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101

08.08.2023, 16:53

Zen

In Gedanken versunken erreichte ich die Weggabelung ziemlich schnell, blieb aber nach wenigen Schritten irritiert stehen. Die Sicht auf die Front des Hauses war zum Teil versperrt. Ein Tunnel aus frischem Grün beschattete den Weg und irgendwie hatten es Büsche, Bäume und Blumen aus dem Boden geschafft. Da war so viel Neues, dass ich kurz überfordert war. Das war mein Haus, oder? Ich spähte durch den Tunnel zum Hauseingang und zog eine Braue in die Höhe. Ja, meine Tür. Mein Zuhause. Wenn ich es nicht besser wüsste, war das Willows Werk. Offenbar hatte sie sich nicht nur auf den Garten hinterm Haus beschränkt, sondern auch den Vorgarten bunt blühen lassen. Eine Vorwarnung wäre zwar nett gewesen, aber da sie nichts beschädigt hatte, würde ich mich erstmal umschauen. Ich entdeckte bereits die ersten Küchenkräuter und Gemüsepflanzen. Es war faszinierend, wie schnell sie all das erschaffen hatte, ohne dass es fehl am Platz wirkte. Meine Augen huschten neugierig umher, während sich in meinem Kopf Ideen formten, was ich alles damit anstellen konnte. Mit diesen Nutzpflanzen würde ich viele neue Gerichte in der Küche ausprobieren können. Das gefiel mir.
Anstatt direkt ins Haus zu gehen, beschloss ich Willow einen Besuch im Hinterhof abzustatten und mich nach ihr zu erkundigen. Allerdings fand ich sie nirgends vor. Zum Glück erwischte ich sie nicht wieder beim Nacktbaden, das hätte mich überfordert. Stattdessen bemerkte ich weitere Veränderungen im Garten, besonders am Pavillon. Es wirkte wie ihr persönliches Reich, sehr friedlich und schön. Aber auch dort war sie nicht zu finden. Ich kratzte mich am Hinterkopf und beschloss das Abendessen vorzubereiten, da ich seit dem Spaziergang mit Silia großen Hunger verspürte. Meine letzte Mahlzeit war ein Weilchen her.
Wenigstens stand der Nachtisch - Stachelbeerkuchen - schon fest. Ich würde mich nur um den Hauptgang kümmern müssen, was wertvolle Zeit sparte.

Kersia

Nachdem ich mir alles durchgelesen hatte, was mit Agoma zusammenhing, lag ich reglos im Bett herum und starrte an die gewölbte Decke über mir. Da kam einiges an Vorbereitung auf mich zu. Auch die Durchführung würde mich viel Zeit und Aufwand kosten, aber da ich das alles überhaupt zur Sprache gebracht hatte, durfte ich mich im Nachhinein nicht darüber beschweren. Außerdem war ich neugierig, wie das Volk der Heißen Quellen auf die Neuigkeit reagieren würde. Sie hatten lange unter der Führung meiner Mutter ein gutes Leben geführt, aber plötzlich tauchte jemand auf, der mit ihrem verehrten König Thales verwandt war. Würden sie sich freuen? Würden sie ihn bei den Prüfungen anfeuern? Oder würden sie abwarten, wie er sich schlug und ihn dann feiern? So, wie ich die Menschen dort kennengelernt hatte, würde sehr wahrscheinlich beides passieren. Ein Teil würde ihn mit offenen Armen empfangen, der andere hingegen skeptisch bleiben.
Irgendwie erschien es mir surreal, wie eine einzige Nachricht dermaßen große Wellen schlug. Es war seltsam zu erfahren, dass jemand anderes meinen Platz einnehmen würde. Obwohl ich Jahwe kaum kannte, erinnerte ich mich gut an das Feuer in seinen Augen. Er würde sein Bestes geben. Er hatte ein Recht auf den Thron. Immerhin hatte er sogar die Erlaubnis bekommen in Thales‘ Privatresidenz einzuziehen. Mir erschien es fast überflüssig ihn durch den Prozess von Agoma zu führen, aber es wäre ein erster, guter Schritt sich vor dem Volk zu behaupten. In Atlantia ging es in dieser Hinsicht deutlich härter zu. Sollte der Nachwuchs anderer Königreiche den Entschluss fassen, mich um die Thronfolge herauszufordern, würde ich annehmen müssen. Und anders als bei Agoma wäre es ein Kampf bis zum bitteren Ende. Ich war realistisch genug, um jederzeit damit zu rechnen.
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08.08.2023, 17:49

Jahwe

Nalu führte mich in die Etage, in der ich gelebt hätte, wären die Umständen anders gewesen. Liora blieb zurück, sie wollte das Gewässer erkundigen. Sie war ein freiliebendes Wesen und ein Drachen ließ sich nich von einer Gebäude einsperren. Dafür begleitet sie mich in den Gedanken, nicht ganz so präsent, aber im Hintergrund, sodass ich sie immer noch spüren konnte. "Das hier ist dein Zimmer, wenn du ihn haben möchtest. Alles was du in diesem Königshaus siehst, hat König Thales eigens erschaffen", erzählte der Ältere und öffnete mir die Tür. Es war ein prächtiges Zimmer. Großzügig. Hell. Und verziert von funkelnde Steine, in denen ich die Magie spüren konnte. Dieser Raum war wie geschaffen für mich und vielleicht hatte das mein Onkel damals gewusst, weil auch wir uns vielleicht ähnlich waren.

Willow

Wieder atmete ich tief ein und bemerkte die wachsame Blicke der Wachen, die immer wieder zu mir wanderten. Es wurde langsam dunkel und ich wollte ihnen keinen Grund für Misstrauen geben. Ich konnte auch im Garten weiter darüber nachdenken wohin jetzt mein Weg führte. Ich hatte kein Ziel mehr vor den Augen und ich musste auch nicht mehr ständig um mein Leben kämpfen seit der Krieg vorbei war. Trotzdem spürte ich nicht den Frieden. Hoku klettere auf meiner Schulter und tätschelte meine Wange. Als ich das Haus erreichte, sah ich das warme Licht dadrinnen. Anscheinend war der weißhaarige Mann zurück in seinem Heim. Meine Finger berührten im Vorbeigehen die Blätter der Weintrauben, als ich durch den Tunnel ging und kaum betrat ich den Garten, zuckte meine Nase. Ein Duft durchdrang die Abendluft und erinnerte mein Magen daran, dass sein Bedürfnis noch nicht gestillt wurde. Er knurrte laut wie ein wütendes Luchsbaby. Hoku hüpfte auf dem Boden und lief über die Terrasse, um an der gläserne Wand zu klopfen. "Hoku, was machst du da?", fragte ich ihn. Es war ungewöhnlich, dass er sowas tat.



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08.08.2023, 19:12

Zen

Es fiel mir leicht mich beim Kochen für ein Gericht zu entscheiden. Manchmal sogar ohne richtiges Ziel vor Augen. Ich experimentierte gerne herum und probierte verschiedene Geschmäcker aus und in den meisten Fällen gelangen mir meine Kreationen. Diese Leidenschaft hatte ich in meinen Jugendjahren für mich entdeckt, nachdem wir zusammen mit der Familie eine Reise in verschiedene Länder unternommen hatten. Die vielen verschiedenen, leckeren Gerichte hatten mich irgendwie inspiriert und heute gehörte das Kochen sowie Backen zu meinem gewöhnlichen Alltag.
Mit den Zutaten, die noch recht frisch waren, hatte ich mich für einen Eintopf entschieden, der herrlich duftete, als ich den Deckel hob, um kurz zu schnuppern. Davon konnte ich mich gut zwei bis drei Tage ernähren. Ich holte einen tiefen Teller aus dem Küchenschrank über mir, als ein Klopfen mich innehalten ließ. Auf den ersten Blick konnte ich niemanden hinter der Glastür erkennen, bis mir dann das kleine, schwarze Wesen auffiel. War das nicht Willows Begleiter? Neugierig schob ich die Terrassentür auf und entdeckte die Mondelfin. Sie war also wieder da. >Guten Abend.< sagte ich freundlich lächelnd. >Ihr seid nicht zufällig hungrig und wollt mit mir speisen?<

Kersia

Irgendwann hatte ich genug von all diesen Gedanken und beschloss eine große Runde zu schwimmen, um das bisschen Langeweile zu vertreiben. Nakola befand sich diesmal auch in der Nähe, deshalb rief ich ihn in Gedanken zu mir und ließ mich von ihm zum Korallenriff hinterm Hauptpalast führen. All die bunten Farben und Formen sprangen mir sofort ins Auge, während wir gemächlich daran vorbeischwammen. Ich entdeckte viele kleine Fische, mal allein, mal in größerer Gesellschaft. Lächelnd berührte ich die Spitzen einer rosafarbenen Koralle und lachte leise in mich hinein, als daraufhin eine Gruppe Falterfische mich grüßend umgab. Kurz darauf schwamm ein Kardinalbarsch in aller Ruhe vorbei und verlockte mich dazu seinem Weg zu folgen. Es hatte etwas Beruhigendes einer einfachen Tätigkeit wie dieser nachzugehen. Manchmal entdeckte ich dadurch neue Orte. Wie damals die wunderschöne Bucht, als ich einem silbrig blauen Betta-Fisch hinterhergeschwommen war. Eine höchst seltene Fischart in der Gegend.
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105

08.08.2023, 19:50

Das Zimmer ist so toll *_*

Jahwe


"Ich lasse dich jetzt alleine. Ich nehme das Zimmer zur Treppengang", hörte ich hinter mir Nalu sagen und leise zog er die Tür zurück. Er musste gespürt haben, dass ich alleine sein musste. Immerhin kannte er mich von Geburt an und hatte mich großgezogen. Das Holz knarrte leise unter meine Füße und dann ließ ich mich auf die weiche Matratze fallen. Ein wenig Staub wirbelte sich in der Luft auf. Abendlicht schien durch das Fenster und ließ die hellen, durchlässigen Vorhänge in einem Gold eintauchen. Meine Augen blieben an den Kronenleuchter hängen, der etwas speziell aussah. In den Laternen konnte ich die magische Steine spüren und es brauchte nur einen Funken von Magie, um sie zu leuchten zu bringen. Das ganze Zimmer wurde von einem gemütlichen Licht durchflutet, während die kugelartigen Steine sanft zu leuchten begannen. Ich ließ die Bilder von dem Tag in meinem Kopf lebendig werden. Hörte die längst gesprochene Worte nochmals. Realisierte, dass ich es bis hierher geschafft habe. Ich musste nur noch die Prüfungen bestehen, um mich endgültig als würdig für die Insel zu beweisen. Und ausgerechnet Prinzessin Kersia war dafür zuständig für mich die Aufgaben auszudenken. Ich zweifelte nicht an ihre Fähigkeiten, aber von nun an war sie für mich tabu.

Willow


Die Tür aus Glas öffnete sich und Zen erschien, mit ihm kam dieser Duft. Hoku hüpfte begeistert und gab von sich ein Gurren. Aber lauter war mein Magen und der bohrender Schmerz ließ mich erschaudern. Es war Art von Hunger, der Einem verschlingen wollte und ich spürte wie ich schwächer wurde, weil die Magie immer noch ausgebrannt war. Dennoch wollte ich es ablehnen und genau in diesem Augenblick ging Hoku einfach in das Haus hinein. Ein Rott war menschenscheu, sie schlossen nicht schnell Vertrauen zu einem Menschen und betraten erst Recht nicht das Heim eines Menschen. Doch suchten sie Kontakt zu einem Menschen, war es bedeutsam. Hoku akzeptierte Zen, obwohl noch Misstrauen in meinem Herz wohnte. Ich musterte Zen eingehend. "Du hast noch die Blume", stellte ich fest und diese Feststellung ließ mich eine Entscheidung fällen. Ich betrat auch sein Haus.


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08.08.2023, 22:12

Ich würde selbst am liebsten dort einziehen *_*

Zen

Ich hörte Willows Magenknurren, das alles andere übertönte. Sie musste wirklich großen Hunger haben, ließ es sich aber nicht anmerken. Wahrscheinlich hatte sie nicht einmal die Absicht mein Angebot anzunehmen, so wie ich sie inzwischen einschätzte, aber irgendetwas schien sie doch umzustimmen und es hing wohl mit dieser Blume zusammen. Obwohl ich sie vorhin eingesteckt hatte, schien sie zu spüren, dass ich sie weiterhin bei mir trug. Interessant.
Lächelnd trat ich zur Seite und ging sofort zu der Anrichte, um einen weiteren großen Teller und ein kleines Schälchen hervorzuholen. >Ich weiß nicht, ob dein kleiner Freund auch menschliches Essen zu sich nehmen kann, aber er darf gerne davon probieren. Es ist ein rein vegetarischer Eintopf.< erzählte ich und schob die gefüllten Teller auf die Kücheninsel. Um die Insel herum standen hohe Stühle, auf denen wir Platz nehmen konnten. Ich holte noch zwei Gläser, das dritte deutlich kleiner, um frisch gepressten Sommersaft, bestehend aus verschiedenen Zitrusfrüchten, einzuschenken. >Ich hoffe, es schmeckt euch.<



Kersia

Der Kardinalbarsch führte mich bis tiefer durch das Korallenriff, bis er zwischen den Lücken verschwand. Schmunzelnd ließ ich den Blick umherschweifen und sog die vielen Farben in mich auf. Beobachtete weiter die Fische. Entdeckte ein paar Krebse bei ihrem Spaziergang oder gut getarnte Seesterne. Weiter hinten zogen zwei Meeresschildkröten ihre Kreise und ich schwamm sogleich in ihre Richtung. Ich liebte Schildkröten, sie waren faszinierende Geschöpfe und sehr wichtig für das natürliche System des Meeres. Als sie mich erblickten, blieben sie völlig entspannt und erlaubten mir sie zu berühren. Ich lächelte entzückt. Bald würde die Paarungszeit beginnen. Die Männchen waren zu der Zeit etwas aggressiv und versuchten sich mit so vielen Weibchen wie möglich zu paaren. Dann würden sie zurück in ihr beheimatetes Futtergebiet zurückkehren, während die werdenden Mütter an Land gingen, um dort ihre Eier abzulegen. Ich hatte ihr Verhalten früh studiert. Besonders als Kind hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht die frisch geschlüpften Schildkröten vor Möwen oder anderen Nesträubern zu schützen. Aber meine Mutter hatte mir das früh verboten, weil ich dadurch in den Kreislauf des Lebens eingriff und das nicht meine Verantwortung war. Ich konnte mich gut an die traurigen Stunden erinnern, während ich an all die Jungen dachte, die es nicht bis zum Meer schafften. Aus diesem Grund besuchte ich selten die Brutstrände. Zu wissen, dass sie einer Gefahr ausgesetzt waren, vor der ich sie nicht beschützen durfte, machte mich sehr traurig. Die Welt der Meere konnte wirklich grausam sein.
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09.08.2023, 08:36

Jahwe


Ich verscheuchte das Bild einer Frau mit rosafarbenes Haar, deren Augen sich nach Lichteinfall verändern konnten. An Kersia zu denken, war keine gute Idee und außerdem hatte ich nicht vergessen, wie schnell sie mich der Lüge bezichtigt hatte ohne die Hintergründe zu erfragen. Also musste ich bei ihr etwas vorsichtiger sein und herausfinden ob sie eine vertrauensvolle Verbündete werden konnte. Ich fragte mich, was sie gerade über mich dachte. Ich rieb über meiner Stirn. Zu viel dazu, dass ich nicht an sie denken sollte. Aber vielleicht sollten wir reden und für Klarheiten schaffen, damit es keine Probleme gab. Ich rollte mich stöhnend auf dem Bauch und vergrub mein Kopf in das Kissen, welches etwas nach Staub roch. Morgen würden wir das Königshaus auf dem Vordermann bringen, Leben in das stille Gebäude einhauchen.

Willow


"Er entscheidet, was er essen will", antwortete ich ihm und setzte mich auf dem hohen Stuhl. Bislang kannte ich nur die kleinere Stühle und Tische, die üblicherweise die Menschen benutzten. Ich starrte auf mein Teller und der Duft ließ plötzlich Wasser in meinem Mund sammeln. Es war sehr lange her, dass ich ein warmes Gericht gegessen hatte und mein Magen erinnerte sich daran, wie angenehm es sich angefühlt hatte. Aus diesem Grund knurrte er wieder. Hoku begann bereits vergnügt zu schmatzen. Solange es kein Fleisch war, aß er auch andere Dinge, auch wenn er die Sonnenblumenkerne bevorzugte. Ich griff nach dem Löffel mit der ganze Faust, tauchte ihn in das Essen ein und schob ihn schließlich in meinem Mund. Überrascht hielt ich inne. Mein letztes warmes Gericht war nicht besonders schmackhaft gewesen, aber es hatte damals den Magen gewärmt. Aber das hier schmeckte gut. Ich gab von mir ein leises, zufriedenes Brummen und beugte mich tiefer über den Teller, um ungezügelt das Essen in mich zu schaufeln. Mein Magen gluckste ebenfalls zufrieden.


108

09.08.2023, 11:53

Zen

Es freute mich, dass ihr Begleiter sich dazu entschied mit uns zu essen. Und es schien ihm sogar zu schmecken, so wie er schmatzte. Echt süß. Willow probierte auch vom Eintopf und die Art, wie sie den Löffel hielt, zeigte mir, dass sie bislang ohne Besteck gegessen hatte. Da sie offenbar in der wilden Natur lebte, überraschte mich das nicht. Außerdem fasste ich es als großes Kompliment auf, als sie mit großem Hunger zu essen begann. Ich hatte wohl ihren Geschmack getroffen.
Den ersten Bissen ließ ich langsam auf der Zunge zergehen, da ich selbst der größte Kritiker meiner eigenen Kochkünste war und wissen wollte, ob mir das Gericht geglückt war. Oder ob ich etwas beim nächsten Mal verbessern konnte. Den Eintopf hatte ich ziemlich gut gewürzt und die Zusammenstellung harmonierte im Geschmack. Zufrieden aß ich in Ruhe weiter.

Kersia

Ich verabschiedete mich wenig später von den Meeresschildkröten und wünschte ihnen eine gute Reise, da ich selbst langsam zurückkehren musste, um es rechtzeitig zum Abendmahl mit meiner Mutter zu schaffen. Nach allem, was heute passiert war, wollte ich für sie da sein, statt weiterhin die verwöhnte, ignorante Prinzessin zu spielen. >Schwimmen wir zurück.< sagte ich an Nakola gewandt, der mir bereits seine Flosse anbot. Als ich sie ergriff, hielt ich abrupt inne und horchte in mich hinein. Ein vertrautes Kribbeln durchfuhr meinen Fischleib. Mein Blick glitt suchend umher, während ich meine Sinne weitete und in die Unendlichkeit des Meeres lauschte.
>Ein Unfall. In nordöstlicher Richtung.< murmelte ich konzentriert und packte fester zu, als Nakola meinen stummen Befehl verstand. Er schoss durchs Wasser, ich lenkte ihn und führte ihn zu der Stelle, wo sich der Schatten eines Bootes über uns abzeichnete. Nicht weit davon entfernt sank ein älterer Mann tiefer ins kalte Gewässer. Er war bewusstlos. Sein Talisman, den er um den Hals trug, funkelte wie ein Signalfeuer. Schnell löste ich mich von meinem Gefährten und schloss zum Menschen auf. Ich schlang einen Arm um seine Mitte, zog ihn hastig zur Oberfläche und durchbrach das von der Abendsonne funkelnde Wasser. Das Boot schien in Ordnung zu sein, darum zog ich mich mit einer Hand an der Reling hoch, um ihn mit der anderen an Deck zu befördern. Sirenen mochten zierlich aussehen, aber in uns wohnte eine Stärke, die viele überraschte.
Anschließend beugte ich mich vor und legte ihm eine Hand auf die Brust - suchte nach dem Wasser, das er verschluckt hatte. Mit etwas Magie schaffte ich es aus seinem System, sodass er im nächsten Moment einen Schwall aushustete. Dabei drehte er sich krampfend auf die Seite. Nach ein paar tiefen, hektischen Atemzügen beruhigte er sich wieder und öffnete die Augen. Sein Blick klärte sich. Dann erblickte er mich und wirkte kurz erstaunt.
>Das hätte übel enden können, lieber Fischer.<
Er tastete nach dem Talisman und gab einen rauen Dank von sich. Richtige Seeleute lebten noch nach den jahrhundertealten Traditionen, deshalb trug er den Schutzzauber um seinen Hals. Eine Art Gebet für Notfälle wie diesen. Gut, dass ich in der Nähe gewesen war. >Was ist passiert?<
Seine Augen schlossen sich für einen Moment, er wirkte sehr erschöpft. >Das Alter. Ich habe mich wohl übernommen und wäre wegen meiner Sturheit beinahe ertrunken.< Warme, braune Augen blickten in meine. >Ich schulde dir mein Leben, verehrte Sirene. Danke, dass du einem alten Mann wie mir geholfen hast.<
Ich lächelte ihn an. >Du schuldest mir nichts, Fischermann. Dein Respekt für unsere Gesetze reicht mir.< Nakola quietschte hinter mir und drückte seinen Kopf gegen das Heck des Bootes, das es leicht zu schaukeln begann. >Da es langsam dunkel wird, bringe ich dich noch zurück zur Küste. Nicht, dass du wieder unglücklich stürzt und wirklich ertrinkst.<
Er nickte langsam. >Poligratia.< (Vielen Dank)
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09.08.2023, 13:44

Jahwe

Meine Gedanken wurden träge und der Körper schwer. Mit einer Handbewegung löschte ich das Licht, rollte mich auf die Seite und zog die Decke halb über mir. Das Kissen war unter meinem Kopf weich und ich blinzelte, während ich das Spiel des Abendlicht am Fenster beobachtete. Das hier würde tatsächlich mein neues Zuhause werden. Ein Ort, an dem ich immer wieder zurückkehren konnte. Vermutlich würde ich mehr im Palast des Zentrums aufhalten, wenn ich die Prüfungen bestand und als König anerkannt wurde. Aber mit einem Portal ließ sich das alles schnell regeln, dass ich immer wieder hierher zurückkehren konnte.

Willow

Mein Magen war warm und satt, ich lehnte mich ein Stück zurück. In meinem Körper begann es zu kribbeln, es war ein Art von Kribbeln wie man es von eingeschlafene Körperteile kannte, die wieder erwachten. Bei mir bedeutet es, dass die Magie durch den neuen Energieschub zurückkehrte. Da ich nun mein dringendes Bedürfnis gestillt habe, lag meine Aufmerksamkeit auf den Mann. "Warum tust du das? Du gibst mir ein Ort zum Schlafen. Du teilst mit mir dein Essen. Du verteidigst mich. Ich bin für dich eine Fremde und bislang hast du nichts von mir verlangt. Wirst du noch etwas von mir verlangen?", fragte ich ihn. Freundlichkeiten ohne Hintergedanke kannte ich einfach nicht und daher war da immer noch das unterschwellige Misstrauen.


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09.08.2023, 15:31

Zen

Ich wischte mir mit einem Tuch den Mund sauber und suchte nach den richtigen Worten. Mir war von Anfang an klar gewesen, dass sie sehr misstrauisch war und mich ging es nichts an, welche Erfahrungen sie an diesen Punkt gebracht hatten. Trotz all der Jahre des Friedens gab es noch Unstimmigkeiten und Ungerechtigkeit. Ich war nicht naiv zu glauben, dass alle ein idyllisches Leben führten, wie ich es im Palast tat.
>Du hast Hilfe gebraucht, also helfe ich dir. Außerdem hast du von Anfang an die Wahrheit gesprochen. Das zeugt von gutem Charakter. Ich brauche keinen Grund, um anderen zu helfen, deshalb erwarte ich auch keine Gegenleistung von dir.< Ich nahm unsere leeren Teller, stand auf und stellte sie in die Spüle. >Es ist wohl meiner Erziehung und meinem Umfeld zu verdanken, dass ich in der Lage bin zu geben ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Ich führe ein gutes Leben und das sage ich nicht, um zu prahlen. Damit will ich nur verdeutlichen, dass ich mir keine Vorteile von dir erhoffe. Du bist eine freie Frau. Ob du mir vertraust oder nicht, liegt in deiner Verantwortung. Dein Vertrauen zu brechen, in meiner.<
Ich wischte die Theke sauber und zuckte mit der Schulter. >Da ich nicht plane, dir in irgendeiner Weise zu schaden, wirst du mich wohl beim Wort nehmen müssen.<

Kersia

Nakola tauchte unter das Boot und hob es mit seinem Rücken leicht an, sodass es aussah, als würde es über Wasser schweben. Währenddessen schwamm ich voraus und auf den nächstgelegenen Hafen zu, damit sich die Menschen dort um den alten Mann kümmerten. Es war seine Liebe zum Meer, das Fischen, das ihn wohl übermütig hatte handeln lassen. Er war nicht der Einzige, dem es so erging. Viele Menschen verirrten sich in den Gewässern und wollten sie entdecken. Oder bezwingen. Aber nicht alle erfuhren das Glück wie der Fischer heute. Hoffentlich war ihm diese Erfahrung eine Lehre und er ging vorsichtiger mit seiner Leidenschaft um. Es wäre schade einen respektvollen Mann wie ihn zu verlieren, der sich sogar die Mühe gemacht hatte atlantische Worte zu erlernen.
In der Ferne erblickte ich bereits die Lichter des Hafens. Wir würden ihn schätzungsweise noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Ob er Familie hatte? Machten sie sich vielleicht Sorgen um ihn? Ich schwamm etwas schneller und achtete darauf, dass Nakola das Boot nicht zu sehr ins Schwanken brachte, um dem Mann die Übelkeit zu ersparen. In seinem Zustand konnte auch einem erfahrenen Seemann wie ihm schlecht werden.
Schließlich erreichten wir den Seehafen, wo ich einen freien Platz zum Anlegen des Bootes ausfindig machte. Einige Arbeiter waren auf den Stegen unterwegs und bemerkten sowohl mich als auch meinen Gefährten. >Der Fischermann benötigt Hilfe.< informierte ich die kleine Gruppe, die sich sofort in Bewegung setzte. Zwei von ihnen sprangen aufs Boot, um den Mann zu stützen. Ein dritter band das Boot fest, sodass Nakola von seiner Aufgabe befreit war.
Eine Frau mittleren Alters trat daraufhin an den Rand des Steges und neigte zum Dank den Kopf. >Es ist uns eine Ehre, Prinzessin.< Offenbar hatte sie mich trotz der schwächeren Lichtverhältnisse erkannt. Ich lächelte sie freundlich an und legte den Zeigefinger an die Lippen. >Die Prinzessin war nicht hier, nur eine Sirene von vielen.<
Wenn sie von meiner Aussage überrascht war, zeigte sie es nicht. Stattdessen nickte sie verständnisvoll und verabschiedete sich höflich. Ich tauchte unter, um nicht mehr Aufsehen zu erregen und tätschelte Nakolas Hals. >Das haben wir sehr gut gemeistert.<
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09.08.2023, 16:49

Jahwe

Mit Herzrasen riss ich meine Augen weit auf und rang verzweifelt nach Luft, während mein Körper wie ein Schraubstock auf dem Bett lag. Ich konnte mich nicht bewegen und nicht mal nach Nalu rufen. Ich war wie eine lebendige Statue und die unbekannte Panik kribbelte meiner Säule entlang. Die Tür öffnete sich weit und Nalu stolperte in den Raum hinein. "Ich bin da", sagte er sanft und berührte mich wie heute Morgen. Ganz langsam kam Leben in meinem Körper zurück und ich wurde aus meiner Schlafstarre befreit. Ich hasste diesen Kontrollverlust und frustriert atmete ich tief aus, als die Luft endlich wieder meine Lunge füllte. Es war nicht mal ein Fluch gegen ich den ankämpfte. Es war mein eigener Körper, meine eigene Seele. Der zweite Anfall am selben Tag, weil es noch nicht Mitternacht war. "Es war viel passiert, du musstet Einiges verarbeiten", meinte Nalu. Ich richtete mich sitzend auf und fuhr mit beiden Händen durch das Haar: "Trotzdem darf Niemand von dieser Schwäche wissen, schon gar nicht, wenn ich König werden will. Das könnte mein Untergang bedeuten, bevor ich überhaupt anfangen kann."

Willow

Ich dachte über seine Worte nach, spürte sie in mir nach und suchte nach verborgene Botschaften in den Zeilen. Ich erinnerte mich an die Bewegungen mit ihm, an seine Handlungen gegenüber mir. Dann nickte ich langsam: "Ich werde dir glauben, weil du mir geglaubt hast." Das leises Misstrauen würde bleiben, aber ich würde mich nicht von ihr blind werden lassen. Hoku wäre nicht in diesem Haus, wenn er etwas Gutes in Zen spürte. Ich zog das Papier aus dem Gürtel und schob es ihm hinüber: "Ganz du es mir Wort für Wort vorlesen?" In der Besprechung hatte er vor Papiere gesetzt, er hatte geschrieben und gelesen. Und sein breites Wissen über die politische Gesetze sprach auch dafür. Jetzt gab ich indirekt eine Schwäche von mir zu und brachte ihm sowas wie ein Stück kleines Vertrauen entgegen. Zen hatte die Macht über die Worte des Briefes und er könnte mir alles erzählen ohne dass ich es wusste, wie viel davon wahr war. Ernst musterte ich ihn.


Der Inhalt des Briefes:

Willow,

entschuldige mein unhöfliches Verhalten und das schnelle Verschwinden.
Nach wie zuvor zweifle ich an deine Geschichte, doch ich werde Nachforschungen anstellen.
Egal welche Wahrheit ans Licht kommt, werde ich mich melden, sobald ich Ergebnisse habe.
Bitte hinterlasse mir eine Adresse, wo ich dich kontaktieren kann.
Dein Brief kannst du König Ardan weiterreichen, es wird mich erreichen.

Boyd


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09.08.2023, 20:01

Zen

Meine Worte schienen Wirkung zu zeigen. Sie zeigte mir nicht die kalte Schulter, sondern beschloss mir entgegenzukommen. Das freute mich. Ich setzte mich wieder an den Tisch und nahm einen Schluck vom Sommersaft, als sie mir plötzlich einen Brief vorlegte. Meine Augen huschten über die Worte, ich erkannte sofort die Schrift und las Willow den Inhalt vor. Offenbar hatte Boyd vor der Sache mit ihrer Verwandtschaft nachzugehen. Besser als beim Nichtglauben zu bleiben.
>Du kannst mir gerne diktieren, was du ihm sagen möchtest, dann verschicke ich den Brief.< bot ich ihr an. Dass sie mir indirekt gestanden hatte unsere Schriftsprache nicht zu beherrschen, ehrte mich. Es zeugte von Vertrauen und das wusste ich zu schätzen. Außerdem sah ich kein Problem darin, dass sie dazu nicht in der Lage war. Sie beherrschte die Sprache, das allein reichte schon.

Kersia

Mit leichter Verspätung erreichte ich den Speisesaal, in dem meine Mutter bereits am runden Tisch saß und in ihrem Gericht stocherte. Kein gutes Zeichen. Sie schien tief in Gedanken versunken zu sein und sah erst auf, als ich fast bei ihr war und mich neben sie auf meinen Platz sinken ließ. Obwohl ihr Pünktlichkeit außerordentlich wichtig war, fragte sie mich nicht, woher ich kam und das war erst recht beunruhigend. Mir gefiel ihre trübe Stimmung nicht. Da war mir ihre strenge Seite lieber.
>Ich habe mich in die Schriften zum Thema Agoma eingelesen. Es ist ein echt gutes Konzept. Ich werde aber Unterstützung benötigen, um alles auf die Beine zu stellen.< begann ich das Gespräch, um diese seltsame Stille zu durchbrechen. Sie legte die Gabel beiseite und nickte. >Das wird kein Problem sein. Wir stellen eine Gruppe zusammen, die dir bei den Vorbereitungen hilft. Ich kümmere mich solange um die Ansprache.<
>Hast du schon eine ungefähre Vorstellung davon, wie das Volk die Neuigkeit aufnehmen wird?<
Ihr Blick glitt in die Ferne. >Wenn sie ihn sehen, werden sie es verstehen. Sie werden zu Beginn neugierig, vielleicht sogar etwas misstrauisch sein, aber ich glaube, dass sie unbewusst auf jemanden wie Thales gewartet haben. Es wird sich zeigen, ob er dem Ganzen gewachsen ist, aber sollte er Agoma mit Bravur meistern, werden sie ihn akzeptieren.< Sie schien sich dessen absolut sicher zu sein. Ich traute mich fast gar nicht zu fragen, ob das für unser Königreich irgendwelche Folgen haben könnte, tat es aber trotzdem. Auch darüber hatte sich meine Mutter schon Gedanken gemacht. Immerhin hatte sie über zweihundert Jahre regiert, da erlebte man so einiges.
>Für das Reich Tiburak wird das gefundenes Fressen sein. Vielleicht werden sie es sogar schaffen Akkaar auf ihre Seite zu ziehen und uns schwach aussehen lassen. Zu gutmütig. Wie wir unsere Beziehung zu den menschlichen Ländern pflegen, ist ihnen sowieso zuwider.< Ein schweres Seufzen verließ ihre Lippen. >Entweder sie fordern uns heraus oder sie bestehen darauf, dass wir den Bund auflösen. Ihrer Meinung nach haben sie die Trimagische Allianz lange genug geduldet. Sie bietet uns keinerlei Vorteile. Sie sehen aber das große Ganze nicht. Zu engstirnig dieses Volk.< Letzteres spiegelte sich in der Verachtung in ihrer Stimme wieder. Langsam schüttelte sie den Kopf. >Was auch kommen mag, wir werden bereit sein.<
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09.08.2023, 20:30

Jahwe


Nalu legte kurz mitfühlend seine Hand auf meiner Schulter: "Versuche wieder zu schlafen. Morgen wird ein langer Tag werden, es gibt noch einige Hürden." Ich sah den älteren Mann hinterher, der seit meiner Geburt für mich da gewesen war. Er war für mich sowas wie der große, strenge Bruder. Er hatte niemals eine Vaterfigur eingenommen, auch wenn er mich großgezogen hatte. Trotzdem war auch er mein Vorbild, ohne ihn wäre ich nicht so weit gekommen. Irgendwann würde ich Nalu die Wahl lassen, ob er zur Ruhe kommen wollte oder weiter als mein Wächter an meiner Seite blieb. Dieser Mann hatte für mich alles geopfert. Vor ihn hatte er bestimmt ein anderes Leben gehabt, die nicht nur aus Pflichten eines Königswächters bestand. Aber darüber hatte er mit mir nie gesprochen.

Willow


Meine Miene verdüsterte sich: "Es wird lange dauern bis er etwas finden kann, die Alte ist schon seit meiner Kindheit tot. Und ich habe keine Adresse, es gibt kein festes Zuhause." Ich würde Boyd nicht überzeugen mir zuzuhören, er musste seinen Weg gehen und er hatte diesen Weg gewählt selbst nach der Wahrheit zu suchen. "Wann fährt morgen das nächstes Schiff? Es ist wohl Zeit, dass ich gehe. Wenn das Schicksal es will, werden Boyds und mein Weg sich wieder kreuzen", ich hatte meine Antwort bekommen und ich sollte nicht länger Zen stören. Ich sah ihn nicht an, ich war eine Gestrandete und da war wieder das Stechen in meinem Brustkorb.


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10.08.2023, 10:32

Zen

Aus einem Impuls heraus legte ich meine Hand auf ihre und sah sie mitfühlend an. Ich konnte ihre Enttäuschung verstehen. Sie hatte bestimmt eine lange Reise hinter sich, um Boyd mit ihrer Wahrheit zu konfrontieren und diese Worte konnten sehr ernüchternd sein. Ich wusste selbst nicht, wie ich in solch einer Situation reagieren würde, aber ich kannte den innigen Wunsch dazugehören zu wollen. Ein Stück Normalität, wenn man sich verloren vorkam. Als mir bewusst wurde, dass ich sie berührte, zog ich entschuldigend die Hand zurück. >Mein Zuhause hat eine Adresse. Du musst nicht gehen. Du darfst gerne länger bleiben und von hier aus auf ihn warten. Boyd ist ein fähiger Mann. Er hat seine Kontakte und wird vielleicht etwas herausfinden, an dessen Möglichkeit du noch nicht gedacht hast.< versuchte ich sie aufzumuntern. >Ich habe nichts gegen deine Gesellschaft. Außerdem hast du ganz schön viel Schwung in meinen Garten gebracht, dafür habe ich dir ja noch gar nicht gedankt.<
Ich schenkte ihr ein offenes Lächeln. >Die Entscheidung bleibt natürlich ganz bei dir. Wenn du morgen abreisen willst, erkundige ich mich nachher nach den Abfahrtszeiten.<

Kersia

Während wir gemeinsam zu Abend aßen, geisterten ihre Worte in meinem Kopf herum und ich spürte wieder das ungute Gefühl im Bauch. Für gewöhnlich mochte ich Veränderungen, sie gehörten zum Leben dazu. Sie brachten neue Ideen, neue Möglichkeiten mit sich. Doch manche Veränderungen konnten Gegenteiliges auslösen. Eine Krise. Unmut. Kräftemessen. An all das zu denken, verringerte meinen Appetit und meiner Mutter schien es nicht anders zu ergehen. Sie drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor wir in unsere Zimmer zurückkehrten. Ich wünschte ihr eine gute Erholung nach diesem langen Tag und hoffte selbst einige Stunden Ruhe zu finden. Wir waren nicht auf viel Schlaf angewiesen, wie es bei Menschen der Fall war. Meistens lag ich nach Mitternacht im Bett und wurde vor Sonnenaufgang wach. Das reichte.
Demnach blieb mir genügend Zeit mir gedanklich eine Liste mit allen Punkten für den morgigen Tag zu erstellen. Ich musste Aufgaben verteilen und einen geeigneten Veranstaltungsort für Agoma finden. Zwei Orte standen in enger Auswahl, wenn ich an die Heißen Quellen dachte. Ich würde sie morgen aufsuchen und mir ein Bild davon machen.
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115

10.08.2023, 13:55

Jahwe

Innerlich suchte ich die Verbindung nach Liora und spürte, dass sie bereits tief schlief. Ihr Schnarchen war ein leises Meeresrauschen aus der Ferne und ich lauschte diesem Klang in meine Gedanken. Er beruhigte mich, half mir zu atmen und ließ die neue Schwere in meinem Körper zu. Erneut fielen mir die Augen zu und diesmal fand mein Geist den Schlaf, damit mein Körper sich mit neuer Energie füllen konnte.

Willow

Ich starrte auf die Hand, die sich auf meine gelegt hat. Wenn ich berührt wurde, wollte man mich entweder verletzten oder meinen Körper haben. Ein Dazwischen gab es nicht. Ich wusste nicht ob ich jemals auf diese Art von einem Elfen oder einem Menschen berührt wurde. Es war warm und seltsam. Aber dieses Seltsam fühlte sich irgendwie gut an. Als er seine Hand von Meiner nahm, unterdrückte ich den plötzlichen Impuls nach Seiner zu greifen, damit ich weiter die Wärme spüren konnte. Meine Augen wanderten zurück zu seinem Gesicht. Sein Blick war offen. "Der Garten ist ein Danke", antwortete ich ihm und dachte über sein Angebot nach: "Es ist besser, wenn ich bleibe und mich solange um dem Garten kümmere bis Boyd sich meldet. Ich sollte dir auch zeigen, wie man sich um ihn kümmert. Der Gärtner wird den Garten sonst falsch behandeln." Es gab ein Ort zum Bleiben und eine Aufgabe. Mehr, als ich erwartet hatte, als ich auf dieser Insel kam. Auch wenn es nur eine begrenzte Zeit war. Ich drehte mich zu Hoku um: "Bist du einverstanden?" Er sah uns mit große Augen an und hüpfte schließlich mauzend. Er war einverstanden und ich nickte. "Der Mond wacht über dich", sagte ich zu Zen, als ich aufstand und die Küche verließ. Mein Körper brauchte jetzt den Schlaf.


116

10.08.2023, 14:37

Zen

Ihre Zusage zu bleiben, fühlte sich wie ein großer Erfolg an. Dass sie sich um meinen Garten kümmern wollte, fand ich sehr nett von ihr, auch wenn sie das nicht tun musste. Wahrscheinlich brauchte sie aber eine Aufgabe, um ihr Bleiben besser zu rechtfertigen. Das verstand ich. Gleichzeitig war ich selbst überrascht, wie ich binnen kürzester Zeit eine Mitbewohnerin gefunden hatte, obwohl das nicht mein Plan gewesen war. Ich mochte meine Ruhe an diesem Ort, fernab vom Trubel des Palastes. Manchmal brauchte ich das Alleinsein, um neue Kraft zu tanken, da meine Tage mit viel Menschenkontakt gefüllt waren. Bei Willow machte ich mir allerdings keine Sorgen, dass sie mir irgendwie zur Last fallen könnte. Sie war herrlich unkompliziert, ehrlich und unaufdringlich. Qualitäten, die ich sehr schätzte.
Ich sah ihr und ihrem kleinen Freund kurz hinterher, lächelte und brachte dann die Küche in Ordnung. Wenn nicht alles wieder sauber und an seinem Platz war, würde ich sonst nicht schlafen können. Als das erledigt war, begab ich mich ins obere Stockwerk und machte mich bettfertig. Die Zen-Blume, die ich bei mir getragen hatte, steckte ich in eine kleine Glasvase und platzierte sie anschließend auf dem Nachttisch. Anschließend legte ich mich zufrieden schlafen.

Kersia

Bis zu später Stunde plante ich den morgigen Tag, als mich allmählich die Müdigkeit packte. Ich löste mich vom Regal mit meinen Kostbarkeiten aus allen bereisten Orten und machte es mir im Bett gemütlich. Das Gesicht auf dem Schwammkissen gebettet, drehte ich mich auf die Seite und erblickte mein Spiegelbild. Strähnen meines langen Haares schwebten im Wasser, während meine Schuppen im magischen Licht lagunenblau funkelten. Meine Gedanken kamen zum Stillstand. Ich löschte das Licht und schloss die Augen. Schnell fand ich die Ruhe in mir. Sie war wie die Tiefsee, in die ich bedenkenlos hinab tauchte.
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117

10.08.2023, 15:10

Jahwe

Diesmal wachte ich am Morgen ohne die Schlafstarre auf und das war mal eine angenehme Abwechslung. Laut gähnend reckte ich meine Arme in die Höhe, kratzte kurz über meinem nackten Bauch und ging schließlich ans Fenster, wo mich der Morgen begrüßte. Das Meer sah besonders zur Sonnenaufgang schön aus. Irgendwo hörte ich die Tigermöwen laut krächzen. Mit einem Fingerschnipsen trug ich Kleidung an meinem Körper und riss meine Tür weit auf. "Nalu? Aufstehen!", brüllte ich in den Gang: "Wir haben viel zu tun! Erster Ort: Die Küche, ich habe Hunger!" Am Ende des Ganges wurde eine andere Tür aufgerissen: "Muss du so herumbrüllen? Kannst du nicht wie ein normaler Mensch an der Tür klopfen und weniger wie ein verwöhnter Bengel klingen?" Breit grinsend stemmte ich die Hände in meine Hüfte: "Ich bin kein normaler Mensch und ich lasse mich nun mal gerne verwöhnen. Egal in welcher Form." "Manchmal bist du unausstehlich", brummte Nalu: "Gib mir zwei Minuten."

Willow

Als ich im Pavillon war, hatte ich wieder genug Magie, um sie wirken zu lassen. Jetzt hing zwischen zwei Säulen mit dem Blick auf dem Teich eine Hängematte aus Pflanzen. Ich kletterte hinein und zog ein riesiges Blatt über mich. Die Wärme meines "Kokons" erinnerte mich an die Wärme der Hand von Zen.
Kurz bevor die Sonne aufging, wachte ich wieder auf und vernahm das erste Gezwitscher von Vögel. Als ich das Blatt von mir schob, sah ich die Tautropfen überall glitzern und ich atmete die frische Luft tief ein. Wie den Morgen davor führte mein Weg zum Teich, wo ich mich am Strandabschnitt entkleidete. Kurz ließ ich die Luft über meinem Körper streichen, ehe ich ins Wasser ging. Die Seerosen waren noch geschlossen, schliefen tief und würden sich erst naher öffnen, wenn die Sonnenstrahlen sie berührten. Irgendwo hörte ich leise eine Feuerkröte quaken und die ersten Insekten suchten summend nach Nahrung. Für eine kurze Zeit würde das hier ein Zuhause sein. Aber ich musste mein Herz gut hüten, damit es sich nicht zu sehr an diesem Ort band.


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10.08.2023, 16:24

Zen

Der nächste Morgen begann mit einem eingeschlafenen Arm und völlig zerzaustem Haar. Mit der Hand meines nicht tauben Arms strich ich die verwirrten Strähnen zurück, als ich mich langsam aufrichtete und mich an die Helligkeit des anbrechenden Tages gewöhnte. Ein vertrautes Kribbeln setzte ein, bis ich endlich wieder meine Finger spüren konnte. Gähnend rutschte ich an den Rand des Bettes, schlüpfte in meine Hausschuhe und schlurfte ins angrenzende Bad. Ein Blick in den Spiegel reichte, um das Gesicht zu verziehen. Ich hatte morgens schon mal besser ausgesehen.
Nach einer kurzen, erfrischenden Dusche und dem Zusammenbinden meiner längeren Haarsträhne ging ich runter in die Küche. Mein Magen gab bereits ein leises Knurren von sich. Frühstück war unverzichtbar für mich. Da noch Sommersaft übrig war, schenkte ich mir ein Glas ein und suchte mir dann Zutaten fürs Essen zusammen. Durch die geöffnete Terrassentür drang frische Luft in den Raum und trug eine Mischung aus Blumen- und Gräserduft mit sich. Ich wagte es nicht aus dem Fenster in den Garten zu spähen, denn ich vermutete wieder eine nackte Willow vorzufinden. Eine zweite Peinlichkeit meinerseits konnte ich mir einfach nicht leisten. Sie würde schon sehen, dass die Tür offen stand und vielleicht von selbst kommen. Es wäre auch völlig in Ordnung, wenn sie für sich bleiben wollte. Ich wusste nicht, ob sie eine Morgenperson war oder mehr die typische Nachteule. Bei mir kam es auf meine Laune an, ob ich gesprächig war oder nicht.

Kersia

>Guten Morgen, Prinzessin.< weckte mich eine vertraute Stimme. Leise grummelnd drehte ich mich auf die andere Seite und hoffte damit den Verpflichtungen des Tages ein wenig länger zu entgehen. Nur leider funktionierte das sehr selten. Meine beste Freundin kannte keine Gnade, als sie mich an der Hüfte zu kitzeln begann. Diese bescheuerte Schwachstelle. Sofort zuckte ich zusammen und rollte außer Reichweite, was zur Folge hatte, dass ich aus dem Bett fiel. Ich sah über den Bettrand zur breit grinsenden Geia und zog die Brauen zusammen. >Gut würde ich den Morgen nicht bezeichnen, wenn man aus dem Schlaf attackiert wird.<
Sie machte ein gespielt bestürztes Gesicht. Dabei legte sie sich eine Hand auf die Brust. >Attackiert? So nennst du meine liebevolle Art dich zu wecken?< Enttäuscht schüttelte sie den Kopf. >Du brichst mir das Herz.<
>Dann bleiben ja noch zwei übrig.< murrte ich. Sie warf mir bloß einen amüsierten Blick zu. >Schlecht geschlafen?<
>Schlecht geträumt trifft es wohl eher. Ich erinnere mich nicht mehr daran, aber das unangenehme Gefühl ist geblieben.< Möglicherweise lag es am Stress. Nach dem ernsten Gespräch mit meiner Mutter gestern Abend würde es mich nicht überraschen, wenn ich das unbewusst in einem Traum verarbeitet hatte. Ich gehörte zu den größten Träumerinnen überhaupt, doch wenn die Stimmung kippte, konnte mir meine Fantasie ganz schön Angst einjagen.
Geia lächelte mich mitfühlend an. >Keine Sorge, heute wird bestimmt ein guter Tag, dann vergisst du dieses Gefühl. Frühstück ist zubereitet, Nakola habe ich gefüttert, deine Mutter stellt dir zwei Leute für die Vorbereitung von Agoma zur Seite und du darfst mit der besten Wächterin weit und breit zu den Heißen Quellen aufbrechen, um dich im Auge zu behalten.<
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10.08.2023, 20:00

Jahwe

Die Küche war leicht zu finden, auch hier herrschte die Stille und der Staub. Durch Magie ließ ich die Laternen, die wie Kronleuchter aufgebaut waren, aufleuchten. "Du kümmerst dich um Ofen und ich kümmere mich um den Rest. Zum Glück haben wir unser Proviant mitgenommen", meinte ich und meine Magie knisterte zwischen den Finger. Nalu war von uns der bessere Koch, daher würde ich mich hier um das Putzen kümmern und dafür würde mir die Magie helfen. Eine andere Übungsform, es war wichtig jeden Tag die Magie zu trainieren, damit ich sie verbessere und beherrschte. Als Magieweber gab es so viele Möglichkeiten, aber auch viele Gratwanderungen.

Willow

Nach dem Bad wärmte und trocknete mich die Sonne, als sie über die Baumgipfel gewandert war. Meine Ohren zuckten bei den Geräusche, die vom Haus kamen. Anscheinend war Zen aufgewacht. Ich erinnerte mich daran, dass ihm Nacktheit unangenehm war und zog mich an. Dann folgte ich den Geräusche und ich entdeckte, dass die Glastür offen stand. Ich schnupperte an der Luft, offensichtlich mache er wieder Essen. Ein paar Sekunden blieb ich stehen, doch dann betrat ich das Inneren und entdeckte Zen in der Küche. "Die Sonne grüßt dich", sagte ich zu ihm.


120

11.08.2023, 10:04

Zen

Ich war dermaßen konzentriert beim Beschmieren der Brotscheibe, dass ich kurz zusammenzuckte, als plötzlich Willows Stimme erklang. Noch war es ungewohnt eine Mitbewohnerin zu haben. Ich sah auf und lächelte sie freundlich an. >Guten Morgen.< In Gedanken machte ich mir eine Notiz, wie ihre Grußformeln lauteten, da Elfen sich je nach Volk unterschiedlich ausdrückten.
>Möchtest du auch frühstücken? Du kannst dich gerne bedienen.< bot ich ihr an und nahm den ersten Bissen von meinem bestrichenen Brot. Die Fruchtmarmelade schmeckte wunderbar. Ausnahmsweise nicht meine Kreation, sondern vom Hafenmarkt.

Kersia

Nachdem ich ausgiebig gefrühstückt hatte, ohne Mutter, da sie tagsüber immerzu beschäftigt war, folgte ich Geia hinaus in den Säulengarten, wo mein Gefährte brav auf uns wartete. Zur Begrüßung gab er ein melodisches Quieken von sich. Ich streichelte ihn lächelnd am Kopf. >Magst du uns zu den Heißen Quellen bringen?<
Er stupste mich mit der Schnauze in die Seite, wie immer einsatzbereit. Geia und ich hielten uns an jeweils einer Flosse fest und schon begann die zügige Reise zur menschlichen Zivilisation. In Gedanken ging ich nochmal die Punkte durch, die ich mir mental notiert hatte und beschloss direkt mit der Wahl des Austragungsortes zu beginnen. Das erschien mir sinnvoll. Die zwei Hilfskräfte würde ich später treffen, wenn es um die Aufgaben ging, die Jahwe absolvieren musste. Ich hatte bereits einige gute Ideen und war gespannt auf die Umsetzung.
Als wir in einer abgelegenen Bucht eintrafen, wechselten wir zur menschlichen Gestalt, zogen uns an und machten uns auf den Weg in die Hauptstadt Velltia. Ein atlantischer Name, der “magische Freiheit” bedeutete. Die Beziehung zwischen den Meeresbewohnern und der Insel der Heißen Quellen reichte weiter zurück als die Regentschaft meiner Mutter und König Thales. Zwischenzeitlich hatte es allerdings Brüche zwischen den Königreichen gegeben, je nachdem, wer auf dem Thron saß. Aus diesem Grund gab es hier und da atlantische Einflüsse auf der Insel, was sich sogar in der Architektur zeigte. Das war mitunter ein Grund, warum ich mich diesem Reich verbunden fühlte und die dort lebenden Menschen mochte.
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