Zen
Meine Worte zeigten Wirkung. Er stieß Willow von sich, gab sie damit frei und stürzte sich auf mich. Mir war bewusst, dass Elfen ausgezeichnete Kämpfer waren. Sie hatten deutlich mehr Lebenszeit, um ihre Kampfkünste zu verfeinern und einfache, tödliche Bewegungen auszuführen, aber wenn man in Zeiten des Krieges aufwuchs und mit Helden als Eltern sowie engen Vertrauten trainierte, lernte man auch stärkere Gegner zu Fall zu bringen.
Dass der Elf blitzschnell bei mir war, damit hatte ich bereits gerechnet. Meine Waffe konnte ihn verletzen, das war ihm sicherlich bewusst, deshalb schwang ich sie so, dass er sich darauf konzentrieren musste. Als er mit seiner Waffe nach vorne stieß, wich ich in letzter Sekunde aus, sah eine aufblitzende Klinge knapp an meinem Gesicht vorbeizischen und täuschte einen Gegenangriff vor. Dann ließ ich die Klinge einfach fallen. Diese eine Sekunde der Überraschung in seinem wahnsinnigen Blick reichte mir. Ich beugte mich rasch vor, packte eine Handvoll Sand und schleuderte sie ihm ins Gesicht. In der Sekunde, in der er schützend die Augen schloss, packte ich sein Handgelenk, verdrehte es, sodass ihm die Waffe aus der Hand fiel und trat ihm mit dem Fuß seitlich gegen das Kniegelenk. Gezielt, kräftig, es knackte. Er ging zu Boden.
Ich schnappte mir schnell die beiden, im Sand liegenden Waffen und schaffte Abstand zwischen uns, auch wenn das Rumoren tief in meinem Inneren laut protestierte.
Kersia
Also wollte er doch so viel wie möglich erfahren. Gut zu wissen. Was Thales betraf, würde ich ihm einiges erzählen können, aber seine Eltern waren mir leider absolut fremd. Aufmerksam beobachtete ich seine Züge - ein paar schob er in die falsche Richtung, zwei lagen sogar schon richtig. >Als Kind war ich besessen vom König der Heißen Quellen. Ich wollte alles über ihn wissen. Meine Mutter war immerzu traurig, wenn sein Name fiel und obwohl ich noch nicht begreifen konnte, warum es sie so traf, wusste ich, dass er ihr sehr wichtig war. Und indem ich mehr über ihn lernte, wurde mir das ein oder andere auch über meine Mutter bewusst.< gestand ich ihm in Gedanken versunken.
>Müsste Nalu nicht eigentlich die ein oder andere persönliche Geschichte kennen?< Diese Frage konnte ich mir doch nicht verkneifen.