Mario
Im Krankenhaus angekommen wird Sammy noch vor allen anderen Notoperiert.
Nachdem ich gefühlten 10 Ärzten und Krankenpflegern erklären musste, was geschehen ist und ich ihnen versichern musste, das es mir gut geht, sitze ich nun mit zusammengefalteten Händen auf einem Stuhl vor dem Operationssaal und warte darauf, das irgendjemand raus kommt und mir sagt, ob mein kleiner Bruder es schaffen wird, oder nicht.
"Hat dir meine kleine Überraschung gefallen?", höre ich ihn aus dem Nichts sagen und kann sein dreckiges Grinsen und seinen kalten Blick auf mir förmlich spüren.
"Clever, mich in einem Krankenhaus voller unschuldiger Seelen aufzusuchen.", erwiderte ich kühl und würdige ihm keinen einzigen Blick.
Es würde mich nur noch wütender machen und ich lasse mich nicht provozieren.
"Och Mario, sei doch nicht so miesepetrig. Du stehst nicht so auf Smalltalk, huh? Okay, dann komme ich gleich zur Sache. Gib mir das Mädchen, oder ich bringe den kleinen Sammy um."
Ich grinse und schüttle den Kopf.
"Was willst du denn mit ihr? Sie ist nur ein wertloser, schwacher kleiner Mensch."
"Sie hat was gesehen. Und jeder der etwas gesehen hat, wird vernichtet. So lautet mein Gesetz. Also. Das Mädchen, gegen das Leben deines Bruders."
Ich schweige eine Weile und hoffe, das er verschwindet, oder das ich endlich etwas neues von Sammy höre, doch er verschwindet nicht.
"Du bist ein harter Geschäftspartner, Mario. Okay, was hältst du davon: Die Heilung deiner vergifteten Wunde und die, der Krankheit deines Bruders PLUS eure ewige Sicherheit. Huh? Na, wie klingt das? Komm schon! Schlag ein!", sagt er siegessicher und ich denke tatsächlich eine Weile drüber nach.
Die Heilung meines Bruders wäre das nonplusultra! Aber.. wir reden hier von IHM. Er, welcher vor vielen Jahren.. Nein!
"Danke..", murmle ich und er hebt die Hand damit ich einschlage, "aber NEIN, danke!", knurre ich kalt und spüre aus dem Nichts einen unglaublichen Druck auf meinem Körper lasten.
Knochen brechen und der eiserne Geschmack des Blutes breitet sich in meiner Kehle aus.
Ich werde von meinem Stuhl gerissen und gegen den Boden geschleudert, Blut läuft mir aus dem Mundwinkel und ich kann mich nicht wehren, es ist, als wäre ich.. sterblich.
Seine Grimasse taucht über mir auf, ein verabscheuungswürdiges Grinsen auf den Lippen.
"Sehe dich und deinen kleinen Bruder, als vernichtet an.", flüstert er hämisch bevor er sich in Rauch auflöst.