Isabelle/ Ruby
Nach einiger Zeit stand ich auf, ohne Kontakte geknüpft zu haben, wie es mir die Organisation gesagt hatte. Als ein schüchternes Mädchen durfte ich nicht all zu offen sein. Zwar sahen mich viele an, weil ich ein unbekanntes Gesicht war, aber ich sah immer nur auf das Essen. Schließlich stand ich auf, gab das Tablett ab und verließ die Kantine. Als ich wieder im Zimmer war, verschloss ich die Tür und ging in das Badezimmer, mit dem Tablet. Dann rief ich die Organisation an. "Alles läuft glatt", beantwortete ich die unausgesprochene Frage des gespannten Teams. Jubel war zu hören. "Was soll ich nun tun?" Plötzlich war die Chefin im Bildschirm. Video-Anruf, manchmal doch ganz unpraktisch. Ich wurde leicht beunruhigt. "Lebe dich ein, knüpfe nach und nach Kontakte, ein Monat später wird ein erneuter Video-Anruf stattfinden. Bis dahin sende uns nur einmal pro Woche Informationen. Ach ja, und deine zusätzlichen Aufgaben werden dir gleich zugeschickt. Gute Arbeit, bis jetzt. Ich hoffe für Sie, dass Sie Ihre guten Leistungen auch weiterhin einhalten können, Isabelle." "Verstanden, Ma'am. Aber dürfte ich bitte noch eine Frage stellen?" Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. "Aber natürlich." "Sie sagten, ich würde hier Schwerstarbeit machen müssen. Dem ist nicht der Fall. Kann es sein, dass ein Irrtum vorlag?" Sie hielt einige Sekunden inne, ehe sie die Hände faltete und antwortete: "Nun, stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem unbekannten Wald und möchten über diesen gerne mehr schicken. Da kommt plötzlich ich ein Junge aus dem Walde. Sie fangen ihn ein und er erzählt ihnen Vieles über den Wald. Was tun Sie? Genau, Sie glauben es! Tja, unser Informant war eben ein Lügner. Dies ist ein Verbrechen, wir werden uns darum kümmern. Und falls sie sich fragen, ob der Wald nicht doch ungefährlich ist: Sie sehen ihn doch vor Ihnen, also wissen Sie wenigstens etwas. Verstehen Sie, was ich meine? Sie sehen, was der Wald tut besser gesagt, was dort drinnen geschieht, aber nicht, wie es in seinem Inneren aussieht, wie er aufgebaut ist." Ich nickte. "Ja, Ma'am. Ich verstehe." Sie lächelte "Gut. Dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg. Die Organisation ist mit Ihnen!" Sie legte auf und ich starrte noch eine Weile auf den Bildschirm. Schließlich versteckte ich das Pad wieder seufzend, legte mich auf den Bett und tat so, aps würde ich lesen, dabei dachte ich angestrengt nach.