bedien dich ruhig.< Damit endete meine gastfreundliche Geste und ich zog mich wieder zurück, um ihr die Privatsphäre zu geben, die sie bestimmt als Einzelgängerin schätzte. In der Zwischenzeit würde ich mich weiter den wichtigen Dokumenten widmen.

Kersia

Vor meinem Zimmer erwartete mich mein bester Gefährte, den ich mit einem dicken Schmatzer auf die Stirn begrüßte. >Guten Morgen, mein wunderschöner monoke (Einhorn)!< Er stupste mich zum Grüß zurück und gab ein erfreutes Quietschen von sich. Ähnlich wie bei den Delfinen, nur eine Oktave tiefer. Dabei richtete er die Seitenflossen an seinem Kopf auf, dass es aussah, als steckte er in einer geöffneten Blume fest. Sein süßer Anblick entlockte mir ein breites Lächeln. >Ja, ja, du bist das schönste Meerwesen weit und breit.< schmeichelte ich ihm und schwamm auf seine Rückseite, um wie bei einem Pferd an Land auf ihm Platz zu nehmen.
>Du darfst dir aussuchen, wo wir unseren morgendlichen Ausritt machen sollen.< Damit gab ich ihm das Zeichen, worauf er schon die ganze Zeit gewartet hatte. Wohlweislich umklammerte ich seinen langen, schlanken Hals und beugte den Oberkörper vor, als er ohne jegliche Vorwarnung wie ein Pfeil durchs Wasser schoss. Vorbei an den anderen königlichen Räumlichkeiten. Vorbei am Thronsaal. Vorbei an den Wächtern, die wegen des Schwungs um die eigene Achse gewirbelt wurden und beinahe ihre Waffen verloren hätten. Letztere brachten mich zum Lachen. Jedes Mal aufs Neue erwischten wir sie wie aus dem Nichts.
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22.07.2023, 21:24

Jahwe


"Bitte lass uns zu der Bucht schwimmen", bat ich schließlich Liora und ich spürte den Verlust meiner Mutter. Auch wenn ich mich nicht mehr richtig an sie erinnern konnte, erinnerte ich mich an eine warme Umarmung und an den Klang ihrer Stimme. Halte dich an mir fest, antwortete der Wasserlichtdrachen und ich griff in die Mähne. "JAHWE!", rief mir Nalu nach, doch da waren wir schon im Fluss verschwunden, der wenig später in das Meer mündete. Kaum tauchten wir unter, umgab uns die Stille und mein Körper entspannte sich merklich. Endlich erreichten wir die Bucht und ich ging zu dem Baum hinüber, der einer Trauerweide ähnelte. Aber die Blüten an sein hängende Äste strahlten in einem intensiven Lilaton. Durch Magie wurde meine Kleidung trocken und ich lehnte die Stirn gegen die raue Rinde des Baumes. Wenn Nymphen starben, kehrten sie zu dem Ort zurück, an dem sie geboren wurden und wurden zu dem Element, mit den sie einst gewesen waren.

Willow


Meine Ohren zuckten, aber ich drehte mich nicht zu dem Prinzen um, als er zurückkehrte und von einem Kuchen sprach. Sobald ich trocken war, zog ich mich wieder an. Ein dunkles, eng anliegendes Oberteil mit kurzen Ärmel und in gleicher Farbe eine kurze enges Hose mit einem Gürtel, wo kleine Taschen und ein Langdolch in seiner Hülle hingen. Danach ging ich zum Pavillon, wo Hoku mich hüpfend erwartete. "Die Sonne grüßt dich", neigte ich mich leicht vor ihn und reichte ihm ein paar Sonnenblumenkerne. Aus einer der Taschen holte ich ein paar Samen und mein Frühstück verwandelte sich in saftige Äpfel.


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22.07.2023, 21:44

Zen

In der Bibliothek steuerte ich auf den schweren Schreibtisch aus Eichenholz zu, hinter dem ich Platz nahm und die Dokumente in richtiger Reihenfolge vor mir ausbreitete. Meine Augen huschten über das Geschriebene, einmal, zweimal, dann ein drittes Mal. Wenn ich arbeitete, dann mit größter Sorgfalt. In dieser Hinsicht funktionierte mein Kopf wie ein Schwamm. Ich sog alles in mich auf und vergaß so gut wie nie etwas, das ich zuvor gelesen hatte. Da es mir an großartiger Magie mangelte, konnte ich zumindest auf andere Weise nützlich sein.
Mit einem Stift bewaffnet, markierte ich die fraglichen Stellen und zuckte zusammen, als plötzlich ein Papiervogel durch das geöffnete Fenster hereingeflogen kam. Eine Nachricht aus dem Palast. Das erkannte ich am flammend goldenen Siegel meines Vaters. Demnach musste es wichtig sein. Ich faltete den Zettel auseinander, las seine Worte und stieß ein tiefes Seufzen aus. Auch das noch... Der Zeitplan hatte sich geändert. Die Besprechung würde bereits heute Abend stattfinden, nicht morgen. Dann musste ich wohl den Großteil meiner heutigen Pläne verschieben. Ich legte den Zettel beiseite und ertappte mich wieder beim Gedanken an meinen Bruder Ryu. Hoffentlich ging es ihm und Cael gut. Möge Sakrazhue ihnen beistehen...

Kersia

Da Nakola und ich viel unterwegs waren, erkannte ich sofort den Ort, an den er uns brachte. Die Ruinen von Theion. Eine Stadt, die vor vielen Jahrhunderten vom Meer verschluckt worden war. Die Folge einer Bestrafung durch die Hand eines Gottes. In den Schriften gab es einige Einträge zu der kleinen Insel, auf der die Stadt Theion erbaut worden war. Teile davon erinnerten an die Kultur des Quellenvolkes, aber sie hatten damals den Fehler begangen, höhere Mächte anzuzweifeln oder gar herauszufordern. Ihnen hatte es an nichts gemangelt. Sie hatten keinen Handel mit anderen Völkern gebraucht, um sich zu ernähren und in ihrem eigenen Luxus zu leben. Das machte sie übermütig und arrogant. Der damalige Herrscher ließ Statuen von sich selbst und seinen Vorfahren errichten. Er entdeckte Schätze im Meer, die er Stück für Stück an sich riss und damit prahlte. Sein Unwissen schützte ihn jedoch nicht vor den Konsequenzen, denn diese Schätze waren von hohem Wert für die Fischkentauren gewesen, die hier früher gelebt hatten. Sie wurden wütend. Sie forderten ihre Schätze zurück. Als man sich weigerte das zu tun, nun ja... Die Ruinen der Stadt waren im Heute wirklich schön anzusehen. Geschmückt mit den buntesten Blüten und Korallen, die das Meer zu bieten hatte, gab es unzählige Motive für künstlerische Seelen.
Oder man spielte Verstecken.
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22.07.2023, 22:01

Jahwe


Da wir alleine waren und Niemanden in der Nähe spürte, wurde Liora sichtbar. Ihre schlangenähnliche Gestalt war in den Farben des Meers eingetaucht und hellere Linien durchzogen den Körper wie Wellen, auch der Unterkörper war heller. Ihr Schwanz endete in federartigen Schwimmflossen, die von Mustern in Lilatönen verziert wurden. Wie die eines katzenhaften Raubtiers besaß sie Beine mit Krallen, nur dass sie viel länger waren. Ihre wallende Mähne war eine Mischung aus hellem Blau und Lila, die wie verwaschene Farben aussahen. Ihr fuchsähnlicher Kopf war fellbesetzt, wie der Hals und die großen, lavendelfarbene Augen sahen mich voller Treue an. Zwei blaue Hörner mit Musterungen, die voreinander standen, thronten auf ihrem Kopf. Ihr großer Kopf schmiegte sich an meinem Gesicht und lächelnd strich ich über ihrem Hals.

Willow


"Wir brechen auf", sagte ich zu Hoku und er kletterte auf meiner Schulter. Ich nahm meinen Beutel und verließ das Pavillon. Einen kurzen Moment sah ich zu dem Haus hinüber und ließ dann eine besondern Samenkorn in den Boden fallen. Es würde eine seltene Blume wachsen, die ich selbst erschaffen hatte und dem Prinzen gute Dienste leisten. Doch jetzt war es Zeit zu gehen, seine ablehnende Reaktion, wenn auch vielleicht unbewusst, war ein Hinweis genug. Ich fand schnell den Weg zum Tor und schaute nicht zurück. Ich würde für heute Nacht einen anderen Schlafort finden, schon morgen war dieses Treffen und das Warten hatte ein Ende.


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22.07.2023, 22:20

Zen

Mittels des magischen Handspiegels rief ich überall dort an, wo ich heute einen Termin vereinbart hatte und gab die kurzfristigen Änderungen durch. Zum Glück hatte ich mir heute nicht allzu viel vorgenommen, sonst wäre ich ganz schön ins Schwitzen geraten. Nachdem das erledigt war, widmete ich mich dem Rest der Dokumente, fügte ein paar Notizen hinzu und legte alles wieder sorgfältig zu einem Stapel zusammen, um später mit meinen Eltern darüber zu sprechen. Wenn wir überhaupt Zeit dafür fanden.
Ich erhob mich vom Platz, streckte mich ausgiebig, um möglichen Verspannungen vorzubeugen und ging anschließend rüber ins Schlafzimmer. Dort holte ich meinen Umhang, der mich gegen die unbarmherzige Hitze der Sonne schützte. Ich besaß zwei weitere im Schrank und war jedes Mal dankbar für diese großartige Schneiderarbeit von Taiga. Ausgehbereit beschloss ich noch kurz bei Willow vorbeizuschauen, die ich zu meinem Erstaunen nirgends entdeckte. Den Kuchen hatte sie auch nicht angerührt. Ein weiteres Mal ließ ich den Blick über den weitläufigen Garten schweifen und ließ die Schultern enttäuscht sinken. Hatte ich sie etwa doch mit meiner idiotischen Reaktion vertrieben? Oder war ich ihr doch zu aufdringlich gewesen?
Ich brachte den Teller zurück in die Küche und schloss die Terrassentür. Schade...

Kersia

Es war schwer ein Kichern zu unterdrücken, wenn es wirklich darauf ankam. Versteckt hinter einer Säule achtete ich auf die Schwingungen um mich herum, um Nakola rechtzeitig zu bemerken. Eigentlich wäre es durch unseren Bund ein Leichtes uns gegenseitig zu finden, aber wir konnten die Wahrnehmung einvernehmlich dämpfen, sodass ein Versteckspiel möglich war. Schon als Kind hatte ich es geliebt neue Verstecke zu finden, mich unbemerkt von einem Ort zum nächsten zu schleichen und mit der Umgebung zu verschmelzen. Ich war auch sehr gut darin geworden. Unschlagbar könnte man meinen. Zum Missfallen aller, die über mich wachen mussten.
Ich wagte einen Blick zur Seite, suchte nach meinem Gefährten, konnte ihn jedoch nirgends finden. Auch nicht seinen Schatten, den seine Größe auf den Grund werfen würde. Hmm. Ob ich hierbleiben sollte? Zu lange zu warten, konnte schnell langweilig werden und das raubte dem Ganzen seinen Spaß. Da ich gerne auf Risiko setzte, verließ ich meinen Platz und huschte zur nächsten Nische. Hier konnte ich mich umgeben von all den bunten Korallen gut verstecken.

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22.07.2023, 22:29

Jahwe


Ein Schmetterling flog auf mich zu, der eine glitzernde Spur hinterließ und es kam eindeutig von Nalu. Eine magische Botschaft. Bei dem Schmetterling wurde man nicht glauben, dass dieser Mann ein erprobter Krieger war. "Wir müssen zurückkehren", meinte ich zu meiner Gefährtin. Nalu würde mir nicht diese Botschaft schicken, wenn es dringend wäre und daher musste ich meine Auszeit kurzfristig beenden. Liora machte sich wieder unsichtbar und wir wurden einst mit der Strömung, als sie mit mir durch das Wasser glitt. Kaum war ich da, erwartete mich bereits Nalu: "Es gibt Planänderung, schon heute soll das Treffen stattfinden." "Dann wird es wohl Zeit mich in die Schale zu werfen und mich um das Portal zu kümmern", antwortete ich gelassen, als sei vorhin nichts geschehen.

Willow


Hatte ich nicht durch einem Zufall ein Gespräch zwischen den Wächter aufgeschnappt, hätte ich nicht gewusst, dass das Treffen schon heute stattfinden sollte. Mein Warten nahm ein plötzliches Ende und ein seltsames Gefühl kam auf. Viele Jahren war ich auf der Suche nach ihm und heute würde ich endlich vor ihm stehen. Aber was war dann danach? Ich verdrängte diese Gedanke. Ich dachte nie weit in die Zukunft. Es war die Zeit gekommen, dass er von meiner Existenz erfuhr. Ich entdeckte eine Bank in der Nähe des Palastes und nahm dort Platz. Dort würde ich alles beobachten können und rechtzeitig dem Treffen beiwohnen, um ihn zu begegnen.


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22.07.2023, 22:44

Zen

Im Hauptpalast herrschte das gewohnte Treiben, wenn eine große Sitzung bevorstand, darum ging ich allen aus dem Weg, die mich nicht brauchten. Meine Eltern fand ich im kleinen Besprechungszimmer vor. Sie trugen ihre königliche Kleidung, bereit für das Treffen, das in wenigen Stunden stattfinden würde. Ich begrüßte die beiden mit einem freundlichen Lächeln und deutete auf den Stapel in meinen Händen. >Hättet ihr noch Zeit für ein paar Änderungen?<
>Es wird knapp, aber ich will mir gerne deine Anmerkungen anhören.< meinte Mutter. Sie bedeutete mir Platz zu nehmen und ich begann meine Überlegungen mit ihnen zu teilen, während sie ab und an ihre eigenen Gedanken einbrachten. Innerhalb der Familie fiel es uns leicht gemeinsame Nenner zu finden, egal ob wir manchmal unterschiedlicher Meinung waren. Auf die wichtigen Themen kam es an und in denen waren wir uns immer einig.

Kersia

Als ich wieder um die Ecke spähen wollte, schob sich plötzlich Nakolas Kopf in mein Blickfeld und erschreckte mich mit seinem schrillen Pfeifen. Ich fasste mir lachend ans Herz. >Das hast du mit Absicht gemacht!< tadelte ich ihn amüsiert und verließ sogleich mein Versteck, vorbei an den halb erhaltenen Säulen und Dächern. Nakola folgte mir und lachte in abgehackten, verspielten Tönen. Seine Frechheit hatte bestimmt schon als Kind auf mich abgefärbt, anders ließ sich das nicht erklären.
Er schob seinen Körper unter meinen und ich fand wie selbstverständlich Halt an seinem Hals. Unser morgendlicher Spaß währte leider nicht lange, denn ich musste meinen täglichen Pflichten nachgehen, egal wie sehr es mich in die unendliche Weite des Meeres zog. Eine Bestrafung wie die gestrige wollte ich mir nicht nochmal antun. Verwöhnte, arrogante Fischweiber konnten mir gestohlen bleiben.
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22.07.2023, 22:57

Jahwe


"Hör zu, du muss diplomatisch rangehen, verstanden? Wir sind nicht ihre Feinde, daher überlege die Worte gut, damit sie sich nicht angegriffen fühlen. Es geht immerhin um eine heikle Sache, die die politische Welt ändern kann", folgte mir Nalu, während ich wieder in meinem Zelt ging. Er hingegen blieb draußen. Ich verdrehte die Augen, weil wir tausendmal diese Situationen mit abertausende verschiedene Ausgangssituationen durchgekaut haben. "Ich bin immer noch in der Meinung Improvisation ist die beste Technik, es wirkt ehrlicher und nicht einstudiert", behauptete ich und kramte in meiner Kiste herum bis ich endlich die Kleidungen fand. "Ich werde einfach ich selbst sein. Charmant mit einer Prise Humor und ausreichend Ernsthaftigkeit", fuhr ich fort, während ich in die graue Hose stieg und den dunkelgrauen Gürtel zuschnallte, an deren Schnalle der blaue, magische Edelstein glänzte. "Ich werde schon nicht die Welt gegen mich bringen", fügte ich hinzu und schlüpfte in eine Art graue Jacke, dessen Innenseite rot war und am Ende der Jacke einen Auschnitt hatte, sodass ein Teil meines muskulösen Bauches zu sehen war. "Jahwe, kannst du bitte ernst bleiben?", antwortete er. "Ich bin ernst", ich verließ das Zelt, nachdem ich den roten Umhang um meine Schulter geworfen habe und in meine schwarze Stiefel gestiegen war. "Vor allem bin ich bereit."

Willow


Ich bemerkte die Veränderung in der Luft, ich nahm Spannung wahr und die Menschen hier auf dem Palastgelände wirkten geschäftiger. Es war eindeutig zu erkennen, dass etwas vor sich ging und das hatte mit diesem Treffen zu tun. Mir wurde bewusst, dass ich vermutlich auch auf anderen Elfen treffen würde. Vor allem die Sonnenelfen, da von meiner Art immer noch Wenige gab und ich wusste nicht, ob Einige von ihnen ebenfalls hier waren. Aber ich war nicht hier, um Kontakt zu ihnen aufzubauen. Ich fühlte mich nicht zu diesem Volk zugehörig und gehörte auch keinem Stamm an. Es spielte keine Rolle, wer mir gezeugt hatte. Nicht in dieser Hinsicht. Hoku war wieder auf dem Boden und spielte gerade mit einer Blume.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Feder« (22.07.2023, 23:28)


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22.07.2023, 23:26

Zen

An Tagen wie diesen ging die Zeit schnell vorbei. Ich wusste nicht, wie lange wir uns austauschten, aber als es an der Tür klopfte und eine Bedienstete erschien, war es wohl soweit. Mit dem Stapel Papier, auf dem ich etliche Notizen niedergeschrieben hatte, folgte ich meinen Eltern in den gegenüberliegenden Raum. Dem großen Besprechungssaal. Hier passten mehr als dreißig Personen am ovalförmigen Tisch, der in der Mitte ausgeschnitten war. Auf diese Weise wirkte er von oben wie ein geöffnetes Auge.
In der Mitte stand ein marmorner Pult - in Gedanken nannte ich ihn den Augapfel -, der zum Einblenden von Karten oder Schriften eingesetzt wurde. Dafür kamen verschiedene magische Edelsteine zum Einsatz, die man mit einer Auswahl an Sprachbefehlen aktivieren konnte. Faszinierend, zu was es die Magie in den letzten Jahrzehnten geschafft hatte. Jeder kreative, intelligente Kopf war eine Bereicherung für die Gesellschaft.
Ich setzte mich neben meinen Vater, der zusammen mit seiner Frau am einen Ende des Tisches Platz nahm. Sie saßen immer auf Augenhöhe. Niemand war wichtiger als der andere. Gleichberechtigung hatte schon vor meiner Zeit eine wichtige Rolle in dieser Allianz gespielt, deshalb war es auch der richtige Ort, um über die Zukunft der Reiche zu entscheiden.

Kersia

Offenbar kehrte ich zum richtigen Zeitpunkt zurück, denn ich wurde erwartet. Geia saß wie gestern auf meinem Bett und hielt einen blaugrünen Edelstein in der Hand, mit dem sie in den Schriften eines ausgewählten Buches lesen konnte. Papier hatte eine sehr kurze Lebensdauer unter Wasser, darum gab es andere magische Wege, um geschriebene Texte zu transportieren. Dieses kleine Wunder hatten wir König Thales zu verdanken. Er hatte sich das mit den Edelsteinen und den Schriften ausgedacht und umgesetzt. Eines seiner größten Errungenschaften, wenn man mich fragte.
Ich setzte mich zu Geia, als sie den Edelstein in ihrem kleinen Beutel verschwinden ließ. >Guten Morgen, Prinzessin. Ich habe gute Neuigkeiten für dich. Das Treffen der Allianz findet schon heute statt, also kannst du alle anderen Punkte auf deinem Tagesplan streichen und dich darauf vorbereiten.< Wenn es Besprechungen gab, die mich brennend interessierten, dann die der Trimagischen Allianz. >Deine Mutter, die Königin, verlangt nach dir.< fügte meine Freundin mit einem wissenden Lächeln hinzu.
>Dann möchte ich sie natürlich nicht warten lassen.<
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22.07.2023, 23:36

Gehe offline, gute Nacht :)

Jahwe

Nalu holte aus seinem Versteck die Dokumente, die mein Leben und die ganze Politik verändern konnte. All die Jahren hatte er darauf wie ein Schatz aufgepasst, damit sie nicht in falschen Händen gerieten. Sie bewiesen, wer ich war und sie besaßen seine Unterschrift für diese Wahrheit. Tief atmete ich ein. Es war soweit. Meine magische Sicht öffnete sich und für ein Außenstehender sah es aus, als würden meine Finger einfach in der Luft spielen. Doch in der Wirklichkeit begann ich die magische Fäden ineinander zu flechten, woraus ich das Portal erschaffen würde. Und in dem richtigen Zeitpunkt würden wir in der Besprechung platzen, wo wir die ganze Aufmerksamkeit der Allianz erhielten.

Willow

Eine Gruppe von Elfen betraten gerade den Palast und ich ging von meinem Platz, um ihnen in einem angemessenen Abstand zu folgen. Trotzdem ließ ich aussehen, als gehörte ich zu ihnen, damit keine Tagen mich aufhielten. Unter ihnen war nicht der Botschafter, vermutlich war er schon da oder betrat über einem anderen Weg den Palast. Selbst in der Entfernung erkannte ich, dass ich auch von den anderen Mondelfen unterschied. Ein paar waren tatsächlich bei den Sonnenelfen. Weiter vorne führte eine Person, die wohl zum Palast gehörte, die Gruppe. Ich merkte mir den Weg genau, um schnell wieder das Gebäude verlassen zu können und nahm jeden möglichen Fluchtweg wahr. Obwohl die Gänge breit waren und die Fenster offen, fühlte ich mich bereits eingeengt. Wir betraten einen großen Raum, wo das Treffen anscheinend stattfinden sollte. Ich huschte auf dem hintersten Platz, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.


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22.07.2023, 23:57

Gute Nacht *_*

Zen

Meine Geschwister würden nicht an der Besprechung teilnehmen, da sie andere Pflichten erfüllen mussten, deshalb blieb der Platz neben mir frei. Unter anderen Umständen würde Ryu hier sitzen. Mit einem leisen Seufzen breitete ich die Papiere vor mir aus und nahm einen Schluck Wasser. In der Zwischenzeit wurden an den anderen Plätzen Kleinigkeiten zum Essen und Getränke bereitgestellt. Es war schwer einzuschätzen, wie lange die Besprechung gehen würde, aber im Normalfall nicht mehr als drei Stunden. Es hing davon ab, inwiefern wir uns alle einig wurden. Letztendlich ging es nämlich nur darum - um Einigkeit. Oder zumindest um einen Kompromiss, mit dem alle Beteiligten leben konnten.
Die ersten Gäste trafen ein, darunter der zweite Prinz aus Ocamma. Juvio. Wie ich arbeitete er als rechte Hand des Königs. Begleitet wurde er von zwei weiteren Personen aus seinem Königreich. Es folgten die Elfen, Sonnen- sowie Mondelfen. Mit etwas mehr Aufmerksamkeit beobachtete ich die Gruppe und stellte überrascht fest, dass Willow ebenfalls gekommen war. Wenn sie nicht zu den anderen gehörte, warum war sie dann hier? Außerdem verspürte ich das dringende Bedürfnis mich bei ihr für heute Morgen zu entschuldigen. Hoffentlich bekam ich später die Gelegenheit dazu.

Kersia

Das eiförmige Tor zum Arbeitszimmer meiner Mutter stand offen, darum schwamm ich kommentarlos an den Wachen vorbei und entdeckte die Königin in eindrucksvoller, schillernder Kleidung vor einem Regal, in dem allerlei Artefakte gelagert wurden. Teils handelte es sich dabei um Relikte aus anderen Reichen, die längst vergessen worden waren. Ein Echo vergangener Zeit. Auf den ersten Blick schien es, als könnte man hier entspannt einmarschieren und sich an diesem Schatz bedienen, aber jedes einzelne Stück war mit einem Zauber belegt, den nur meine Mutter kannte. Bei dem kleinsten Vergehen würde jede diebische Person große Schmerzen erleiden. Diese traumatische Lektion hatte ich bereits als Kind gelernt, darum wusste ich mich davon fernzuhalten.
>Du warst gestern Abend beim Quellenfest, habe ich gehört.< begrüßte mich Mutter mit dem Rücken zu mir. Wer sie nicht kannte, würde jetzt mit einer Ermahnung rechnen, aber so fingen unsere Gespräche meistens an. Ich schwamm näher zu ihr, bis sie sich vom Regal abwandte und mir ihr ozeanblauer Blick begegnete. >Du kennst mich doch. Solchen Spaß lasse ich mir ganz sicher nicht entgehen.<
>Immerhin war Geia bei dir und hat auf dich aufgepasst.< erwiderte sie mit einem kleinen Lächeln und zog mich in eine sanfte Umarmung. Mochten wir uns oft über dieselben Dinge streiten, so war ich mir ihrer bedingungslosen Liebe immerzu bewusst. Ich war nicht naiv zu glauben, dass es einfach war über die Weltmeere zu herrschen und gleichzeitig eine freiliebende, freche Tochter großzuziehen.
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23.07.2023, 12:45

Jahwe

Die Luft vibrierte, die Schwingungen der Magie wurden sichtbar und wurde zu einem Strudel etliche Farben. Die geflochtene Magiefäden wurden zum Rahmen und ich heftete den Strudel an dem Rahmen. Mit meiner Hand zeichnete ich unsichtbare Symbole, brauchte nicht die Worte laut aussprechen. Meine gedankliche Stimme genügte alleine. Ich war nicht irgendein Magieweber, ich trug in mir ein großes Erben. Obwohl ich noch nie zuvor den Palast von Ingluae gesehen hatte, somit nicht auch die Innenräume, reichte mir allein die Vorstellung einer Person. In diesem Fall war es der König von Ingluae, Ardan. Ich hatte genug seine Bilder studiert, um jede kleinste Details von ihm zu kennen und kannte viele Geschichten über ihm, sodass er mir wie ein vertrauter Bekannter vorkam. Auf diese Verbindung griff ich zurück, damit das Portal uns nach Ingluae brachte. Aber noch erschien es nicht auf der andere Seite, denn den letzten Schritt hielt ich noch an. Dafür webte ich noch einen weiteren Zauber ein, der mir möglich macht einen Art Fenster zu erschaffen, sodass ich den Besprechungsraum erblickte. Auf diese Weise würde ich herausfinden, wann ich meinen großen Auftritt hatte. Konzentriert starrte ich auf König Ardan, der neben seiner Gemahlin Jadis saß.

Willow

Mein Blick huschte kurz an das Königspaar vorbei und blieb einen Moment an dem Prinzen hängen, der anscheinend alleine von den Königskinder am Tisch saß. Dann wanderten die Augen zurück zur Tür, als wieder Bewegung kam. Ein schwarzhaariger Mann mit einem Gehstock erschien, seine Augen ebenfalls unterschiedlich und neben ihm lief eine Frau, die gleichzeitig wie eine Füchsin aussah. Es war der Mondschattenkrieger Akela und die Sonnenfüchsin Silia. Einst war Akela ein gefürchteter Pirat gewesen und der Botschafter hatte seiner Mannschaft angehört. Mein Körper spannte sich an, als Boyd, der Mondelfe, den Raum betrat. Alles Anderes rückte im Hintergrund, meine ganze Konzentration lag nur auf ihm. Und seit Langem begann mein Herz kräftiger zu schlagen. Nach so vielen Jahren waren wir endlich am selben Ort. Endlich hatte ich ihn gefunden. Ich nahm jede kleinste Bewegung wahr, studierte intensiv seine Gestalt und suchte nach Ähnlichkeiten. Doch er war ein wenig heller, wie viele Mondelfen hier. Vielleicht weil ihre Vorfahren sich auch mit den Sonnenelfen vermischt haben oder weil ich in einer Vollmondnacht geboren wurde. Während sein Haar komplett weiß war, war es bei mir nur an den Haarspitzen. Selbst die Gesichtsmale waren anders, als die meinen. Bei ihm waren sie dunkelblau. Doch seine Augen waren türkisfarben wie mein linkes Auge. Ich beugte mich leicht vorne, um ihn besser zu beobachten. Beobachtete wie er respektvoll das Königspaar und den Prinzen begrüßte. Beobachtete wie er neben dem Mondschattenkrieger Platz nahm. Beobachtete wie seine wachsamen Augen über die anwesende Elfen glitt und auch zu mir wanderten. Angespannt hielt ich die Luft an, doch er hielt nicht inne. Nahm mich nicht wirklich wahr. Auf meine Knien ballte ich die Hände zu Fäusten. Er war es. Ich spürte es in jede Faser meines Körpers. Er war mein Bruder.


Boyd: sieht aus wie der Mondelfe Runaan aus der Animeserie Drachenprinz aus


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23.07.2023, 14:42

Zen

Als die großen Türen wieder aufschwangen und ich meine Schwester Silia erblickte, leuchteten meine Augen auf. Ich hatte sie seit Wochen nicht mehr gesehen, umso größer war die Freude sie wieder zu sprechen. Sie lächelte in unsere Richtung und nahm neben ihrem Mann Akela Platz, der es nach wie vor schaffte düster zu wirken, obwohl er im Grunde kein schlechter Kerl war. Sonst hätte ihn meine Schwester nach all den Jahren verlassen. Es war schön zu sehen, dass die beiden immer noch ein inniges Verhältnis pflegten, wie es bei meinen Eltern der Fall war.
Sie wurden von Boyd, dem Mondelfen, begleitet, den ich nur wenige Male persönlich getroffen hatte. Er war der Vertreter des Volkes und sehr wichtig für die heutige Besprechung. Es fehlten nur noch Königin Azuria und ihre Tochter Kersia. Auch auf ihr Kommen freute ich mich, da sie zum engen Kreis der Familie gehörten und Azuria so etwas wie meine Tante war. Sie hatte sich früher liebevoll um mich gekümmert, während meine Eltern wochenlang im Krieg gekämpft hatten. Ihre Fürsorge war mir im Herzen geblieben. Ähnlich verhielt es sich mit Kersia, die mich nach der Besprechung bestimmt belagern würde, um mich auf den neuesten Stand ihres Prinzessinnenlebens zu bringen. Sie redete viel, wenn sie sich wohlfühlte und ich hörte ihr gerne zu, weil sie manchmal die Leere in meinem Kopf füllte, sodass mir die richtigen Worte fehlten.
Ich ließ den Blick ein weiteres Mal über die versammelten vertrauten Gesichter schweifen und blieb wieder kurz an Willow hängen, die völlig konzentriert in eine bestimmte Richtung sah. Ich folgte ihren Augen zum Mondelfen Boyd. Kannten sie sich?

Kersia

Wir hielten uns nicht lange im Arbeitszimmer auf, da meine Mutter nur nach den richtigen Dokumenten für das Treffen gesucht hatte. Ihr Schreibtisch war das reinste Chaos, aber es war ihr Chaos und nur sie kannte sich damit aus. Diese Angewohnheit hatte ich wohl von ihr geerbt, da ich selbst zur Unordnung neigte, wenn ich Schriften studierte.
>Bereit?< fragte ich sie schief lächelnd und erntete ein amüsiertes Funkeln. Im selben Moment öffnete sie das Portal zum Besprechungssaal, da für uns Meeresbewohner der Aufwand zu groß wäre den Weg bis dorthin zu Fuß zu bestreiten. Wir würden lange genug in unserer menschlichen Gestalt am Tisch sitzen, darum gingen wir sparsam mit unserer Energie um. Sie trat als Erstes durch die schimmernde Oberfläche, aufrecht und wunderschön, wie es sich für die Königin von Atlantia gehörte. Ich straffte die Schultern und folgte ihr in den großen Saal, in dem alle anderen Volksvertreter bereits eingetroffen waren. Ein paar neue Gesichter waren auch dabei. Ich musterte sie kurz neugierig, ehe mein Blick auf das Königspaar und schließlich auf Zen fiel. Freudestrahlend winkte ich ihm zu und begab mich zu den für uns vorgesehenen Plätzen in der Mitte, da sie über eine kühlende Funktion verfügten, damit wir bei dieser Hitze nicht schon nach kürzester Zeit austrockneten. An besonders schlimmen Tagen hätten wir über die magischen Handspiegel an der Besprechung teilgenommen, aber manchmal war es wichtig direkt vor Ort zu sein und sich präsent zu zeigen. Heute war einer dieser bedeutsamen Treffen.
Ich lehnte mich entspannt zurück und war dankbar für die kühle Oberfläche der Rückenlehne. Erfindungen wie diese gehörten in die Geschichtsbücher verewigt.
Da wir nun vollzählig waren, ergriff König Ardan das Wort. Mit seiner tiefen, ruhigen Stimme, die den gesamten Thronsaal erfüllte und die Aufmerksamkeit aller Anwesenden sofort auf sich zog, sprach er: >Heute werden wir wichtige Angelegenheiten besprechen, die nicht nur unser Königreich betreffen, sondern auch das Wohl aller Völker, die sich unter unserem Schutz befinden. Wir alle sind Teil einer Allianz, die unsere Völker miteinander verbindet. Es ist nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse, Religion oder Nation, die uns einig macht, sondern vielmehr die gemeinsame Vision einer friedlichen Welt für uns und unsere Nachkommen.< Sein Blick wanderte über die verschiedenen Gesichter der Anwesenden, die in Erwartung und Respekt auf ihn blickten.
>Die Geschichte hat uns gelehrt, dass Spaltung und Zwietracht nichts als Leid und Zerstörung bringen. Wir haben nach wie vor die Verantwortung, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und eine bessere Zukunft aufzubauen. Die heutigen Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, mögen unterschiedlich sein, doch mit Weisheit und Mitgefühl können wir sie meistern.<
Wenn er das mit dieser Sicherheit und Autorität formulierte, glaubte ich ihm jedes einzelne Wort. Ich könnte ihm stundenlang zuhören. Und ihn ansehen. Er gehörte zu den Männern, die mit dem Alter attraktiver wurden. Königin Jadis stand ihm in dieser Hinsicht in nichts nach. Die beiden waren einfach perfekt.
>In diesem Saal sitzen nicht nur Repräsentanten von Ländern und Kulturen, sondern auch Personen mit einzigartigen Geschichten und Visionen. Ich rufe euch auf, eure Anliegen zu teilen und eure Ideen zu präsentieren. Dieser Raum soll ein Ort des offenen Dialogs und der gegenseitigen Achtung sein.< Damit schloss er seine Ansprache mit einem entschlossenen Blick und einer leichten Neigung seines Kopfes zum Zeichen des Respekts.
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76

23.07.2023, 15:43

Aww, Danke für das Bild:)

Jahwe

"Die wichtigsten Personen sind jetzt im Raum, es fehlt nur noch die Königin Azuria...", murmelte Nalu im Hintergrund, während ich mich weiter auf die Magie konzentrierte. Es war eine empfindliche Sache, wenn man für eine kurze Zeit das Portal aufrechthalten wollte und gleichzeitig dabei unentdeckt bleiben wollte. Die besagte Königin erschien und sie war nicht alleine. Überrascht und doch gleichzeitig irgendwie nicht überrascht starrte ich auf die Sirene. Schon am Anfang hatte ich überlegt ob sie die Königin sei und zugleich es verworfen, aber jetzt wusste ich woher sie diese anmutige Haltung herhatte. Ich wusste, dass die atlantische Königin eine Tochter war und es stand außer Frage, dass meine Schöne die Prinzessin war. Das Schicksal schien uns wirklich zusammenführen zu wollen. Wobei mein Auftritt könnte es vielleicht alles ändern, falls sie und ihre Mutter es nicht gut aufnahmen. Aufmerksam verfolgte ich die Worte von König Ardan und das Ende seiner Ansprache war für mich der perfekte Moment. Die Magie explodierte geradezu, als ich das Portal öffnete und durch ihn ging. Ein Meer aus bunten Funken der knisternde Magie umgab mich und für einen eindrucksvolleren Effekt erschien Liora in ihr aller Pracht mit wehende Mähne hinter mir, sodass Jeder sie sehen konnte. Nur ganz leise hörte ich hinter mir Nalu seufzen, ehe er ebenfalls das Portal betrat und im Hintergrund blieb, damit ich meine Bühne hatte. "Ich bin Prinz Jahwe Wana'ao, Sohn vom ersten General Tarik Helio der heiße Quellen und Ilayda. Der Neffe von König Thales Wana'ao, seinem rechtmäßigen Erben", ich legte mein linken Arm schräg auf meinem Brustkorb und verneigte mich leicht vor den mächtigen Leuten: "Ich möchte in guten Absichten der König von den heiße Quellen werden."

Willow

Ich hörte nicht zu, worüber sie genau sprachen. All das Politisches war für mich nicht interessant, stattdessen musterte ich weiter eingehend Boyd. Wie er aufmerksam König Ardan zuhörte und bestätigend nickte. Wie seine Arme offen auf dem Tisch ruhten und er dabei leicht den Kopf geneigt hielt, als konnte er dadurch besser die gesprochene Worte verarbeiten. Doch dann spürte ich Magie in der Luft flirren, ein Knistern und wachsam schaute ich auf. Ein Portal erschien wie aus dem Nichts und nach den Unruhen zufolge, war dies nicht geplant. Ein rothaariger Mann mit wehende Umhang und vor Magie sprühend erschien vor uns. Doch etwas Mächtigeres kam ihm hinterher. Meine Augen weiteten sich, als der Drache erschien. Ein heiliges Wesen aus alten Zeiten. Das schönste Geschöpf was ich jemals gesehen hatte und tiefe Ergriffenheit packte mich. Hoku hüpfte aufgeregt auf meiner Schulter, denn auch er spürte diese vollkommene reine Kraft.


77

23.07.2023, 19:32

Zen

Vaters Ansprache brachte alles Wichtige auf den Punkt und ich bewunderte ihn für die Fähigkeit wie ein wahrer Anführer zu sprechen, ohne überheblich oder arrogant zu wirken. Er eröffnete die Runde, doch bevor einer der Anwesenden des Wort ergreifen konnte, öffnete sich plötzlich ein weiteres Portal. Sofort veränderte sich die Stimmung und ich spürte die bedrohliche Aura der Sense meines Vaters.
Ein rothaariger Mann erschien, dicht gefolgt von einem... Drachen?! Dann trat ein weiterer Mann durch das Portal, ehe es sich schloss. Die Stille, die herrschte, hätte man mit einem Buttermesser zerschneiden können. Ich suchte instinktiv nach Anzeichen, dass er eine Bedrohung für uns darstellte, aber fand keine. Jedes seiner erstaunlichen Worte entsprach der Wahrheit.
Azuria war die Erste, die reagierte. Unüblich mit einem melodischen Lachen. >Das ist doch wohl ein Witz, oder?< Sie schüttelte ungläubig den Kopf. >Bis auf den Drachen natürlich, der scheint echt zu sein.<
>Er lügt nicht.< sagte ich mit fester Stimme. Da die Anwesenden von meiner besonderen Fähigkeit wussten, wanderte ihr überraschter Blick von mir zum Fremden. Der Neffe von Thales. War das wohl die Veränderung, die Vaters Intuition geweckt hatte? Mir fehlten die Worte, wie offenbar alle anderen auch.

Kersia

Tja, ich hatte zwar erwartet, dass das Treffen spannend werden würde, aber dieser Auftritt überstieg alles. Allein die Reaktion meiner Mutter war amüsant. Ich glaubte es fast selbst nicht. Wie aus dem Nichts war der hübsche Fremde aufgetaucht, aturo, und stellte sich als Neffen von König Thales vor. Jahwe. Schöner Name.
>Toller Auftritt!< klatschte ich leise lachend in die Hände und erntete von Mutter einen ungläubigen Blick. In Situationen wie diesen konnte ich nur mit Humor reagieren. Gleichzeitig fragte ich mich, ob die Treffen mit ihm pure Absicht seinerseits gewesen waren. Um sich bei mir einzuschmeicheln. Wäre nicht das erste Mal, dass Leute nett zu mir waren, um meine und die Gunst meiner Mutter zu gewinnen. Ich würde vorsichtig sein müssen. Falsches Getue schmeckte mir nicht.
>Wie hast du dir das bitte vorgestellt? Du umgehst unsere Schutzbarrieren, bringst einen echten Drachen mit, stellst dich als Thronfolger des Reiches vor und bittest um Erlaubnis zu regieren?< meldete sich König Ardan mit hochgezogener Braue zu Wort. In seinen goldenen Augen loderte ein Feuer. > Warum jetzt? Warum willst du König sein?<
Unruhiges Stimmengemurmel machte sich in der Runde breit. Ich ließ den rothaarigen Erben kein einziges Mal aus den Augen. Trotzdem bemerkte ich die Anspannung meiner Mutter. Ihr Gesicht war eine einzige undurchdringliche Maske.
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78

23.07.2023, 20:23

Jahwe

Einen Moment herrschte absolute Stille, sodass man die Nadel fallen lassen konnte. Doch dann erhoben sich die Stimmen und ich spürte das Misstrauen, die mir entgegengebracht wurde. Damit hatte ich gerechnet, wie Nalu. Als König hätte ich da auch nicht anders gehalten. Meine Augen zuckten kurz der Sirene, die sich heute als die Prinzessin offenbarte und anscheinend die neue Windrichtung mit Humor nahm. Ich unterdrückte ein Zucken meines Mundwinkel, als sie mir Beifall klatschte, denn ich wollte ernst genommen werden. Ich sah direkt in die Augen von König Ardan, in seiner Hand hielt er die legendäre Sense. "Solche Auftritte liegt im Blut eines Wana'ao und es die beste Möglichkeit die ganze Aufmerksamkeit der Allianz zu bekommen", antwortete ich: "Weil ich jetzt die Stärke erlangt habe, die ein König der heiße Quellen braucht. In mir fließt nicht nur das gleiche Blut wie von Thales, ich habe auch seine Magie geerbt und es dauert Jahren sie in ihrer voller Vielfalt zu beherrschen." Mein Blick wanderte zu der Sonnenfüchsin: "Ein Teil von ihm lebt in mir weiter. Als er starb, wurde ich geboren." Ich sah wieder den König und die Königinnen an: "In all den Jahren bin ich viel über der Insel gereist, habe die Menschen kennengelernt und kenne die Traditionen, die Lebensweisen. Ich liebe diese Insel wie eine Mutter ihr Kind liebt, es ist mein innigster Wunsch Thales Werk fortzusetzen und etwas zurückzugeben, was verloren geglaubt wurde. Und Thales ist mir in einem Traum erschienen, hat mir diesen Weg gezeigt." Ich machte eine kurze Pause, ehe ich mich direkt an Königin Azuria wendete: "Königin Azuria, ihr habt für die Insel viel Unglaubliches getan und sie zu einem sicheren Ort gemacht. Sie sind eine große Inspiration für mich und ich möchte nicht Ihnen das Gefühl geben, als würde ich Ihnen etwas wegnehmen. Viel mehr möchte ich weiter gemeinsam mit der Allianz für den Frieden wahren. Diese Insel ist meine Familie und ich möchte in ihrem Schoß zurückkehren. Ich möchte sie beschützen und für sie da sein, wie einst mein Onkel getan hat." Mein Blick richtete sich erneut auf alle und ich deutete auf Nalu: "Nalu ist mein Wächter und einst war er der vertraute Wächter von Thales gewesen. Er befolgte seine Anweisungen und allein er besitzt die Dokumente von Thales, die bezeugen, dass ich sein Neffe bin. Dass mein Vater sein Bruder gewesen war."


Willow

In der Luft lag die Anspannung, als der rothaarige Mann behauptete der Neffe von dem verstorbener König Thales zu sein. Auch mich hatte sein legendäres Heldentum erreicht, doch nie waren mir zu Ohren gekommen, dass er eine Familie hätte. Aber über die heiße Quellen wusste man nicht sonderlich viel. Ich versuchte die Stimmung einzuschätzen, um in dem richtigen Moment die Flucht zu ergreifen, sollte die Anspannung nicht weichen. Doch gleichzeitig wollte ich nicht eine Begegnung mit Boyd verpassen. Nicht nach den vielen Jahren. Also blieb ich sitzen, wartete ab und diesmal schenkte ich den Gespräche mehr Aufmerksamkeit. Der rothaarige Mann sprach mit dem Herzen und ein Drachen, der ihn begleitet, zeugte von einer besondere Stärke. Auch wenn ich Menschen nicht sonderlich mochte und ihnen misstraute, so hörte ich die Wahrheit in seiner Stimme. Eine Wahrheit, die nicht alle glauben wollten.



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23.07.2023, 22:38

Zen

Es war schwer zu begreifen, dass plötzlich jemand da war, der mit einer Legende wie Thales verwandt war. Über zwanzig Jahre waren seit seinem Tod vergangen und noch heute wurde er sehr verehrt. Besonders von seinem eigenen Volk. Kein anderer König hatte eine so enge Beziehung zu seinen Leuten gepflegt wie er. Das war ein unumstrittener Fakt. Für diesen jungen Mann würde es schwer werden in ebendiese Fußstapfen zu treten. Er lastete sich damit eine große Verantwortung auf, aber er schien sich dessen bewusst zu sein. Wieder sprach er ausschließlich die Wahrheit und auch meine Schwester, deren Augen leicht glasig wirkten, nickte langsam. >Sein Herzenslicht reagiert auf dich.< war das Einzige, was sie zu sagen hatte. Für sie reichte das als Beweis, das sah ich ihr auf Anhieb an.
Mein Vater verdaute das Gesagte, denn die ernste Stirnfalte erschien, während er kurz zu mir sah, um sich zu vergewissern, dass keine Lüge geäußert wurde. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. >Eine Ähnlichkeit besteht, das gebe ich zu. Thales war mein langjähriger, bester Freund und er hat viel Gutes für diese Welt getan. Wenn du dich all die Jahre darauf vorbereitet hast, sein Erbe fortzuführen, ist der erste richtige Schritt, uns zunächst genau diese Dokumente vorzulegen.<
>Das reicht nicht!< mischte sich Königin Azuria ein. In ihren ozeanblauen Augen tobte ein Sturm. Von uns allen hatte sie am meisten wegen Thales' Verlust gelitten. Sie hatte das Reich der Heißen Quellen zwei Jahrzehnte lang beschützt, es zu neuem Wohlstand verholfen und nebenbei ihr eigenes Volk geführt. Es war kein Geheimnis, dass die Welt der Meere launisch war und das viel Arbeit bedeutete. Sie lebte für beide Welten. Ich konnte verstehen, warum sie trotz Jahwes ehrlichen Worten defensiv wurde.
Ich seufzte leise. >Fakt ist, dass wenn der amtierende Monarch keine direkten Nachkommen haben sollte, die Erbfolge auf seine Geschwister und deren Nachkommen übertragen wird. Das ist das Gesetz der Heißen Quellen. Änderungen oder Ergänzungen dieser Erbfolgeregelung können nur durch eine einstimmige Entscheidung des königlichen Rates und der Zustimmung des Volkes erfolgen.<
Selbst wenn ich hier für einen völlig Fremden Partei ergriff, mussten wir diplomatisch bleiben und uns Gedanken über die nächsten Schritte machen.

Kersia

Es überraschte mich nicht, dass Mutter die neue Wendung alles andere als willkommen hieß. Auch in mir kämpften die unterschiedlichsten Gefühle, weil ich einerseits das Volk der Heißen Quellen wie sie beschützen wollte, aber andererseits einsah, dass Jahwe tatsächlich hier war, um in die großen Fußstapfen seines Onkels zu treten. Er sprach mit einer Wahrhaftigkeit, dass ich Zens Fähigkeit nicht brauchte, um ihm Glauben zu schenken. Das machte es dennoch nicht einfacher. Besonders nicht für meine Mutter, die um Fassung rang. Bestimmt überschlugen sich gerade ihre Gedanken. Aus vielerlei Gründen. Ich legte meine Hand auf ihre verkrampften Finger und sah zu Zen, der eines der Gesetze rezitierte. Ich kannte sie genauso gut wie er.
>Im Buch eins, Kapitel zwei, Abschnitt drei steht aber auch, dass unabhängig von einer bestehenden Blutsverwandtschaft zum Monarchen die Person, die nicht dem rechtmäßigen Glauben des Königreichs angehört, von der Erbfolge ausgeschlossen wird.< fügte ich ernst hinzu und zog damit einige Blicke auf mich. Ich schob das Kinn vor. >Selbst wenn uns die Dokumente vorgelegt werden, macht das dich nicht zum König. Du magst das Volk über Jahre hinweg kennengelernt haben und die Menschen dort wie deine eigene Familie lieben, aber das hast du im Schleier der Lüge und der Täuschung getan. Es fehlt der Glaube des Königreichs.< Mit der freien Hand griff ich nach dem Glas Wasser und nahm einen Schluck. >Wenn ich eines aus den Geschichtsbüchern und von den dort lebenden Menschen gelernt habe, dann das König Thales ein offenes, ehrliches Verhältnis zu seinem Volk gepflegt hat. Wie ein Vater. Wie ein großer Bruder. Eine überaus interessante Regierungsform, die sich aber durchgesetzt hat und heute noch funktioniert.< Aus dem Augenwinkel konnte ich Mutters erstaunten Gesichtsausdruck sehen. Das war vielleicht das erste Mal, dass ich völlig ernst blieb, ohne den ein oder anderen Witz einzubauen. Trotzdem gab es noch etwas, was ich fairerweise sagen musste, um guten Gewissens meine Ansprache zu beenden.
>Es besteht jedoch die Möglichkeit, sich zu beweisen. Wenn man sich auf Agoma beruft, siehe Kapitel vier der Gesetzesschriften, wird der Thronfolger dazu aufgefordert, sich einem mehrtägigen Kampf zu stellen, der seine körperliche und mentale Stärke auf die Probe stellt. Es handelt sich dabei um eine symbolische Prüfung, die ihn auf seine zukünftige Rolle als Monarch vorbereiten soll. Außerdem soll die Prüfung dem Volk die Gelegenheit geben, den zukünftigen Herrscher in Aktion zu sehen und ein starkes Vertrauen in seine Führungskompetenzen zu entwickeln.<
Meine Worte lösten die nächste Welle Gemurmel aus und ich sah, wie König Ardan sich zu seiner Frau vorbeugte, um sich mit ihr auszutauschen. Dabei begegnete ich Zens Blick. Er lächelte leicht. Dieses Wissen hatte ich mir dank ihm und meiner Vorliebe für unfassbar langweilige Texte angeeignet. Dann schaute ich zu Jahwe. Wieder mit gemischten Gefühlen. >Du behältst das Recht, jederzeit vor oder während des Kampfes zurückzutreten. Ein Rücktritt führt aber direkt zur Aberkennung des Anspruchs auf den Thron.< warnte ich ihn vor.
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24.07.2023, 18:26

Jahwe

Mein Blick wurde kühler, als die Sirene mich einer Lüge und Täuschung bezichtigte ohne die Hintergründe zu erfragen. "Ich kenne die Gesetze auswendig", antwortete ich ihr und reckte das Kinn ein wenig in die Höhe, während ich die Schulter straffte: "Und meine Identität zu verbergen war eine überlebende Notwendigkeit gewesen, ansonsten wäre die Blutlinie Wana'ao heute ausgestorben." Mehr musste ich dazu nicht sagen, solange Niemand sich für meine Vergangenheit interessierte. Aber ich würde nicht zulassen, dass das selbstloses Opfer meiner Mutter umsonst gewesen war. Dass diese Attentäter doch am Ende das bekamen, was sie wollten. Und ich kämpfte für das, wofür mein Herz brannte. Ein Geräusch, was wie Wellen klangen, die sich gegen die Felsen warfen, erklang im Raum. Liora Hörner begann zu leuchten und dieses Leuchten hüllte ihr Körper ein. Es war jedes Mal ein faszinierender Anblick, denn es sah so aus als würde das Licht mit dem Wasser spielen. Ihre melodiöse Stimme füllte den Raum, Ihr vergisst die uralte Gesetze der Welt. Der Magie. Ich bin Liora, Nachfahrin des großen Wasserdrachens Samira. Sie hatte einst die heiße Quellen geformt und euch die heilige Quelle geschenkt. Ich bezeuge vor den Geister meiner Ahnen, die in Sakrazhue leben, dass ich Jahwe zu meinem Seelengefährten auserwählt habe und die heilige Quelle ihn mit dem Königsmal gezeichnet hat, wie einst Skrazhue beim König Ardan getan hat und jetzt bei seinem Sohn Ryu, der das Herz eines Drachens besitzt. Ihre Augen sahen König Ardan eindringlich an, schließlich wanderte ihr Blick weiter, unter euch sind auch Auserwählte der Götter. Ihr habt vergessen, dass wir Drachen mit ihnen gleichgestellt sind. Wir hören die Stimme des Schicksals. Wasserdampf stieg von ihren Nüstern. Ich legte meine Hand auf ihrem warmen Hals, um sie zu beruhigen. "Ich werde nicht den kurzen Weg wählen. Denn auch wenn das Herz der Insel mich schon längst auserkoren hat, ist es mir wichtig zu Ehren Thales den Akzeptanz, den Respekt und das Vertrauen des Volkes zu erkämpfen. Aber auch auch die der Allianz", ich trat ein Schritt nach vorne und griff nach meinem Ohrring. Der Edelstein begann sich zu meinem Schwert zu formen, eine verloren geglaubte legendäre Waffe. So legendär wie die Waffen der großen Helden an diesem Tisch. Feierlich stemmte ich ihn in den Boden und antwortete ohne zu zögern: "Ich, Prinz Jahwe Wana'ao, werde diese Herausforderung annehmen und der Welt beweisen, dass ich für die heiße Quellen bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen würde, wie es mein Onkel getan hat. Wie es mein Vater getan hat. Und wie es meine Mutter getan hat." Nalu trat vor und legte vor König Ardan die Dokumente auf dem Tisch: "Euer Hoheit, er wollte, dass ich Ihnen die Dokumente überreiche, wenn die Zeit gekommen ist. Es steht auch die Erklärung dadrinnen, warum ihr alle nicht von seinem Bruder und seinem Neffen wusste." Ich schluckte hart, es hatte viele Jahren gedauert bis mein Vater und mein Onkel herausgefunden haben, dass sie Brüder waren. Zumindest väterlicherseits. Der alte König vor Thales war kein treuer Mann seiner Ehefrau gegenüber und hatte sich mit Bettgespielinnen vergnügt. Einer von ihnen war die Mutter meines Vaters gewesen und sie wurde schwanger. In der alte Politik wurde aber mein Vater nicht als Sohn anerkannt, sondern war ein "Bastard" ohne jegliche Rechte eines Königsmitgliedes. Niemand wusste von diesem Geheimnis, denn dafür hatte der alte König gesorgt. Aber die Wahrheit kam immer ans Licht, selbst wenn es viele Jahren dauerte. Thales hatte vorgehabt vor dem Volk mein Vater als sein Bruder anerkennen, doch dann kam der große Krieg....

Willow

All die komplizierten Gesetze, die die Menschen sich aufgestellt haben, besonders wenn es um die Herrschaft ging. Dabei vergaßen sie die ganze Zeit das Wesentliche. Ein Drache erschien nicht einfach nur so. Schon gar nicht, wenn jahrhundertelang kein Drachen mehr gesehen worden ist. Ein Drache war Schicksal und wenn er Jemand auserwählt hat, so hatte es mehr Gewicht alles Anderes. Denn ein Drache war Himmel und Erde zugleich. Ihre Stimme erklang wie sanft fallendes Wasser und es umgab sie ein wunderschönes Leuchten. Sie war das Leben. Sie war das fließendes Wasser. Und das Licht. Ich musterte den rothaarigen Prinz. Ich mischte mich nicht in politischen Dingen ein. Ich wollte nicht viel mit den Menschen zu tun haben. Aber das Schicksal hatte ihn gerufen. Ich erhob mich, was Aufmerksamkeit erregte. Doch ich sah nur den Prinzen an, der mein Blick bemerkte und verneigte mich leicht vor ihn. Solange der Drache an seine Seite war, hatte er in mir eine Verbündete. Ich mochte für alle Anderen ein Niemand sein. Eine Fremde. Meine Geste hatte keine Bedeutung für die Anderen. Mir reichte das leichte Nicken des Prinzen und die Stimme des Drachens in meinem Kopf, Danke, Tochter des Mondes. Ich werde es nicht vergessen. Ich nahm wieder Platz und ignorierte die Blicke der Elfen.


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