Shannon
Ich klopfte leise an die Schlafzimmertür meiner Mutter und wartete auf eine Antwort, die nicht kam. Vorsichtig öffnete ich sie und sah meine Mutter im Bett liegend, die Augen geschlossen. Ich setzte mich an ihren Bettrand und legte eine Hand auf ihre Schulter. "Mum." Sagte ich und schüttelte sie leicht, doch sie machte nicht die Anstalten aufzuwachen und schlief seelenruhig weiter. "Mum!" Wiederholte ich, diesmal allerdings etwas energischer. Das schien sie geweckt zu haben, denn sie blinzelte leicht. "Was ist?" Murrte sie verschlafen. "Willst du nicht aufstehen? Du liegst schon seit mehr als 3 Tagen im Bett." Jeden Tag an dem ich zuhause war versuchte ich sie nach draußen zu bringen und jedes mal enttäuschte sie mich, doch ich wollte nicht aufgeben. "Ich kann nicht aufstehen ich bin krank." Flüsterte sie und schloss wieder ihre Augen. "Du bist kerngesund." Erwiderte ich. "Komm schon, lass uns etwas nach draußen gehen, das Wetter ist so schön geworden." Ich sah nach draußen und bestaunte für einen Moment den jetzt wolkenlosen Himmel. "Shannon, lass mich schlafen! Ich bin krank!" Ihr kalter Tonfall erschreckte mich etwas. Schon lange nicht mehr hatte sie so mit mir geredet. "Aber Mum..." Fing ich an, doch wurde unterbrochen, als sie plötzlich kerzengrade in ihrem Bett saß und ich einen pochenden Schmerz in meiner Wange spürte. Sie hatte mich geschlagen. Ungläubig starrte ich sie an. "Du hast mich geschlagen." Flüsterte ich und hielt mir die Hand an die glühende Wange. Für einen Moment sah meine Mutter genauso geschockt aus wie ich, doch dann verhärtete sich ihr Blick wieder. "Wenn ich sage, dass du mich schlafen lassen sollst, dann meine ich das so! Und jetzt geh Shannon, ich will dich nicht sehen!" Mit Tränen in den Augen stand ich auf und verließ fluchtartig das Haus. In diesem Moment verflog all die Liebe dich ich für meine Mutter noch übrig hatte und ich konnte nicht anders, als mir zu wünschen, dass sie anstatt meinem Vater gestorben wäre.
Damon
"Und wie geht es weiter?" Flüsterte ich, während ich ihr immer noch in die Augen sah und mir auf die Lippe biss. Ich war gespannt wo uns das noch hinführen würde.