Ich wachte recht früh auf am nächsten Tag, ich beschloss in die Stadt zu gehen und einen kleinen Café aufzusuchen zu könne, wo ich ein Frühstück genehmigen könnte. Dann überlegte ich mir, ob ich John anrufen sollte, doch vielleicht war er wieder mit Tanja unterwegs. Leise seufzte ich und musste an Aaron denken. Ich erreichte den Café, setzte mich hin und bestellte mir was.

Aufeinmal entdeckte ich auf der andere Straßenseite Chloe, ich legte hastig das Geld auf dem Tisch ab und rannte aus dem Café, ein Auto hupte wild, als ich quasi vor seine Räder sprang und zum Glück hatte er rechtzeitig gebremst. "Warte", keuchte ich, als ich sah, dass Chloe weiterging. "Sie ist in Gefahr, er wird ihr dasselbe antun, wie mir!", gehetzt sah Chloe mich an. "Wer?", doch ich erhielt die Antwort nicht, also musste ich ihr wohl übel verfolgen.

Gehe off, bis bald & viel Glück für Morgen, falls wir heute nicht mehr über'm Weg laufen sollten

Chloe führte mich in einem Viertel, wo mehrere Reihenhäuser standen und in eine der Häuser verschwand sie. Zögerlich ging ich an die Tür und las den Schild, dort stand Alex Namen. "Du hast mich betrogen, ich bringe dich um!", brüllte plötzlich eine Stimme hinter der Tür. Etwas krachte und eine Stimme schluchzte: "Nein, habe ich nicht. Alex...was ist nur los mit dir? Hast du vergessen deine Tabletten zu nehmen?" "Halt deine Fresse!", antwortete wütend die männliche Stimme und die Frau schrie kurz vor Schmerz auf. Ich schluckte schwer und mit zittrige Fingern tippte ich auf meinem Handy die Nummer der Polizei.

Ich kaute nervös auf die Unterlippe, die Polizei würde in wenige Minuten eintreffen. Doch jede Minute konnte dann zu spät sein, außerdem herrschte hinter der Tür auf einmal eine gespenstische Stille. Ich musste was tun. Ich drückte auf die Türklingel.

Die Tür öffnete sich, Alex kam zur Vorschein. Für den ersten Anblick wirkte er normal, doch dann sah ich in seine Augen. Sie schauten irre. "Was ist?", er musterte mich. Hinter ihn sah ich Chloe: "Er hat sie in den Schlafzimmer eingesperrt und gefesselt, sie ist verletzt!" Fieberhaft suchte ich nach eine Antwort: "Mein Handyakku ist alle, dürfte ich ihr Telefon benutzen?" Er wirkte jetzt etwas nervös, aber sagte jedoch: "Ja. Kommen Sie." Im Flur stand das Telefon und er reichte sie mir.

Was tat ich da nur? Ich befand mich in eine riskante Situation. "Täusch eine Ohnmacht vor", riet mir Chloe."Mir wird irgendwie komisch...", murmelte ich, fasste mich an die Stirn und tat als würde ich umkippen. Alex fing mich rechtzeitig auf, am Liebsten wäre ich jetzt weggelaufen: "Scheiße....auch noch das." Grimmig brachte er mich ins Wohnzimmer und legte mich auf dem Sofa hin: "Ich gehe ein Glas Wasser holen." Als er in der Küche war, stand ich sofort auf und Chloe führte mich zum Schlafzimmer, ich sah den Schlüssel. Hastig drehte ich ihn um, holte ihn aus den Schloss und verschwand in den Raum. Mit laute Herzklopfen schloss ich die Tür von innen zu. Ich drehte mich um und entdeckte die verletzte Frau, in ihrem Bauch war eine große Stichverletzung zu sehen. Das blutige Messer lag neben ihr. Sofort eilte ich zu ihr, entfesselte sie: "Keine Angst, die Polizei kommt gleich. Bleiben Sie ruhig." Ihre vor Schock geweiteten Augen sahen mich, doch sie nickte langsam. Plötzlich krachte was an der Tür: "Ihr verdammte Höllenweibern! Ich werde eure Hälse umdrehen!" Unbehaglich starrte ich zu der Tür rüber, die verdächtig einen Riss bekam.

Die Frau klammerte ängstlich an mich, während ich nach der Decke griff und sie auf die Wunde drückte, damit sie mir nicht verblutete. Chloe stellte sich beschützend vor uns, was aber nicht viel bringen würde.
Plötzlich klingelte mein Handy, auch wenn es das gerade völlig absurd war, ging ich ran und sagte atemlos: "Hallo?" Da hörte ich in der Ferne die Polizeisirene und das schien Alex noch mehr die Wut anzufechten: "Ich reiße eure sämtliche Organen aus dem Körper!" Er war eindeutig gestört. In diesen Moment krachte die Tür endgültig auf, die Frau, Chloe und ich schrieen gleichzeitig auf, dabei fiel mir das Handy aus der Hand.

"Unter das Bett liegt eine Waffe von ihn!", schrie Chloe anschließend mich an, als Alex langsam auf uns zuging. Ohne weiter nachzudenken griff ich unter das Bett und tastete nach etwas Kaltes, doch da griff Jemand in mein Haar und gewaltsam wurde ich hochgerissen. Ich keuchte vor Schmerz auf und plötzlich ertönte einen Schuss. Verwundert sah Alex mich an, ehe er langsam in sich zusammensank. Die Frau stand mit einem schmerzverzerrten Gesicht neben uns, in ihrer Hand zitterte die Waffe und dann verlor sie die Besinnung. Benommen sah ich, wie der Geist von Alex den Körper verließ und sich auflöste, er war rasch in das Licht gegangen. Und ich irgendwie gönnte ich ihn das nicht wirklich. Plötzlich erschienen die Polizisten und Notärzte.

Irgendein Notarzt legte eine Decke über meine Schulter und gab mir Beruhigungsspritze, dann führte er mich stützend nach draußen Richtung zu einem Auto. Aufeinmal hörte ich Jemand nach meinem Namen rufen und verwirrt schaute ich in diese Richtung. "Aaron!", ich rannte los und fiel in seine Arme, ich begann zu schluchzen und mein Körper zitterte.

Langsam beruhigte ich mich, aber ich war plötzlich sehr müde: "Bringe mich bitte hier weg..." Ein Polizist kam zu uns rüber: "Miss? Entschuldigen Sie, aber ich brauche ihre Zeugenaussage."