Charlie:
Ich war so wahnsinnig aufgeregt, als ich nach Hause fuhr. Die ganze Zeit rätselte ich, wohin Aaron mich "entführen" wollte. Eigenlich war es ja auch egal, hauptsache ich war mit ihm zusammen, aber neugierig war ich trotzdem.
Ich parkte in der Garage und lief fröhlich vor mich hersingend ins Haus.
"Hallo zusammen." - rief ich, als ich in die Küche kam und meine Familie am Tisch vorfand. Wie immer hatten sie das Abendessen ohne mich gegonnen, doch heute störte es mich nicht. Ich nahm meinen gewohnten Platz ein und lud mir eine großzügige Portion Kartoffelbrei auf einen Teller. "Na wie geht es?" Doch als Antwort bekam ich nur stille ratlose Gesichter.
"Gut." - meinte meine Mutter, die als erste ihre Stimme wiederkam. "Wie läuft dein Praktikum?" - wollte sie wissen.
"Gut. Sehr gut." - meinte ich und warf Beth einen vielsagenden Blick zu. "Aaron ist echt super zu mir und die Arbeit gefällt mir. Ich habe beschlossen Journalismus als Hauptfach zu belegen." - meinte ich und erneut erstauntes Schweigen.
"Ich habe keinen Hunger mehr." - meinte Beth mit einem zerknirschten Gesicht und erhob sich. "Lass die Finger von ihm." - flüssterte sie mir zu, als sie an meinem Platz vorbei ging. Ich grinste nur.
"Wie geht es bei der Arbeit?" - wollte ich von meinem Vater wissen.
Nach dem Abendessen ging ich in mein Zimmer und redete noch mit Fee per Skype.
"Gut, ich muss jetzt Schluss machen, meine Mama ruft und wenn sie erfährt, dass ich noch Kontakt zu dir habe..." - sie schwieg.
"Ich verstehe schon. Bis dann." - meinte ich und schaltete ab.
Ich wusste nur zu gut, dass Fees Mutter von mir nichts hielt und mich als einen schlechten Ungang für sie hielt. Ich seufzte.