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15.08.2023, 21:30

Jahwe


Leicht zog ich ein Augenbraue hoch und dann wurde meine Miene ernst: "Und wenn ich meine Seele an das Volk verkaufen muss, würde ich das tun. Also ja, ich bin bereit." Ich griff nach dem zweiten Stück und diesem Moment kam Nalu mit den Getränke. "Wir reden gerade über die bevorstehende Prüfungen", informierte ich ihn, als er Platz nahm. Ich griff nach dem Glas und nahm einen Schluck von dem erfrischendes Getränk, ehe ich Kersia mit meinem Blick fixierte: "Und wirst du dich bereit fühlen mich zu akzeptieren und offen für ein Bündnis zu sein, wenn ich bestehe?" Ich stellte mein Glas mit einem leisen Klirren auf dem Tisch ab.

Willow


"Zitrusfrüchte sind gut für den Körper, sie helfen gesund zu bleiben", antwortete ich darauf und warf einen Blick auf dem Korb, den er nun abgedeckt hat. Ich blinzelte bei dem appetitlichen Anblick. Mir war nicht bewusst gewesen, dass das Essen auch beinahe kunstvoll aussehen konnte. Ich griff nach eine vegetarische Variante und schnupperte zuerst daran, ehe ich schließlich hineinbiss. Das Gemüse schmeckte frisch und knackig, die Gewürze entfaltete sich langsam auf meiner Zunge und da war auch noch was Cremiges, das alles miteinander auf eine harmonische Weise verband. Das Brötchen selbst war weich. Vor Genuss brummte ich leise.


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15.08.2023, 22:06

Zen

Da sie eine enge Beziehung zur Natur führte, kannte sie sich mit der Wirkung der Pflanzen sicherlich sehr gut aus. Ich wusste, dass Zitrusfrüchte äußerst gesund waren, aber ich konnte in Zukunft viel von ihr lernen. Immerhin hatte sie mir angeboten mir mehr beizubringen.
Bevor ich selbst in mein Brötchen hineinbiss, wartete ich ihre Reaktion ab und bei ihrem zufriedenen Ausdruck lächelte ich erfreut. Für mich war es jedes Mal ein großes Kompliment an meine Kochkünste, wenn jemandem mein Essen schmeckte. Dann genoss ich es umso mehr. Ich nahm das Brötchen belegt mit Hühnerfleisch und biss hinein. Es war schön zart und harmonierte gut mit dem Gemüse. Nebenbei trank ich ein paar weitere Schlucke Sommersaft und betrachtete weiterhin die Weite des Meeres. Wir hatten heute einen wirklich schönen Tag.

Kersia

Dramatisch. Seele verkaufen. Früher vielleicht, aber nicht in der heutigen Zeit. Darum musste er sich keine Sorgen machen. Kurz darauf stieß sein Wächter Nalu zu uns und bei der Erfrischung zögerte ich nicht. An heißen Tagen war es anstrengender für meinen Körper frisch zu bleiben, darum kamen mir Getränke wie diese sehr gelegen. Und auch das schmeckte mir sehr gut. Er wurde mir noch sympathischer.
Dann stellte mir Jahwe eine ernste Frage und ich spürte wieder das komische Gefühl, mit dem ich heute Morgen aufgewacht war. >Meine Mutter entscheidet das, nicht ich.< antwortete ich knapp. Ich hatte nicht vor in nächster Zeit den Thron zu besteigen, meiner Mutter ging es gesundheitlich bestens und so sollte das für lange Zeit bleiben. Es bestand zwar die Möglichkeit, dass sie früher zurücktreten wollte, um ihr Leben auch mal zu genießen, aber bislang hatte sie nichts dergleichen angedeutet. Mehr Zeit für mich jung zu bleiben und Spaß zu haben.
Ich stellte das leere Glas ab und erhob mich. >Gut, das wäre alles gewesen. Vielen Dank für die Gastfreundschaft trotz des spontanen Besuchs. Sobald ich mich mit meinen Beratern zusammengesetzt und alles Weitere besprochen habe, melde ich mich.<
Geia war dabei nach der nächsten Schnecke zu greifen, da trafen sich unsere Blicke und sie seufzte. Mit einem höflichen Nicken bedankte sie sich für die Köstlichkeiten. Zum Abschied tippten wir uns mit der rechten Hand auf die rechte Schulter, dann die linke und schließlich die Stirn. Der atlantische Gruß.
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16.08.2023, 09:13

Jahwe

"Auf der politische Ebene liegt die Entscheidung natürlich der Königin von Atlantis. Aber das war nicht meine Frage. Ich wollte wissen, ob du, die Prinzessin, es auch könntest ganz unabhängig von der Entscheidung deiner Mutter. Die Völker, sowohl oben, als auch unten, schätzen dich. Demnach hast du auch einen gewissen Einfluss und ich bin nicht an einem Zerwürfnis mit anderen atlantischen Königsmitglieder interessiert. Aber nach deiner Antwort, bist du noch nicht bereit für diese Frage oder du hast schon ein festgelegtes Bild von mir ohne mich wirklich zu kennen. Ich bin nicht hier, um euch irgendwas wegzunehmen. Ich bin hier, weil ich genauso hierher gehöre. Ich bin schon gespannt, was mich erwarten wird. Nalu wird euch nach draußen begleiten", ich erwiderte den atlantischen Gruß und trat ans Gelände, um hinauszublicken. Liora schaute aus dem Wasser und eine Wasserfontäne verließ ihr Maul. Schwach lächelte ich. Worüber denkst du nach? "Als Prinzessin ist sie ganz anders. Wenn die Königin Azuria mich akzeptiert, wird sie wahrscheinlich mich nur aufgrund der Loyalität ihrer Mutter gegenüber dulden. Aber es bedeutet nicht, dass sie mich selbst akzeptieren würde." Gibt ihr mehr Zeit, du bist ein wenig ungeduldig. "Tue ich ja. Aber....es war vorher einfacher, als wir noch nicht wussten wer wir waren. Da habe ich sie mehr gemocht, jetzt hält sie mich nur für einen Lügner, wie sie offen auf der Besprechung gesagt hat." Sie wird noch erkennen, das du hier richtig bist. Du bist ein Teil dieser Insel und die Insel will dich zurück, das wird Jeder erkennen. "Ich hoffe nur, dass die Dinge sich nicht noch mehr verkomplizieren werden."

Willow

Nach dem Brötchen griff ich nach den Apfelstücke, die süß und saftig schmeckten. "Du bist ganz anders, als die Menschen, die ich bisher begegnet bin", meine Augen blieben auf das Meer gerichtet. Ein paar Möwen flogen kreischend über das Wasser, vermutlich auf der Suche nach Fische oder Krebstiere. Ein kleiner Krebs stieß gegen mein Fuß, als er aus dem Sand gekrochen kam. Sanft hob ich ihn an und setzte ihn auf der andere Seite ab, damit er seinen Weg fortsetzen konnte. "Und du hast weder Furcht vor mir, noch scheinst du mich abzulehnen", ich sah den Krebs hinterher, der zielstrebig auf das Wasser zusteuerte. Zum Glück waren die Möwen mittlerweile weitergezogen. "Ich gehe jetzt schwimmen", ich erhob mich und näherte mich dem Wasser. Ich entkleidete mich und watete langsam in das Wasser. Erst da fiel es mir ein, dass Zen Probleme mit der Nacktheit hatte. Ich schaute über die Schulter, ob er jetzt vor lauter Scham den Kopf in den Sand steckte?


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16.08.2023, 10:19

Zen

Ich fand es schön zu hören, dass ich ihr ein gutes Bild von mir vermittelte und sie sich akzeptiert fühlte. Allerdings kannte sie mein wahres Wesen nicht. Ich mochte wie ein Mensch leben, doch war ich eher ein Obscurus, dem man ein langes Leben ermöglicht hatte. An eine Zeit vor meinem Vater erinnerte ich mich kaum, aber sie hatte mich tief genug geprägt, um vorurteilsfrei leben zu wollen. Es wurde nie öffentlich bekannt gegeben, dass ich einer war, denn manche Dinge blieben lieber im Verborgenen. Ein Obscurus wurde mit Dämonischem gleichgesetzt, deshalb wussten nur meine Familie und die engsten Freunde Bescheid. So war es einfacher für mich und alle Beteiligten.
Vielleicht würde ich irgendwann Willow davon erzählen, wenn wir uns besser kennenlernten, denn im Moment erwischte sie mich mit ihrer Nacktheit völlig unerwartet. Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass sie unter ihrer Kleidung Badewäsche trug oder zumindest Unterwäsche, aber sie zeigte sich nackt, als wäre es das Normalste der Welt. Sicher, das war es irgendwie auch, aber die Verlegenheit brannte sogleich in meinen Ohren. Ich fixierte einen anderen Punkt am Horizont, denn es war unangebracht sie anzustarren, egal wie faszinierend ihre Erscheinung auch sein mochte. Dann nahm ich einen großen Schluck vom Sommersaft.

Kersia

Nalu geleitete uns zum Ausgang und ich wünschte ihm noch einen schönen Tag, ehe wir das Gelände verließen. Wir begaben uns zum Felsvorsprung, auf dem wir uns vorhin umgezogen hatten und sprangen ins erfrischende Nass hinein. Sofort fühlte ich mich besser. Meine Gedanken kühlten ab und damit verschwammen Jahwes Worte an mich.
Meine beste Freundin neigte interessiert den Kopf zur Seite. >Ich schätze, du hast deine Gründe für dein abweisendes Verhalten?<
>Ja, die habe ich und nein, wir werden nicht darüber reden.< erwiderte ich kurz angebunden. Ich tauchte tiefer hinab. >Was jetzt wichtig ist, ist das Gespräch mit den Beratern. Ich habe keine Lust meine wertvolle Zeit weiter mit der Vorbereitung von Agoma zu verschwenden. So oder so wird Jahwe König. Ich muss ihn nicht kennen, um mir seiner Fähigkeiten und seinem Biss bewusst zu sein. Also kann ich genauso gut dafür sorgen, dass er das schnell hinter sich bringt und dann kann ich meine Ruhe haben.< Als mir einfiel, dass ich doch redete, verstummte ich und widerstand dem Drang in Geias Richtung zu sehen. Obwohl sie dazu neigte zu direkt oder zu ehrlich zu sein, wusste sie, wann es besser war zu schweigen. Also schwieg sie. Und ich auch.
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16.08.2023, 12:15

Jahwe

"Kennt ihr euch?", erschien Nalu hinter mir und ich drehte mich zu ihm um. "Wirklich kennen würde ich nicht behaupten...", antwortete ich ihm und er unterbrach mich mit hochgezogene Augenbraue: "Willst du mir etwa sagen, dass ihr...?" "So weit sind wir nicht gekommen und bevor du mir irgendwelche Ratschläge gibst: Ich lasse die Finger davon und spiele nicht mit dem Feuer, nicht wenn dadurch meine Position gefährdet wird und alles noch komplizierter wird", kam ich ihm dazwischen und fuhr mit der Hand durch das Haar. "Das ist am Besten, es sei denn du willst dich mit ihr vermählen", meinte Nalu. Jetzt sah ich ihn mit hochgezogene Augenbraue an. Er wusste, dass ich für Heiraten nichts übrig hatte. Und ich suchte auch nichts für was Festes. "Lass uns ins Dorf und schauen, womit wir das Königshaus ein bisschen belebter machen. Hier fehlen Pflanzen und wir brauchen sicherlich noch mehr Provianten", meinte ich.

Willow

Sein Kopf steckte zwar nicht im Sand, dennoch schaute er angestrengt zum Horizont und auch vom Weitem sah ich die rötlich verfärbten Ohren. Menschen waren seltsame Wesen. Wenn es nachts war und um die leidenschaftliche Stunde ging, verloren sie ihre Hemmungen. Doch tagsüber zierten sie sich vor solche Natürlichkeit und schämten sich. Als ich tief genug war, begann ich zu schwimmen und mein ganzer Körper prickelte von dem Salz im Wasser. Es wurde merklich kühler, doch das störte mich nicht. Schillernde Fische schwammen an mir vorbei, über mir flogen Wasservögel und in der Ferne sah ich ein Delfin in die Höhe springen, ehe er wieder im Meer verschwand. Ich tauchte mit offene Augen unter und entdeckte auf dem Grund eine wandernde Seestern. Einige Wasserpflanzen schlängelten sich in die Höhe und tanzten mit der Strömung. Ich tauchte prustend wieder auf und kehrte zum Ufer zurück.


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16.08.2023, 14:35

Zen

Ich merkte, wie das Meeresrauschen und die sanfte Brise mich träge machten. Ein leises Gähnen entfloh mir. Die Beine angewinkelt, die Arme locker darum geschlungen, bettete ich mein Gesicht seitlich auf die Knie und schloss die Augen. An friedlichen Orten wie diesen war es mir schon immer leichtgefallen loszulassen und mich einfach zu entspannen. Manche Tage konnten außerordentlich anstrengend sein, dauernd musste man von einem Platz zum anderen eilen, viele wichtige Gespräche führen und irgendwann war es bereits später Abend.
Da Willow nun meine Mitbewohnerin war, hatte ich mir bewusst mehr Zeit eingeräumt und ich spürte, wie gut mir diese Pause tat. Es stand außer Frage, dass meine Arbeit dadurch nicht weniger wurde, aber vielleicht musste ich öfter am Strand spazieren gehen oder im Garten ein Nickerchen halten. Das tat ich auch viel zu selten.

Kersia

Als wir in den Palast schwammen, steuerte ich auf den großen Besprechungsraum zu, wurde aber von Lynthe aufgehalten. Offenbar war mir der kleinere Raum zugewiesen worden, da meine Mutter zurzeit viele Verhandlungen zwecks der neuen Ankündigung im Königreich der Heißen Quellen über sich ergehen lassen musste. Ich fragte mich, wer alles dort drin saß, aber anhand der angespannten Schwingungen vermutete ich zusätzlich Vertreter der Haie und Kraken. Für solche Dinge hatte ich ein ausgezeichnetes Gespür.
>Wollte sie mich nicht dabeihaben?< fragte ich Lynthe irritiert, da sie mich sonst immer zu solchen Treffen einlud. Ob ich wollte oder nicht. Er schüttelte langsam den Kopf, seine Miene ernst. >Du hast deine Aufgabe erhalten, also widmest du dich ihr voll und ganz. Alles Weitere regelt die Königin. Damit tust du ihr einen großen Gefallen.<
Letzteres sagte er mit Nachdruck, weil er mein Temperament kannte und ich aus Trotz einfach hineingegangen wäre. Allerdings erinnerte ich mich gut an ihre gestrigen Worte, die mich seit jeher nicht losließen und beschloss eine brave Tochter zu sein.
>Na dann… Richte ihr aus, dass ich sie gern sprechen möchte, sobald sie Zeit hat.< Obwohl mich die Neugier innerlich zerfraß, weil ich wissen wollte, was dort drin besprochen wurde, schwamm ich weiter und bereitete mich gedanklich auf mein Gespräch vor.
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16.08.2023, 19:27

Jahwe

Auf dem Markt des Dorfes herrschte ein reges Treiben, überall wurde wild gefeilscht und euphorische Angebote gemacht. Wir gingen zu den ersten Stände, die Nahrungsmitteln anboten. Die Pflanzen würden wir zum Schluss machen, damit sie nicht zu sehr vertrocknen. Liora war im Wasser des Königshaus geblieben, denn sie würde sonst für zu großes Aufsehen sorgen. "Wir sollten ein paar Spezialitäten besorgen und sie probieren. Wenn sie gut schmecken, können wir sie für das Buffett beim Fest nehmen", sagte ich, als ich all die Köstlichkeiten sah. "In Wirklichkeit willst du sie nur für dich probieren", schmunzelte Nalu. "Mein Magen opfert sich gerne für das Wohl Aller", grinsend klopfte ich auf meinem Bauch. "Lass uns zu dem Stand da hinten gehen, die Verkäuferin sieht niedlich aus", meinte ich und hörte den Älteren leise seufzen.

Willow

Auch wenn meine Kleidung etwas feucht werden würde, zog ich mich dennoch an, um Zens Gemüt nicht zu sehr durcheinander zu bringen. Doch er schien zu schlafen, jedenfalls machte er diesen Eindruck, da er die Augen geschlossen hatte und sein Kopf auf die angezogene Beine lag. Lautlos nahm ich neben ihm wieder Platz und spürte die kalte Tropfen in meinem Nacken, die von meinem nassen Haar herkamen. Plötzlich begann mein Baumarm unangenehm zu schmerzen, als würden alle Nerven sich zusammenziehen. Die Finger verkrampften sich und der Arm wurde blasser, war nicht mehr in einem gesunden Braun. Ich presste den Arm an meinem Körper und bemerkte das leichte Glitzern auf der Oberfläche. Salzkristalle. Mein Baumarm hatte zu viel Salz aufgenommen und dafür war er anscheinend nicht geschaffen. Jetzt war er am Vertrocknen und das war eine schmerzvolle Erfahrung, die in einem Brennen überging. Ich griff mit der andere Hand nach meiner Glasflasche und hielt inne. In dem Sommersaft war bestimmt nicht genügend salzfreies Wasser. Aber es war besser als gar nichts und daher übergoss ich mit den Getränk mein Baumarm.


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16.08.2023, 20:26

Zen

Willow musste sich angeschlichen haben, denn bei dem Geräusch von fließendem Wasser öffnete ich reflexartig die Augen und blinzelte irritiert ins Licht. War ich eingeschlafen? Eigentlich hatte ich nur kurz dem Meeresrauschen zuhören wollen, aber das hatte mich anscheinend direkt in ein entspanntes Nickerchen getrieben. Ich drehte den Kopf zur Seite und runzelte verwirrt die Stirn. Warum schüttete sich Willow Sommersaft über den hölzernen Arm?
In ihrem Gesicht las ich leisen Schmerz und prompt war die Müdigkeit aus meinem Körper gewichen. >Was ist los? Hat dich etwas verletzt?< fragte ich sie besorgt und tastete sofort nach meinen Taschen am Oberteil, bis ich fündig wurde. Ich öffnete die kleine, flache Dose, die einen würzig süßen Duft freisetzte. >Das ist Heilsalbe. Sie wirkt schnell und ist schmerzlindernd.< Meinen Zeigefinger hatte ich bereits in die cremige Mischung getaucht. Macht der Gewohnheit. Normalerweise waren es Kinder, um die ich kümmerte, keine erwachsenen Mondelfen. >Darf ich?< Ich wollte keine unsichtbare Grenze überschreiten, deshalb fragte ich sicherheitshalber nach.

Kersia

Der kleine Besprechungsraum ähnelte dem im Palast Ignulaes, nur dass die Farbe Blau dominierend war. Am runden Tisch erwarteten mich zwei Meerwesen; eine Sirene und ein Meermann. Beide verneigten sich respektvoll, als sie mich erblickten und ich erkannte ihre Gesichter. Sie übten wichtige Aufgaben im Hauptpalast aus, also hatte Mutter für kompetente Beratung gesorgt. Damit konnte ich gut arbeiten. Ich war keine, die leere Worte von sich gab, sondern sprach wichtige Angelegenheiten direkt an und verlangte dementsprechend schnell Ergebnisse. In dieser Hinsicht kam ich ganz nach meiner Mutter. Immerhin hatte sie mich auf ebendiese Art erzogen.
Geia blieb draußen, um ihrer Funktion als Wächterin nachzugehen, aber sie würde trotzdem alles mitanhören können. Ihr entging sowieso nie etwas. Ich setzte mich auf den Platz, den für gewöhnlich die Königin einnahm und erkundigte mich zunächst nach dem aktuellen Kenntnisstand der beiden, um sicherzugehen, dass wir auf gleicher Grundlage arbeiteten. Wenn das erstmal geklärt war, konnten wir uns dem Thema Prüfungen widmen.
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16.08.2023, 22:55

Jahwe

Wir waren ausreichend mit Probeköstlichkeiten und Proviant für die nächsten Tagen eingedeckt, jetzt standen wir vor dem Blumenstand. Der schwere süßliche Duft in der Luft machte mich beinahe schwindelig. "Orchideen", entschied ich mich, nachdem ich jede Pflanze eingehend studiert habe: "Sie sind unaufdringlich und dennoch wahre Schönheiten. Außerdem einfach zu handhaben, soweit ich weiß, wird der Ort ideal für sie sein." Der Händler machte große Augen, als ich in große Menge die Orchideen kaufte. Nun, es waren teuren Blumen. Aber das war es wert. Außerdem waren die Pflanzen hier heimisch, ein weiterer Grund sie zu kaufen.

Willow

Ein wenig Linderung verschaffte mir die Flüssigkeit, aber es war noch zu wenig. Zen regte sich neben mir und ehe ich mich versah, hatte er eine Dose in der Hand. Meine Nase zuckte leicht, als ich den Duft wahrnahm und ich starrte Zen ein paar Sekunden an. Aber ich sah es richtig. In seine Augen schimmerte sowas wie Sorge. Noch nie im meinem bisherigen Leben hatte sich Jemand um mich gesorgt. "Ich weiß nicht, ob das klappt. Mein Arm ist am Vertrocknen, scheinbar verträgt er sich nicht gut mit dem Meersalz", antwortete ich ihm und spürte immer noch das Zusammenziehen der Nerven.


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17.08.2023, 10:39

Zen

>Die Salbe ist aus Ocamma, sie bewirkt Wunder. Und falls es doch nicht klappt, kehren wir zurück und waschen das Salz aus dem Arm.< Da sie mir nicht deutlich gesagt hatte nicht berührt werden zu wollen, legte ich behutsam eine Hand an die Unterseite ihres Arms und mit der anderen verteilte ich kleine Kleckse auf die Verästelungen, damit sich die Wirkung besser verteilte. Es war das erste Mal, dass ich einen Baumarm berührte, es fühlte sich nicht anders an, als wenn ich einen Baum anfasste. Trotzdem faszinierte es mich, wie er wie ein menschlicher Arm funktionieren und sie darin auch Schmerz empfinden konnte. Deshalb war es ein gutes Zeichen, dass die Salbe gut einzog.
>Ist es besser?<

Kersia

Rena und Linos, so die Namen der beiden, waren mir zugegebenermaßen eine große Hilfe. Manche Dinge ließen sich einfach nicht umsetzen, weil sie doch zu gefährlich sein könnten. Es fiel uns selbstverständlich leichter mehr wie Meerwesen statt wie Menschen zu denken. Sich in König Thales hineinzuversetzen, erschien mir sowieso unmöglich. So viele Facetten musste man sich erst erarbeiten, wie er es getan hatte. Aus diesem Grund orientierten wir uns sehr genau am Geschriebenen und verfassten eine Liste mit acht Prüfungen für zwei Tage. Acht Aufgaben in diesem Umfang wären zu viel für einen Tag. Da unser Ziel keine Demütigung vor dem gesamten Volk war, erachteten wir zwei Tage als völlig ausreichend. Die Aufgaben für den Tag passten wir ebenfalls so an, dass sie verschiedene Fähigkeiten vom Prinzen forderten.
Wir gingen die Liste mehrmals durch und veränderten noch ein paar Kleinigkeiten, bis ich zufrieden war. Ich lächelte erfreut. >Vielen Dank für die Hilfe. Ich schätze, morgen können wir mit den Vorbereitungen in der Arena beginnen. Es gibt einiges zu tun.<
Linos nickte. >Die Königin wird ein Schreiben aufsetzen, um das Volk über die Veranstaltung zu informieren. Sobald wir ein genaues Datum kennen, leite ich die Information weiter.<
>Das hört sich gut an, danke.< Ich erhob mich von meinem Platz, sie verneigten sich respektvoll und wir verabschiedeten uns voneinander. Kaum waren sie fort, schwamm Geia mit einem breiten Lächeln herein. Ich sah sie misstrauisch an. >Warum lächelst du so?<
Statt einer direkten Antwort umarmte sie mich fest von der Seite und drückte ihre Wange gegen meine. >Aus dir wird eine großartige Königin.<
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17.08.2023, 17:06

Jahwe

Mittlerweile waren wir wieder im Königshaus und vor allem waren wir vollgepackt. "Ich kümmere mich um die Orchideen und du um das Essen", teilte ich uns die Aufgaben auf. Nalu kannte sich mit Essen besser aus, sodass er sie richtig lagern konnte. Derweilen würde ich die Pflanzen in ihr neues Zuhause bringen. Ich dachte nämlich da an die Terrasse, beziehungsweise übergroßen Balkon, von dem Saal. Orchideen sind wundervolle Blumen, hörte ich Liora entzückt in meinem Kopf sagen und zufrieden lächelte ich. Ich stellte sie auf dem besagten Balkon ab und erinnerte mich daran, was mir der Händler zum Thema Pflege gesagt hatte. Zuerst musste ich sie umtopfen, deswegen haben wir auch größere Töpfe geholt, die optisch hierher passten und vor allem bestimmte Blumenerde. "Wir schon schiefgehen", zuckte ich mit der Schulter und zog mir Gartenhandschuhe über.

Willow

Ich atmete leise tief ein und wieder aus. Es war ungewohnt so berührt zu werden und vor allem von Jemanden versorgt zu werden. Ich musterte sein Gesicht. Zen wirkte konzentriert und in seine rubinroten Augen war ein Glanz, was ich nicht kannte, wenn man mich ansah oder meinen Baumarm. Faszination. Er hatte überhaupt keine Scheu mein Baumarm zu berühren und es schien auch ihn nicht abzustoßen. Ich konnte die leichte Berührung spüren. Türkisfarbene Blüten erschienen und folgten seinem Finger, während das Holz wieder seine Farbe zurückbekam. Es war neu, dass die Blüten auf Berührung reagierten. "Ja", antwortete ich leise.


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17.08.2023, 18:05

Zen

Bei dem Anblick der wunderschönen Blüten hielt ich inne. Ob das an der Wirkung der Salbe lag? Da ich für gewöhnlich menschliche Wunden verarztete, war das hier Neuland für mich. Ich wüsste gerne die Geschichte hinter dem Arm, aber ich vermutete keine schöne. Nach allem, was sie mir bislang erzählt hatte, waren ihr viele schlimme Dinge widerfahren. Immerhin konnte sie jetzt gute Erfahrungen sammeln und vielleicht die schlechten überschreiben.
Ich schloss die kleine Dose und ließ sie in der Innentasche meines Hemdes verschwinden. >Weil ich fast täglich mit Kindern arbeite, ist es ratsam eine Heilsalbe dabei zu haben, weil sie sich dauernd verletzen.< erklärte ich ihr lächelnd. >Wenn du magst, können wir unseren Spaziergang fortsetzen. Wir haben noch nicht das Ende des Strandabschnitts erreicht.<

Kersia

Sie wusste genau, welche Gefühle sie damit in mir auslöste und schon war der Groll ihr gegenüber verflogen. Ich ließ ergeben die Schultern sinken. >Da ich in solchen Situationen immer mein Bestes gebe, gehe ich auch davon aus, dass ich großartig bin.< erwiderte ich leicht schmunzelnd. Sie stieß ihre Hüfte gegen meine und löste sich wieder von mir. Ihre tiefgrünen Augen funkelten.
>Und es wird mir eine Ehre sein dir weiterhin zu dienen und weiterhin deine allerbeste Freundin zu sein.<
>Jetzt übertreibst du aber.< lachte ich heiter. Gleichzeitig war ich dankbar für ihre Worte, weil mich nach wie vor Sorge umtrieb. Sorge um Atlantia. Sorge um unseren Ruf. Sorge um die politischen Nachwirkungen, wenn Jahwe König wurde. Es war diese Vorahnung, das flaue Gefühl im Magen, das ich einfach nicht loswurde. Vielleicht hatte das aber auch andere Gründe, die mir nicht klar waren, aber im Moment war das die einzig plausible Erklärung.
Ich hakte mich bei meiner Freundin unter. >Gehen wir gleich in die Stadt? Für etwas spaßige Ablenkung?<
>Da sich Lynthe noch nicht gemeldet hat, kann uns nichts und niemand aufhalten.< zwinkerte sie mir verschwörerisch zu.
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17.08.2023, 19:42

Jahwe


Es sah nicht übel aus, die Orchideen hingen jetzt etwas, aber mit Wasser, Sonnenlicht und eine Portion Liebe würden sie sich wieder aufrappeln. Und ich brauchte jetzt dringend ein Bad, ich hatte sogar unter meine Zehennägel Erde und ich wusste nicht wie das passiert war. Also suchte ich das Bad auf und staunte nicht schlecht, als ich es fand. Es war als hätte man eine riesige Quelle in das Bad transportiert und es gab sogar ein Wasserfall, welches aus einer Wand hinabfloss. Vor allem hatte man eine große Aufsicht auf das Meer, wo man die Sonnenuntergänge beobachten kann. Das Wasser war kalt und ich schaute mich um bis ich die magische Steine entdeckte. Mein Geist tastete nach ihnen und als ich ihren Zweck herausfand, aktivierte ich sie freudig. Das Wasser begann leicht zu blubbern und es wurde merklich wärmer, als jetzt Dampf aus dem Wasserfall kam. "Oh ja", seufzte ich und sank tiefer ins Wasser. Nach dem Bad würde ich einen Abstecher in der Stadt machen, um mir von außen genauer die Arena anzuschauen.

Willow


Es hätte mich nicht gestört, wenn das Verarzten sich noch ein wenig hinausgezögert hätte und gleichzeitig wollte ich nicht dieser Gedanke ergründen, warum es so war. Es fühlte sich nicht sicher an. Bei der Erwähnung von Kinder spürte ich den kalten Klumpen in meinem Bauch: "Kinder können sehr zerbrechlich sein." Mehr sagte ich dazu nicht. "Ja, lass uns weitergehen", antwortete ich ihm. Die Erfahrung mit dem Salzwasser war nichts Einprägsames, von nun an wusste ich, dass ich entweder genügend Wasser oder diese Salbe brauchte, sollte ich wieder im Meer schwimmen wollen.


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17.08.2023, 20:51

Zen

In ihren Worten lag eine schwere Bedeutung, aber ich hakte nicht nach, sondern gab ihr stumm recht. Aus eigener Erfahrung wusste ich, wie zerbrechlich das Leben eines Kindes sein konnte. Da ich aber nicht zurück in die Vergangenheit reisen wollte, verdrängte ich den Gedanken und stand auf. Ich klopfte mir den Sand von der Hose und blinzelte kurz in die Sonne. Sie brannte gnadenlos auf uns hinab, aber den Rest des Weges würden wir zum Teil im Schatten spazieren. Hier gab es höhere Felsformationen, die uns abschirmten.
>Hast du mit den Muscheln etwas vor?< fragte ich sie interessiert, denn ihr Beutel sah gut gefüllt aus. Dabei fiel mein Blick wieder auf ihren Arm, auf die kleinen Blüten. Es war schwer wegzusehen, wenn etwas derart faszinierend schön war.

Kersia

Die Feste der Menschen waren aufregend, spaßig und bunt, aber dasselbe galt für das Meervolk. In der Hauptstadt gab es drei Feststätten, in denen man sich stundenlang amüsieren konnte. Meistens waren alle drei bis zum Platzen voll, aber als Prinzessin kam ich überall rein. Das war ein Privileg, das ich sehr gerne nutzte. Geia und ich entschieden uns für den Tanztempel. So hieß der Ort, der genau wie ein Tempel angelegt war und wo die beste Musik gespielt wurde. Dort fand ich auch immer die besten Tanzpartnerinnen und -partner.
Hand in Hand schwammen wir auf das Gebäude zu, um das Quallen in den verschiedensten Farben und Größen schwirrten. Sie sorgten für perfektes Licht, wie viele kleine leuchtende Kugeln. Geia deutete auf den Hinterausgang. >Vorne ist zu viel los, dann hält uns niemand unnötig auf.<
>Guter Gedanke.< stimmte ich ihr grinsend zu und wurde schneller. Ein Abend im Rausch, genau das brauchte ich jetzt.
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17.08.2023, 21:15

Jahwe

Wenn es um die Hauptstadt ging, begleitete mich Nalu immer. Seine Arbeit als Wächter hatte er immer sehr ernst genommen und obwohl ich mittlerweile erwachsen war und mich selbst verteidigen konnte, beschützte er mich dennoch weiter. Es war oft für mich in Ordnung, weil ich es verstand, doch es gab Tagen wo ich einfach mehr Freiraum brauchte. Heute hätte ich gerne ein bisschen mehr Luft gehabt. Aber momentan konnte ich daran nichts ändern. Liora war wieder beim Königshaus, das Meer um das Gebäude herum war ein guter Unterschlupf für sie. "Hier wird es also stattfinden", ich stand vor der imposante Arena. Gerade war sie geschlossen, natürlich konnte ich mir durch eine andere Weise Zutritt verschaffen, aber ich wollte nicht auffallen oder Missmut auf mich ziehen.
Ein zukünftiger König sollte sich an einige Regeln halten, nicht jede Regel konnte gebrochen werden.

Willow

Meine Augen wanderten zum Beutel und zurück zu Zen, als ich seinen Blick spürte. Er betrachtete mein Baumarm und schien sich für die Blüten zu interessieren. "Ich mache daraus ein Windspiel oder Girlanden, damit schmücke ich das Pavillon", antwortete ich ihm: "Die Blüten werden sich gleich wieder zurückziehen. Sie haben auf deine Berührung reagiert." Genau in diesem Moment schlossen sich die Blüten und zogen sich zurück. Ich bückte mich, um ein leeres Haus einer Wasserschnecke aufzusammeln und verstauchte sie in dem Beutel.


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17.08.2023, 22:13

Zen

Ich ahnte, dass mein Garten sich mit ihrer Hilfe in ein Paradies verwandeln würde. Sehr wahrscheinlich sogar schöner als die Palastgärten, um die man sich täglich kümmerte und die viele Besucher anlockte. Als sich daraufhin die kleinen Blüten wieder schlossen, fand ich es irgendwie schade. Es hatte so schön ausgesehen. Besonders die Farbe passte sehr gut zu ihr. >Ist es gut oder schlecht, dass sie sich bei meiner Berührung gezeigt haben? Du kannst mir immer ehrlich sagen, ob ich zu viel tue oder nicht.< hakte ich neugierig nach und strich dabei mein Haar zurück, weil der Wind hier etwas stärker blies. Nicht unweit von uns entfernt erstreckte sich bereits eine halbmondförmige, kleine Bucht, die das Ende unseres Strandabschnitts darstellte. Von dort aus führte ein geschlängelter, schmaler Pfad den Hang hinauf und dann zurück zu meinem Haus.

Kersia

Wir wurden von zwei Sirenen abgefangen, die den hinteren Bereich kontrollierten, wurden aber sofort durchgewunken, als sie mich registrierten. Es war unschwer zu erkennen, wer ich war. Selbst in einer Welt voller bunter Meerwesen fiel ich auf und ich genoss es zutiefst der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein. Vor allem an Abenden wie diesen, wenn die Musik laut pulsierte, meine Haut prickelte, alle um mich herum gut gelaunt lächelten, lachten und mich in ihre Mitte zogen, um mit mir Spaß zu haben. Mir fiel es leicht die Maske der Verantwortung und der Verpflichtungen fallen zu lassen. Ich konnte mich hier ausleben, frei sein, berührt werden und berühren. Farben vermischten sich mit Gesichtern. Dazwischen entdeckte ich die vertraute Gestalt meiner Freundin, die immer gut auf mich achtete, jedoch nichts zu befürchten hatte, weil ich von den richtigen Leuten umgeben war. Von meinem geliebten Volk, das mir jeden Wunsch von den Lippen las. Manchmal war sogar ich diejenige, die Wünsche erfüllte, bis mir die Ohren rauschten und die Hitze meinen Körper kontrollierte. Mir kam es vor, als wäre ich überall und doch fest an diesem Ort verankert.
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18.08.2023, 09:08

Jahwe

Einen Moment schloss ich die Augen und fühlte die Atmosphäre nach. Manchmal waren noch nachhallende Schwingungen zu spüren, obwohl die Auren längst weitergezogen waren. Aber an einem solchem Ort spürte ich noch viele Schwingungen an Emotionen. Was mich auch nicht wunderte, immerhin hatten sich hier viele Besucher und Besucherinnen versammelt. Das würde für mich ein Vorteil sein, aufgeheizte Stimmung puschte mich immer auf. Es war besser als das Rausch eines alkoholhaltigen Getränks, zumal ich davon viel trinken müsste, um in diesem Zustand zu kommen. Jedenfalls konnte ich all die Energie in mich aufnehmen ohne viel zu nehmen. "Ich wette mit dir, dass sie für mich besonders schwierige Aufgaben ausdenkt und gleichzeitig es schafft sich an die Regeln von Agoma zu halten", meinte ich zu Nalu. "Sie werden dich besonders auf die mentale Kraft prüfen", erwiderte er nachdenklich und rieb sich den Kinn: "Wir sollten deine mentale Kraft weiter ausbauen für den Fall, dass es ein Auslöser für deine Starre gibt." "Ich werde wohl kaum bei der Prüfung einschlafen", mein Mund verzog sich zu einem spöttisches Grinsen." "Dennoch besteht die kleine Chance, dass es dir im Wachzustand passieren kann", entgegnete er ernst: "Und dann kann ich dir nicht helfen. Liora darf sich auch nicht einmischen." "Du machst dir zu viele Sorgen, du solltest mal lernen dich mehr zu entspannen. Sollte es dazu gekommen werde ich es schon hinkriegen. Ich muss es!", antwortete ich ihm und ballte die Hände zu Fäuste: "Von heute an wirst du nicht mehr kommen, wenn ich wieder einen Anfall habe. Ich muss mich da alleine rausboxen."

Willow

Der Wind wehte sein Haar ins Gesicht, während mein eigenes Haar nur leicht in der Luft tanzte und mir nicht die Sicht nahm. "Es ist nichts Schlimmes. Es ist neu, dass sie bei Jemanden reagiert haben. Eigentlich reagiert mein Arm nur auf meine Schwingungen, aber vielleicht sind sich unsere Schwingungen ähnlich oder es hat doch etwas mit der Heilsalbe zu tun", antwortete ich ihm und blickte auch auf meinem Arm: "Lass uns das überprüfen." Ich blieb stehen und hielt ihm mein Baumarm entgegen. Wenn sie ohne der Salbe bei seiner Berührung erschienen, dann lag es wirklich an Zen.


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18.08.2023, 10:19

Zen

Überrascht blieb ich stehen, als sie mir anbot nochmal ihren Arm zu berühren. Das mit den Schwingungen klang plausibel, aber lag es wirklich an mir? Von Neugier getrieben legte ich meine Hand wieder auf die Unterseite ihres Arms und musterte die vielen Verästelungen. Wie fühlte es sich wohl für sie an? Wenn sie Schmerz empfinden konnte, dann vielleicht auch die Wärme meiner Finger. Ich schaute zu den geschlossenen Blüten, wartete geduldig und wunderte mich über den Verlauf der letzten Tage. Es war viel passiert, wenn ich jetzt darüber nachdachte. Eine flüchtige Begegnung in der Stadt, eine Mitbewohnerin in meinem Garten und nun ein gemütlicher Strandspaziergang. Dieses Leben steckte nach wie vor voller Überraschungen.

Kersia

Irgendwann hatte ich eine überaus attraktive Sirene vor mir. Sie trug ihr Haar kurz. Dunkelrot, wie Blut. Es ging über in ein flammendes Orange. Sie lächelte mich vielsagend an, während wir zusammen tanzten, eine Hand in meinem Haar, die andere auf meiner Hüfte. Ihre Küsse waren gut, sehr gut sogar. Ich genoss die kleinen Aufmerksamkeiten, genoss die Nähe und leckte mir über die Lippen, als sie mir dann ihren schlanken Hals anbot. Eigentlich verspürte ich nicht diese Art von Hunger, aber es war eine Weile her, dass ich von jemandem gekostet hatte. Und wenn mir schon dieses verlockende Angebot gemacht wurde, nahm ich es allzu gerne an.
Mit einem vorfreudigen Lächeln presste ich meinen Mund auf die weiche Haut, biss zu und schloss entzückt die Augen. Der Druck ihrer Hand an meiner Hüfte nahm zu. Wie aus weiter Entfernung hörte ich ihr gelegentliches Seufzen, während ich Zug für Zug diesem wilden Rausch verfiel. Heute hatte ich mich ausnahmsweise gut unter Kontrolle, denn ich schaffte es mich von ihr zu lösen, ohne sie dazu zu zwingen weiter stillzuhalten. Manchmal wollte ich einfach… zu viel. Aber auch in solchen Angelegenheiten passte Geia auf mich auf, die mit einer Meerjungfrau eng umschlungen tanzte.
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18.08.2023, 10:49

Jahwe

Wir kehrten in das Königshaus zurück, heute war ich nicht in der Stimmung für eine vergnügliche Ablenkung. Dafür spuckten zu viele Gedanken in meinem Kopf herum. Die Prüfungen. Meine Zukunft ans König. Die Schlafstarre. Das geplante Fest. Und unfreiwillig auch Prinzessin Kersia. Ich zog mich in mein neues Zimmer zurück und ließ mich auf das Bett fallen. Das Königshaus gefiel mir, es war lichtdurchflutet und groß. Aber für so wenige Menschen hatte es viel zu viele Räume und wirkte beinahe einsam. Es fehlte mehr am Leben. Ich würde definitiv Personal einstellen, sobald alles offiziell wurde. Die Menschen, die nach Arbeit suchten, bekamen dann eine Arbeit und ich konnte mich mehr auf meine Aufgaben konzentrieren, statt alles zu übernehmen.

Willow

Die Blüten kehrten zurück und rahmten seine Hand ein, dessen Wärme ich spüren konnte. Nicht nur ich schien es zu spüren, denn die Blüten schmiegten sich sanft an seiner Hand. Sie reagierten wirklich auf ihn und ich wusste nicht, was es genau zu bedeuten hatte. Vielleicht lag es wirklich an ähnlichen Schwingungen. Ernst sah ich ihn an, als ich zu einer Entscheidung kam: "Das was ich dir jetzt sage, bleibt bei dir. Halte Abstand von mir, wenn die Rinde sich mal in deiner Nähe schwarz verfärbt und die Dornen kommen. Sie sind giftig und erreichen schneller das Herz, als das tödlichste Gift einer Schlange. Vorher verfällt der Körper in Schockstarre, es gibt kein Entkommen und nicht mal Heilmagie ist schnell genug, um das Gift zu neutralisieren." In der kurzer Zeit war er immer gut zu mir gewesen, er hatte sogar mich verarztet und jetzt waren da die Blüten. Diesem Menschen wollte ich nicht wehtun.


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18.08.2023, 11:23

Zen

Tatsächlich, da waren sie wieder, die wunderschönen kleinen Blüten. Diesmal verteilten sie sich um meine Hand herum und ich widerstand dem Drang ihre Blätter zu berühren. Offenbar lag es doch an mir und ich spürte ein Lächeln an meinen Lippen zupfen. Dann aber wurde Willow ernst und bei ihren Worten schluckte ich trocken. Tödliches Gift. Schwärze, Dornen. Keine Heilung. Schwer vorstellbar, wenn ich mir gerade ihr Kunstwerk von Arm ansah.
Langsam löste ich meine Hand von der türkisfarbenen Stelle, dann sah ich sie an. >Was ist mit dir? Kann dir das Gift etwas anhaben? Tut es dir dann weh?< Irgendwie war es verständlich, dass hinter ihrer sanften Natur auch eine Gefahr lauerte. Wie bei jedem Lebewesen auf dieser Welt existierte eine Abwehr in ihnen, um sich in Krisensituationen verteidigen zu können. Da Willow sich ihrer Abwehr bewusst war, musste sie dieses Gift schon mal eingesetzt haben.

Kersia

Noch bevor er sich ankündigte, wusste ich, dass er hier war. Und es lag nicht an der Art und Weise, wie manche Leute um mich herum plötzlich Abstand zueinander schafften oder wie die rothaarige Frau sich von mir löste, ein irritierter Ausdruck in ihrem Gesicht. Ich unterdrückte das Verlangen die Augen zu verdrehen. Immer dann, wenn der Spaß erst so richtig begann, bekam ich Besuch von meinem absoluten Lieblingswächter, der sich problemlos einen Weg zu mir bahnte. Geia hatte ihn natürlich auch bemerkt und schwamm ihm entgegen. Ich war der festen Überzeugung, dass er es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, mich in den besten Momenten zu unterbrechen, aber als meine Freundin mir einen ernsten Blick über die Schulter zuwarf, runzelte ich die Stirn.
Mit einem knappen Nicken gab sie mir zu verstehen, dass wir gehen mussten. Ich seufzte schwer und schwamm auf die beiden zu. Lynthe sah mich ausdruckslos an. Nichts Neues. >Deine Mutter will dich sprechen. Es ist dringend.<
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