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26.02.2024, 20:05

Am Tag der Krönung

Jahwe

Tief atmete ich ein und spürte die kribbelige Aufregung in meinem Bauch, als ich durch den Türschlitz sah wie die Königin der Unterwasserwelt die Bühne betrat. Wir hatten uns entschieden meine Körnung in der Arena stattfinden zu lassen, damit das Volk an diesem besonderen Tag teilnehmen konnten. Hier hatte ich mich auch bewährt und gezeigt wer ich war. In der Arena wurde eine Bühne aufgebaut und geschmackvoll dekoriert, was bestimmt von Kersias Hand geführt wurde. Ich strich eine unsichtbare Falte meines Oberteils aus edlem Stoff fort. Seit jener Nacht hatte ich kaum geschlafen, weil immer wieder dieser Albtraum zurückkehrte und meine Anfälle sich erneuert verschlimmert hatten. Das Einzige was mich abgelenkt hatte, war meine Vorbereitungen für die Krönung. Ich hatte mich dadrinnen reinkniet, ging in dieser Arbeit auf und vergaß die Dunkelheit in mir. Seit dem Spielabend hatte ich auch meine Freunde nicht mehr gesehen und vor allem nicht Kersia, was bei meinem Momenten Gemütszustand wohl besser war. Ich zog ein wenig am Kragen, spürte den beobachtender Blick von Nalu und eine Welle der Gereiztheit durchflutete mich, was ich gleich unterdrückte. Ich wusste, er machte sich nur Sorgen. Ich konzentrierte mich wieder darauf die Bühne zu beobachten, die ich nach der Ansprache betreten würde. Dort war auch ein Priester aus dem Tempel der Heilige Quelle, er würde die Zeremonie führen. Nach der Krönung würde ich später in einer Kutsche durch die Hauptstadt fahren, um auf diese Weise das Volk zu begrüßen. Sie würden in der Nähe des Schlosses der Hauptstadt ein Fest feiern und auf dem Schlossgelände würde ich das Fest mit hochrangigen Menschen feiern. Mir wäre es lieber unter das Volk zu mischen, aber das könnte wohl zu viel zur Aufregung führen. Aber wenigsten würde das große Tor der breite Brücke offen bleiben, sodass eine Verbindung blieb.

Willow

Wir saßen wieder in der Tribüne wie am dem Tag, wo Jahwe seine Prüfung abgelegt hatte. Neben mir saß Zen und jedes Mal spürte ich die Wärme in meinem Brustkorb, weil ich an die Worte dachte. Du bedeutest mir auch sehr viel, Willow. Diese Worte bewahrte ich wie einen Schatz in meinem Herz auf, denn Niemand hatte sie mir bislang gesagt und sie gehört zu haben, hatte etwas ganz viel in mir gemacht. In der Nacht des Spielabends waren viele Albträume meiner Vergangenheit zurückgekehrt, auch die Wiederbegegnung mit Tao. Am Schlimmsten waren die Erinnerungen an dem dem Tod meiner Tochter, an dem Verrat und an dem unbeschreiblichen Schmerz meines verloren gegangenen Armes. Wäre Zen nicht bei mir gewesen, hätte ich vielleicht mich in meine Schatten verloren und Dinge getan, die ich nicht mehr tun wollte. Doch Zen hatte mir gezeigt, dass ich nicht alleine war. Dass ich mich fallen lassen konnte ohne dabei zu zerbrechen. Auf meinem Schoß regte sich Eve und ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen. Sie hielt wieder ein Keks in ihren kleinen Händen. Am nächsten Tag stellte es sich schnell heraus welche Schwäche sie entwickelt hatte, denn sie hatte in der Küche die Kekse von Zen entdeckt. Eve hatte mich auch auf meiner Arbeit begleitet, wie Hoku. Sie war wie ein Kind. Neugierig, lebensfreudig und voller Unschuld. Da ich anfangen sollte in dem Garten von dem Waisenhaus zu arbeiten, sah Eve auch etwas von Zen und sie hat mit den anderen Kinder gespielt.


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27.02.2024, 15:17

Zen

Mein Blick huschte zu Eve, die wieder an einem Keks knabberte. Obwohl sie erst vor anderthalb Tagen in unser Leben hineingeboren war, fühlte es sich an, als wäre sie schon viel länger bei uns. Ich lächelte warm und ließ meinen Blick weiter zu Willows Lippen wandern. Auch sie lächelte. Die Ereignisse vorgestern hatten Spuren hinterlassen, aber davon war kaum etwas zu sehen. Sie hatte sich dem Angriff aus ihrer Vergangenheit gestellt und blickte weiter nach vorn, wofür ich sie zutiefst bewunderte. Sie hatte keine Ahnung, wie stark sie wirklich war, aber ich würde sie jedes Mal daran erinnern, wenn sie es vergaß.
Ich löste meine ineinanderverschränkten Hände und legte ihr einen Arm um die Taille, meine Finger locker auf ihrer Hüfte ruhend. Wir saßen recht weit vorn, mit einem ausgezeichneten Ausblick auf das Geschehen im innersten Ring der Arena. Dort, wo man eine Bühne errichtet hatte und auf der Königin Azuria sowie ein Priester des Königreichs standen, um alle Anwesenden zu begrüßen. Dazu gehörte meine Familie - bis auf Silia und Akela. Es herrschten andere Regeln in ihrer Welt, die uns allen bekannt waren und trotzdem fand ich es schade, dass sie es nicht hatten einrichten können. Hoffentlich besuchte meine Schwester uns bald wieder. Ich wollte ihr Willow vorstellen. Und zugeben, dass sie von Anfang an richtiggelegen hatte, was die Frau neben mir betraf.
Und dann war da noch mein Bruder. Ryu. Der ebenfalls hier sein sollte. Der Gedanke an ihn schmerzte mich und bereitete mir große Sorge, weil zu viel Zeit vergangen war, aber ich klammerte mich dennoch an die Hoffnung, dass Sakrazhue auf ihn Acht gab. Dass er beschützt wurde. Genau wie Cael. Die beiden hätten einen Tag wie diesen groß gefeiert. Sie hätten Jahwe sicherlich schnell akzeptiert und ihn als Freund gewonnen.
Ich schluckte den aufsteigenden Kummer hinunter und konzentrierte mich wieder auf die wichtige Ansprache. Azurias Stimme hallte laut und klar durch die gesamte Arena und ich spürte eine ähnliche Energie aus den Zuschauerreihen wie bei den Prüfungen.

Kersia

Der heutige Tag sollte sich eigentlich nicht groß von anderen bedeutenden Feierlichkeiten unterscheiden, denen ich schon seit meiner Geburt beiwohnte, aber es fühlte sich dennoch anders an. Vielleicht weil ich die Person, um die es heute ging, persönlich kannte und zu schätzen gelernt hatte. Abgesehen von den seltsamen Aussetzern in meinem Körper, wenn ich das Gefühl hatte von Kopf bis Fuß zu sprudeln. Wie eine fröhliche Quelle, die trockenes Land wiederbelebte. Ich hatte niemandem davon erzählt, nicht einmal Geia, denn ich vermutete, dass sich dieser Zustand von selbst verflüchtigen würde. Wie menschlicher Schnupfen, der nach ein paar Tagen verging. Keine große Sache. Nichts, worüber ich mir den Kopf zerbrechen müsste, weil das Jetzt wichtiger war.
Und im Jetzt hatte ich die Prinzessin der Meere zu sein, die ihrer Mutter aufmerksam zuhörte, während ich den Blick hin und wieder umherschweifen ließ. Wachsam. Ein bisschen misstrauisch. Was sich am Tag der Prüfungen abgespielt hatte, ließ sich schwer vergessen. Ich würde nicht zulassen, dass sich solch ein Ereignis wiederholte, deshalb hatte ich vorgesorgt und mich mit Waffen ausgestattet, die unter meinem Kleid aus feinster Seide verborgen blieben. Den Dolch an meinem Oberschenkel zum Beispiel. Damit konnte ich selbst aus dieser Entfernung einen Käfer am anderen Ende der Arena aufspießen. Sollte ich also einen guten Grund finden, diese Maßnahme zu ergreifen, dann würde ich das guten Gewissens tun. Ich hoffte nur, dass das nicht nötig war. Der heutige Tag sollte Jahwe zuliebe ein guter werden. Er hatte lange im Verborgenen darauf hingearbeitet und verdiente es, sich seinen Traum zu erfüllen. Er würde viel Gutes bewirken. Das wusste ich heute besser als zu Beginn.
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27.02.2024, 19:50

Jahwe


Nach einer ergreifende Rede, deutete die Königin in meine Richtung und ich wusste es war mein Zeichen auf die Bühne zu betreten. Erneuert zupfte ich an meinem Kragen. Ich trug eine schwarze, edle Jacke mit goldene Ornamenten an den Schultern und vorne goldene Knöpfe mit der gleichen Muster. Es gab einen Ausschnitt, wo das blütenweißes Hemd hervorlugte. Auch in der Mitte meines Schulterblattes fand sich die goldene Ornamenten wieder. Nur auf der rechte Schulter trug ich dekorativ einen roten Umhang, passend zu meiner Haarfarbe mit goldene Kordeln, die wie Ketten über dem Umhang lagen. Die Ärmel wären ebenfalls in diesem Rotton gehalten mit goldene Manschetten. Die Hose war auch schwarz wie die Jacke und wurde von einer passende, kunstvollen Gürtel gehalten. Ich atmete tief ein, berührte unter den Ärmel das Perlenarmband als könnte es mir Glück bringen. Dann setzte ich ein selbstsicheres, aber dennoch bescheidenes Lächeln auf meine Lippen und trat in das Licht. Der laute Jubel des Volkes war berauschend und ich spürte all die aufregende Energien um mich herum. Mein Körper entspannte sich, lässig wank ich in die Menge und mit funkelnde Augen trat ich auf die Bühne. Respektvoll verneigte ich mich vor der Königin und vor dem Priester.

Willow


Ich nahm eine Berührung wahr und sein Arm um mich fühlte sich gut an. In seine Arme fühlte ich mich angekommen und sicher. Er war mein Zuhause. Und ich würde das beschützen, was mir wichtig war. Meine Augen huschten umher, zu Einem war ich nach dem letzten Erlebnis in der Arena wachsam und suchte nach etwas Verdächtigem. Zum Anderen stellte ich die Begeisterung und die Freude der Menschen fest. Obwohl sie Jahwe nicht wirklich kannten, schienen sie ihn sehr willkommen zu heißen nachdem er sich in den Prüfungen behauptet hat. In diesem Moment erschien auch Jahwe und ich musterte ihn eingehend. Dort unten spürte ich diese königliche Aura eines Menschen. In diesem Moment war er nicht nur einfach ein Freund, sondern ein zukünftiger König dieses Landes.


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28.02.2024, 15:35

Zen

Als Jahwe erschien, wurde es schlagartig lauter im gesamten Zuschauerbereich. Es freute mich, dass das Volk ihn mit offenen Armen empfing, auch wenn es ihn nicht so lange kannte wie Thales oder die Königin der Meere. Man hatte mit Agoma hervorragende Arbeit geleistet, genau wie das Verbreiten von positiven Botschaften in seinem Namen. Die Menschen der Heißen Quellen waren ihrem Herrscher näher als es in anderen Königreichen der Fall war, deshalb gehörte es zur Pflicht ihn vor allen zum neuen König zu ernennen. Nicht nur im Kreise hochrangiger Persönlichkeiten und den Priestern. Keine geschlossene, sondern eine offene Veranstaltung.
Nicht unweit von mir entfernt hörte ich das Getuschel meiner Geschwister, während meine Eltern gelassen das Geschehen verfolgten. Auf der anderen Seite der Tribüne erhaschte ich einen Blick auf Kersia, hinter der Geia aufrecht stand und ihrer Rolle als Wächterin nachging. Sie saß ebenfalls still da, den Blick fest auf die Bühne gerichtet. Wir hatten vorhin nur ein paar Worte gewechselt, mehr nicht, aber ich erhoffte mir später ein längeres Gespräch. Außerdem war ich sehr gespannt auf die königliche Feier.

Kersia

Seit dem Spieleabend hatte ich ihn nicht mehr gesehen, aber es fühlte sich seltsamerweise wie eine kleine Ewigkeit an, als er nach der großen Ankündigung erschien, selbstbewusst zur Bühne schritt und sich vor meiner Mutter sowie vor dem Priester verbeugte. Feinste Kleidung verhüllte seinen stattlichen Körper und das rote Haar erinnerte mich wieder an die Freesien, die besonders im Frühling und Sommer das Land der Heißen Quellen eroberten.
Die Königin wandte sich erneut an das Volk und die Worte, die sie stets mit Bedacht wählte, lösten ein sanftes Kribbeln in meinem Nacken aus.
>Es ist mir eine Ehre und ein Privileg, heute vor euch zu stehen, um die Krönung eures neuen Herrschers zu feiern - Jahwe, der rechtmäßige Thronfolger, der nun das Zepter der Macht über sein Land ergreift. In den Annalen der Geschichte werden Momente wie dieser als Wendepunkte verzeichnet, in denen das Schicksal eines Volkes eine neue Richtung einschlägt. Und heute, an diesem erhabenen Tag, sind wir Zeugen eines solchen Wendepunktes.< Zustimmendes Gejubel und Applaus erfüllten die Reihen.
>Jahwe Wana'ao hat die Herausforderungen seines Weges mit Standhaftigkeit gemeistert. Sein Name ist mit Taten von unermesslicher Stärke und Entschlossenheit verbunden, und sein Ruf wird sich über die Grenzen seines Reiches hinauserstrecken. Er hat euren Respekt und euren Glauben gewonnen, nicht durch Macht oder Zwang, sondern durch seine aufrichtige Hingabe an euer Wohl und seine unermüdliche Suche nach Gerechtigkeit. Als Königin eines benachbarten Reiches, einer Freundin und Verbündeten, stehe ich heute hier und spreche meine Unterstützung für Jahwe aus. Möge sein Herrschaftszeitalter von Frieden, Wohlstand und Eintracht geprägt sein. Möge er mit einem Herz, das voller Mitgefühl und Güte ist, über sein Volk regieren.<
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01.03.2024, 19:14

Jahwe


Die Worte von Königin Azuria füllte mein Herz mit Wärme, es bedeutet mir viel von ihr anerkannt zu werden. Nicht nur als zukünftigen König, sondern auch als Neffen von Thales und als einen Freund. Ich wusste, dass sie es nicht nur aus politischen Gründen sagte, um unsere Feinde in den Schranken zu weisen und zu zeigen, dass wir weiter zusammenarbeiten würden. Aus jedes Wort sprach sie ihre Wahrheit aus und meine Augen leuchteten, während ein strahlendes Lächeln auf meine Lippen erschien. Mit einer feierliche Miene nickte ich ihr voller Dankbarkeit zu und kniete mich schließlich vor dem Priester. Jetzt waren seine Worte dran. " Volk der heiße Quellen, heute wird für uns alle ein einprägsamer Tag werden. Unser verehrter König Thales mag vor Jahren von uns gegangen sein und wir werden ihn auf ewig in unsere Herzen tragen, doch hat er uns etwas Wertvolles zurückgelassen. Sein Neffen Jahwe Wana'ao, dessen Seele genauso hell für uns brennt wie einst König Thales getan hat. Es wird mir eine Ehre sein ihm dem Segen der heiße Quelle zu geben, doch vorerst möchte ich der Königin Azuria in unser aller Namen aus tiefstem Herzen danken. In all den Jahren hat sie für neue Hoffnung und Kraft gesorgt, ihre führende Hand brachte Frieden auf unsere geliebte Insel. Sie war gerecht und ich bezeuge, dass sie nach dem Willen von König Thales gehandelt hat. Dass wir weiterhin Verbündete bleiben, zeigt von der Bindung unser beider Reiche und es ist für uns eine große Freude. Hiermit überreiche ich das Geschenk des Volkes an Königin Azuria zum Ausdruck unserer Dankbarkeit." Tosender Applaus ertönte und mein Brustkorb schwoll vor Liebe für dieses Volk an. Sie stießen Königin Azuria nicht einfach fort, sondern zeigten ihr die Wertschätzung, die sie verdient hatte, immerhin hatte sie in den letzten Jahren über die Insel regiert. Ich fiel mit in das Klatschen ein, um ihr meine Anerkennung zu zeigen. Ein Junge mit einem schüchternes Lächeln erschien und trug ein samtrotes Kissen, worauf eine gläserne Kugel lag. "Es ist eine Perle der heilige Quellen", sprach der Priester und ich wusste sofort, dass es sich um eine Seltenheit handelte. Es war nicht nur einfach eine gläserne Perle, sie würde sich in den tanzende Farben verwandeln sobald man sie berührte. Und nach einer Sage war sie auch ein Art Spiegel des Herzens und zeigte das Bild, was im Herzen verborgen war.

Willow


Kersias Mutter, die Königin der Unterwasserwelt, wählte gute Worte für Jahwe. Sie beschrieben das, was er war und was er sein wollte. Doch er wurde nicht sofort gekrönt, zuerst wurde die Königin die Anerkennung gebührt, die sie wohl verdient hatte. Ich musterte die Menschen auf den Tribünen. Diese Menschen hier waren freundlich gesinnt und ehrten das, was ihnen gut getan hatten. Sie zeigten Dankbarkeit und das gefiel mir. Es war nicht wie diese kalte Herrschaftswechseln, die ich in der Vergangenheit gehört hatte.


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01.03.2024, 19:33

Zen

Mein Herz weitete sich, als der Priester sich vor der Krönung an Azuria wandte, um sich im Namen des Volkes für all ihre Mühen und ihren Schutz zu bedanken. Obwohl es heute um Jahwe ging, durfte nicht vergessen werden, dass diese Frau zwei Jahrzehnte lang zwei Königreiche geführt hatte, und das war alles andere als eine einfache Aufgabe. Sie hatte alles von sich aufgegeben, um das möglich zu machen, weshalb das Geschenk, das von einem kleinen Jungen zu ihr gebracht wurde, etwas ganz Besonderes war. Die Heilige Quelle und alles, was sich dort verbarg, konnte mit den Schätzen vom Veria-Riff verglichen werden. Nur wenigen Leuten war es erlaubt diese Orte aufzusuchen und etwas mitzunehmen.
Aus dieser Entfernung konnte ich leider ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, aber sie war bestimmt tief berührt. Sie nahm das Geschenk entgegen, bedankte sich bei dem Jungen und trat wieder zurück.

Kersia

Dass der Priester diese Rede halten und man meiner Mutter eine Perle der Heiligen Quelle überreichen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie wahrscheinlich auch nicht, sonst hätte sie mir davon erzählt. Eine solche Perle war äußerst kostbar und selten. Es war eine große Ehre und wäre ich an ihrer Stelle, wären mir direkt die Tränen gekommen. Die Dankbarkeit des Volkes, das war… bewegend. Ich schluckte gegen die plötzliche Enge in meinem Hals an und versuchte Herrin meiner Gefühle zu werden.
Jetzt stand die Krönung durch den Priester bevor. Ganz nach üblicher Tradition, wie damals vor knapp über zwanzig Jahren, als man meiner Mutter die Ehre erwies.
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01.03.2024, 19:56

Jahwe


Mit einem knallroten Gesicht, als wäre der Junge seinem Schwarm begegnet, zog er sich wieder zurück. Nach diese schöne Geste wandte sich der Priester mit einem Lächeln zu mir und diesmal erschien eine erwachsene Person mit eine Mischung aus ernste und feierliche Miene mit einem samtroten Kissen, worauf die Krone lag. Für offizielle Anlässe wie diesen hier wurde eine Krone getragen, um das herrschende Land zu repräsentieren. Es war eher eine zierliche Krone, nicht so auffallend. Aber dafür eine wahre Schönheit in meine Augen. Sie war wellenartig, um das Wasser der heiße Quelle anzudeuten, doch auf der Stirnseite hinunter formte sich das Gold zu einer Art Flamme, um die Hitze der heiße Quelle anzudeuten. In der Mitte der Flamme war ein Edelstein eingefasst, dessen Farbspiel aus Blau- und Rottönen bestand. Wie geübt ging ich vor dem Priester auf die Knien und senkte mein Haupt. "Vor den Augen des Volkes wird vom heutigen Tag an bis zum letzten Atemzug Prinz Jahwe Wana'ao unserem Land als König dienen und über ihn herrschen", ich spürte das leichte Gewicht der Krone auf meinem Kopf: "Wir haben ihn als rechtmäßigen König erwählt und auch die heilige Quelle hat gesprochen." Ich spürte die Wassertropfen auf meiner Kopfhaut: "Mit ihrem Segen und das Segen des Volkes erhebe dich, König Jahwe Wana'ao." Mit einer feierliche Miene öffnete ich meine Augen und erhob mich langsam. "Mögest du unser Volk gerecht führen und das Herz der heilige Quelle beschützen. Hoch lebe, König Jahwe!"

Willow


Jetzt kam die Krönung und auch sie wurde auf einer feierliche Weise geführt. Als die Krone auf dem Kopf von Jahwe saß, schien der besondere Edelstein kurz aufzuleuchten. Dann wurde Jahwe zum König getauft und als er sich erhob, war das Jubeln und der Applaus ohrenbetäubend. Die Arena schien zu beben von der Begeisterung der Menschen. Erstaunt sah ich, das Einige sogar vor Freude weinten, obwohl sie Jahwe nicht kannten. "Es scheint ein sehr bedeutsamer Tag für sie sein", flüsterte ich zu Zen. Ich wusste, dass es für Jahwe ein besonderer Tag war. Aber ich wusste nicht, dass es auch für die Menschen galt. Es schien wohl auch damit zu tun zu haben, dass er der Neffe des ehemaligen Königs war. Dann begann das Volk in mir eine fremde Sprache zu singen. Es schien ihre eigene Sprache zu sein und sie hielten dabei die Hände in die Höhe, um mit ihnen zu schwingen. Jahwe legte ein Herz auf dem Brustkorb und verneigte sich vor uns Zuschauer.


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01.03.2024, 20:11

Zen

Ein ergreifender Moment. Eine Krönung konnte so viel mehr sein als bloß eine offizielle Machtübergabe. Sie bedeutete den Menschen, die hier lebten, sehr viel mehr. Wer auf dem Thron saß, beherrschte ihre Zukunft und dass sie Jahwe Vertrauen entgegenbrachten, war ein großer Sprung nach vorne. Der Rückhalt von Azuria und auch meiner Eltern erlaubte es ihnen neue Hoffnung zu schöpfen und positiv ins Morgen zu blicken.
Ich strich mit der Hand Willows Seite auf und ab, ehe sie wieder auf ihrer Hüfte zur Ruhe kam. >Sie haben Thales geliebt. Er war ein besonderer König. Dass Jahwe nun da ist, ein enger Verwandter, gibt ihnen einen Teil von ihm zurück.< Als der Gesang in ihrer volkseigenen Sprache angestimmt wurde, stellten sich bei mir alle Härchen auf. Ich lauschte der Einheit, spürte Magie in der Luft vibrieren.

Kersia

Wenn ich sah, mit welcher Hingabe und Respekt Jahwe als König anerkannt wurde, fragte ich mich, ob es bei mir auch so sein würde. Zu hören und zu sehen, wie das Volk auf einen reagierte, wie sie gemeinsam sangen und die Hände schwangen, berührte mich zutiefst. Meine Sicht verschwamm leicht, aber ich atmete die Tränen fort, weil das sonst zu viel Aufmerksamkeit erregt hätte. In Momenten wie diesen bedauerte ich es diese Gefühlsregung nicht ausleben zu dürfen, aber es war ein Preis, den ich zu zahlen bereit war.
Hauptsache, alle freuten sich über den neuen König und der geglückten Zeremonie. Ohne irgendwelche Zwischenfälle. Kein Angriff. Keine schreckliche Überraschung. Die Hand, die immer wieder zu meinem Dolch unter dem feinen Stoff gezuckt war, lag nun entspannt in meinem Schoß. Ich lächelte zufrieden.
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01.03.2024, 20:28

Jahwe


Wenn es so weiterging, würde ich am Ende noch vor den versammelten Menschen heulen. Ihre Gestik berührte mich, es war schön in ihrem Kreis begrüßt zu werden und dass sie mich als ihren neuen König akzeptierten. Diese Angst ihnen nicht genug zu sein war für heute verschwunden. Ich wank ihnen lächelnd zu, meine Mundwinkeln bekamen beinahe schon einen Krampf. Nachdem das Volkslied endete, war ich Derjenige, der seine Stimme erhob: "Ich danke euch. Ich danke für euer Vertrauen in mir und euren Glauben in mir. Ich mag niemals meinem Onkel ersetzen, doch sind es seine Werte, die ich weiterführen werden und meine eigene Werte. Gemeinsam werden wir weiter an unsere Zukunft gestalten für ein friedliches Miteinander. Aber auch für ein friedliches Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn. Mir ist es wichtig, dass wir uns die Hände reichen und gemeinsam etwas erschaffen. Nur als ein Ganzes können wir was wundervolles Großes bewirken und die Wunder kehren heim." Ich hob meine Arme in die Höhe und in diesem Moment ertönte das Brüllen von Liora. Heute würde sie sich auch vor den anderen Menschen offenbaren. Magie kribbelte in meine Fingerspitzen bis in die Zehenspitze und Wasser kam aus dem Boden. Sie formten sich zu Regentopfen, die in die Höhe stiegen und währenddessen erschien Liora über uns. Ihre Schuppen funkelten in dem Sonnenlicht und sie sah prächtig aus. Die Regentropfen wurden zu Wasserfäden und verbanden sich miteinander bis sie das Wappen der heiße Quellen darstellte. In diesem Moment flog Liora genau durch die Mitte des Wappens und zerstob das Wasser in kleinste Tropfen. Sie verwandelten sich zu bunten Funken, die auf die Menschen herabregneten.

Willow


Dieser Thales schien wirklich ein besonderer Mann gewesen zu sein, wenn all die Menschen ihn als König geliebt hatte. Er musste eine gute Stimme für sein Stamm gewesen sein, um eine solche Verehrung verdient zu haben. Diesmal sprach Jahwe und in jedes Wort schwang die Ehrlichkeit mit. Auch in seinem Gesicht war die Dankbarkeit zu sehen. Und er schien für uns eine kleine Überraschung vorbereitet zu haben. Magie vibrierte in der Luft, vom Boden stieg Regentropfen in die Höhe und sie begannen sich zu verändern. Ich spürte die Anwesenheit des Wasserlichtdrachens und ich beobachtete fasziniert das Wasserspiel. Die bunten Funken landeten auch auf mir, sie waren warm und prickelten angenehm bis sie auf meiner Haut trockneten. Meine Augen folgten wieder die Bewegungen des Drachens. Liora landete elegant vor der Bühne und hatte ihr Kopf stolz erhoben. Sie war eine Schönheit in diesem Meer aus bunten Funken.


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01.03.2024, 20:50

Zen

Jahwe konnte sich sehr gut mit Worten ausdrücken. Er sprach seine Leute mit Ehrlichkeit und Leidenschaft an, gleichzeitig strahlte er die Autorität einer führenden Persönlichkeit aus und das schafften die wenigsten. Für Überraschungen war er ebenfalls zu haben, denn dass er die Existenz von Liora preisgeben würde, kam unerwartet. Gleichzeitig war das ein günstiger Zeitpunkt, denn umgeben von so vielen Menschen und mit meiner sowie Kersias Familie anwesend, würde es niemand wagen einen Angriff oder dergleichen zu starten. Ich hatte die lauernde Bedrohung nicht vergessen, niemand hatte das, aber wir konnten dennoch jeden Moment dieses Tages genießen.

Kersia

Erstaunt richtete ich den Blick auf das Spektakel mit den Wassertropfen, bis Liora sich erkenntlich zeigte und ihre eigene Magie wirkte. Diesen Trick kannte ich von der kleinen, privaten Feier, die Jahwe mal veranstaltet hatte. Die Funken hinterließen ein angenehmes Kribbeln auf der Haut und als Reaktion darauf spürte ich wieder dieses besondere Blubbern in mir. Jahwe so erfüllt zu sehen, machte mich selbst ganz froh. Er stand da. Der neue König der Heißen Quellen, akzeptiert vom Volk seines Onkels und nun wurde er regelregt bejubelt, weil ihn zusätzlich ein Drache für seine wichtige Rolle auserwählt hatte.
Der Schock in den Gesichtern war natürlich auch zu sehen, denn ein Drache war schon Ewigkeiten nicht gesichtet worden. Vor allem an Land hatte man aufgehört daran zu glauben, dass sie noch existierten, nur wir vom Meeresvolk pflegten unsere gut gehüteten Geheimnisse. Aus gutem Grund.
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01.03.2024, 21:02

Jahwe


Das ist dein großer Tag, Jahwe. Genieße ihn, Liora sah mich mit funkelnde Augen an und in ihrem Blick sah ich ihr Lächeln. Wenn Drachen versuchen würden mit dem Maul zu lächeln, sah es eher furchteinflößend aus, weil sie nun mal scharfe Zähnen hatten. Ich lächelte sie warm an, fühlte mich berauscht von dem glückseligem Gefühl und gleichzeitig spürte ich auch das Gewicht der Krone. Fortan trug ich eine große Verantwortung, doch für Andere zu sorgen war immer meine größere Stärke, als für mich zu sorgen. Gleichzeitig war ich mir mein eigener Feind, weil ich an mich selbst die höchste Erwartungen hatte. Aber ich war zum König geboren, es war mein Schicksal, die auch ich mir ausgesucht hatte. Ich klatschte in die Hände, grinste breit und rief vergnügt: "Nun, lass uns das Fest eröffnen. Feiert bis die Sternen leuchten und mit uns feiert. Feiert, um Jahre später davon zu sprechen und darüber Lieder zu singen. Und feiert vor allem das Leben, denn es ist das Kostbarstes."

Willow


Die zeremonielle Krönung schien vorüber zu sein, denn Jahwe eröffnete jetzt das Fest und erneuert jubelten die Menschen. Die Stadt würde heute lebendig sein und ich konnte mir vorstellen, das in jedem Gang die Musik erklang. Wir selbst wurden auf dem Schlossgelände eingeladen. Dort fand es ein privateres Fest statt, wo Jahwe selbst war. Es würde auch sein erstes Mal sein, das Hauptschloss in der Stadt zu betreten. Doch das Schlossgelände war wohl wie eine kleine Insel und die Brücke war die Verbindung zu der halbmondförmigen Stadt. Aber die Tore würden wohl geöffnet sein, sodass die Verbindung nicht unterbrochen wurde.


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01.03.2024, 21:29

Zen

Das war wohl unser Stichwort die Tribüne allmählich zu verlassen. Meine Geschwister stimmten sogleich lautstark in die feierliche Stimmung des Volkes mit ein und ich lachte leise, als die Zwillinge mal wieder ihre sinnlosen Wetten abschlossen. Cue hielt sich bei diesen Späßen zurück, aber auch sie wirkte freudig und unterhielt sich angeregt mit Kersia, die ebenfalls aufgestanden war.
>Für Eve sollten wir ein ruhiges Plätzchen suchen, es wird viel los sein auf der Feier.< sagte ich an Willow gewandt, ehe ich meinen Vater bemerkte, der zu uns kam. Mutter kümmerte sich in der Zwischenzeit um die wilde Bande und scheuchte sie nach draußen.
>Ich werde gleich nach Ignulae aufbrechen und wollte mich nur kurz von euch verabschieden.< Seine goldenen Augen wanderten von mir zu Willow, dann zu Eve, die sie in ihren Händen hielt. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und dann zog er mich auch schon in eine feste Umarmung. >Viel Spaß auf dem Fest. Feiert für mich mit.< Trotz des vorherrschenden Friedens in unseren Königreichen bestand die Regel, dass mindestens ein Mitglied der königlichen Familie im Palast sein musste. Ein Überbleibsel aus der Kriegszeit, denn Probleme konnten sich wie spontaner Regenfall ergeben. Ich verstand das, aber bedauerte, dass Vater sich nicht würde amüsieren können.

Kersia

>Du darfst gerne bei mir mitfahren.< sagte ich zu Cue, nachdem ihre lauten Geschwister die Tribüne verlassen hatten. Sie brauchte einen ruhigen Platz, bevor sie sich später unter die Leute mischte. Große Feste waren auf Dauer anstrengend für sie. Ich war genau das Gegenteil von ihr, mich zog es meistens zu den Zwillingen, aber in manchen Fällen zog ich die sanfte Cue vor. Ich mochte sie sehr und an Gesprächsstoff mangelte es uns nie.
Lächelnd hakte ich mich bei ihr unter und wir machten uns sogleich auf den Weg zu den Kutschen. Das Schlossgelände befand sich auf einer kleinen Insel, die über eine Brücke erreichbar war. Noch vor Thales hatte man eine enge Beziehung zum Meer gepflegt und das liebte ich. Währenddessen würde sich die Arena leeren und die Straßen mit Leben füllen. Die Stimmung war absolut perfekt. Ich genoss es zutiefst und freute mich auf das Fest.
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01.03.2024, 21:39

Jahwe


Ich stieg die Treppe der Bühne hinunter und kletterte auf Liora. Ich würde mit ihr über die Stadt fliegen, dicht genug um gesehen zu werden. Liora sollte als Hoffnung und Glück für das Volk symbolisieren, die wiederkehrende Wunder. Nalu würde mit einem Pferd uns nachreiten. Natürlich war es auch eine Form der Präsentation meiner Macht für Derjenige, die mit mir nicht freundlich gesinnt waren. Ich nickte lächelnd der Königin und dem Priester zu. "Na, los", klopfte ich sanft am Hals von Liora und sie stieß von sich ein freudiges Brüllen aus. Dann breitete sie ihre Flügel aus und wir hoben ab.

Willow


"Eve?", der kleine Baumgeist schaute um sich her und reckte den Kopf, während sie versuchte dem Drachen nachzublicken. "Wir sehen Liora bestimmt später wieder", antwortete ich ihr und blickte auf, als Zens Vater erschien. Zen hatte Recht, für Eve sollten wir eine ruhigere Ecke finden. Sie war immer noch sowas wie ein Baby.





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01.03.2024, 21:54

Zen

Nachdem mein Vater gegangen war, setzten Willow und ich uns in Bewegung. Es gab genügend Kutschen für uns zur Auswahl, aber bevor wir in eine leere stiegen, fuhr eine andere vor und die seitliche Tür öffnete sich. Kersia sah uns strahlend an. >Steigt ein, hier drin ist genug Platz für zwei weitere Personen.< Ihr Blick fiel auf Eve, in ihren Augen funkelte es. Den kleinen Baumgeist konnte man nur süß finden.
>Danke, wir fahren gerne mit.< nahm ich das Angebot sogleich an. Ich bedeutete Willow vor mir einzusteigen, dann folgte ich und dankte Geia, die hinter mir die Tür schloss. Sie grinste breit. Offenbar würde sie uns zum Schlossgelände fahren. Eine fähige Wächterin.

Kersia

Anders als die anderen Kutschen war unsere überdacht, was für mich wegen der starken Sonnenstrahlung eine Erholung war. Nur die Fenster blieben durchgehend geöffnet, um die Fahrbrise zu genießen, während sich das Hufgeklapper mit den aufgeregten Stimmen des Volkes mischte. Viele Eindrücke. Viele Gesichter. So viel Wunder in ihren Zügen. Das Erscheinen des Drachen schien große Wirkung zu zeigen. Liora würde fortan offener mit ihrer Existenz leben können und das freute sie bestimmt. Drachen sollten frei sein und sich ausleben.

Das Schlossgelände

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01.03.2024, 22:05

Jahwe


Die Menschen jubelten unter uns, als wir dicht über ihnen vorbeiflogen und Kinder quietschten vor Begeisterung. Musik ertönte, bunte Wimpern schwangen in der Luft und überall stieg ein köstlicher Duft. Es war ein verführerischer Gedanke sich einfach unter das Volk zu mischen und mit ihnen zu feiern, statt mit den Menschen mit den höheren Stand. Hier ging es einfach um das Feiern, um das Vergnügen. Aber eine offizielle, königliche Feier hatte immer eine Note vom was Politischen. Dennoch würde ich meinen Spaß haben und gleichzeitig mit der Politik jonglieren. Gleichzeitig würde ich zum ersten Mal dort mein Personal kennenlernen, die die Königin Azuria für mich ausgesucht hatte und ich würde zum ersten Mal das Schloss betreten. Wir erreichten das Schlossgelände, das auch festlich geschmückt wurde und wir landete in der Mitte des Dache, genug Platz für Liora ohne die Dekorationen und andere Dingen umzuwehen. Bedienteste kamen herbeigeeilt, um mich zu empfangen und es war etwas ein komisches Gefühl, weil ich an sowas nicht gewohnt war. Vorher war da nur Nalu gewesen.

Willow


Kersia fing uns ab und wir gingen in ihre Kutsche hinein. Es war eine überdachte Kutsche, dennoch konnte man hinausblicken. Schweigend beobachtete ich das Treiben aus dem Fenster. Es war ein großes, buntes Fest. Überall war Musik zu hören und jeder Mensch schien vergnügt zu sein. Und es waren viele Menschen. "Wird es auch dem Schloss auch so voll sein?", fragte ich stirnrunzelnd. Dieser Gedanke behagte mir nicht ganz. Von so vielen Menschen umgeben zu sein mochte ich nicht. Eve richtete sich auf meinem Schoß auf, um aus dem Fenster zu gucken.


996

01.03.2024, 22:17

Zen

Ich schaute zu Willow und neigte den Kopf. >Es wird eine vergleichsweise kleinere Feier sein, aber dennoch mit vielen wichtigen Menschen. Das gehört zu solchen offiziellen Festlichkeiten dazu. Wenn es dir oder Eve zu viel wird, können wir uns jederzeit zurückziehen. Dort gibt es bestimmt den ein oder anderen privaten Rückzugsbereich.< Sie war nicht die Einzige, die es ruhiger bevorzugte. Meine Schwester Cue brauchte ebenfalls oftmals ihre stille Zeit. Ich hatte gelernt mich in großen Massen zurechtzufinden und mich nicht zu überfordern, aber wenn die Lage meines Hauses eines bestätigte, dann dass auch ich die Ruhe schätzte.

Kersia

Die Brücke kam zum Vorschein, über die wir zur Insel gelangten und damit auch zum Schloss. Alles war wie geplant hergerichtet worden. Blumen, magische Lichter, königliche Wappen… man hatte an alles gedacht. Die Musik würde später einsetzen, wenn alle wichtigen Leute eingetroffen waren und es gab sogar ein kleines Programm zur Unterhaltung.
Wie von selbst glitt mein Blick zur schillernden Meeresoberfläche, während wir uns dem großen Tor näherten und sogar bis hierher konnte ich die Menschen lachen und reden hören. Unter anderen Umständen wäre ich ausgestiegen, um mit ihnen zu feiern, genau das, was Jahwe wohl auch tun würde, aber als frisch ernannter König durfte er fortan seine Pflichten nicht vernachlässigen. Da gab es keinen Spielraum mehr.
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997

01.03.2024, 22:27

Jahwe


Höflich begrüßte ich sie und dankte ihnen, dass sie fortan für mich arbeiten würde. Liora erhob sich wieder, um das Meer zu erkundigen. Zum Glück lag auch dieses Schloss am Meer, auch wenn sie sich vorhin gerne gezeigt hatte, wollte sie sich nun zurückziehen. Und diesen Freiraum gab ich ihr, denn sie war kein Ausstellungsstück oder ein Haustier. Sie war ein Drache, der in der Freiheit leben sollte, selbst wenn er mit einem Reiter verbunden war. Einen Moment blickte ich ihr sehnsüchtig nach. Diese Art von Freiheit würde ich ab heute aufgeben, aber es war ein Preis, der ich bereit war zu zahlen. Denn als König konnte ich viel mehr bewirken und meine Versprechungen in Taten umsetzen. Ich ging auf die untere Plattform hinunter, wo hauptsächlich das Fest stattfand und wo ich auch die Gäste empfangen würde. Auf dem Dachbalkon fand natürlich auch das Fest. Ich blickte auf das Meer hinaus und atmete die salzige Luft ein.

Willow


"Gut", war meine Antwort darauf. Für Jahwe würde ich auf diesem Fest erscheinen, er war ein Freund und auch ein Verbündeter. Aber es beruhigte mich, dass es eine Möglichkeit gab sich zurückziehen zu können. Wir fuhren über die Brücke und das Schloss kam ins Blickfeld. Es war größer als das private Königshaus von Jahwe und das fand ich schon groß. Ich runzelte mit der Stirn: "Ist es nicht einsam in einem so großes Gebäude leben zu müssen? Viele Menschen dort....die arbeiten nur für ihn, oder?" Jahwe schien mir ein geselliger Mensch zu sein. Aber ich wusste mittlerweile, dass Bedienteste kein Teil des privaten Lebens war. Vermutlich war sein Wächter eine Ausnahme, der einen großen Teil seines Lebens war.


998

01.03.2024, 22:42

Zen

Ich zuckte mit den Schultern. >Es kommt darauf an, mit wem man aufwächst. Ich hatte das Glück in einer großen Familie aufzuwachsen, aber für andere kann es durchaus einsam sein.< beantwortete ich ihre Frage. >Jahwe wird sich an die neuen Umstände gewöhnen müssen, aber wir werden ja auch für ihn da sein, wenn er uns braucht. Freundschaft macht das Leben als öffentliche Person erträglicher.<
>Da stimme ich vollkommen zu.< sagte Kersia ohne den Blick vom Anblick des Meeres abzuwenden. Obwohl nur wenige Stunden vergangen waren, zog es sie zurück ins Blau. Ich konnte ihr das nicht verübeln, immerhin war sie ein Kind des Meeres.

Kersia

Die Kutsche machte am Tor kurz Halt, um den anderen vor uns die Zeit zu gewähren auszusteigen und den restlichen Weg zu Fuß zu bestreiten. Man müsste ganz schön verwöhnt sein, um sich wegen weniger Meter zu beschweren oder darauf zu bestehen bis direkt zum Eingang kutschiert zu werden. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da war ich das perfekte Beispiel hierfür gewesen, aber diese Eigenschaft hatte mir meine Mutter schnell ausgetrieben. Zum Glück.
Als Geia aufs Dach der Kutsche klopfte, war das unser Zeichen herauszukommen. Zen stieg als Erstes aus, um uns Frauen höflich die Hand anzubieten, damit uns ja nichts geschah. Eine gesellschaftliche Umgangsform, die man in diesen Kreisen kannte. Ich lächelte in mich hinein. Manche Regeln in diesen Ländern waren komisch, aber sie schadeten nicht, wenn dabei Respekt gelehrt wurde. >Ich glaube, ich werde zuerst einen Krug Wasser leertrinken. Die Sonne ist heute gnadenlos.<
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999

01.03.2024, 22:51

Jahwe


Die ersten Gäste erschienen, Händedruck wurde ausgetauscht, sittliche Handküsse bei den weiblichen Begleiterinnen, es wurde sich vorgestellt und ich wurde gratuliert. Dabei prägte ich mir jedes Gesicht ein, jeden Namen und jeden Stand. Gleichzeitig fiel es mir auf, dass die Töchter einiger hochrangigen Männer besonders herausgeputzt waren und dezent mit den Augen klimperten. Ich war ein junger, alleinstehender König und man erhoffte sich auf eine eventuelle Partie. Das indirekte politisches Spiel begann. Zur meiner Erleichterung erblickte ich endlich meine Freunde. "Da seid ihr ja", lächelte ich sie herzlich an.

Willow


Für mich wäre ein solches Leben nichts, lieber hatte ich in der Einsamkeit des Waldes gelebt. Denn unter Menschen einsam zu sein, war ein unangenehmeres Gefühl. Diese Erfahrung hatte ich gesammelt. Wir stiegen aus und folgten den anderen Gästen, die edle Kleidungen trugen. Ich hingegen trug wie immer was Schlichteres. Diesmal in einem dunkelgrünes Kleid, schulterfrei und Ärmel bis zum Ellenbogen. Der lockere, zipfelnde Rock tänzelte um meine Oberschenkel. Wie immer ging ich barfuß. Es war eindeutig, dass ich sonst nicht in dieser Welt gehörte. Jahwe kam uns entgegen und begrüßte uns. "Oh, wer ist das?", seine Augen leuchteten auf, als er Eve auf meine Hände erblickte. "Das ist Eve, ein Baumgeist. Noch ein Baby", stellte ich sie vor. "Hallo Eve, du bist das süßestes Wesen hier auf diesem Fest", murmelte er entzückt. "Eve", antwortete sie ebenfalls entzückt.


1 000

01.03.2024, 23:03

Zen

Dafür, dass dieses Fest ohne das Volk stattfand, waren einigermaßen viele Menschen eingetroffen. Stimmengewirr, leise begleitet von instrumentaler Hintergrundmusik erfüllte den offenen Platz und ich entdeckte viele bekannte Persönlichkeiten. Erstaunlich, dass sich alle die Zeit genommen hatten heute hier zu sein. Gleichzeitig sollte mich das wenig überraschen, denn die Neugier sowie die Aussicht auf politische Kontakte konnte sehr groß sein.
Mit der Hand auf Willows unterem Rücken geleitete ich sie zu Jahwe, den ich inmitten all der Menschen direkt erkannte. Er kam auf uns zu und wurde natürlich auf Eve aufmerksam. Man konnte sie schwer ignorieren. >Wie fühlt es sich an endlich König zu sein?< fragte ich unseren Freund mit einem breiten Lächeln.

Kersia

Sobald wir den offenen Platz erreichten, wo sich die meisten Menschen versammelten, ließ ich den Blick offen umherschweifen. Viele bekannte Gesichter. Mit den meisten hatte ich das ein oder andere Mal längere Gespräche geführt, vor allem solche, die meine Zukunft als Königin der Heißen Quellen betrafen, doch das war nun offiziell Geschichte. Ich bezweifelte, dass sie weiterhin ein enges Verhältnis zu mir pflegen würden, denn ab heute galt es die Gunst des rechtmäßigen Königs zu gewinnen. Dabei entging mir nicht, dass gerade die jungen Frauen verstohlene Blicke in Jahwes Richtung warfen. Wer wünschte sich nicht von einem König erwählt zu werden, der so viel zu bieten hatte?
Meine Augen wanderten weiter zu seiner Gestalt. Er kam uns entgegen und freute sich uns zu sehen. Seiner Geselligkeit war es zu verdanken, dass er in dem ganzen Trubel nicht untergegangen war.
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