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11.08.2023, 18:31

Jahwe

"Sobald es öffentlich wird, das ich der Anwärter auf dem Thron und das Erbe bin, müssen wir Personal einstellen. Vermutlich war hier hin und wieder Leute gekommen, um das Königshaus in Schuss zu halten. Je größer und aufwendiger ein Gebäude, desto mehr Pflege braucht es. Selbst mit Magie", schob ich das Brötchen in meinem Mund. "Eins nach dem Anderen, zuerst müssen wir deine Aufgaben erhalten und dich gut darauf vorbereiten. Dann wäre es gut schon jetzt für eine gute Beziehung der Allianz aufzubauen. In solche Zeiten sind Verbündete enorm wichtig, vor allem wenn du erstmal nur der Anwärter bist. Da werden bestimmt alte Feinde auftauchen", mahnte mich Nalu mit einem ernsten Blick. "Die goldene Maske", sagte ich leise und in diesem Satz lag so viel Hass. "Auch die", nickte er: "Aber besonders zum Gewässer musst du eine stabile Basis aufbauen, nicht Jeder ist ein Freund von Menschen."

Willow

Meine Augen wanderten zum dem Brot, in dem er gerade hineinbiss. Das, was darauf lag sah rötlich aus und roch süßlich. Ich glaubte die Menschen nannten es Marmelade. Es waren eingekochte Früchte. "Hm", murmelte ich noch unentschlossen. Doch dann lockte mich der Duft der Süße und ich näherte mich dem Tisch. Ich griff nach dem Brot und verteilte darauf großzügig diese Marmelade. Ich biss hinein und ein zufriedenes Brummen verließ meine Kehle, während meine Ohren zuckten. Sie schmeckte süß. Fruchtig. Und war klebrig. Es war ein bisschen anders als die rohen Früchte zu essen. "Du teilst dein gutes Essen mit mir", stellte ich fest. Als ich in den jungen Jahren einige Zeit in einem Menschendorf gelebt habe, gab es für mich nur die Reste oder Abfall. Es war damals Glück genug, wenn davon etwas warm gewesen war. Doch dann beherrschte ich so weit die Magie, sodass ich mich davon selbst ernähren konnte oder ich war in dem Wald der Nähe gegangen, um nach Nahrhafteres zu suchen.


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11.08.2023, 19:34

Zen

Ich zog eine Braue in die Höhe. >Warum sollte ich das nicht tun? Ich habe mehr als genug Essen für zwei Personen.< Auf diese Weise würde auch nichts schlecht werden. Manchmal übertrieb ich es mit meinen Experimenten oder kochte zu viel, dann brachte ich den Großteil in den Palast und teilte ihn mir mit meiner Familie. In anderen Fällen bekamen die Kinder und das Personal im Waisenhaus etwas ab. Hauptsache, ich musste nichts wegschmeißen, das wäre sonst Verschwendung.
Mit einem Schluck Sommersaft spülte ich den letzten Bissen runter und räumte sogleich meine Sachen ab. >Gibt es etwas, was du gerne tun möchtest? Die Stadt besichtigen? Einen Spaziergang am Strand?< erkundigte ich mich bei ihr. Ich konnte mir schwer vorstellen, dass ihr ein ganzer Tag im Garten als Ablenkung reichte. Wenn sie schon blieb, konnte sie die Zeit vielfältig nutzen.

Kersia

Die Hauptstadt zeichnete sich durch hohe Sandsteinmauern und eindrucksvollen Toren aus, die von majestätischen Säulen und riesenhaften Skulpturen getragen wurden. Ich schirmte die Augen mit der Hand ab, als ich meinen Blick nach oben richtete und die markanten Gesichter der Statuen betrachtete. Manchmal fühlte es sich an, als würden sie einen genau beobachten. Zu ihren Füßen waren Wächterinnen und Wächter postiert, die uns respektvoll begrüßten. Ich lächelte sie im Vorbeigehen an und hakte mich dann bei meiner Freundin unter.
>Wo geht es zuerst hin?< erkundigte sie sich.
Während mein Blick interessiert umherschweifte, antwortete ich: >Zum Theaterplatz am Hafen. Je nachdem, wie viel Platz zur Verfügung steht und ob ich meine Ideen dort realisieren kann, wäre das ein toller Ort für Agoma.<
>Und wenn es nicht passt?<
>Dann entscheide ich mich für die Arena. Dort passen auf alle Fälle genügend Leute, um die Mauern erbeben zu lassen. Und ich hätte mehr Raum für größere Aufgaben. Eine Idee beinhaltet zum Beispiel ein Labyrinth. Mit Illusionen.< Meine Augen leuchteten auf, als ich es mir bildlich vorstellte. Es wäre keine leichte Prüfung, aber definitiv eine, die Zuschauer fesselte und Jahwe herausforderte. Mit ihm würde ich auch noch reden müssen. Vor seiner großen Enthüllung hätte ich mich gefreut ihn wieder zu treffen, aber im Moment beherrschten mich gemischte Gefühle.
>Das klingt richtig gut. König Thales hat nicht grundlos Agoma ins Leben gerufen, da muss die erste Austragung großartig werden.<
Ich stieß meine Hüfte spielerisch gegen ihre. >Bitte keinen Druck aufbauen, sonst zerbreche ich.<
Sie lachte auf. >Du und zerbrechen? Nie und nimmer. Ich mache mir mehr Sorgen um den Prinzen.<
>Du hast ihn doch nicht einmal getroffen. Er macht einen äußerst widerstandsfähigen Eindruck.<
>Stark genug, um deinen Reizen zu widerstehen?< zog sie mich schief grinsend auf. Ich verdrehte die Augen. Schmunzelte. >So ungern ich das zugebe, ich denke schon. Das Nymphenblut schützt ihn.<
>Und du liebst Herausforderungen.< Damit lag sie völlig richtig und trotzdem… Ich zuckte mit der Schulter. >Ich muss mich jetzt erstmal auf Agoma konzentrieren und das Beste daraus machen. Alles andere kann warten.<
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11.08.2023, 21:30

Jahwe

Guten Morgen, die sanfte Stimme kitzelte meine Gedanken, hast du Lust auf einen Schwimmritt? "Du weiß, da sage ich nie nein!", grinste ich breit und beendete mein Frühstück: "Ich werde all das anpacken. Schritt für Schritt. Doch zuerst gehe ich eine Runde mit Liora schwimmen, das hilft mir beim Denken." Ich nahm Nalus Sorgen nicht leichtfertig auf die Schulter, ich wusste, dass harte Arbeit vor mir lag. Besonders, wenn es um die Gegenstimmen ging. Aber ich würde es schaffen. Ich würde alle überzeugen, dass ich hier richtig war und Niemand durfte der heiße Quellen Schaden fügen. Aus der Küche raus, lief ich in die Halle und die Sonne blendete mich, als ich auf der Klippe stand. Die Wasserfälle rauschten, der Wind roch salzig und ich sah die Weite des Meers. "Liora!", ich lief nach rechts. Dort wo es direkt in die Tiefe des Meers ging, weil es kein Felsenvorsprung der Klippe gab. Ich sprang auf das Gelände, ging in die Hocke und schoss in die Höhe. Einen kleinen Moment schien die Zeit stehen zu bleiben, doch dann rief mich die Schwerkraft und kopfüber schoss ich auf das Blau zu.

Willow

"Bislang wurde mir nur Abfälle oder Reste gegeben. Und als ich fähig genug war mir selbst Essen zu erschaffen ohne lange in der Natur nach Nahrung suchen zu müssen, habe ich kein Menschenfutter mehr angerührt", beantwortete ich seine Frage und schüttelte die Erinnerungen meiner Kindheit ab. Das war vergangen. Ich wollte nicht an die Demütigung und Ablehnung denken. "Ich mag keine Städte oder Dörfer. Da sind zu viele Menschen und meine Anwesenheit wird dir nur Ärger bereiten", meinte ich und dachte an dem ersten Tag, als ich von diesem Mann einfach bedrängt wurde. Und dann die Auseinandersetzung mit dem Gärtner. Wahrscheinlich würde es den Menschen missfallen, wenn ich ihren Prinzen begleiten würden. "Am Strand gibt es vielleicht Pflanzen, die ich noch nicht kenne und es gibt Muscheln", wiegte ich mein Kopf leicht hin und her.


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12.08.2023, 09:37

Zen

Ich hielt in der Bewegung inne und sah erschüttert zu ihr. Abfälle und Reste? Wo war sie aufgewachsen, dass man sich dieses Verhalten erlaubt hatte? Kein Wunder blieb sie lieber unter sich, wenn sie bislang diese unwürdigen Erfahrungen gemacht hatte. Außerdem hatte ich den Mann in der Stadt nicht vergessen. Es gab immer neugierige Blicke. Oder Unmut wegen der Sache mit den Elfen. Trotzdem würde es sich keiner erlauben mir Ärger zu bereiten, nur weil Willow an meiner Seite war. Es war inzwischen allgemein bekannt, dass man versuchte eine Brücke zu den Elfen zu bauen und langsam mussten erste Schritte in diese Richtung gewagt werden.
Immerhin schien ihr die Idee mit dem Strand zu gefallen. Es gab einige ruhigere Abschnitte, wo sich nicht viele Menschen herumtrieben. >Ich müsste noch ein paar Sachen im Arbeitszimmer erledigen, aber ich würde dir Bescheid geben, wenn ich fertig bin. Wäre das in Ordnung?<

Kersia

Manchmal hielten wir an, weil wir von den Bewohnern angesprochen wurden, die gerne ein paar Worte mit der Prinzessin wechseln wollten. Besonders kleine Mädchen fühlten sich von mir magisch angezogen. In ihrem Alter war das völlig normal, deshalb nahm ich mir die Zeit ihnen zu erklären, dass es schön war Prinzessin zu sein, aber man gleichzeitig viel Verantwortung trug. Ich verkaufte keine Märchen. Das hatte man bei meiner Erziehung auch nicht getan. Verzerrte Bilder unseres königlichen Lebens führten zu Missverständnissen und konnten ausgesprochen lästig sein. Natürlich blieb ich dabei sehr freundlich und positiv, damit ich ihnen nicht ganz den Zauber raubte. Außerdem freute ich mich über die selbstgemachten Geschenke, sei es ein gemaltes Bild oder ein Freundschaftsarmband. Ich selbst verteilte solche Kleinigkeiten nicht, da ich oft die Erfahrung gemacht hatte, dass sich dann alle um einen scharten und ebenfalls ein Stück erwarteten. Das konnte schnell unangenehm werden.
Schließlich erreichten wir den Theaterplatz am Hafen, der in einen großen Hügel und somit in Hanglage geschnitten war. Das Auditorium wurde von Treppen in einem Halbkreis gebildet, auf denen die Zuschauer sitzen konnten. Zwei Seitenpassagen in der Nähe der Bühne ermöglichten Zugang zum Platz und der Boden war mit spiegelglattem Marmor ausgelegt. Wunderschöne Architektur. Schon oft hatte ich hier gesessen und mir Theaterstücke angesehen. Die Kultur der Heißen Quellen war weit fortgeschritten und hatte dementsprechend viel zu bieten.
>Jetzt, wo wir hier sind, habe ich wieder große Lust ein Stück zu sehen.< seufzte ich sehnsuchtsvoll. Geia gab ein zustimmendes Geräusch von sich. >Ist eine Weile her, ja. Vielleicht in den nächsten Tagen, wenn dir die Vorbereitung von Agoma zu viel wird.<
>Du sagst das so, als neige ich dauernd zu Stress.<
>Eher zu Freiheitsdrang. Hast du keine Lust mehr, haust du ab, oder liege ich damit falsch?<
Ich schmollte. >Du kennst mich viel zu gut.<
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12.08.2023, 16:56

Jahwe

Das Wasser umschloss mich und schien einen Moment mich auf dem Grund ziehen zu wollen, doch dann spürte ich die weiche Mähne zwischen meine Finger. Instinktiv griff ich danach und zog mich auf Lioras Rücken. Meine Magie ermöglichte mir unter dem Wasser zu sehen und Dank meiner Nymphenmagie, die sich mit dem Element Wasser verbunden fühlte, konnte ich mich für eine längere Zeit unter dem Wasser halten, als ein normaler Mensch. Aber ich konnte nicht dauerhaft unter dem Wasser atmen, wie die Meeresbewohner. Dafür fehlten mir lebenswichtige Funktionen wie Kiemen oder Ähnliches. Oberhalb des Wassers sah die Klippe rau und wild aus, sodass nur die Schönheit des Königshauses eingefangen wurde. Doch hier unten offenbarte mir die wahre Schönheit. Überall blühten die Korallen in den verschiedenste Farben und wirkten wie eine andere Welt. Eine schillernde Fischschwarm schoss an uns vorbei.

Willow

Zen wirkte erschüttert über meine Antwort, aber das war die Wahrheit. Besonders zu den Kriegszeiten waren die Menschen ängstlicher geworden und die Toleranz gegenüber anderen Wesen gingen rückläufig. Vor allem, wenn man mit den Dämonen verglichen wurde, die viele Dörfer und Städte zerstört hatten. Viele Leben genommen hatten. "In Ordnung. Du muss dich nicht verpflichtet fühlen mich zu begleiten. Aber ich habe nichts gegen deine Gesellschaft", gab ich mich einverstanden. Da ich ihn nicht weiter stören wollte, ging ich wieder hinaus in den Garten. Hoku kam mir entgegen gelaufen und ich hörte die Sonnenblumenkerne zwischen seine Zähne mahlen. Hinter dem Teich wuchsen etliche Sonnenblumen. Manche in dem strahlende Gelb wie die Sonne und manche sahen wie die tanzende Flammen aus. "Wir gehen naher an den Strand. Möchtest du mitkommen?", fragte ich den treuen Gefährten. Er schnaubte und schüttelte sich. So viel Wasser war ihm nicht geheuer, ihm war schon auf dem Schiff nicht wohl gewesen. Hoku war ein Waldgeist, kein Wasser- oder Meergeist. "Dann bleibe im Garten, hier bist du sicher", meinte ich.


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12.08.2023, 18:32

Zen

Nach dem, was ich bereits über ihre Vergangenheit erfahren hatte, fasste ich es als Kompliment auf, dass sie meine Gesellschaft duldete. Sie hätte auch allein zum Strand gehen können, es war kein komplizierter Weg. Da wir uns auf einer Insel befanden, gab es etliche Strände, an denen man baden oder sich einfach nur ausruhen konnte. Ein paar davon waren sogar privat, für die königliche Familie beispielsweise. Ich plante sie an einen dieser Strände zu bringen, fern von neugierigen oder misstrauischen Blicken.
Bevor ich hoch ins Arbeitszimmer ging, räumte ich alles auf und dachte kurz an das gestrige Treffen. An die große Offenbarung, Prinz Jahwe. Ich fragte mich, wie er zurechtkam und ob es Tante Zuri gut ging. Das musste ein Schock für sie gewesen sein. Wie für ihre Tochter Kersia auch. Vielleicht schrieb ich ihr nachher eine Nachricht, um mich nach den beiden zu erkundigen. Ich bezweifelte, dass sie meine Hilfe benötigten, aber auch die würde ich ihnen anbieten. Immerhin pflegten wir ein familiäres Verhältnis.
Gedankenversunken ließ ich mich wenig später auf meinen gemütlichen Stuhl am Arbeitstisch fallen und durchforstete den Stapel Dokumente, den ich diese Woche noch bearbeiten musste. Da ich einen gemütlichen Spaziergang am Strand mit einer Mondelfin in Aussicht hatte, besaß ich zumindest genügend Motivation, um zügiger als sonst zu arbeiten.

Kersia

Ich besprach mit Geia, welche Ideen ich unbedingt umsetzen wollte und welche eventuell nicht zum Zug kamen, weil sie komplizierter umzusetzen waren. An einem Ort wie diesen sowieso, er bot zu wenig Platz und wie es schien, lief es doch auf die Arena hinaus. Obwohl ich das Theater lieber mochte. Aus vielerlei Gründen.
>Je nachdem, wie Agoma ausgeht, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Geschichte vom Prinzlein in einem Theaterstück verewigt wird. Dann kannst du hier sitzen und jede Stelle kommentieren, wie du es sonst auch tust.< Letzteres sagte sie mit einem breiten Grinsen. Diesen Seitenhieb hörte ich zum wiederholten Mal und wie immer antwortete ich mit einem Augenrollen. >Meine Kommentare sind die besten. Damit schenke ich dem Stück mehr Qualität.<
>Oder du nervst, aber das ist wohl Ansichtssache.< gluckste sie. Diesmal musste sie meinen Ellbogen in ihre Seite einstecken. >So langsam solltest du dir Sorge um eines deiner Herzen machen. Oder ich suche mir eine neue beste Freundin.<
>Wir beide wissen, dass ich die allerbeste Art von Freundin auf der ganzen Welt bin.<
Ich schnaubte. >Und dann sagt man ausgerechnet mir nach, ich sei arrogant und verwöhnt.<
Geia winkte ab. >Ach, da habe ich Schlimmeres über dich gehört.< Bevor ich zu einer Antwort ansetzen konnte, hakte sie sich bei mir unter und stieß ihre Hüfte gegen meine. >Genug gequatscht, jetzt sollten wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Gehen wir noch zur Arena oder steht deine endgültige Entscheidung schon fest?<
>Ich will mir erst die Arena ansehen, erst dann entscheide ich.<
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12.08.2023, 19:46

Jahwe

Wir schwammen eine Runde um die Klippen herum und die farbenprächtigen Korallen nahmen kein Ende. Sie waren wie eine Schale, die von innen verziert wurde und auf der Oberfläche schwamm das Königshaus. Kein Wunder, dass mein Onkel diesen Ort mochte. Es war nicht nur abgeschieden, man fühlte sich auch der Wasserwelt nahe. Ich liebte auch diese Welt. Die Stille und wie der Druck sich leicht in den Ohren aufbaute. Auf wenn es sich merkwürdig anhörte, doch im Wasser konnte ich "atmen". Hier kamen die Gedanken zur Ruhe. Liora durchbrach die Oberfläche und wie ein Delfin sprang sie ein Stück in die Luft und mit einem lauten Platscher landete wir wieder im Wasser. Ausgelassen lachte ich und strich über die feucht glänzende Schuppen: "Danke für den Wasserritt, das hat mir gut getan." Immer gerne. Ich schaute nach oben und erblickte Nalu wartend am Gelände. "Aber jetzt rufen die Pflichten", meinte ich und durch Magie sprang ich hoch genug, um mich am niedrigen Gelände halten zu können. Geschickt schwang ich mich darüber.

Willow

Wir waren im Pavillon und ich blickte an mir herab. Allmählich war meine Kleidung abgenutzt und ich suchte in meiner Tasche nach den letzten Kleidungsstücke, die auch besser zu den hohen Temperaturen passten. Es war bloß ein baumbraunes, bauchfreies Oberteil mit Träger und in der gleiche Farbe eine kurze Hose. Mein altes Kleidungsstück ließ ich wie vertrocknete Blätter zu Staub zerfallen, da sie einst aus Fasern von Pflanzen bestanden haben. Auch sie wurden schlicht gehalten, ich konnte aus den Naturfasern nur die einfachsten Kleidungsstücke herstellen. Ich legte mir die Kette wieder um, was ich zuvor noch abgenommen habe und spürte das leichte, vertraute Gewicht. Kurz berührten meine Finger die kleine Glaskugel: "Wir gehen Muscheln sammeln."


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13.08.2023, 12:28

Zen

Nach ungefähr der Hälfte der abgearbeiteten Dokumente legte ich eine Pause ein und ging runter in die Küche, um mir eine Erfrischung zu holen. Ich warf einen Blick aus dem Fenster und entdeckte Willow im Pavillon. Sie trug neue Kleidung, die einigermaßen viel Haut zeigte. Nicht unüblich auf Ignulae wegen der hohen Temperaturen. Trotzdem senkte ich den Blick und dachte an den bevorstehenden Spaziergang am Strand. Wie lange würden wir dort sein? Eine Stunde? Länger? Vielleicht sollte ich Proviant mitnehmen, für den kleinen Hunger zwischendurch. Oder wäre das zu viel?
Ich schaute in die Küchenschränke, dachte nach und beschloss doch etwas zuzubereiten. Im schlimmsten Fall würden wir es später essen, falls wir am Strand keinen Hunger bekamen. Für den Transport stellte ich ein truhenförmiges Körbchen und ein Tuch zum Abdecken bereit. Brotscheiben zu belegen, dauerte nicht lange, deshalb konnte ich nach dieser Pause zurück an die Arbeit und den Rest des Papierstapels erledigen.

Kersia

Die Arena war sehr eindrucksvoll gebaut. Fast das gesamte Volk fand hier Platz und konnte an der Veranstaltung teilnehmen. König Thales hatte diesen Ort oftmals für öffentliche Schwertkämpfe genutzt. Ein Kräftemessen der Besten. Ohne tödlichen Ausgang. Vor seiner Zeit hatte man sich an den blutigen Regeln der Unterwasserwelt orientiert, denn dort gab es nur einen Gewinner und einen toten Verlierer. In Agoma erwarteten wir aber kein tödliches Ereignis und das war besser so.
Wir schritten über den offenen Platz, nachdem wir dem Personal Bescheid gegeben hatten und ungefähr in der Mitte blieben wir schließlich stehen. Ich drehte mich langsam im Kreis, ließ den gesamten Zuschauerraum auf mich wirken. Man kam sich hier wie auf dem Präsentierteller vor. Klein, und doch irgendwie bedeutend. Waren alle Reihen erstmal besetzt, fühlte es sich bestimmt großartig an das Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein. Ich stellte mir die vielen Stimmen vor. Gejubel. Applaus. Prickelnde Spannung. Obwohl der Theaterplatz mir optisch mehr gefiel, war die Arena auf alle Fälle der richtige Ort für Agoma. Hier konnte ich mir die einzelnen Prüfungen besser vorstellen. Der zur Verfügung stehende offene Platz reichte für größere Aufgaben, wie das Labyrinth der Illusionen. >Ja, das gefällt mir.< murmelte ich zu mir selbst.
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13.08.2023, 13:09

Jahwe

Wir befanden uns wieder in der Halle und meine Kleidung waren durch die Magie wieder trocken. "Wir sollten erstmal das Haus ordentlich durchlüften", stellte ich fest: "Dann riecht es hier schön nach Meer und das bedeutet Leben. Danach könnten wir uns um den Saal kümmern. Ich möchte dort ein kleines Fest mit der Allianz und Verbündete veranstalten, am Besten nach der öffentliche Enthüllung. Auch wenn noch nicht feststeht, ob ich die Prüfungen bestehe oder nicht. Aber dennoch ist es jetzt schon wichtig Kontakte positiv zu pflegen und eine solche ungezwungene Atmosphäre sorgt vielleicht für eine entspanntere Stimmung für das Kennenlernen. Ich denke nicht, dass ich bis zu den Prüfungen den Hauptpalast nutzen kann. Und da es Thales Freunde mit ihrer Familie sind, wird er bestimmt gegen diesen Vorhaben keine Einwände haben."

Willow

An einer Säule begann ich die Pflanzenranken zu formen, sodass daraus zu kleine gerahmten, offene Fächer wurden. Dort stellte ich einige Utensilien und andere nützliche Dingen rein, die ich in meiner Tasche hatte. Jetzt würde ich genug Platz haben für die gesammelte Muscheln. Mit ihnen könnte ich das Pavillon schmücken, ich konnte aus ihnen ein Windspiel oder halblange Girlanden basteln. Den Gürtel samt den Dolch nahm ich von seinem Pflanzenhaken und legte ihn mir um. Ohne ihn ging ich niemals irgendwo hin, denn er hatte für das Überleben einen Teil dazu beigetragen.


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13.08.2023, 14:19

Zen

Kurz vor Mittag war ich endlich fertig mit dem Papierkram. Mit einem leisen Aufstöhnen lehnte ich mich im Stuhl zurück und streckte meine Arme über den Kopf. Irgendwo knackste es. Hoffentlich der Stuhl, nicht meine Knochen. Ich beugte mich wieder vor, räumte alles sorgfältig zusammen und stand auf. Jetzt war es endlich Zeit für einen entspannten Ausflug. Im Schlafzimmer zog ich mir schnell eine knielange Hose und ein langärmliges, lockeres Hemd über. Um Sonnenbrand zu vermeiden, legte ich mir zudem eine dünne, goldene Kette um den Hals, die mit Magie versehen war. Ein Geschenk meiner Eltern. Ich wollte am Ende des Tages nicht wie ein zweibeiniger Krebs aussehen.
Dann ging ich runter in die Küche und schnappte mir den Korb, der auf der Anrichte bereitstand. Die Tür zum Garten stand nach wie vor offen, also trat ich hinaus und rief nach Willow. >Ich wäre bereit, du auch?<

Kersia

Wir näherten uns dem abgetrennten Bereich, in dem ehrenvolle Gäste sowie die Königsfamilie ihre Zeit vertrieb. Die roten Samtvorhänge mit goldenen Stickereien über unseren Köpfen spendeten Schatten, während wir auf kunstvoll bemaltem Marmorboden standen. Unterhalb der Säulenbögen hingen goldene Schalen, in denen Feuer entzündet werden konnte und auf beiden Seiten gab es gemütliche Sitzgelegenheiten mit schönen, bestickten Kissen. Außerdem hatte man von hier aus den besten Blick auf den Schauplatz. Ich umfasste das Geländer und ließ meinen Blick gedankenversunken umherschweifen. In meinem Kopf nahm alles weiter Gestalt an, nur die Reaktion des Volkes blieb aus. Trotzdem malte ich mir aus, wie sie mitfieberten, wie sie jubelten und... Ich schüttelte über mich selbst den Kopf. Eigentlich war es kein gutes Gefühl ersetzt zu werden. Noch hatte ich mir nicht erlaubt zu überlegen, ob sich das Verhalten des Volkes uns gegenüber verändern würde. Da ich kaum einschätzen konnte, welche Art König Jahwe sein würde, musste ich mich in Geduld üben und aufs Beste hoffen. Und das fiel mir jetzt schon verdammt schwer.
Seufzend drehte ich mich zu meiner besten Freundin um, die unbekümmert auf einem der Sofas lag und am Saum eines Kissens herumzupfte. >Langweilst du dich etwa?< fragte ich sie ungläubig.
Sie sah über Kopf zu mir und grinste. >Naja, du scheinst tief in Gedanken versunken zu sein, da will ich dich natürlich nicht stören. Weit und breit ist hier niemand, also ja, ich langweile mich.<
Seufzend nahm ich auf dem Sofa gegenüber von ihrem Platz. >Irgendwie mache ich mir Sorgen um das Bündnis der beiden Königreiche. Was, wenn es sich verschlechtert und sie sich von uns abwenden, weil sie ihren wahren König gefunden haben?<
>Da spricht der Egoismus aus dir. Du willst, dass man sich weiter an dich erinnert und für wichtig hält, aber Fakt ist, dass wenn das Prinzlein auf den Thron kommt, sich einiges verändern wird. Zu einem Bündnis gehören zwei Parteien. Wenn du willst, dass zwischen den beiden Frieden herrscht, musst du dein Bestes geben und wenn ihr euch nicht einig werden könnt, ziehst du dich erhobenen Hauptes zurück und kümmerst dich um all die anderen Problemkinder in der Meereswelt.< Sie zuckte mit der Schulter. >Wir sind auf die Menschen nicht angewiesen. Würden wir es darauf anlegen, könnten wir ihre ganze Insel versenken, wie so viele andere auch in der Geschichte dieser Welt. Hast du etwa die Ruinen von Theion vergessen?<
Ich schüttelte langsam den Kopf. Geia sprach unverblümt das aus, was sich viele andere nicht trauen würden, deshalb war ich froh, dass sie zur direkten, ehrlichen Sorte gehörte. Es half mir klar bei Verstand zu bleiben.

Arena

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13.08.2023, 17:02

Jahwe

"Das ist keine schlechte Idee, solche Art von Feste oder Zusammentreffen hat oft zu Bündnisse geführt oder in einem schlechten Verlauf auch mal zu Zerwürfnisse, weil die Interessen sich doch sehr unterschieden haben. Aber ihr habt alle weitgehend die gleichen Interessen und vorher dich als ganzheitliche Person kennenzulernen ist ein wichtiger Aspekt, als dich nur zu sehen, wie du die Herausforderungen der Prüfungen bewältigst. Das sagt nicht alles über dich aus", nickte Nalu bedächtig: "Aber übertreibe es nicht. Halte es ein wenig schlicht und bedenke, es wird nur um Bündnisse gehen. Möglicherweise werden keine tiefere persönliche Interessen an dir geben, selbst wenn du König Thales Neffen bist." "Mit Zen werde ich definitiv eine Freundschaft aufbauen, ich habe da so im Gefühl und der Rest wird sich ergeben. Natürlich stehen die Bündnisse im Vordergrund, ich erwarte nicht, dass sie mich später als einen Freund anerkennen werden. Mir genügt Respekt, Akzeptanz und ausreichend Vertrauen in meinem Handeln", erwiderte ich.

Willow

Ich schaute auf, als ich Schritte vernahm und sah Zen auf der Terrasse. Ich erhob mich und ging auf ihn zu: "Ich bin bereit. Hoku wird uns nicht begleiten, das ist zu viel Wasser für ihn." Ich richtete ein wenig meine Tasche und dann machten wir uns auf dem Weg. Mein Blick fiel auf dem Korb und ich nahm einen leichten Essenduft wahr: "Das riecht gut. Was hast du gemacht?" Mein Finger deutete auf dem Korb und mit leicht geneigtem Kopf schaute ich zu ihm hoch. Ich konnte nicht genau ergründen woher das Interesse an seiner Person kam, weil ich sonst Abstand zu den Menschen hielt. Aber bislang hatte er mich ohne Hintergedanke gut behandelt, auch wenn das leises Misstrauen noch da war und das weckte ein wenig die Neugier auf sein Wesen.


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13.08.2023, 18:43

Zen

Ich schaute auf den Korb hinab und grinste leicht. >Das siehst du, wenn wir Hunger bekommen. Ist nichts großartig Deftiges, etwas für zwischendurch.< antwortete ich und führte sie den schmalen Pfad entlang der saftgrünen Hügel hinab zu einem der königlichen Privatstrände. Sie waren nicht abgesperrt, aber es war bekannt, welche Bereiche tabu waren. Privatsphäre war uns als öffentliche Personen ziemlich wichtig. Deshalb auch der richtige Ort für Willow und mich, um neugierige Blicke zu vermeiden.
>Warst du schon mal an einem Strand? Oder im Meer schwimmen?< fragte ich sie interessiert und genoss die frische, salzige Meeresbrise. Der Wind fuhr durch ihr Haar und die verschiedenen Farben spielten mit dem Sonnenlicht. Eine Mondelfe aus nächster Nähe zu sehen, konnte wirklich faszinierend sein.

Kersia

Wir verweilten noch ein wenig auf den Sofas, warfen uns verschiedene Gedanken zu, bis es Zeit zum Aufbrechen war. Ich wollte mich noch mit den zwei Hilfskräften zusammensetzen, die mir meine Mutter ausgesucht hatte. Ich war gespannt, wen sie dazu auserkoren hatte, wusste aber, dass sie bestimmt fähige Personen waren. Ich konnte jede Hilfe gebrauchen.
>Spontane Idee.< durchbrach Geia die gedankliche Stille. >Statten wir dem Prinzchen einen Besuch statt, was hältst du davon?<
Ungläubig sah ich sie an. >Warum sollte ich das tun?<
>Du willst wissen, ob ihr auf einer Wellenlänge seid, dann lerne ihn besser kennen. Vielleicht inspiriert dich das zu anderen Prüfungen.< meinte sie schulterzuckend. >Nur Vermutungen aufzustellen, bringt dich nicht weiter. Du musst dich der großen Welle stellen.<
>Jaja, das ist mir schon klar. Aber... keine Ahnung, irgendwie ist es komisch.<
>Komisch, weil du ihn heiß findest, ihn aber nicht überfallen darfst, weil es sonst alles komplizierter macht?<
Manchmal war es anstrengend, wenn sie in meinem Kopf las wie in einem Buch. >Ich sage nichts mehr dazu.<
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133

13.08.2023, 22:48

Jahwe


Der Saal und einige Räume waren Dank unsere Magie weitgehend fertig, sodass man sie bewohnen könnte. Gleichzeitig machte ich mir bereits Gedanken, wie man den Saal dezent schmücken konnte. Definitiv würde ein Buffet geben, wo wir aus Ortschaften der Regionen leckere Gerichte kaufen würden. Ich hatte jedenfalls schon ein klares Bild vor meine innere Augen und Liora wollte gerne ihre Regenbögen zeigen, vielleicht sogar ihr Regenbogentanz. Jetzt befanden Nalu und ich in der private Bibliothek. Ich war beeindruckt von der beachtliche Sammlung. Besonders viele Geschichten über die Unterwasserwelt gab es und weckten meine Neugier. Auch auf mich übte es eine Faszination aus. Natürlich gab es auch andere Geschichten oder womit man sein Wissen erweitern konnte. "Lass uns erstmal eine Pause machen, wir sind gut vorangekommen", meinte ich zu Nalu und zog interessiert ein Buch raus. In der Nähe war ein Sessel, worauf ich Platz nahm. Beine über die eine Armstütze und der Rücken im anderen Armstütze. Kopf an der Kopflehne gelehnt. "Ich gehe in die Küche und schaue, was für ein Mittagessen ich kochen kann", meinte Nalu. Murmelnd gab ich nur ein Handzeichen, bereits in das Buch eingetaucht.

Willow

Was auch immer im Korb war, es würde schmecken, wie es roch. Selbst wenn es nur was Kleines sein sollte. "Ich war einmal in einer Bucht. Da gab es viele Muscheln und Steine. Aber ich war nicht im Meer geschwommen, da haben viele rote Quallen geschwommen und die sahen nicht einladend aus", erinnerte ich mich. Meine nackte Zehen wackelten im warmen Sand und es gefiel mir wie sich der Sand unter meine Füße anfühlte. Die Luft schmeckte salzig auf meiner Zunge und meine Lungen weiteten sich mehr. Das Rauschen des Wassers war wie eine eigene Musik und ich sah nur das weite Blau vor mir, das in der Sonne funkelte wie die Sterne im Nachthimmel. "Hier gibt es keine rote Quallen", stellte ich fest und bückte mich, um eine Muschel aufzuheben. Äußerlich war sie unscheinbar bis auf ein paar dunkle Flecken, doch als ich sie umdrehte, schimmerte ihr Inneres. Das gefiel mir an Muscheln, dass man meist nach ihrer Schönheit entdecken musste. Nicht alles war auf dem ersten Blick sichtbar.


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14.08.2023, 11:22

Zen

Mit Quallen legte man sich am besten nicht an, sie konnten einem große Schmerzen bereiten. Zwar gab es verschiedene Arten, von denen manche völlig harmlos waren, aber wenn man sich kaum auskannte, blieb man besser fern. >Manchmal gibt es hier auch Quallen, aber nicht zu dieser Jahreszeit. Eher im Spätsommer.< erklärte ich ihr und zog meine Schuhe aus, um durchs Wasser zu waten. Klares, türkisfarbenes Wasser. Ich konnte den Sand zu meinen Füßen sehen, darunter auch viele kleine Muscheln oder Silberfische. Außerdem war das Wasser angenehm erfrischend. Man müsste weiter hinaus schwimmen und tief hinabtauchen, um die Kälte zu spüren. Da ich bereits als Kind viel Zeit Unterwasser verbracht und Königin Azuria mir das Schwimmen beigebracht hatte, konnte ich das ziemlich gut.

Kersia

Je mehr wir uns der Privatresidenz von König Thales näherten, desto größer wurde das Bedürfnis einfach umzukehren und nach Hause zu schwimmen. Dieses Verhalten war mir selbst neu und ich stellte fest, dass mir diese Entwicklung missfiel. Ich war oft genug dort gewesen und hatte mir aus Neugier alles angesehen. Als könnte ich den Mann, der dieses prachtvolle Gebäude erschaffen hatte, irgendwie besser verstehen. Nicht einmal meinem Vater gegenüber hatte ich so empfunden. Mir reichte es zu wissen, dass er existierte.
Ich streckte meinen Kopf aus dem Wasser und sah hinauf zum breit angelegten Balkon. Eine machbare Distanz. Geia sah mich von der Seite an. >Wir könnten auch ganz normal an der Haustür klopfen.<
>O bitte, das macht überhaupt keinen Spaß. Er ist nicht der Einzige, der irgendwo hineinplatzen darf.< erwiderte ich augenrollend. Dann aber bemerkte ich die starke Präsenz seiner Drachenfreundin, die nicht unweit von uns entfernt ihre Runden schwamm. Unter anderen Umständen wäre ich einfach auf den Balkon gesprungen, da ich diesen Ort bisher besuchen durfte, ohne mich vorher anzukündigen. Jetzt hatte sich das binnen kürzester Zeit geändert und das störte mich. Die Lust auf das Treffen verschwamm sich im Nu. Gerade wollte ich den Rückzug antreten, da rief meine verräterische Freundin: >Prinzlein, o Prinzlein, die Sirenen verlangen nach Euch!<
Ungläubig starrte ich sie an. >Gleich bist du eines deiner Herzen los.< Ich stürzte mich auf sie, Wasser spritzte hoch und sie wehrte mich lachend ab. >Du wirst...< sie gluckste amüsiert, >...mir noch danken.<

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14.08.2023, 18:53

Jahwe


Wir bekommen Besuch, es ist die Sirene mit ihrer Wächterin, vernahm ich Liora in meinem Kopf und ich blinzelte einen Moment, um in die Realität zurückzukommen. Da hörte ich bereits die Wächterin rufen. Ich legte das Buch auf dem Tisch und trat an das Gelände des Balkons heran, um hinauszublicken. Der Balkon schwebte beinahe über der großflächige Terrasse des Saals, wobei man könnte es auch als ein großes Balkon bezeichnen, da es auf Säulen stand.
Und direkt darunter war die große Eingangshalle mit den vielen Wegmöglichkeiten in den verschiedene Räume. "Mein Haar ist bedauerlich nicht lang genug, sodass ich euch nicht hochziehen kann. Ihr müsst mit der Treppe vorlieb nehmen. Ich komme euch in der Halle entgegen", antwortete ich mit einem schiefem Grinsen und fragte mich gleichzeitig, ob Prinzessin Kersia schon jetzt die Aufgaben für die Prüfungen eingefallen war. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir so früh wie möglich damit begannen.

Willow


Ich folgte Zen in das klare Wasser und spürte das leichte Prickeln auf meiner Haut von dem Salz im Wasser. Kleine Fische schwammen an uns vorbei und ich entdeckte einige Muscheln auf dem Grund. Eine kleine Brise kam auf und kühlte angenehm die Haut, da die Sonne doch sehr warm war. Aus dem Augenwinkel nahm ich etwas weißes Spitzes wahr und meine Hand tauchte ab, um nach dem Gegenstand zu greifen. Es war ein perlweißes Muschelhorn und ich hielt sie in den Sonnenstrahlen entgegen. Es gab eine Sage über blaue Muschelhörner. Wenn man ein weißes Muschelhorn fand, sollte er mit dem Meerwasser benetzt sein und dann sollte man ihn in der Sonne halten. Wenn man Glück hatte, wurde er blau und man bekam die Möglichkeit die Stimme einer wichtige Person in den Horn zu hören, die nicht mehr in dieser Welt war. Doch meine Muschelhorn blieb weiß und würde mir nur das Lied des Meers vorsingen. Dennoch verstauchte ich sie in dem Beutel.


136

15.08.2023, 09:29

Zen

Der Strandabschnitt war wirklich schön zum Spazieren. Während Willow fleißig Muscheln sammelte, genoss ich das sanfte Meeresrauschen, die leichte Brise und die Weichheit des Sandes. Es war niemand anderes vor Ort. Nur wir beide. Irgendwann erreichten wir eine Felsformation, die sich aus dem Meer erhob und in einen Hang überging, der bis nach oben reichte. Meine Geschwister waren als Kinder oft hinauf geklettert. Wettklettern, versteht sich. Und ich als älterer Bruder hatte gut aufpassen müssen, damit sich niemand verletzte. Scharfe Kanten oder rutschige Stellen gab es überall.
>Hinter den Felsen geht es weiter den Strang entlang.< informierte ich Willow, damit sie sich nicht wunderte, warum wir ein wenig klettern mussten. Anders als bei diesem Abschnitt würden wir eine kleine Höhle sehen, in der man sich gut vor der Sonne verstecken konnte. Wenn man nichts gegen kleine, ungefährliche Krebse hatte.

Kersia

Ich warf meiner Freundin einen letzten genervten Blick zu, ehe ich zu der Stelle schwamm, an der wir uns an Land ziehen konnten. Dort verwandelten wir uns in Normalsterbliche und zogen uns an. Mit einer einzigen fließenden Bewegung warf ich mein langes, noch feuchtes Haar zurück und stieg die felsigen Stufen hinauf, bis wir den Treppenaufgang erreichten. Alles war bestens erhalten, obwohl seit über zwei Jahrzehnten niemand hier dauerhaft gewohnt hatte. Meine Mutter hatte manchmal Leute vorbeigeschickt, um nach dem Rechten zu sehen oder war selbst hergekommen. Wie ich. Oftmals heimlich.
Wir erreichten den Haupteingang, hinter dem der offene Saal lag. Alles war offen, hell und einladend gestaltet worden. Genau nach meinem Geschmack. Die große Tür öffnete sich und ich setzte mein freundliches Prinzessinnenlächeln auf. >Ich hoffe, wir stören nicht. Hierher zu kommen, war eine sehr spontane Idee.<
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137

15.08.2023, 17:12

Jahwe


Als ich unten ankam, kamen die Beiden gerade herein und kurz glitt mein Blick über die Gestalt von Kersia. Ihr Lächeln prallte an mir ab, weil es sich nicht echt anfühlte. "Kein Problem, heute ist sowieso Putztag", antwortete ich ihr und lehnte mich lässig an einer Wand ab: "Aus welchen Grund beehrst du mich mit deiner Anwesenheit?" Neugierig musterte ich sie und fragte mich ob sie rein Interesse hierher gekommen war oder ob sie mich auf die politische Weise überprüfen wollte. In diesem Moment kam Nalu mit einem großen Tablett Leckerei. "Ah, Gäste. Jahwe, warum hast du nicht Bescheid gesagt?, rügte er mich und verneigte respektvoll den Kopf in Kerias Richtung: "Willkommen. Ich habe genug Blätterteig-Schnecken gemacht, sie sind auch alle vegetarisch. Gleich kommt noch frisch gepressten Zitronenwasser mit Minze." "Ich wusste auch erst eben, dass wir Besuch haben", antwortete ich augenrollend mit zuckender Mundwinkel: "Ich nehme das schon und wir werden auf der Terrasse speisen." Ich nahm ihm das Tablett ab.

Willow


Mein Beutel füllte sich allmählich, denn ich fand viele hübsche Muscheln und auch Steinen, die ich ebenfalls als Verzierungen nutzten konnte. Währenddessen blieb Zen ruhig, doch es war keine unangenehme Stille. Es war einfach neben ihn herzugehen. Wir erreichten eine felsige Stelle. "In Ordnung", antwortete ich ihm. Klettern machte mir nichts aus. Ich hatte schon schwierigeren Wege bewältigen müssen. Die Sonne war mittlerweile höher gekrochen und besonders am Meer war die Wärme deutlich zu spüren. Meine Ohrenspitzen wurden langsam heiß.


138

15.08.2023, 18:51

Zen

Wir erreichten die andere Seite und damit den etwas schattigeren Platz. Ich schirmte mit der Hand die Augen ab, als ich nach oben schaute und hellblauen, wolkenlosen Himmel entdeckte. Trotz des Schutzzaubers war mir inzwischen wärmer geworden. Entweder ich tauchte im kühlenden Wasser unter oder ich setzte mich für ein Weilchen in den Schatten. >Wenn du magst, können wir hier eine Pause einlegen.< schlug ich Willow vor und suchte indes den Sand nach Kleinkrebsen ab, um mich nicht versehentlich auf sie zu setzen. Als ich keine entdeckte, nahm ich Platz und stellte den Körbchen neben mir ab. Ich hatte nicht nur an Nervennahrung, sondern auch an Erfrischungsgetränke gedacht. In kleinen Glasflaschen gefüllt, brachte ich den Sommersaft zum Vorschein und hielt ihr eine davon hin. >Eine Mischung aus Zitrusfrüchten, sehr erfrischend für heiße Tage.<
Ich selbst nahm einen großzügigen Schluck und seufzte erleichtert. O ja, das tat so gut.

Kersia

Ich musterte ihn unauffällig und verbot mir jegliche ausschweifende Gedanken. Außerdem war ich mir seiner Stimmungsgabe bewusst, weshalb ich jede Tür schloss, die in mein Innerstes führte. Damit vermied ich es falsche Signale zu senden, denn manchmal waren mein Kopf und meine impulsive Seite ganz verschiedener Meinung. Im selben Moment tauchte die perfekte Ablenkung auf. Sein Wächter war mir direkt sympathisch und das lag nicht an dem Vorschlag uns mit leckeren Kleinigkeiten zu verwöhnen. Nein, nein, so einfach wickelte man mich nicht um den Finger.
>Das klingt hervorragend.< sagte meine Freundin breit grinsend und sah mich aus funkelnden Augen an. Es war ihre Schuld, dass ich hier überhaupt stand, deshalb sagte ich nichts dazu, sondern beantwortete Jahwes Frage. >Wir waren in der Stadt, um nach einem geeigneten Ort für Agoma zu suchen und ich habe mich für die Arena entschieden. Warst du schon mal dort?< Verkleidet als normaler Mann des Volkes, kein in ein Geheimnis gehüllter Prinz?, hätte ich am liebsten hinzugefügt, besaß aber genügend Anstand, um mir auf die Zunge zu beißen.
Wir folgten ihm derweil zur Terrasse, wo ich auf eine der hübschen Sitzgelegenheiten Platz nahm und ein Bein über das andere schlug. Aufrechte Haltung. Immer noch freundlich lächelnd. >Außerdem wollte ich kurz über die Prüfungen sprechen.<
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139

15.08.2023, 20:02

Jahwe

Ich nahm ganz feine angespannte Schwingungen ihrer Aura, was wohl zu ihrem Auftritt passte. Denn sie hatte jetzt wenig Ähnlichkeit mit der Frau, die ich in der Bucht kennengelernt hatte. Anders als sie saß ich entspannt auf meinem Platz und stützte mein Kopf auf meiner Hand, während dessen Arm sich auf der Lehne angewinkelt hatte.
"Ich war einmal in der Hauptstadt und habe mal die Außenfassade der Arena gesehen", antwortete ich ihr und griff nach einem Blätterteig: "Ist es nicht anstrengend? Du muss nicht so lächeln, wenn dir nicht danach ist. Jedenfalls steht es dir nicht." Herzhaft biss ich hinein: "Ich bin gespannt, was du dir ausgedacht hast.Greift ruhig zu, ihr Beiden. Nalus Blätterteig-Schnecken sind einfach die Besten. Besonders wenn sie noch warm sind, sein Geheimtipp ist der Feta. Jedenfalls ein Teil davon."

Willow

Wir saßen in einem schattigen Platz, sodass meine Ohrenspitzen sich nicht mehr unangenehm anfühlten. "Du machst auch eigene Getränke?", fragte ich ihn und schnupperte an meiner Flasche. Es roch zitronig und fruchtig. Prüfend nahm ich einen Schluck. Es hatte einen leichten säuerlichen Abgang, aber es war angenehm erfrischend und ich nahm einen großzügigeren Schluck. Währenddessen vergrub ich meine Zehen in den warmen Sand und mein Blick wanderte zu dem Meer, wo die Wellen leise rauschend an das Ufer schwappte.


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15.08.2023, 20:33

Zen

Ich schüttelte den Kopf. >Kochen und Backen beherrsche ich sehr gut, aber bei den Getränken kenne ich nur die Grundlagen. Einfache Rezepte. Sommersaft ist mein Lieblingsgetränk zu dieser Jahreszeit, deshalb wirst du viel davon in meiner Küche finden.< Letzteres sagte ich mit einem breiten Lächeln und schaute ebenfalls aufs Meer hinaus, das in der Sonne schimmerte und sich in den Blautönen abwechselte. Dann fielen mir die belegten Brötchen ein und ich deckte das Körbchen ab. Es gab sowohl eine vegetarische als auch eine nicht-vegetarische Variante. Ich wusste nicht, ob sie auch Fleisch zu sich nahm, deshalb hatte ich an beides gedacht.
>Du darfst dich gerne daran bedienen, wenn du magst. Man muss nicht immer Hunger haben, um gutes Essen zu genießen. Vor allem nicht am Strand.< bot ich an.



Kersia

Offenbar musste ich weiter an meinem Auftreten arbeiten, wenn er mich in der kurzen Zeit durchschaut hatte. Das ging mir mächtig gegen den Strom. Trotzdem ging ich nicht darauf ein, denn das käme mir wie eine Niederlage vor. Stattdessen beugte ich mich vor und nahm eine der Blätterteig-Schnecken, um davon zu probieren. Und er behielt recht. Es war sehr köstlich. Ich fragte mich, ob es eine nicht-vegetarische Variante gab, verwarf aber den Gedanken, weil ich nicht wegen des Essens hier war. Geia sagte auch kein Wort, sondern aß genüsslich die zweite Schnecke. Verräterin!
Ich sah Jahwe wieder an. >Wegen der Prüfungen... Da ich nicht weiß, ob du mit Thales' Schriften bezüglich Agoma vertraut bist, frage ich dich nochmal direkt, ob du dich wirklich bereit fühlst. Ich zweifle nicht daran, dass du stark oder schlau bist, aber du wirst auch mit Ängsten und tiefergehenden Problemen konfrontiert. Du wirst dich nackt zeigen, so lauten die Vorgaben, und ich will wissen, ob du dafür bereit bist.< Selbstverständlich hatte ich seine leidenschaftliche Rede über seine Zukunft als König der Heißen Quellen nicht vergessen, aber mir erschien Agoma herausfordernder zu sein als ein Kampf auf Leben und Tod. Mir könnte es natürlich egal sein, ob er vor dem ganzen Volk auf ganzer Linie versagte und als Verlierer vom Platz ging, aber... ich war kein gefühlloses Monster.
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